Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Lightseekers

Femi Kayode

Psychologe Dr. Philip Taiwo ermittelt (1)

(27)
(15)
(2)
(1)
(0)
€ 16,00 [D] inkl. MwSt. | € 16,50 [A] | CHF 22,50* (* empf. VK-Preis)

Lightseekers

Von: Jessica

15.04.2023

"Lightseekers" von Femi Kayode ist ein fesselnder Thriller, der in Nigeria spielt und eine komplexe Geschichte von Liebe, Verbrechen und Korruption erzählt. Das Buch beginnt mit dem mysteriösen Tod eines Professors und seiner Frau, was den Protagonisten, den Ermittler Inspector Philip Taiwo, auf eine gefährliche Reise durch die dunkle Seite von Lagos führt. Der Schreibstil des Autors ist fließend und fesselnd, und seine Beschreibungen von Lagos und seinen Menschen sind sehr eindrucksvoll. Kayode schafft es, das pulsierende Leben der Stadt zum Leben zu erwecken, aber auch die Korruption und Kriminalität, die darin versteckt sind, darzustellen. Der Charakter von Inspector Taiwo ist gut entwickelt und seine persönlichen Probleme, wie seine komplizierte Beziehung zu seiner Frau und seiner Familie, tragen dazu bei, dass er ein sehr realistischer und interessanter Protagonist ist. Die anderen Charaktere sind ebenfalls gut ausgearbeitet und tragen zur Komplexität der Handlung bei. Die Handlung von "Lightseekers" ist voller unerwarteter Wendungen und Überraschungen, die den Leser bis zur letzten Seite fesseln. Die Themen des Buches, wie Korruption und die Auswirkungen von Kolonialismus, machen es auch zu einer interessanten Lektüre für diejenigen, die an politischen und sozialen Themen interessiert sind. Insgesamt ist "Lightseekers" ein spannender Thriller, der in einer faszinierenden und oft übersehenen Umgebung spielt. Es ist ein Buch, das den Leser mit seinen Charakteren und seiner Handlung fesselt und auch zum Nachdenken anregt. Sehr empfehlenswert für Fans von Thrillern und für Leser, die gerne neue Kulturen und Orte entdecken möchten.

Lesen Sie weiter

Rezension zu Lightseekers - Femi Kayode | Penguin Random House Verlag| Erschienen am 11.07.22 | 464 Seiten ꧁Inhaltsangabe꧂ Drei nigerianische Studenten werden an der Universität von Port Harcourt durch einen Mob brutal getötet. Doch woher stammt diese Aggression gegen die drei Studenten? Wurde durch den Mob wirklich ein Raubüberfall verhindert, oder nur etwas viel Schrecklicheres vertuscht? Diese Fragen geht der Psychologe Philip Taiwo auf den Grund und merkt dabei, dass sich alle aus Port Harcourt dagegen zu wehren scheinen, dass die Wahrheit aufgedeckt wird… ꧁Handlung꧂ Das Setting in Nigera war erfrischend und spannend, vor allem für jemanden, der das Land noch nicht gut kennt. Femi Kayode baut geschickt sowohl kulturelle als auch soziale und gesellschaftliche Brennpunkte in die Geschichte mit ein und bietet so ein authentisches und packendes Setting für seinen Krimi. Durch die kurzen Kapitel wird man immer wieder dazu verführt "nur noch ein Kapitel zu lesen" und legt das Buch dadurch kaum aus der Hand. Trotzdem muss man auf jeden Fall konzentriert bleiben, denn die Verstrickungen und Zusammenhänge sind durchaus komplex. ꧁Charaktere꧂ Mit Philip Taiwo musste ich zugegebenermassen zuerst einmal warm werden. Anfangs war er mir eher unsympathisch, aber nach einer Weile konnte ich seine Beweggründe gut nachvollziehen und habe seinen scharfen Verstand und seinen Mut geschätzt. Auch Chika und die Dynamik der beiden habe dazu beigetragen, dass ich die Geschichte gerne mochte. ꧁Fazit꧂ Alles in allem ein Krimi, der mit einem neuartigen Setting, scharfsinnigen Charakteren und einem verworrenen Fall punkten kann. An gewissen Stellen habe ich zugegebenermassen etwas den Faden verloren, welchen ich jedoch relativ schnell wieder gefunden habe. Ansonsten bin ich gespannt auf die weiteren Fälle von Philip Taiwo.

