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Rezensionen zu
Provenzalischer Stolz

Sophie Bonnet

Die Pierre-Durand-Krimis (7)

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Provenzalischer Stolz ist bereits der siebte Band um den ehemaligen Kommissar, der aus Paris ins gemütliche Dorf Sainte Valérie in der Provence geflüchtet ist und dort die regionale Küche in vollen Zügen genießt. Als policier municiale darf er natürlich eigentlich nicht mehr in Mordfällen ermitteln, aber wenn er schon einmal da ist… Die Bücher sind in sich abgeschlossen und daher grds. unabhängig voneinander lesbar. Ich würde es aber nicht empfehlen, denn die Charaktere und deren Beziehungen untereinander entwickeln sich von Band zu Band weiter. Handlung Zum einen nimmt Pierre das Angebot eines Freundes an, sein Hausboot zu überführen, um sich so über seine berufliche und persönliche Zukunft klar zu werden. Dabei stolpert er prompt über einen blinden Passagier an Bord und schon ist er wieder mittendrin in einer Mordermittlung. Zum anderen versuchen die Dorfbewohner von Sainte Valérie Pierres Ruf wiederherzustellen und seine Suspendierung rückgängig zu machen. Verbindendes Element sind neben Pierre, einige mysteriöse Kettenbriefe. Der religiöse Bezug zur Pfingstgemeinde war mir jedoch leider etwas zu wirr, so dass ich kaum etwas damit anfangen konnte. Ich besitze allerdings auch so gut wie keine Kenntnisse zu dem Thema. Charaktere Diese Krimireihe verfolge ich seit Beginn an. Dabei gefallen mir vor allem die Charaktere. Die Dorfbewohner von Sainte Valérie wachsen mir immer mehr ans Herz. Sämtliche Figuren sind liebevoll ausgearbeitet (selbst die gemeinen…). Daher bin ich jedes Mal fast weniger auf den neuen Kriminalfall gespannt, als darauf, wie es mit den Figuren weitergeht. Dass aus dem Policier municipale Pierre Durand und der Köchin Charlotte ein Liebespaar wurde, freute mich natürlich besonders, denn ihr wisst, wie sehr ich eine hübsche kleine Liebesgeschichte zu schätzen weiß. Daher war ich zu Beginn dieses Bandes auch etwas enttäuscht, dass der Hauptplot nicht in Sainte Valèrie spielt. Aber zu sehen, wie sich die Beziehung zwischen Pierre und Charlotte über die Bände hinweg entwickelt, gefällt mir sehr. Angesichts seiner Suspendierung lernen wir einen eher mürrischen, antriebslosen Pierre Durand kennen, der davor zurückschreckt mit Charlotte über ihren Wunsch einer Familie zu sprechen. Das macht ihn in meinen Augen jedoch nur authentischer. Der neue Bürgermeister Marechal bleibt so unsympathisch und Intrigant, wie wir ihn im sechsten Band kennen gelernt haben. Atmosphäre Sophie Bonnet schafft es in meinen Augen immer wieder, den Zauber der Provence zu mir nach Hause zu bringen. Abgesehen vom blinden Passagier, erscheint der Ausflug so idyllisch, dass ich große Lust bekommen habe, endlich einen Bootsführerschein zu machen.

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Spannende Unterhaltung mit viel Lokalkolorit

