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Rezensionen zu
Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland

Christina Henry

Die Dunklen Chroniken (1)

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Da ich aus den Rezensionen vorher schon wusste, worauf ich mich einlasse, wusste ich, dass es blutig werden wird und wir es hier mit einer etwas anderen Alice Adaption zu tun haben. Trotzdem war das ganz schön heftig. Aber faszinierend. Genau wie das Original sind die Charaktere alle wirklich speziell. Ja, es bleiben alle etwas flach, aber trotzdem hab ich sie erkannt. Und mich gefreut, wenn wieder jemand auftauchte, den ich kannte. Der Schreibstil ist ebenfalls wirklich gut, auch wenn ich mir hier mehr Direktheit gewünscht hätte. Manchmal blitzte das durch und passte dann auch zum düsteren Ambiente, oft war es mir aber zuviel Worte für wenig Inhalt. Alles in allem aber eine wirklich tolle Adaption. Muss unbedingt wissen, wie es weitergeht. Und das Hörbuch kann ich auf jeden Fall empfehlen, denn der Stil der Sprecherin hat mich abholen können.

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Der Mann mit den Kaninchenohren. An mehr kann sich Alice nicht erinnern. Seit zehn Jahren ist sie bereits in einem Hospital und versucht einen Sinn in ihren Albträumen zu finden. Bei einem Brand gelingt ihr und ihrem Zellennachbar Hatcher die Flucht. Doch kann sie ihm, der ein Axtmörder ist, vertrauen? Schnell.merkt Alice, dass sie das musst, denn nicht nur sie beide sind geflohen und es macht Jagd auf sie. Die Autorin Christina Henry nahm sich die berühmte Geschichte von "Alice im Wunderland" vor, drückte sie durch einen Horrormixer und schrieb eine neue düstere Geschichte rund um die erwachsene Alice auf. Und diese ist wirklich nicht für schwache Gemüter. Man muss etwas reinkommen und darf sich nicht von dem ganzen Wahnsinn abschrecken lassen, aber schlussendlich erwartet den Leser ein fantasiereiches Horrormärchen. Mir gefielen besonders die bekannten Charaktere des Originals, die in anderer Form daherkommen. Mein Fazit: Brutal, abschreckend und nichts für schwache Nerven. Aus einer weltberühmten Geschichte ist ein neues Horrormärchen entstanden. 4 Sterne.

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Skuril, außergewöhnlich, krass

Von: realbooklover

09.12.2021

Das Buch war wirklich krass. Ich kann eigentlich immer noch nicht sagen, ob ich es herausragend oder übertrieben fand. Ich habe nicht erwartet, dass das Buch so gruselig und brutal ist. Da musste ich mich erstmal dran gewöhnen. Der Erzählstil ist außerdem etwas gewöhnungsbedürftig. Wenn man sich aber daran gewöhnt hat, wird man irgendwie in den Bann dieses Buches gezogen. Die Verbindungen zu "Alice im Wunderland" sind richtig gut gelungen und irgendwie auch gar nicht so verrückt. Ich glaube, ich kann mir den Film nie wieder ansehen, ohne gruselige Bilder vor Augen zu haben. Zusammenfassung: Das Buch ist etwas besonderes, aber eben auch ziemlich Psycho. Der Erzählstil ist gewöhnungsbedürftig.

