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Rezensionen zu
Dallmayr. Der Traum vom schönen Leben

Lisa Graf

Dallmayr-Saga (1)

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€ 15,00 [D] inkl. MwSt. | € 15,50 [A] | CHF 21,50* (* empf. VK-Preis)

Der Dallmayr Crema d'Oro in der wunderschönen goldenen Verpackung ist schon viele Jahre der Lieblingskaffee von mir und meiner Familie. Dadurch war es natürlich ein Muß für mich, die Familiengeschichte dazu kennenzulernen. Und ich war überwältigt. Zum einen hat Lisa Graf einen wundervollen, flüssigen und bildhaften Schreibstil, ich konnte mir das ganze Ambiente im Laden sehr gut vorstellen und mir lief regelmäßig das Wasser im Mund zusammen, wenn Ludwig und Balbina wieder neue Pralinen kreiert haben. Auch die Charaktere fand ich sehr ansprechend und bis auf einen waren mir auch alle mehr als sympathisch. Wir durften auch Anton Randlkofer noch kennenlernen und es ist wirklich sehr schade, dass er so früh sterben musste. Meine ganze Bewunderung galt dann seiner Frau Therese, der es meiner Meinung nach schon in die Wiege gelegt wurde, so erfolgreich zu werden. Sie hat einfach ein außergewöhnliches Gechick und Talent und auch für ihre Angestellten ist sie eine wunderbare Chefin. Eine Geschäft ist aber nur so gut, wie seine Mitarbeiter und hier hat Therese wirklich die Besten. Am liebsten mochte ich hier Ludwig, dessen größter Traum es ist, Chocolatier zu werden. Seinen Eifer fand ich einfach so ansteckend und ich habe richtig mit ihm mitgefiebert. Die Geschichte bietet aber auch einen spannenden Anteil, es gibt ein bestimmtes Geheimnis und ich war immer gespannt darauf, wann die Bombe platzt. Die Autorin verwöhnt ihre Leser:innen mit über 600 Seiten und keine davon wurde mir langweilig. Im Gegenteil, ich hätte noch ewig weiterlesen können, daher freut es mich sehr, dass die Familiensaga weitergeht. Fazit: Hier stimmt wirklich alles, tolle Handlung, tolle Charaktere, toller Schreibstil. Es gibt viele Handlungsstränge, die alles sehr kurzweilig machen und man lebt richtig mit der Familie mit. Zum Schluß möchte ich noch das wunderschöne Cover erwähnen, welches die Geschichte richtig schön abrundet. Wieder ein Buch für meine Jahresbestenliste, daher gibt es 5/5 Sterne und eine große Leseempfehlung. Vielen Dank an den Penguin Verlag und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.

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Super!

Von: :-)

11.02.2022

Ich freue mich schon auf den zweiten Roman der Dallmayr Trilogie :-)

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1897, München. Seit zwei Jahren führt das Ehepaar Anton und Therese Randlkofer das "Dallmayr" in der Dienerstraße, als Anton schwer erkrankt und stirbt. Therese will das Delikatessen-Geschäft alleine weiterführen, ihr schweben viele Ideen zur zukünftigen Erweiterung vor. Während ihr Schwager Max alles dran setzt, um selbst das Geschäft leiten zu können, wird Therese von ihren Kindern und den Angestellten tatkräftig unterstützt, auch mit kreativen Ideen. Doch Max plant im Hintergrund, um Einfluss zu nehmen, ist ihm jedes Mittel recht. Lisa Graf hat sich durch Archive gewühlt, hat Akten, Zeitungen und Zeitzeugen-Berichte gelesen. Zwar ist dieser Roman natürlich fiktiv, das Denken und Handeln der Protagonisten eine Romangeschichte, dennoch, das Rahmengerüst ist authentisch. Therese Randlkofer hat den Grundstein für das sehr erfolgreiche Dalllmayr-Unternehmen gesetzt, ihre Ideen, ihr Wagemut und auch ihre Entschlossenheit das Geschäft weiter zu führen, war der Beginn einer glanzvollen Unternehmensgeschichte. Autorin Lisa Graf hat dies alles mit Leben gefüllt, hat Nebenstränge eingefügt, die das Ganze zudem noch gefühlsmäßig bereichern. Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt und mit sehr großem Interesse die Ereignisse, Wendungen, sowie die privaten wie geschäftlichen Entwicklungen mitverfolgt. Die Protagonisten wirken so lebendig, man kann sich beim Lesen alles so gut vorstellen. Es ist niemals langweilig, sondern im Gegensatz sehr interessant und absolut fesselnd. Das Delikatessen-Geschäft hat eine sehr interessante Geschichte, die einfach erzählt werden musste. Ganz nebenbei erfährt man übrigens im Roman auch viel über München & Co, über historische Ereignisse, die in den jeweiligen Jahren stattgefunden haben, technische Neuerungen, über Lebens- und gesellschaftliche Rahmenbedingungen (insbesondere über die Rolle der Frau)! Großes Kino! Ein Lesehighlight, ich freue mich schon sehr auf die nächsten Bände.