Von: Zabou1964 aus Krefeld

15.07.2020

Die Reihe um den Policier municipale Pierre Durand habe ich von Anfang an verfolgt. Sophie Bonnet versteht es ausgezeichnet, Charaktere zu schaffen, die einem das Gefühl geben, sich jedes Mal zu fühlen, als träfe man alte Bekannte wieder. Ein Buch von ihr aufzuschlagen, ist wie „Nachhausekommen“ für mich. Deshalb freue ich mich auf jeden neuen Band ihrer Reihe. Zudem merkt man ihren Romanen ihre Liebe zur Provence an. Obwohl ich selbst noch nie dort war, sehe ich die Landschaften immer vor meinem inneren Auge. „Provenzalischer Stolz“ ist bereits der siebte Band der Reihe. In diesem verschlägt es Pierre in die Camargue. Nachdem der neue Bürgermeister ihn entlassen hatte, ist Pierre in ein tiefes Loch gefallen. Seine berufliche Zukunft sieht düster aus, er lässt sich gehen. Als er von einem Nachbarn das Angebot bekommt, dessen Hausboot in der Camargue zu überführen, nutzt er die Chance für eine Auszeit. Währenddessen macht ein Kettenbrief die Runde, in dem angekündigt wird, dass drei Sünder sterben werden. Als die erste Leiche an einem nahen See gefunden wird und Pierre auf dem Hausboot einen Zeugen des Mordes entdeckt, wird er vom Präfekten gebeten, bei der Lösung des Falls mitzuwirken. Und endlich werden seine Lebensgeister wieder erweckt. Pierre ist wieder in seinem Element. Dieser Fall spielt ausnahmsweise in der Camargue und beschäftigt sich mit der Welt der Gitanes und deren Religion, der Pfingstbewegung. Über dieses Thema wusste ich bislang noch so gut wie nichts. Man merkt dem Roman wieder an, dass er sehr gut recherchiert ist. Neben den spannenden Elementen konnte ich auch wieder mein Wissen erweitern. Auch in Pierres Heimatort stehen die Räder nicht still: Der neue Bürgermeister scheint nicht die reinste aller Westen zu haben. Doch Pierres Freunde sind ihm bereits auf der Spur. Sophie Bonnet konnte mich wieder fesseln. Dieser Fall war etwas anders als die vorhergehenden, aber nicht minder spannend. Auch das Lokalkolorit und ihre Liebe zu Frankreich kamen wieder gut rüber. Die obligatorischen landestypischen Rezepte am Ende durften natürlich auch nicht fehlen. Ich freue mich schon sehr auf Pierres achten Fall.

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Ich habe bisher alle 6 Krimis um den Kommissar Pierre Durand gelesen und freue mich jedes Mal wieder auf den nächsten Fall. Beschreibung des Buches: Der Krimi „Provenzalischer Stolz “ von Sophie Bonnet ist 2020 als Taschenbuch im Blanvalet-Verlag erschienen. Das Buch hat 363 Seiten. Das Titelbild zeigt einen kleinen Hafen in einem Fischerstädtchen der Camargue. Am Ende des Romans findet man ein 5seitiges Glossar, das die benutzten französischen Begriffe erläutert und drei Rezepte zum Nachkochen der im Buch beschriebenen Speisen. Kurze Zusammenfassung: Pierre Durand ist von seinem Dienst freigestellt. Er muss über seine Zukunft nachdenken. Was passt da besser als mit einem Hausboot durch das Rhonedelta zu fahren, um es für einen Freund zu einem Mieter zu überführen. Während dieser Zeit verbreitet sich ein handgeschriebener Kettenbrief mit einer Weissagung, die 3 Tote vorhersagt. Bei dem ersten Toten handelt es sich um einen Kriminalbeamten. Zufälligerweise versteckt sich ein junger Mann auf dem Hausboot, der den Täter beobachten konnte, aber sein Gedächtnis angeblich verloren hat. Pierres kriminalistischer Spürsinn und eine unerwartete väterliche Sorge um diesen jungen Mann erwachen… Mein Leseeindruck: Grundsätzlich gefallen mir die Krimis um Pierre Durand schon allein aufgrund der wunderschönen Landschafts-, Kultur- und Dorfbewohnerbeschreibungen. Man fühlt sich von der ersten Seite an in das südliche Frankreich hineinversetzt und in Urlaubsstimmung – gerade hier mit der idyllischen Fahrt mit dem Hausboot. Auch die Charaktere, ganz besonders der Hauptpersonen Pierre und seiner Freundin Charlotte, arbeitet die Autorin immer sehr schön heraus. An Witz und Humor wird nicht gespart, vertraute Personen tauchen immer wieder in diesen Krimis um Pierre Durand auf. Das Thema der Kettenbriefe mit einem Konflikt der verschiedenen Kulturen hat mich hier leider nicht so ganz in den Bann gezogen. Es „spielten“ hier zu viele verschiedene Personen eine Rolle, so dass ich teilweise „den Faden“ verloren habe, das lag sicher u.a. auch daran, dass ich nicht täglich zum Lesen dieses Krimis kam. Trotzdem sollte man sich dann nicht immer wieder „einlesen“ müssen, sondern einfach weiterlesen können… Mich muss ein solcher Urlaubs-Krimi (und das sind für mich diese Krimis um Pierre Durand) unterhalten, ich suche hier nicht unbedingt die gesellschaftskritischen Themen. Somit war auch die Lösung dieses Falles nicht so ganz einfach und für mich beim Lesen auch nicht vorhersehbar. Schade, trotzdem wächst mir Kommissar Pierre Durand von Fall zu Fall mehr ans Herz. Und gerade seine persönlich liebe Art, seinen inneren Konflikt mit der Beziehung zu Charlotte und sein Umgang mit den Menschen machen ihn so liebenswert. Fazit: Diesmal konnte mich „der Fall“ nicht vollständig überzeugen. Trotzdem haben mich die Hausboot-Fahrt und die Beschreibungen des dörflichen Lebens im Heimatort von Pierre Durand unterhalten. Von Vorteil ist es, wenn man die ersten Fälle des Kommissars kennt.