Lesen Sie weiter

Der Roman “Lightseekers” von Femi Kayode ist der Auftakt einer Serie um den nigerianischen Psychologen Dr. Philip Taiwo. Im ersten Band soll er, als Experte für Massenpsychologie und Gewalt, Licht in einen besonders schockierenden Fall bringen. Drei Studenten wurden von in der Universitätsstadt Okiri von einem Mob durch die Straßen gejagt, brutal gefoltert und bei lebendigem Leibe verbrannt. Alles wurde live in die Sozialen Medien übertragen. Klingt krass? Inspiriert wurde der Autor Femi Kayode – selbst klinischer Psychologe – dazu von einem tatsächlichen Fall, bei dem vier jungen Studenten der Universität in Port Harcourt genau das passiert ist. Die Bilder gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf und den Leserinnen und Lesern seines Debütromans wird es ähnlich gehen. Ein spannender Thriller mit lebendigem Kopfkino Von Anfang an liest sich “Lightseekers” von Femi Kayode wie ein spannender Thriller, sofort entsteht ein Film im Kopf, was mit Sicherheit auch daran liegt, dass der Autor Film studiert hat. Unsere Hauptfigur Dr. Philip Taiwo reist, mit einigen privaten Problemen vorbelastet, nach Nigeria. Er wird von Emeka Nwamadi, dem Vater von einem der drei gelynchten Studenten, beauftragt. Der erscheinen die Ermittlungen manipuliert und zu lückenhaft. Er stellt ihm den Assistenten Chika an die Seite, der ihn begleitet, unterstützt und ihm hilft, die kulturellen Hürden zu überwinden. Denn obwohl Dr. Taiwo mit seiner Frau und seinen drei Kinder nun nicht mehr in den USA wohnt, wird er von den Einheimischen immer sofort als Rückkehrer – und somit Fremder – enttarnt. Die offensive Selbstjustiz, das lasche Vorgehen der Behörden und der harsche Umgang untereinander sind ihm tatsächlich fremd, es fällt ihm schwer sich einzugliedern. Es macht Spaß, auch als Leserin mit Neuem konfrontiert zu werden und sich auf ungewohntes gesellschaftliches Terrain zu begeben. Die Handlungen sind nicht immer vorhersehbar, ebenso wie die Dialoge und die Feindlichkeit, die Dr. Taiwo entgegenschlägt, überträgt sich auch auf uns. Alles scheint möglich, wir kennen die Regeln nicht und somit kann hinter der nächsten Ecke die nächste Wendung lauern. Unbewusste Manipulation “Lightseekers” von Femi Kayode hantiert mühelos mit vielen unterschiedlichen Charakteren und obwohl wir von Orten und Namen lesen, die den meisten von uns mit Sicherheit nicht vertraut sind, findet man sich sofort zurecht. Es entstehen keine Längen und durch die straffen Kapitel, kann man der Versuchung immer weiter zu lesen, nur schwer widerstehen. Am Anfang von “Lightseekers” urteilt man noch unbewusst auf Basis all seiner europäischen Vorurteilen, denkt der Fall sei klar und hält die Polizei für korrupt. Je weiter und tiefer uns Femi Kayode führt, umso deutlicher wird, dass wir es nicht (nur) mit dörflicher Selbstjustiz, basierend auf einem andersartigen Wertegerüst, zu tun haben. Es steckt viel mehr dahinter und nicht alles ist so klar, wie es scheint. Waffen, Drogen, Korruption und Rache werfen immer mehr Spuren aus, die sich verheddern und uns zeitweise gar nicht mehr erkennen lassen, war wahr und was Täuschung ist. Femi Kayode lässt uns am Ende von “Lightseekers” schmerzhaft erkennen, wie manipulierbar wir alle sind. Das Ende erscheint etwas zu hektisch erzählt, aber der Weg dahin ist spannend, informativ und kurzweilig.

Lesen Sie weiter

Wow. Was für ein turbulentes Lesen! Ereignisreich und sehr tiefgehend. "Lightseekers" von Femi Kayode ist ein wahnsinnig spannendes Buch über so viel mehr als "nur" über drei hingerichtete Studenten. Die gesamte Tragweite dieses Falles wird hier offengelegt und von Dr Philip Taiwo in detaillierter Kleinarbeit aufgearbeitet. Femi Kayode geht mit viel Feingefühl an diese tragische Geschichte heran und offenbart eine ganze Bandbreite an Dingen und Ereignissen, die einfach erschreckend und ernüchternd zugleich sind. Dabei beleuchtet Femi Kayode in seinem Debüt Nigeria ziemlich genau und zeigt die dunklen Seiten. Es wird viel über lgbtqia+ gesprochen und Drogen kommen vor. Du siehst, ich bin hin und weg von dieser Geschichte und möchte gar nicht viel mehr darüber schreiben. Es ist definitiv einen Blick Wert und ich bin mir sicher, dass ich mehr Bücher dieser Reihe lesen möchte.