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München ist immer eine Reise wert. Wer die Stadt an der Isar besucht, sollte einen Blick ins Dallmayr werfen. Die angebotenen Spezialitäten sind von höchster Qualität. In ihrem Roman erzählt Lisa Graf die Geschichte um den legendären Aufstieg des Feinkostladens. Band 1 der Saga ist im November 2021 beim Penguin Verlag erschienen und umfasst 650 Seiten. Das eindrucksvolle Buchcover lädt zum Lesen ein. Im Jahre 1895 kauften Anton und Therese Randkofer das Geschäft von Alois Dallmayr. Mit viel Liebe und Fleiß baut das Ehepaar den Delikatessenladen aus und lässt ihn in einem besonderen Glanz erscheinen. Die Menschen bleiben vor den prachtvoll dekorierten Schaufenstern stehen. Ob arm, ob reich, jeder möchte Kunde im Dallmayr sein. Als Anton schwer erkrankt und schließlich verstirbt, droht dem Geschäft das Aus. Therese ist wild entschlossen das Unternehmen weiterzuführen. Doch in der damaligen Zeit stand es mit der Emanzipation der Frau noch nicht zum Besten. Außerdem intrigiert Thereses Schwager Max bereits und versucht sich dass Dallmayr unrechtmäßig unter den Nagel zu reißen. Theresa setzt alle Hoffnungen auf ihren Sohn Hermann, der nach einer kaufmännischen Ausbildung ins Familienunternehmen eintreten möchte. Obwohl es sich um eine fiktive Geschichte handelt, arbeitet die Autorin viele historische Tatsachen in ihren Roman ein. Damit wirkt das Geschehen authentisch. Besonders interessant finde ich, wie es Hermann Randkofer gelang, die Banane ins Dallmayr zu bringen. Heute ist die gelbe Frucht nicht mehr aus den Supermarktregalen wegzudenken, aber damals war sie eine Rarität. „Die Welt liebt sie: BANANEN- endlich auch in München, natürlich exklusiv bei Dallmayr! Gesund, praktisch und so gut. Lieferung ab 8.Dezember, solange der Vorrat reicht. Einmalig in Deutschland.“ (Inserat von Therese Randkofer in den Münchner Neuesten Nachrichten, Auszug aus dem Roman) Lisa Graf schreibt lebendig und bilderreich. Sie versteht es den Leser zu fesseln. Nach wenigen gelesenen Seiten bin ich mittendrin und fühle mich in die damalige Zeit zurückversetzt. Die handelnden Personen sind eindrucksvoll dargestellt. Besonders gern mag ich den Lehrling Ludwig. Wenn er die Köstlichkeiten des Hauses beschreibt, läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Wann immer Thereses Schwager Max in Aktion tritt, ist Ärger im Anmarsch. Er bringt aber auch eine gewisse Spannung in die Story. Der Duft von Kaffeebohnen und Kakao zieht sich durch die Lektüre. Man kann kaum der Versuchung nach Schokolade und Pralinen widerstehen. Am Ende bleiben einige Fragen offen, die Neugier auf Band 2 erzeugen. Ein atmosphärischer Schmöker über ein Münchner Traditionshaus - unterhaltsam und fesselnd!