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Provenzalischer Stolz ist der siebte Fall für Pierre Durand und spielt im Rhônetal, in der Camargue. Diesen siebten Band kann man problemlos unabhängig von den Vorgängerromanen lesen. Die Entwicklung der Charaktere und der Rückblick auf die Dorfbewohner von Sainte-Valérie erlebt man hautnah, wenn man von Anfang an dabei ist. Und dabei entdecke ich als Leser auch, wie vielfältig die Provence ist. Mit diesem siebten Fall für Pierre Durand entführt mich die Autorin Sophie Bonnet in die Camargue und ich erfahre einiges über die Hintergründe im Rhônetal. Über die Geschichte des Landes, über die Geschichte des Glaubens, über die Tierwelt - insbesondere der Wasservögel im Étang de Vaccarès - einem Teil des Naturschutzgebietes. Es sind in sich schon sehr spannende Themen, die Sophie Bonnet mit in diese Geschichte eingewoben hat. Dazu kommt der spannende Kriminalfall, mit dem Pierre Durand konfrontiert wird. Und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, in dem Pierre mit sich und seiner beruflichen Zukunft hadert und erst einmal Abstand gewinnen möchte. Ein ungebetener Gast auf dem Hausboot, das er für seine Mußestunden auserkoren hat, macht die Sache nicht einfacher. Es stellt sich heraus, dass dieser ungebetene Gast Zeuge eines Mordes gewesen war - nur leider mit einigen Gedächtnislücken. Auch privat scheint Pierre sich gerade von seiner Lebensgefährtin Charlotte eher zu entfernen, als mit ihr weitere Zukunftspläne zu schmieden. Noch dazu ist ein Kettenbrief im Umlauf. Die Dorfbewohner sind sehr abergläubisch, daher verbreitet sich dieser Brief in Windeseile. Die wenigsten reagieren mit Gelassenheit darauf. "Dabei war dieser Nostradamus ein Hochstapler und Schaumschläger sondergleichen. Ich wette, er lacht sich krumm und schief, weil er sich mit seinen Prophezeiungen den größten Witz des Jahrtausends ausgedacht hat." - Seite 128 Wie ernst muss man die in den Kettenbriefen enthaltenen Prophezeiungen nehmen? Nach dem ersten Mord stellt sich die Frage nach dem "wie ernst" nicht mehr, sondern nur: wer ist der nächste arme Sünder und wie kann man den Mord verhindern? Da ist es kein Wunder, dass Pierre - auch wenn er als ehemaliger Dorfpolizist gerade vom Dienst suspendiert ist - sich die Frage stellt, ob er nicht zu nahe am Geschehen ist. "Nähe macht blind, so lautete eine der ersten Lektionen auf der Polizeihochschule. Je näher man dem Bösen kam, desto weniger nahm man es wahr." - Seite 150 In den Ermittlungspausen der Kriminalgeschichte entführt Sophie Bonnet mich mit kulinarischen Köstlichkeiten und Landschaftsbeschreibungen. Beinahe kann ich die Hitze spüren an diesen heißen Tagen in der Camargue und angesichts der Köstlichkeiten läuft mir das Wasser im Munde zusammen. Als besonderes Highlight sind in den kulinarischen Krimis auch immer die Rezepte am Ende des Romans abgedruckt. Eine kurze Beschreibung über die Herkunft des Gerichts und anschließend folgen Zutatenliste und Zubereitungshinweise. Wer möchte, kann sich also durchaus über die Kriminalgeschichte hinaus mit dem Buch befassen. Sei es, um die tollen Rezepte auszuprobieren oder um die im Buch beschriebene Gegend besser kennenzulernen. "Ich sage Ihnen, was gottgewollt ist: dass die Natur sich dieser schrecklichen, kopulierenden gierigen Kreatur entledigt, die sich Mensch nennt und glaubt, Gottes größtes Wunderwerk zu beherrschen." - Seite 203 Ich hatte viel Vergnügen und Spannung pur beim Lesen von Provenzalischer Stolz. Die Informationen zur Religion und den unterschiedlichen Glaubensansichten, der wundervollen und dem natürlichen Lauf unterlegenen Region im Rhônetal, die vielschichtigen, spannenden Charaktere und der ausgeklügelte Kriminalfall sorgten für ein ausgewogenes Leseerlebnis. Nur ungern lasse ich Pierre Durand vorläufig ziehen und freue mich bereits heute auf den Folgeband. Der flüssige Schreibstil und die bildhaften Beschreibungen tun ihr übriges, dass ich mich rundherum wohl fühle beim Verfolgen der umfassend recherchierten Geschehnisse in der Geschichte. Fazit Wer die Provence und seine Köstlichkeiten mag und gern spannend und informativ unterhalten wird, ist mit Provenzalischer Stolz sehr gut beraten.