Lesen Sie weiter

Auf eher ungewöhnliche Weise beginne ich diesmal meine Rezension zu dem Debutroman „Lightseekers“ mit einem Zitat in den Danksagungen des Autors am Ende des Buchs: „Das Schreiben dieses Buch war eine Art Exorzismus. Ich danke meinem Tutor William Ryan dafür, dass er diesen verzweifelten Wunsch erkannt und mich dazu angeleitet hat, die Geschichte zu erzählen, die mir am Herzen lag, und damit meine Liebe zu meinem Heimatland wiederherzustellen.“ Genau dieses Zitat hat mir geholfen selbst das Leben in Nigeria aus Sicht als Leserin ein wenig besser zu verstehen und vielleicht besser einordnen zu können. Als Westeuropäerin, die zwar – wie der Protagonist auch - schon in den USA, jedoch noch nie in Afrika gelebt hat, konnte ich beim Lesen oft nur den Kopf schütteln und tat mich schwer, dem ganzen nigerianischen Lebensstil einen Sinn abzugewinnen. Der Autor verarbeitet in seinem Debütroman ein Thema, das ihm wohl selbst schon lange auf der Seele gebrannt hat, nämlich den sinnlosen Lynchmord an vier Jugendlichen, der im Jahr 2012 nahe Port Harcourt stattgefunden hat. Er versucht dieses grausame Verbrechen in „Lightseekers“ nachzustellen und gleichzeitig stellt er sich den fiktiven Dr. Philip Taiwo zur Seite, der auf den Grund dieser barbarischen Gewalttätigkeit dringen soll. Mit dem vermeintlichen „Chauffeur“ Chika deckt er immer neue Unglaublichkeiten auf und beginnt schließlich selbst an seinem eigenen Land zu verzweifeln … Ich bin noch ganz begeistert über diesen Ausflug in ein für mich fremdes Land, den ich an der Hand des Autors Femi Kayode unternehmen durfte. Ich denke, er schildert das Leben in Nigeria auf sehr authentische Weise. Er scheint kein einziges heikles Thema unausgesprochen zu lassen … der ewig schwelende Konflikt zwischen Christen und Moslems, die große Schere zwischen arm und reich, die Korruption und Bestechungen, die in dem afrikanischen Land an der Tagesordnung sind. Und dennoch vermittelt er auch seine Liebe zu dem Ort seiner Geburt und lässt immer wieder Hoffnung durchblitzen, dass sich doch einmal etwas ändern könnte. Mit Freude habe ich gelesen, dass wir uns als Leser noch auf weitere „Abenteuer“ mit Dr. Philip Taiwo freuen dürfen. Ich bin schon sehr gespannt und werde auf jeden Fall wieder mit von der Partie sein. Für diesen Serienauftakt vergebe ich – mit ein klein wenig Luft nach oben – verdiente vier Sterne und spreche eine Leseempfehlung an alle die Leser aus, die mal ein wenig abseits des Mainstreams unterwegs sein möchten.