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Gar keine „Schmonzette“…

Von: Ingeborg Rosen

23.01.2022

Ich weiss gar nicht, welches Adjektiv ich in erster Linie zuordnen sollen: er war mit seinen über 600 Seiten natürlich ein echter Backstein, aber kein Grund, sich darüber zu beschweren. Gutes Zeichen! Vielmehr kamen die spontanen Urteile wie: spannend, unterhaltsam, informativ, SEHR gut recherchiert. Und damit kommt schon das nächste Lob: es ist nicht „nur“ eine Geschichte über die Fa. Dallmayr, nein, es ist gelebte Geschichte Münchens (und Bayerns), auf die allerbeste, anschaulichste Weise erzählt und vorstellbar, besser als jedes Geschichtsbuch. Dazu kommen en passant Informationen zum Stand des Kaufmanns, eine Kauffrau gab es nicht, wie wir lernen, obwohl Therese diesen Titel sicher verdient hätte, so geschickt, weitsichtig und innovativ, wie sie das Unternehmen führte (Stichwort Landgut, Elektrifizierung). Durch die Krankheit und den Tod Antons wird der Stand der Medizin vor Augen geführt. Aber auch Details wie Theaterprogramme, Künstler, der häusliche Musikunterricht… und und und, ich komme aus dem Schwärmen gar nicht heraus. Und über allem der wunderbare Duft erlesener Kaffees und Tees… Wenn das nicht DAS Buch zurAdventszeit ist, unbedingt auch für Leser nördlich des Weisswurstäquators!

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München, 1897: 20 Jahre lang haben Anton Randlkofer (57) und seine Frau Therese (49) ein Geschäft geführt. Sie sind ein gutes Team und haben drei Kinder. Die beruflichen Träume und Pläne gehen ihnen nie aus. Die Visionärin ist Therese. Anton trägt alles mit, was er verantworten kann. Vor zwei Jahren haben sie ihren Laden verkauft und das alteingesessene Feinkostgeschäft Dallmayr in der Altstadt von München übernommen: gehobenes Angebot, gehobene Klientel. „Und wenn der Marienplatz das Herz der Stadt war, so sollte der ‚Dallmayr’ der Bauch der Stadt werden – das hatten Therese und Anton einhellig beschlossen. Der Laden sollte eine Verheißung für alle Feinschmecker sein, die Wert auf außergewöhnliche Qualität und Frische der Lebensmittel legten und darauf brannten, neue, bislang unbekannte, auch exotische Genüsse zu erleben.“ (Seite 12) Das Konzept kommt an, der Laden brummt, doch Anton Randlkofer kann sich nicht lange an dem Erfolg erfreuen. Zwei Jahre nach der Übernahme des Dallmayr erkrankt er schwer und stirbt. Bei aller Trauer: Jetzt wittert Max, Antons jüngerer Bruder, Morgenluft. Insgeheim hat er seinem Bruder den beruflichen Aufstieg geneidet und gedenkt jetzt, den Dallmayr zu übernehmen. Doch seine Schwägerin Therese lässt ihn kühl abblitzen. Sie traut sich durchaus zu, das Geschäft auch ohne ihren Mann weiterzuführen. Zum Glück weiß Max nichts von Antons Geheimnis, von dem selbst Therese erst nach dessen Tod erfahren hat. Das will sie auch weiterhin bewahren, denn mit dem Wissen könnte man dem Ruf der Familie massiv schaden. Unglücklicherweise betrifft die Angelegenheit eine ganze Reihe von Menschen. Da Therese aber niemanden ins Vertrauen zieht, trifft sie nun Entscheidungen, die für ihr Umfeld nicht nachvollziehbar sind. Insbesondere Thereses Nichte Balbina Schmidbauer, die den Randlkofers den Haushalt führt, versteht die Welt nicht mehr. Was hat die Tante auf einmal gegen sie? Sie hat doch immer alles für die Familie getan! Tief verletzt packt ihre Sachen und geht. Die Tochter des Hauses, Elsa, bleibt von alledem unbeeindruckt. Weder mit der Familie noch mit dem Geschäft hat sie viel am Hut. Sie ist in einem katholischen Mädchenpensionat und träumt von einem Studium. Vom Unterricht ist sie unterfordert und ihrer Findigkeit und ihren Lügen haben die Klosterschwestern nichts entgegenzusetzen. Sie hält sich an keine Regeln und macht ihr eigenes Ding. Ihr Urteilsvermögen lässt aber noch zu wünschen übrig ... Weil wir die Geschichte nicht nur aus der Perspektive der Familie sondern auch aus der Sicht von Balbina Schmidbauer und den ehrgeizigen Geschwistern Loibl – Lehrling Ludwig und dessen Schwester Lilly – erzählt bekommen, ist das für uns Leser:innen ein sehr turbulenter und abwechslungsreicher Genuss. Leser:innen, die so neugierig sind wie ich und gerne spoilern, sei gesagt: Es bringt nicht viel, nach den Personen in diesem Buch zu googeln. Das ist ein Roman und keine Biographie. Die Familie Randlkofer gab’s natürlich, und auch die Entwicklung des Unternehmens entspricht den Tatsachen. Wie es allerdings im Privatbereich der Geschäftsleute zuging, das ist Fiktion. Ein Personenverzeichnis wäre nicht schlecht gewesen. Wenn Nebenfiguren nach hundert oder zweihundert Seiten plötzlich wieder auftauchen, bin zumindest ich leicht überfordert. Das lässt mir dann keine Ruhe und ich blättere so lange zurück, bis ich die Stelle gefunden habe, an der von diesen Leuten schon mal die Rede war. Ein schneller Blick in eine Liste würde den Lesefluss weniger lange unterbrechen.