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Nachdem Pierre Durands Ermittlungen im sechsten Band der Reihe zwar vom Erfolg gekrönt, aber nicht von seinem Vorgesetzten genehmigt worden waren, treffen wir in „Provenzalischer Stolz“ (Band 7) auf einen gewissermaßen arbeitslosen Polizisten. Aus der mairie vertrieben, von der Gemeinde verstoßen, hadert er mit seinem Schicksal und droht allmählich zu verwahrlosen. Genau diese Antriebslosigkeit erfasst einen merkwürdigerweise auch beim Lesen der ersten Seiten und ließ mich das Buch tatsächlich für einen Tag und eine Nacht beiseite legen – zum Glück hat es dann doch noch Klick gemacht. Ansonsten wäre mir nämlich ein durchaus gelungener Krimi durch die Lappen gegangen. Die ersten Seiten ziehen sich, wie gesagt, ziemlich. Ich würde mal sagen, man ertrinkt ein wenig mit dem Protagonisten in seinem Selbstmitleid. Pierre ist nämlich nicht nur beruflich unentschlossen, sondern möchte sich auch nicht mit Charlottes Kinderwunsch auseinander setzen, weswegen ihm daheim die Decke auf den Kopf fällt. Als er durch einen Zufall die Überführung eines Hausbootes übertragen bekommt, auf dem er einen blinden Passagier (Louis) entdeckt, der sich bald als möglicher Zeuge eines Mordes entpuppt, schafft er es endlich, seiner Lethargie zu entkommen. Parallel zu diesem Ereignis haben zahlreiche Menschen in den letzten Wochen einen merkwürdigen Kettenbrief mit einer Weissagung erhalten, die drei Tote ankündigt. Der erste war dabei ganz offensichtlich jener, dessen Ermordung Louis miterlebt hat. Doch worum geht es in dem Brief wirklich? Wer will sich rächen und wofür? Welche Sünde soll gesühnt werden? Pierre ahnt, dass er gegen die Zeit arbeitet, denn Louis behauptet, sich an nichts erinnern zu können und zwei Opfer stehen noch aus …. Es kommt also, wie es kommen muss – der Ermittler in ihm erwacht und über die Verkettung diverser glücklicher und unglücklicher Zufälle ist er auf einmal mehr oder weniger wieder im Dienst. Was ich an diesem Band besonders mochte, waren die vielen Innensichten Pierres, der sich auf seiner Reise immer wieder mit der Frage auseinandersetzt, was im Leben wirklich wichtig ist und, welche Rolle Charlotte für ihn spielt. Auch in der äußeren Handlung dreht sich viel um die Bedeutung von Familie und Religion – spannend. Ich fand es zwar ein wenig anstrengend, die Zusammenhänge und Begriffe rund um die »gens du voyage« und die »gitane« zu verstehen und mir zu merken, aber die Story und der Plot überzeugen. Ein gewisse innere Befriedigung – so für das allgemeine Seelenheil- brachte ein weiterer Handlungsstrang daheim, in dem Luc, Gisele und einige andere alle Hebel in Bewegung setzen, um Pierres Freistellung rückgängig zu machen. Zwar wird der miese Sack, auf dessen Kappe die Intrigen in der mairie gehen, nicht rausgeworfen, aber die Ungerechtigkeit, denen Pierre zuletzt ausgesetzt war, werden zumindest ein bisschen relativiert. Band 8 kann kommen – ich bin dabei!