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Meinung: „Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland“ ist eine Alice-Adaption der etwas anderen Art und beginnt im Irrenhaus. Kein Ort in dem man sich plötzlich wieder finden möchte und schon gar nicht, wenn man nicht mehr weiß wie man dort gelandet ist wie Alice. Nur ein Mann mit Kaninchenohren ist ihr in Erinnerung geblieben. Offensichtlich aber nicht in guter. Mehr als nur eine Gefahr scheint sich in ihrem Umfeld zu befinden, und auf der Jagd nach ihren Erinnerungen und dem Kaninchen werden ihre Albträume nur weiter geschürt. Diese Erzählung war durchaus brutal, und eine Triggerwarnung hätte hier nicht schaden können. Unter anderem, weil ein Thema immer wieder aufflammt, mit dem wohl etliche weibliche Personen in jener Welt zu kämpfen haben. Auch wurden andere Themen, die eine Triggerwarnung einfach benötigen, immer wieder einmal Raum gegeben. Kein leichtes Buch also. Alice hat sich zu Beginn sehr von Hatcher führen lassen und wirkte nach Jahren des Irrenhauses unsicher. Ihr Charakter ist geprägt von Liebe, Verlust und tiefem Schmerz. Ihre innere eigene Stärke scheint sie noch nicht gefunden zu haben. Viel zu lange waren ihr Herz, Augen und Ohren vor der wirklichen harten Welt der Altstadt geschützt und verschlossen gewesen. Ihr Begleiter Hatcher ist nicht gerade zum Anfang und auch später nicht wirklich der Mann, dem man gerne sein Leben bedingungslos in die Hände gegeben würde. Gequält von klaren Momenten und purem Irrsinn wirkt er eher wie eine tickende Zeitbombe, wenn auch er einen weichen Kern nach und nach aufzuweisen hat. Hier wird eine Klassengesellschaft von zwei Schichten deutlich und prallt durch Alice und Hatcher aufeinander. Die betuchte Oberschicht der neuen Stadt und die arme Unterschicht der alten Stadt. Ansichten vermischen sich und Alice muss erkennen, dass es viele Monster in ihrer heilen rosa Welt außerhalb der neuen Stadt gibt, die nur auf sie gelauert zu haben scheinen. Der Schreibstil war flüssig und angenehm. Die drückende sowie stickige Stimmung der alten Stadt und auch der harte und brutale Alltag der Bewohner der alten Stadt wurde durch den detaillierten Schreibstil nur allzu deutlich. Fazit: Eine Geschichte im Blutrausch, bei der mir aber die Spannung an manchen Stellen verloren ging. Für mich gab es trotz der Schrecken, die man vor Augen geführt bekommen hat zu wenig Widerstand. Einige Male war es für meinen Geschmack auch einfach zu leicht gelöst. Alices Gedankengänge und auch die erzeugte Neugierde beim Leser ihre Erinnerungen aufzufrischen empfand ich dagegen als aufregend und spornte mich an weiterzulesen. Die magischen Aspekte der Geschichte fand ich toll. Ein Cliffhanger hätte allerdings für mehr Spannung bzgl. Band 2 sorgen können. Der fehlte mir leider auch. Eine Triggerwarnung für diese Geschichte wäre für mich hier eigentlich unverzichtbar gewesen; „brutal“ als Einleitung des Klappentextes reicht mir da persönlich nicht. Als vollkommen „packend“ konnte ich die Geschichte nicht empfinden, aber vielleicht schafft es ja Band 2 den fehlenden Stern einzukassieren.

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Ich liebe Alice im Wunderland und musste natürlich zu der Version greifen, die viel dunkler und voller Finsternis sein sollte. Das Cover hat mich sofort angesprochen, es sticht mit dem Hasen und dem ersten Gegner von Alice hervor. Alice ist in einer Irrenanstalt und voller Pein, sie hat keine Hoffnung mehr und doch freundet sie sich mit einem brutalen und fürchterlichen Zellennachbarn an. Hatcher ist für seine Morde mit der Axt bekannt, brutal und voller Jähzorn hat er mehrere Männer abgeschlachtet, doch zu Alice ist er erstaunlich fürsorglich und liebevoll, versucht sie zu beschützen. Ein unausgewogenes Paar und doch ergänzen und unterstützen sie sich perfekt. Die Geschichte soll zu dem Entführer und Schädiger führen, auf den Weg dahin treffen die Beiden nicht nur Feinde als auch einen unerwartete Freund, der sich aber nicht so schnell als dieser offenbart. Ich liebe Märchenadaptionen und wurde von den Details in ihren Bann gezogen. Die Dunkelheit und Brutalität ist ein fester Bestandteil des Ganzen und zieht mit den Protagonisten in ihre schrecklichen und brutalen Schicksalsschläge aus der Vergangenheit. Herausstechend das Leid was beide ertragen musste und nach den Lücken ihres Gedächtnisses verzweifelt suchen. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, habe mich immer mehr in dem Geschehen verloren, wurde von den Persönlichkeiten eingenommen, ihrer komplexen Charakterseiten erstaunt und von den emotionsgeladenen als auch brutalen Verwicklungen mitgenommen. Das Werk und die Suche nach der Wahrheit ist eine spannendes Abenteuer, das ungeahnte Verbündetet schafft und eine aus Fürsorge und Zärtlichkeiten etwas größeres erzeugt, als an beim ersten Zusammentreffen erwartet hätte. Ich war vom ersten Moment hingerissen und in der Handlung als auch von den Charakteren begeistert. Die perfekte Kombination von Dramatik, Finsternis, Gefühlschaos, Stärke, der Sehnsucht nach der Wahrheit und der Bewältigung des Trauma. Was natürlich an dem genialen Schreibstil der Autorinnen lag, der packend, gefühlvoll, fesselnd, bildlich, amüsant aber auch locker, leicht, ergreifend und voller tragischen Momente zugleich ist. Ich bleibe daher sehr gut unterhalten, gepackt, mitgerissen und schockiert über die brutale Beschreibung des einst so schönen Werkes Alice im Wunderland zurück. #DieChronikenvonAlice #FinsternisimWunderland #ChristinaHenry #Penhaligon #Rezension