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Handlung München 1897 Sehr erfolgreich führen Anton und Therese Randlkofer ihren äußerst beliebten und bekannten Feinkostladen Dallmayr in der Dienerstraße. Sie halten stets die Augen offen nach neuen Produkten, die sie in ihr Sortiment aufnehmen können und freuen sich, den Kunden all ihre Wünsche zu erfüllen. Zudem haben sie weitere Pläne für ihren Laden und schauen hoffnungsvoll in die Zukunft. Bis Anton unerwartet stirbt und Therese plötzlich allein dasteht. Und sich gegen einige Neider wehren muss. Unter anderem versucht ihr Schwager Max einen Fuß in das Unternehmen zu bekommen. Doch Therese gibt nicht auf und sie kann sich auf die Hilfe ihrer Familie, Angestellten und Freunde verlassen. Und muss dabei erkennen, dass der Tod ihres Mannes einige Geheimnisse mit sich bringt... Meinung Das Cover hat einen ganz schönen Charakter. Es ist auffallend und stimmig, voller kleiner, zum Inhalt passender Details und kommt außerdem elegant und ausgewählt daher. Eine tolle Mischung, die gut funktioniert. Im Hintergrund des Bildes ist eine Häuserzeile zu sehen, die eindeutig das Dallmayr in München darstellt. Ich mag es, wie auf den Ort Bezug genommen wird, so kann man sich als Leser bereits vorab einen Eindruck von dem Gebäude machen und das Cover wirkt direkt noch authentischer. Im Vordergrund sieht man eine Dame, die sehr edel gekleidet ist, ich liebe ihr Outfit! Sie hat einen kleinen Korb in der Hand, wo einige Schachtel darin liegen. Auch damit wird auf das Dallmayr Bezug genommen, man kann sich gut vorstellen, dass sie dort gerade einkaufen war. Ein besonderer Hingucker ist noch der Titel, welcher in Rot und Gold abgedruckt ist. Eine schöne Mischung, die immer funktioniert und mir wirklich gut gefällt. So wird das Cover abgerundet, welches ich mag und das gut zu der Geschichte passt! Auch dieser Roman ist mir schon in der Verlagsvorschau aufgefallen und ich war sofort verliebt. In das Cover und in die Geschichte, ich hatte einen unglaublich positiven ersten Eindruck. Und daher stand das Buch ganz weit oben auf meiner Wunschliste und ich habe mich unheimlich auf den Erscheinungstermin gefreut. Jede Information dazu habe ich inhaliert und meine Vorfreude ist stetig gewachsen. Daher bin ich sehr glücklich darüber, den Roman als Rezensionsexemplar erhalten zu haben, wofür ich mich ganz herzlich beim Bloggerportal von Penguin Randomhouse bedanken möchte! Auf den ersten paar Seiten habe ich gemerkt, dass mir die Schreibweise im Folgenden sicherlich gefallen wird, trotzdem brauchte ich anfangs ein bisschen Zeit, um mich daran zu gewöhnen. Es gibt sehr detaillierte Beschreibungen vieler Situationen und manchmal war ich am Anfang ein wenig überfordert davon, alles so wahrzunehmen, wie es die Autorin sehr wahrscheinlich gewollt hat. Daher war es für mich sehr wichtig, genau zu lesen und mit allen Sinnen dabei zu sein, um nichts zu verpassen. Schließlich hat sich das gebessert und wie ich mir schon gedacht hatte, konnte mich die Sprache irgendwann komplett überzeugen und ich habe es sehr genossen, was für lebendige Bilder man geliefert bekommt. Ich konnte mir direkt sowohl von den Figuren, als auch von den Settings ein Bild machen, die Situationen wirken