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Dorfpolizist Pierre Durand ist unzufrieden. Nach seinem letzten Fall wurde er vom neuen Bürgermeister suspendiert. Er suhlt sich in Selbstmitleid. Da kommt es wie gerufen, dass ihn ein Freund darum bittet, sein Hausboot über das Rhônedelta zu fahren. Unvermittelt gerät Durand mitten in einen weitreichenden Kriminalfall. Ein mysteriöser Kettenbrief verbreitet sich rasend schnell in der Camargue. Darin werden drei Tote angekündigt. Ein erster Toter wird mit schwarz gefärbtem Gesicht aufgefunden. Der einzige Zeuge taucht bei Pierre Durand auf dem Hausboot auf – und der Präfekt hebt die Suspendierung auf. Die Ereignisse überschlagen sich und der Ermittler taucht in die Welt der „gens du voyage“ und eifriger Missionare ein, um einen weiteren Mord zu verhindern. Sophie Bonnet, das Pseudonym einer deutschen Autorin, die in Hamburg lebt, hat mit „Provenzalischer Stolz“ bereits den siebten Band ihrer Provence-Krimireihe um den liebenswerten Polizisten Pierre Durand veröffentlicht. In jedem ihrer Romane widmet sie sich einer Region der Provence – dieses Mal der Camargue, einer Schwemmlandebene, in der Reisfelder, Flamingos, Wildpferde und Stiere das Landschaftsbild prägen. Gut recherchiert verbindet Sophie Bonnet aktuelle Probleme mit einer spannenden Krimihandlung und gibt eine große Kelle Lokalkolorit und Genuss dazu. Denn ihr Ermittler ist – wie die Autorin – ein Genießer. Deshalb werden manche Gerichte nicht nur äußerst genau beschrieben, sondern es finden sich auch Rezepte am Ende des Buches. So ist „Provenzalischer Stolz“ genau wie die Vorgänger ein Genuss in doppeltem Sinne: ein Krimivergnügen und eine Gaumenfreude. Einfach wunderbar!