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Mit „Pulver“ ruhiggestellt kann Alice, inzwischen 26 Jahre alt, sich an nichts mehr erinnern. Sie denkt nur immer wieder an einen Mann mit langen Ohren und an ein ausgestochenes Auge. Nachdem sie und Hatcher gemeinsam fliehen, gerät Alice natürlich in „Pulver-Entzug“. Das bringt so nach und nach ihre Erinnerungen wieder zum Vorschein. Und die sind nicht nett. Auch Hatcher hat eine üble Vergangenheit, die stückchenweise zu Tage tritt. Die beiden müssen ein besonderes Schwert finden, mit dem sie den Jabberwock, das dunkle Wesen, besiegen können. Dazu müssen sie zu allen Bossen der dunklen Stadt, um Informationen zu erhalten. Doch die Bosse sind alles andere als freundlich und trachten ihnen nach dem Leben. Die Geschichte ist düster, stellenweise sehr brutal, es fließt viel Blut und es geschehen wirklich üble Grausamkeiten und dennoch würde ich es nicht als Horror bezeichnen, sondern als dunklen Fantasyroman. Es macht Spaß, Alice und Hatcher auf ihrer Mission zu begleiten, durch die ihre Vergangenheit wieder lebendig wird und die immer neue, weitere Informationen enthüllt. Super die Parallelen zur Ursprungsgeschichte „Alice im Wunderland“ und das Setting ist auch wirklich genial. Ich hätte mir bei den Spannungsspitzen, also z.B. bei den jeweiligen Treffen mit den Bossen, nur etwas mehr Tiefgang gewünscht. Das wurde für meinen Geschmack zu hopplahopp abgehandelt. Vor allem auch das Aufeinandertreffen mit dem nahezu unbesiegbaren Jabberwock. Das war eher recht unspektakulär. Der leichte, detailreiche Schreibstil hat mir gut gefallen und auch wenn ich die Geschichte irgendwie seltsam fand (ich kann da gar nicht den Finger drauflegen, warum das so war), hat sie mich doch völlig gepackt und gefesselt. Ich fühlte mich beim Lesen an Tim Burton-Filme erinnert, die mir ausgesprochen gut gefallen. Ganz klar: ich werde weiterlesen. „Finsternis im Wunderland“ ist nämlich nur der erste Teil der Alice-Chroniken. Und ich muss jetzt einfach wissen, wie es mit Alice und Hatcher (eine Liebesgeschichte ist da nämlich auch noch dabei) weitergeht.