authentisch und interessant und die Sprache hat ein schönes Niveau. Sie lässt sich zugleich leicht lesen und verstehen und man kann sich ein richtig gutes Bild über das Dallmayr und die Familie Randlkofer machen. Ich habe mich leicht auf die Geschichte einlassen können und mich jeden Tag auf den Moment gefreut, wenn ich das Buch wieder in die Hand nehmen konnte! Die Geschichte hat es schnell geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Bereits nach wenigen Seiten war ich komplett in der Handlung drin und ich habe mich riesig auf die folgenden Seiten gefreut. Ich finde, dass ein sehr guter Beginn gegeben wird, man lernt die Ausgangssituation kennen, den Alltag der Figuren und das Dallmayr. Schnell wird gezeigt, dass der Fokus eindeutig auf der Familie Randlkofer und dem Geschäft liegt und ich bin sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen. Nach vielleicht zweihundert Seiten musste ich dann allerdings für kurze Zeit meine anfänglich komplett positive Meinung ein wenig ändern. Plötzlich gab es die Situation, dass ein Erzählstrang sich weg vom Dallmayr bewegt und man eine Figur auf einer Reise begleitet. Das habe ich im ersten Moment ein wenig kritisch betrachtet, mir hat es eigentlich gefallen, dass der Feinkostladen der Dreh- und Angelpunkt ist und ich war mir nicht sicher, was ich nun von der neuen Lage halten soll. Aber bereits nach kurzer Zeit war ich wieder vollkommen zufrieden. Die Autorin hat es geschafft, die Reise und die Kapitel in München gut aufeinander abzustimmen, noch immer stellt das Dallmayr den Mittelpunkt der Geschichte dar und die Erlebnisse auf der Reise werden nicht in die Länge gezogen. Man erfährt ein bisschen war über die Abenteuer, diese werden recht knackig geschildert und geben der ganzen Handlung noch eine weitere Richtung. Rückblickend finde ich es gut, dass auch ein paar Kapitel außerhalb von München spielen, sie bringen neuen Schwung und passen gut zu der Handlung. Auf den ersten Seiten dachte ich mir noch, dass ein Personenverzeichnis eigentlich ganz praktisch gewesen wäre, ich dachte, dass auf so vielen Seiten sicherlich so einige Menschen auftreten, die man unbedingt im Gedächtnis behalten sollte. Und so hätte man schauen können, wer alles mitspielt und einen ersten Eindruck über die Fülle der Figuren erhalten. Doch irgendwann war der Gedanke komplett vergessen und nun, wo ich das Buch ausgelesen habe, muss ich feststellen, dass solch ein Verzeichnis nicht dringend nötig ist. Ich brauchte anfangs ein paar Seiten, um die Protagonisten auf die Reihe zu bekommen und mir zu merken, wie die verwandtschaftlichen und freundschaftlichen Verhältnisse aussehen. Als dies dann einmal geschehen war, hatte ich absolut keine Probleme mehr damit, die Figuren wiederzuerkennen oder ihnen ihre Hintergründe zuzuordnen. Dies liegt zum einen an der tollen Zeichnung jeder einzelnen Person, zum anderen daran, dass die Anzahl der Charaktere im Grunde recht überschaubar ist. Vor allem die Familie Randlkofer und die Angestellten des Dallmayr stehen im Vordergrund und dazu gibt es nur noch recht wenige weitere Protagonisten, die häufig auftreten und für den Fortgang der Geschichte von Bedeutung sind. Jede einzelne Person hat einen interessanten Charakter erhalten