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"Er fühlte sich so nutzlos. Die Suspendierung hatte ihn in eine Tiefe gezogen, die er an sich nicht kannte. Und er wusste nicht, wie er diesen Zustand beenden sollte." (Seite 33) Pierre Durand wurde vom Dienst suspendiert und vermeidet jede Entscheidung bezüglich seiner beruflichen Zukunft. Er ist unzufrieden, antriebslos und hat zudem immer wieder Konflikte mit Charlotte. Da kommt das Angebot des Sommeliers Martin Cazadieu, dessen Hausboot von Saint Gilles nach Béziers zu bringen, gerade richtig. Pierre freut sich auf die wunderschöne Landschaft der Camargue, auf gutes Essen und guten Wein - und vor allem auf das Alleinsein und viel Zeit, um über sein Leben und seine Zukunft nachzudenken. Doch es soll anders kommen, denn auf dem Boot befindet sich schon jemand: ein junger Mann, der sich als Ornithologe ausgibt und sich nach einem Sonnenstich angeblich auf dem Boot ausruht, der aber offensichtlich Schlimmes erlebt und große Angst vor etwas hat. Und schließlich fährt der junge Mann zusammen mit Pierre Richtung Béziers. Zur gleichen Zeit ereignen sich im Süden Frankreichs sonderbare Dinge: Ein Kettenbrief ist im Umlauf, und dann gibt es einen Toten, der mit geschwärzten Gesicht am Ufer eines Sees gefunden wird, so wie es im Kettenbrief angekündigt wird. Und der junge Mann auf Cazadieus Hausboot scheint darin verwickelt zu sein. Ich liebe (Süd-) Frankreich, und derzeit habe ich großes Fernweh, wäre unglaublich gerne in der Provence. Und für solche Momente sind die Krimis von Sophie Bonnet geradezu perfekt, denn hier wird man auf stimmungsvolle Weise direkt in den Luberon bzw. mit ‚Provenzalischer Stolz‘ zudem in die Camargue versetzt. Mir hat auch der neue Band der Reihe - genau wie alle vorangegangenen Bücher - sehr gut gefallen. Die Reihe ist wirklich wie eine kleine Reise in die Provence, bildet die Stimmung vor Ort perfekt ab, macht Lust aufs Reisen und aufs Entdecken der wunderschönen Dörfer des Luberon. Die Kulisse in ‚Provenzalischer Stolz‘ ist durch die virtuelle Reise durch die Camargue ein wenig anders als sonst, aber mir hat das gefallen. Auch die Geschichte an sich fand ich gelungen, auch wenn ich nach dem Lesen des Klappentexts zuerst ein wenig skeptisch war. Sophie Bonnet: Provenzalischer Stolz. Ein Fall für Pierre Durand. Blanvalet, 2020, 362 Seiten; 15 Euro.

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Ich folge ja gern Pierre Durand, dem etwas eigenwilligen Dorfpolizisten. Aber diesmal hat er es mir nicht einfach gemacht. Pierre Durand ist arbeitslos. Er ist suspendiert worden und muss sich nun mit Mitte 40 neu orientieren. Aber er schafft es nicht. Er vertrödelt seinen Tag und zerfließt in Selbstmitleid. Seine Freundin Charlotte versucht ihn zu motivieren und zu drängen, aber nichts hilft. Er bildet sich ein, dass niemand zu ihm steht und verkriecht sich. Für andere Tätigkeiten fühlt er sich zu überqualifiziert, weit weg will er nicht gehen und so lässt er sich gehen. Es bleibt, Gott sei Dank, nicht so, denn ein Mord bringt ihn wieder auf die Spur. Erst nicht so ganz offiziell und später mit Hilfe des Präfekten kann er wieder ermitteln. Es ist ein etwas verworrener Fall, der mit einem Kettenbrief alles ins Rollen bringt. Es geht um den Kampf der Kulturen, um Religionen und dem Glauben, um Missverständnisse und um Prophezeiungen. Die Geschichte war mir diesmal zu verworren und zu sehr gewollt. Für mich waren es zu viele Mythen und Seitenhandlungen, die mit anderen Glaubensrichtungen und Kulturen (gens du voyage) verstrickt worden, so dass ich dem Verwirrspiel nur schwer folgen konnte. Das Abtauchen in den Fall fiel mir schwer. Zudem haderte ich schon auf den ersten Seiten mit Pierre, denn Männer, die im Selbstmitleid schwimmen, sind nicht wirklich motivierend. Ich fand auch schade, dass Louis einfach verschwand, obwohl er zu Beginn der Geschichte eine große Rolle spielte. Was wurde aus ihm? Was wurde aus der engen Bindung von Louis und Pierre? Darauf fehlten mir die Antworten, aber vielleicht kommen sie im nächsten Band.

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