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Rezensionen zu
Eine Bibliothek in Paris

Janet Skeslien Charles

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Schönes, altes Paris

Von: Deblioteca

24.07.2022

Diese Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten, einige Personen existierten wirklich, einiges wurde hinzugefügt und ausgedacht. In Odile haben wir eine starke, rebellische und bücherverrückte Französin. Immer mal wieder wird auf Französisch gesprochen und das hat mir unglaublich gut gefallen. Man erlebt Paris während des zweiten Weltkriegs und ich muss gestehen, es war nicht immer einfach, da Krieg einfach nie ein schönes Thema ist.  Im Gegensatz dazu lernt mal Lily in Montana kennen, en Mädchen, dass durch die Geschichte Odil's ihr junges Leben neu sortiert und ihre Liebe zu Bücher entdeckt. Fokus in dieser Geschichte liegt ganz klar auf der Bibliothek und der Liebe zum geschriebenen Wort. Ich mochte die diversen Themen sehr gerne und es war ein eintauchen in eine andere Welt, in eine vergessene Zeit. Der Schreibstil sowie die Erzählung beider Perspektiven ist sehr gut gelungen. Für mich war es ein bisschen in die Länge gezogen bzw. die Auflösung der Geschichte kam für mich reichlich spät. Dennoch ein lesenswertes Buch für alle Buchverrückten da draussen. 

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Ein Buch, zwei Handlungsstränge und eine grenzenlose Liebe zur Literatur: Der Roman „Eine Bibliothek in Paris“ von Janet Skeslien Charles schildert die Lebensgeschichte der Französin Odile, eine Literaturliebhaberin sondergleichen, die während der Besatzungszeit des 2. Weltkrieges Ihrem Traum nachgeht in der Amerikanischen Bibliothek zu arbeiten. Die Autorin vermischt auf geschickte Weise zwei Handlungsstränge und wechselt zwischen verschiedenen Jahrzehnten: Ab 1939 begleiten wir die junge Odile in Paris bei ihrem Start Ihrer Karriere in der Amerikanischen Bibliothek. Die Liebe zu Büchern, der Duft von alten Buchseiten und der Austausch mit Gleichgesinnten – Odile scheint für sich das pure Glück gefunden zu haben. Als jedoch die Nazis in der französischen Hauptstadt einmarschieren, schließt Odile sich mit ihren Kollegen den Widerstand an. Doch hierbei passiert Odile ein fataler Fehler … Der 2. Handlungsstrang beginnt knapp 40 Jahre später. In den USA der 80er ist die zwölfjährige Lily auf der Suche nach einem Abenteuer und lernt Ihre Nachbarin Odile näher kennen. Die alte Dame und das junge Mädchen verbindet eine zarte Freundschaft, die jedoch von einem tragischen Geheimnis überschattet wird. Janet Skeslien Charles hat in meinen Augen einen Roman geschaffen, der Belleristik und historische Elemente auf eine informative aber zeitgleich unterhaltsame Art miteinander verknüpft. Ich hatte nie das Gefühl, dass der historische Kontext mich beim Lesen erschlägt. Die verschiedenen schrulligen Charaktere der Bibliothek, die Suche nach der ersten großen Liebe und die familiären Spannungen beim Erwachsenwerden von Lily sowie die konfliktreiche Handlung sind für mich ein stimmiges Gesamtpaket. Der Schreibstil ist stimmig, aber ohne überladen zu wirken. Besonders für die zwischenmenschlichen Konflikte war das eine ideale Grundlage. Wer sonst nicht zu historisch inspirierten Romanen greift und seine Wohlfühlgenres mal verlassen möchte, könnte hier genau richtig sein! Ein tolles Detail: In der gedruckten Ausgabe sind auch viele zusätzliche Materialien zum wahren geschichtlichen Hintergrund aufgeführt.