und ich mag es, wie man häufig nicht genau abschätzen kann, welche Entscheidungen sie treffen und wie sie auf bestimmte Situationen reagieren werden. Zwar kann man sich ein gutes Bild von ihnen machen, dennoch behalten einige Protagonisten etwas geheimnisvolles und unvorhersehbares. Das war wirklich interessant, weil die Geschichte dadurch auch immer wieder mit Wendungen überraschen konnte. Nicht nur aufgrund von einigen Entscheidungen der Personen, sondern auch durch andere unvorhersehbare Handlungen bleibt die Geschichte immer schön spannend. Es gibt Wendungen, die ziemlich plötzlich kommen und die ein interessantes Gegengewicht zu den immer wieder auftauchenden, ruhigeren Kapiteln bilden. Häufig erfährt man allerhand über den Alltag der Personen, was die Wünsche der Kunden sind und wie Therese Randlkofer versucht, ihrem Laden noch mehr Erfolg und Platz zu verschaffen. Und da ist es zwischendrin immer eine nette Abwechslung, wenn es ein spannenderes Kapitel gibt und dadurch neuer Schwung in die Geschichte kommt. Im Grunde hat mir das Setting gut gefallen. Es ist abwechslungsreich, durchweg gut beschrieben und verströmt so einige Stimmungen. Diese fallen häufig unterschiedlich aus, je nachdem, welche Figuren sich gerade in den Raum befinden. Mein liebstes Setting war der Feinkostladen Dallmayr, ich mag die bildhaften Umschreibungen, die Stimmung und den edlen und ausgewählten Charakter, den der Laden besitzt. Es ist wie ein kleiner Blick in eine vollkommen andere Welt und ich kann es gut verstehen, dass die Leute sehr begeistert und auch fasziniert davon sind. Etwas schade empfand ich es, dass die private Wohnung der Familie Randlkofer durchweg eine kühle Aura versprüht hat. Ich wurde mit den Räumlichkeiten einfach nicht warm, sie hatten für mich einen zu nüchternen Charakter und auch die Protagonisten haben es nicht geschafft, den Zimmern Wärme und Lebendigkeit zu geben. Das ist mein einziger, kleiner Kritikpunkt, bei dem ich hoffe, dass ich in der Fortsetzung einen anderen Eindruck davon erhalte! Außerdem denke ich, dass es noch ein nettes Detail wäre, wenn noch mehr Zeitangaben im Buch vorhanden wären. Häufig kann man gut verfolgen, wie viel Zeit vergeht und was für ein Abstand zwischen den einzelnen Kapiteln herrscht, am Ende habe ich aber doch ziemlich den Durchblick verloren Einige Wochen oder Monate werden in einem Kapitel behandelt, vielleicht könnte dies ein wenig besser abgegrenzt werden. Ich könnte jetzt nicht genau festlegen, wie viel Zeit gesamt vergangen ist, was immer ein bisschen schade ist. Aber das ändert ja nichts an der Qualität des Romans, es wäre nur ein schönes Extra. Fazit All meine Vorfreude auf das Buch war definitiv gerechtfertigt. Ich hatte so viel Freude am Lesen, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Es war wirklich mein Highlight des Tages, mich mit dem Roman hinzusetzen, wieder in die Welt des Dallmayrs einzutauchen und weiterzulesen. Ein wirklich tolles und rundum stimmiges Buch, welches mich gut unterhalten hat, ein angenehmes Maß an Spannung besitzt und eine schöne Geschichte beherbergt. Ich bin sehr zufrieden, kann euch den Auftakt der Saga nur empfehlen und ich freue mich schon sehr auf ein Wiedersehen mit den Figuren und mit dem Dallmayr!