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"Hier fügte man jemand anderem Leid zu, bevor er einem Leid zufügen konnte." Inhalt: Alice ist schon seit einigen Jahren in einem Hospital gefangen, weil alle sie für verrückt halten. Doch sie selbst weiß gar nicht wieso genau, da ihr die Erinnerungen dazu fehlen. Als eines Tages ein Brand ausbricht, nutzt sie die Chance und flieht gemeinsam mit ihrem Freund Hatcher - der Axtmörder. Dabei gelingt auch einem anderen, gefährlichen Wesen die Flucht und Alice und Hatcher sind die Einzigen, die ihn aufhalten können. Auf der Suche nach einer Klinge, holt die beiden zwangsweise die Vergangenheit ein. Meine Meinung: Als ich das Buch kaufte, hat mich natürlich wie immer der Titel dazu verlockt. Ihr wisst ja, dass ich ein großer Fan von Alice im Wunderland bin und alles verschlinge, das auch nur annähernd damit zu tun hat. Bei diesem Buch habe ich ein spannendes Fantasy-Buch erwartet, doch man bekommt viel mehr als das. Denn bei "Die Chroniken von Alice" schwingt eine große Brise Psycho-Thriller und Horror mit. Wie ich das finde? Super! Es ist zwar nicht die erste Neuerzählung, die in diese Richtung geht, aber definitiv einzigartig und super spannend. Zuerst weiß man noch gar nicht, was einem erwarten wird und in welche Richtung das Ganze geht. Auch zum Ende hin kann man sich dessen noch nicht zu 100% sicher sein. Ein bisschen wie bei "Sucker Punch", falls ihr den Film kennt. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass alles aufgelöst wird, indem es sich als Traum einer Irren herausstellt. Doch anscheinend ist Alice gar nicht so irre wie gedacht - oder zumindest hat sie sich ihre Albträume nicht eingebildet, denn irre ist sie irgendwie trotzdem. 😲 Auch Hatcher war nicht umsonst in der Klinik. Er bekommt regelmäßig Stimmungsschwankungen, redet ständig vom Jabberwock (was eine wichtige Rolle im Buch spielt) und verliert leicht die Kontrolle. Ehe man's sich versieht, steck seine Axt im nächsten Kopf. 😝 Auf der Suche nach der magischen Klinge, die die Dunkelheit aufhalten, werden Alice und Hatcher mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und erhalten beide Stück für Stück ihre Erinnerungen zurück. Dabei begegnen sie ziemlich irren Charakteren, die man lieber nicht als Nachbar haben möchte. Es ist wirklich eine super Mischung aus Elementen aus dem klassischen Alice im Wunderland und komplett neuen Interpretationen. Auch die Brise Horror passt perfekt hinein. Ich war total ins Buch vertieft und es gehört zu meinen Lieblingen des Jahres, allerdings gab es auch etwas, das mir nicht ganz so gut gefallen hat. Das waren genau genommen zwei Dinge: 1. Alles wird chronologisch und ohne Lücken erzählt, doch ausgerechnet die spannenden, entscheidenden Szenen beginnen und enden abrupt, so ohne jeden Zusammenhang. Wirklich mehr als schade! Ich würde das gerne näher erläutern und Beispiele nennen, aber das würde zu sehr spoilern. 2. Das Ende war sooo langweilig. Es gibt keinen spektakulären Kampf oder spannende Wendungen. Es endet wirklich total simpel. Und deshalb gibt es Punktabzug und damit bleiben noch 4⭐