Lesen Sie weiter

Der erste Satz: «Die Oktobersonne ist heiß wie das Blut des wütenden Mobs.» Ein Lynchmob massakriert in einem Vorort der Großstadt Port Harcourt, Nigeria, drei Studenten und ein Vater will wissen, wie es dazu kommen konnte, dass sein Sohn getötet wurde. War er ein Dieb? Verkaufte er wirklich Drogen, gehörte er ernsthaft einem Kult an? Das alles passt nicht zu dem Bild, das enge Freunde von dem Studenten haben. Wurde der Mob etwa gesteuert? Wie kann es sein, dass plötzlich eine Menschenmenge drei junge Männer ergreift, ihnen Autoreifen überstülpt, sie mit Benzin zu übergießt und anzündet? Einige der Täter wurden gefasst und stehen vor Gericht. Die ganze Geschichte ergibt keinen Sinn. So engagiert der wohlhabende Vater eines Opfers Philip Taiwo, der Nachforschungen zum Ablauf der Handlung stellen soll, die Gerüchte auf Wahrheit überprüfen. Taiwo stammt aus Nigeria, er ist forensischer Psychologe aus den USA, eine Koryphäe zum Motiv Massenpsychologie und Gewalt. Das Thema des Romans betrifft genau das: Wie werden Menschen aufgehetzt, bis hin zu zornigen Gewalttaten? «In diesem Land ergibt nichts einen Sinn» Taiwo ist erst kürzlich nach Nigeria zurückgekehrt, er wohnt mit seiner Familie in der Hauptstadt Lagos. Vieles ist ihm in seiner Heimat fremd geworden. Sein Auftraggeber, Chiemeka Nwamadi, Geschäftsführer der drittgrößten Bank Nigerias, stellt Taiwo einen Chauffeur und Begleiter zur Seite, Chika, der weit mehr Qualitäten an den Tag legen wird. Wer ist dieser Mann, fragt sich Taiwo bald? Auf keinen Fall ein schlichter Fahrer mit Ortskenntnissen und guten Manieren. Kaum beginnen die beiden ihre Ermittlungen, stoßen sie auf Feindseligkeit. Niemand will mit ihnen reden, nicht einmal die Polizei, und die Hotelführung setzt das Paar nach einem Tag vor die Tür, obwohl die Zimmer im Voraus bezahlt wurden. Warum macht die gesamte Stadt dicht, wenn Ereignisse um den Lynchmob angesprochen werden? Taiwo stochert im Nebel. Das Duo ist nicht willkommen - und jemand setzt alles daran zu verhindern, dass sie die Wahrheit aufdecken. Und das wird brandgefährlich für das Team! Dieser literarische Thriller ist sehr komplex, da er nicht nur das Thema der Aufhetzung von Massen auf das Korn nimmt. Immer wieder fließen sozialpolitische Probleme Nigerias ein. Korruption, bittere Armut gegen Reichtum, Rassismus, Kriminalität, religiöse Konflikte, studentische Kulte. Der Roman basiert auf einen wahren Fall aus dem Jahr 2012, bei dem ein Lynchmord durch eine aufgestachelte Menschenmenge begangen wurde: Im Südosten Nigerias wurden vier Studenten von einer aufgebrachten Menge durch die Stadt gejagt und angezündet. Man nennt es «necklace killing», bei dem den Opfern Autoreifen übergestülpt werden, die mit Benzin übergossen sind und angezündet werden. Eine bekannte Foltermethode oder Bestrafung, die in Nigeria mehrfach angewandt wurde. Insgesamt ist es ein guter Thriller, der Einsicht in die nigerianische Gesellschaft gibt. Bei Taiwo habe ich mich stets gefragt, warum er seine Ausbildung nicht nutzt. Ein Psychologe hätte anders gefragt, mehr interpretieren können. Er benimmt sich eher wie ein unsicherer Privatdetektiv. Die weiblichen Figuren sind schrecklich stereotyp. Neben Taiwo als Icherzähler gibt es einen zweiten Erzähler (kursiv), der mit katholischer Internatsgeschichte doch auch recht abgedroschen ist. Fein sind die Wendungen und die Unterschiedlichkeit des Duos. Taiwo war lange in den USA, sieht heute sein Land aus der Distanz, ärgert sich über holprige Straßen, auf denen ständig die Polizei Straßensperren errichtet. Nur wer Wegegeld zahlt, wird durchgelassen. Gewalt und Korruption, etwas, das Taiwo erzürnt, das Chika aber als selbstverständlich akzeptiert. Chika, der Mann mit Charisma, umwoben von Geheimnissen. Ein insgesamt komplexer und fesselnder literarischer Thriller, der sich auf sozialkritische Themen konzentriert. Empfehlung! Femi Kayode wuchs in Nigeria auf. Nach dem Studium der Klinischen Psychologie an der University of Ibadan in Lagos arbeitete er viele Jahre in der Werbebranche. Er war Stipendiat an der University of Southern California und der University of Washington, Seattle. Seine Arbeiten fürs Fernsehen wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. 2017 schloss er das renommierte Creative Writing Programm der University of East Anglia mit Auszeichnung ab. Kayode lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Windhoek, Namibia.