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München und Dallmayr – zwei große Namen: das Feinkostgeschäft Dallmayr ist seit vielen Jahrzehnten über Ländergrenzen hinweg weltberühmt und München als geschichtsträchtige Landeshauptstadt spricht für sich. Die in Passau geborene Autorin Lisa Graf hat das Unternehmen zum Mittelpunkt ihrer neuen Saga gemacht und mit über 600 Seiten einen unterhaltsamen Romanstart vorgelegt. 1897 übernehmen Anton und Therese Randkofer mit ihren drei Kindern das beliebte Feinkostgeschäft Dallmayr. Doch kurze Zeit später muss Therese das Unternehmen alleine weiterführen, da ihr Mann verstirbt. Sie kämpft als starke Frau gegen die Männerwelt und baut sich mit ihren Angestellten, die ihr immer solidarisch zur Seite stehen, gegen die Intrigen des Schwagers Max, ein schnell wachsendes Unternehmen auf. Im Mittelpunkt steht neben dem Aufschwung des Unternehmens insbesondere die Entwicklung der drei Kinder: der älteste Sohn Hermann bringt die ersten Bananen nach Deutschland, die Zweitälteste Elsa sucht ihren eigenen Weg und trifft auf einen leidenschaftlichen Maler und der jüngste Sproß Paul stellt im ersten Teil das kindliche Bindeglied zwischen den Familienmitgliedern und Balbina dar, die weit mehr als eine Angestellte ist. Gekonnt verknüpft die Autorin Fiktives mit realer Geschichte – so lässt sie technische Errungenschaften wie die elektrische Tram ebenso einfließen wie den Umbau des Ladengeschäfts mit der markanten Fassade, den dekadenten Brunnen im Geschäft und bekannte Namen wie Karl Valentin oder Albert Einstein, die zu dieser Zeit gelebt in München gelebt und gearbeitet haben. Und tatsächlich bekam man damals im „Dallmayr“ die ersten Bananen, wie mir meine Münchner Oma vor Jahren stolz bei unseren Streifzügen durch ihre Heimatstadt berichtete... Ich habe den Roman gerne gelesen und mich immer unterhalten gefühlt. Die Autorin hat die Spannung immer wieder aufrecht halten können, obwohl man als Leser schon so manche Lösung parat hatte. Es scheint, als war ihr wichtig, das Gefühlsleben im Umgang mit dem Geheimnis – nicht die Auflösung desselben – herauszuarbeiten und ich finde, es ist Lisa Graf gut gelungen. Ich freue mich schon auf den zweiten Band mit dem erwachsenen Hermann, der in der Schweiz lebenden Elsa und Paul, der sich scheinbar in Wiesbaden abzunabeln versucht. Ob wir Balbina und auch Ludwig, den Schokoladenmeister, wieder treffen? Ich bin gespannt und lege „Der Traum vom schönen Leben“ gerne all jenen Leseratten ans Herz, die eine leichte, nicht allzu anstrengende Reise ins München rund um 1900 machen möchten.

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