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Mein Bild: Ich habe lange auf die deutsche Erscheinung dieser Bücher gewartet, hatte aber genauso Angst davor, sie zu beginnen. Die Rezensionen vieler BloggerInnen beinhalten Wörter wie brutal, blutig, grausam, ebenso wie nervenzerreißend und einmalig. Ich bestätige das hier und kritisiere stark, dass es keine Triggerwarnung seitens des Verlages gibt. Es reicht nicht, dass der Klappentext verspricht, dass es nichts für schwache Nerven ist. Daher gebe ich folgende persönliche Triggerwarnung vor Mord, geistigen und körperlichen Missbrauch, Verstümmelung, Körperverletzung und Prostitution. Es sind nicht die einzigen Dinge, die angesprochen werden, aber darauf möchte ich auf jeden Fall aufmerksam machen. Denn wenn ich mir das verschnirkelte Hasenportrait – Hardcover mit diesem Hasenpfoten – verschönerten Buchschnitt anschaue, könnte man kurz davon abkommen, dass die knapp 350 Seiten weit mehr enthalten als eine neue, märchenhafte Nacherzählung von Alice im Wunderland. Schon auf den ersten Seiten bekam ich bereits schreckliche Bilder in den Kopf gesetzt. Christina Henry nutzt eine Bildsprache, die nicht bis ins kleinste Detail geht, aber bis kurz davor. Sprich, jegliche Situation oder Gedanke war gut genug geschrieben, um mich darin eintauchen zu lassen. Das mochte ich sehr, obwohl die Autorin vor gefühlt keiner Grausamkeit Halt macht. Ich muss sagen, ich habe mir das dazugehörige Kopfkino ähnlich wie bei dem Film „Sucker Punch“ vorgestellt. Nur Alice träumt sich hier nicht in eine Parallelwelt und der Sprung durchs Kaninchenloch ist durch die Flucht aus einem brennenden Hospital ersetzt wurden. Das Setting zeigt so viele reale, wie auch surreale Möglichkeiten, mischt Märchen, Magie und lebensnahe Zustände, dass ich froh war, die Welt auf einer Art Heldenreise Stück für Stück kennenzulernen. Die „alte“ Stadt, früher von Magie beherrscht ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Armut und Bandenkriminalität stehen an der Tagesordnung. Die Bosse der einzelnen Banden erinnern stark an Protagonisten der Ursprungsgeschichte, absolut Hammer. Am liebsten mochte ich tatsächlich „Grinser“, so gerissen, vorausschauend und mit jeder Faser interessant gestaltet. Ebenso mochte ich das seltsame Gespann Alice und Hatcher, das ich die ganze Zeit begleitete, obgleich es nur aus Alice personaler Perspektive beschrieben wurde. Bei Beiden überkam mich schnell das Gefühl, sie zu kennen und zu verstehen, obwohl sie mich noch nicht komplett in ihre Seele schauen ließen. Wie auch? Beide haben kaum Erinnerungen an die Ursache für ihren Aufenthalt in dem Hospital. Mir war von Anfang an bewusst, dass ein Ziel der Story sein wird, all das Geschehene gemeinsam mit Alice und Hatcher aufzuarbeiten. Alice Charakter forderte mich ziemlich heraus, weil sie psychisch arg vorbelastet ist und trotz, dass 10 Jahre vergangen waren, sie den Stand einer 16 Jährigen besitzt. Ihr fehlen 10 Jahre Erfahrungen, Emotionen, ja das komplette Erwachsenwerden wurde ihr genommen. Überlegt euch das bitte einmal! Sie bekam nie die Möglichkeiten eigene Entscheidungen zu fällen und ihr Gedächtnis weist riesige Lücken auf, die sie zu Beginn nur widerwillig füllt. Für sie brauchte ich Geduld und Verständnis, denn wie sie sich von Hatcher abhängig macht und eine sprunghafte Entwicklung (auch gern mal rückwärts) hinlegt, gefiel mir nicht. Nichtsdestotrotz nachvollziehbar mit dem Hintergrundwissen, das sich von Seite zu Seite aufbaut. Ähnlich ging es mir mit Hatcher. Er machte mir anfänglich echt Angst. Seine „Stimmungswechsel“ kamen abrupt, einem Kurzschluss gleich und endeten verheerend. Ja, mir war ab und zu übel. Andererseits zeigte der Hühne gegenüber Alice einen lebensnotwendigen Beschützerinstinkt und seine Ehrlichkeit ist eine wichtige Eigenschaft, die sogar mit Feingefühl bestückt ist. Interessanterweise empfinde ich es so, dass er gute moralischen Ansichten vertritt, aber sie nicht ausleben kann. Wie sagt man so schön, das Leben hat ihm böse mitgespielt. Bei ihm war meine Geduld trotzdem öfter am Ende und ich dachte nur „Mensch Hatcher, das hätte jetzt nicht sein müssen“. Geradeaus, ehrlich und vertrauensvoll scheinen optimale Voraussetzungen für eine angehende Liebesgeschichte zu sein. Nur die passt zwischen Erinnerungslücken, Morden und der Suche nach dem „Bösen“, das vernichtet werden muss, so gar nicht rein. Und ich muss sagen: Hatcher schien mir vom Alter her bereits um die 40 Jahre alt zu sein und bei Alice hatte ich immer das 16-Jährige Ich vor der Nase. Außerdem artete sein Beschützerinstinkt in besitzergreifende Züge aus. Umso mehr genoss ich es, dass Alice recht schnell seine Taten infrage stellt und anfängt ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Ihre kindlichen Züge konnte ich trotzdem nie vergessen, schon allein weil sie die Reise durch die Gangsterterritorien mit einer Geschichte verglich (beispielsweise, dass es ja klar ist, dass die Tür, die einmal geschlossen ist, sich nicht mehr öffnen lässt). Ihr seht schon, die Charakter zeigen abwechslungsreiche Facetten. Die Quest der Storyline ebnete sich bereits früh, sodass mir bewusst war, worauf es hinauflaufen musste. Doch der Weg dahin versetzte mich in Erstaunen, entweder aus Faszination, Grusel oder unvorstellbarer Widerwärtigkeit. Es hat mir den Atem geraubt. Gerade der abwertende Umgang mit dem weiblichen Geschlecht (und das ist milde ausgedrückt) zeigt, dass man die Story zeitlich dem 19./20. Jahrhundert gleichsetzen kann. Dann gab es wieder diese Momente, in denen Zauberei, Fabelwesen und die toll umgesetzten Alice-Momente absolute Eycatcher waren. Das Ende war dagegen unspektakulär und ich habe gelernt, dass Alice und Hatchers Geschichte im 2. Band weiter gehen wird. Denn erst ab Band 4 widmet sich Christina Henry einer anderen Figur eines Klassikers. Fazit: Definitiv fesselnd und eine gelungene (Grusel-)Adaption von „Alice im Wunderland“. Für LeserInnen mit einem starken Herzen, deren Nervenkonstrukt kaltblütige Machtstrukturen und Blut vertragen. Dafür bekommt man mit ein wenig Geduld tiefgreifende Geheimnisse gelüftet und magische Momente geschenkt.

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