Lesen Sie weiter

Spannender Afrikathriller

Von: Annychristin

12.11.2022

Mit dem Buch „Lightseekers“ von Femi Kayode startet eine neue Thriller-Reihe um den Psychologen Dr. Philip Taiwo. Es ist im btb_verlag erschienen und der Autor ist selbst Psychologe. Drei Studenten werden von einem wütenden Mob gejagt und brutal ermordet. Doch mit dem Motiv kann sich einer der Väter nicht abfinden, denn er kann nicht glauben, dass sein Sohn ein Dieb ist, zumal er aus einer wohlhabenden Familie stammt. Dr. Taiwo, Spezialist für Massenpsychologie, soll Licht ins Dunkel bringen, doch am Ort des Verbrechens, in einer abgelegenen Provinzstadt, schlägt ihm Misstrauen und Feindschaft entgegen. Die Kapitel sind kurz und der Schreibstil ist gut lesbar. Der Prolog über die Tat ist schockierend brutal. Doch dann geht es relativ ruhig weiter, aber dazwischen gibt es immer wieder brenzlige oder verwirrende Szenen, die einen aufschrecken und fesseln. Der ermittelnde Psychologe und sein Fahrer finden kaum Unterstützung bei ihren Ermittlungen und es wird oft gefährlich, während sie versuchen das Motiv und die Dynamik des Lynchmobs zu ergründen. Das afrikanische Setting hat mir sehr gut gefallen, da es sehr authentisch vermittelt wird. Ohne je da gewesen zu sein, konnte ich mich sehr gut hineinversetzen. Hinzu kommt im guten wie im schlechten Sinne die spezielle Stimmung in dieser afrikanischen Kleinstadt. Es gibt viele Konflikte, verschiedene Stämme und Religionen, Drogen, Morde und korruptes Militär und Polizei, auf die man nicht zählen kann. Die Bedrohung ist von allen Seiten gegenwärtig und der Autor hat gekonnt Zweifel gesät, wem man trauen kann. Es ist wirklich nicht einfach Licht ins Dunkle der Verflechtungen zu bringen. Das Buch hat alles, was ein guter Thriller braucht, Spannung bis zum Schluss, Twists und Gänsehaut.

Lesen Sie weiter

Lightseeks

Von: mk

10.11.2022

Ich gebe zu, dieses Buch macht es einem nicht einfach. Eine chaotisch anmutende Handlung, ein unentwirrbares Dunkel, in das über lange Zeit wenig Licht fällt, trotz all der Bemühungen des Psychologen Dr. Philip Taiwo – all das macht Lightseekers, diesen Thriller aus dem Herzen Afrikas, zu keiner leichten Kost. Aber vermutlich ist das ein Teil des Deals: ein Kriminalroman, der inmitten des Chaos von Nigeria spielt, darf mich als mitteleuropäischer Leser schon auch mal in Verständnisprobleme stürzen. Denn irgendwie folgt hier nichts der vertrauten Logik, nichts ist, wie es scheint. Der Fall liegt schon eine Weile zurück: drei junge Studenten werden von einem Mob verfolgt und grausam hingerichtet. Die auf Video aufgezeichnete Hinrichtung fand tatsächlich statt, und das Video war für den Psychologen Femi Kayode der Anlass, mit diesem Debütroman eine Thriller-Reihe um einen ungewöhnlichen Ermittler zu beginnen. Taiwo, spezialisiert auf Massenpsychologie und Gewalt, reist im Auftrag des Vaters eines der Opfer in die kleine Universitätsstadt, um die Hintergründe zu der brutalen Tat aufzudecken. Was er nicht weiß: dass er in ein Vexierspiel von Rätseln gerät, aus dem es kaum ein Entrinnen zu geben scheint – und dass die Stadt nach wie vor im Aufruhr ist, scheinbar nur auf einen Anlass für die nächste Gewalteruption wartend. Kayode, der selbst in Nigeria und England studiert hat, gibt seinem Ermittler ebenso eine Identität zwischen den Kulturen mit: auch Taiwo war lange im Ausland und muss das kulturelle und politische Chaos des von Bürgerkrieg und Korruption geschüttelten Landes erst (neu) kennenlernen. Seine eigene Fremdheit ist somit eine gute Grundlage, um das Chaos für uns Leser*innen zu übersetzen. An seiner Seite blättert man sich nun atemlos durch die Thrillerhandlung, die – entgegen dem Titel – lange Zeit nur eine Richtung kennt: ins immer Dunklere, Verstörendere.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.