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"Eine Bibliothek in Paris" ist nach wahren Begebenheiten inspiriert worden und beginnt 1983 in Montana als die junge Lily bei ihrer Nachbarin Odile klingelt. Die ältere Dame lebt sehr zurückgezogen, aber zwischen den beiden entwickelt sich eine einzigartige Freundschaft. Lily erfährt von Odile viel über ihr Leben im besetzten Paris während des 2. Weltkrieges und auch über das tragische Ende... Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an Bücher, Buchliebhaber und Bibliotheken. Es ist sehr ansteckend beschrieben und der Leser wird in die Welt der American Library in Paris entführt, lernt dabei neue Ordnungssysteme kennen und Menschen, die für ihren Beruf leben und dies auch auf ihre Besucher transferieren. Gleichzeitig wird die Macht der Bücher, in Form der Heilung, wunderbar verkörpert und man kann sich lebhaft hineinversetzen. Aber auch der Widerstand und das Kämpfen für ein Ziel steht im Vordergrund. Hier hat die Autorin den Zusammenhalt zwischen den Mitarbeitern in der Library sehr schön dargestellt und der Leser kämpft förmlich mit. Aber auch Freundschaft und Fehler werden in den Fokus genommen und sorgen für Wendungen. "Eine Bibliothek in Paris" spielt in zwei Zeitbenen. Einmal aus der Sicht der jungen Odile von 1939-1944 in Paris und aus der Sicht von Lily von 1983-1989. Dabei beginnt die Geschichte eher ruhig, sodass man die Charaktere kennenlernen kann. Gleichzeitig erleben beide einschneidene Ereignisse, die sie kämpfen lassen müssen, um so ihre Familie aber auch sich selbst zu finden. Vorallem Odiles Leben ist von Spannung geprägt, da in regelmäßigen Abständen Ergeinisse eintreten, welche einen zwischen traurig und wütend alles fühlen lassen. Besonders das Geheimnis ist unerwartet, aber auch schrecklich traurig. Hier war ich ziemlich entsetzt und mitgenommen. In einigen Zwischenfällen hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, um so noch mehr fühlen zu können. Obwohl Odile und Lily 1983 zwei unterschiedliche Generationen sind, entwickeln sie eine tiefe Freundschaft. In der die junge Lily viel Geborgenheit und Rückhalt findet. Gleichzeitig lernt sie von Odile neben Französisch und den Erinnerungen aus dem 2. Weltkrieg, aber auch einiges fürs Leben. Lily macht dabei eine schöne Entwicklung zu einer selbstbestimmten jungen Frau. Odile hingegen lernt man als junge unbeschwerte Frau kennen, welche sehr eigensinnig ist aber eine große Liebe zu Büchern hat. In ihrere Entwicklung sind auch Fehler miteingearbeitet, was sie nicht perfekt wirken lässt, sondern einfach menschlich. Aber gleichzeitig lernt auch der Leser, dass Kommunikation wichtig ist. Der Schreibstil ist bildhaft und sehr liebevoll. Es wird eine schöne Atmosphäre aufgebaut und man träumt beim Lesen. Fazit: Ein Buch über die Liebe zu Büchern und die Fehler im Leben.

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Zwei fesselnde Schicksale finden zusammen. Ich habe zuletzt (historische) Romane mit einer Verbindung zu Büchern oder Buchorten für mich entdeckt. Auch wenn ich mit Geschichten aus und um den zweiten Weltkrieg eher nicht so warm werde, hat mich “Eine Bibliothek in Paris” doch sehr neugierig gemacht. Und ich wurde nicht enttäuscht. Janet Skeslien Charles lässt ihre Geschichte durch ihre beiden Protagonistinnen erzählen. Der Wechsel ist zu Beginn jedes Kapitels gut zu erkennen, so dass man kein Problem hat, sich zurechtzufinden. Allein schon aufgrund des Altersunterschiedes sind Odile und Lily ziemlich unterschiedlich. Doch mir waren beide schnell sympathisch und beide haben es nicht leicht. Sie wirkten auf mich authentisch und liebenswert. Die Handlung hat mich schnell gefesselt. Reale Personen und Ereignisse fließen wie selbstverständlich in die fiktive Handlung ein und bilden ein wunderbares Gesamtwerk. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und lässt sich Zeit für die Gefühle der Protagonistinnen. Die Schauplätze und Nebenfiguren werden anschaulich beschrieben. Vor meinem inneren Auge konnte ich mir alles richtig gut vorstellen. Fazit: Ich hatte den Eindruck, dass die historischen Referenzen gut recherchiert wurden. Die Handlung ist fesselnd und emotional. Das Buch hat mich gepackt und mitgerissen. Ein atmosphärischer und ergreifender Roman!

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„Die Library ist mein Zufluchtsort. Immer finde ich einen Winkel zwischen den Regalen, den ich für mich beanspruchen kann, um zu lesen und zu träumen. Ich möchte dafür sorgen, dass jeder diese Chance bekommt, vor allem jenen Menschen, die anders sind und einen Ort brauchen, den sie ihr Zuhause nennen können.“ (Seite 18) Vielen Dank @blanvalet.verlag und @bloggerportal, für das Leseexemplar des wunderbaren historischen Romans „Eine Bibliothek in Paris“ von Janet Skeslien Charles, übersetzt von Elfriede Peschel. Die Autorin erzählt den Roman im kapitelweisen Wechsel auf zwei Zeitebenen: 1983 im ländlichen Montana lernt die zwölfjährige Lily ihre zurückgezogen lebende Nachbarin Odile kennen, eine verwitwete „Kriegsbraut“, die ursprünglich aus Paris stammt. Zwischen dem einsamen Teenager und der alten Dame entwickelt sich eine tiefe und langjährige Freundschaft. Lily lernt begeistert Französisch und Odile gibt ihr nach dem Tod der Mutter Halt. Nach und nach findet Lily mehr über Odiles Vergangenheit heraus und deckt dabei Odiles dunkles und tragisches Geheimnis auf, das sie für immer ins Exil trieb. In der zweiten Zeitebene begleitet der Leser Odile in Paris von den Monaten kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges bis nach der Befreiung von der deutschen Okkupation 1944. Anfang 1939 geht für Odile ein Traum in Erfüllung, als sie eine Anstellung in der Amerikanischen Bibliothek in Paris, der ALP, ergattert. Sie genießt die Arbeit in der Bibliothek, die schillernden und exzentrischen Subskribenten und Kollegen und ihre neu gewonnene Unabhängigkeit. Mit dem Einmarsch der Nazis in Paris ziehen Gefahr, Denunziationen und Missgunst auf und die Schließung der Bibliothek droht. Gemeinsam mit einigen couragierten Mitarbeitern der Bibliothek schließt sich Odile dem Widerstand an, indem sie im Geheimen Bücher zu den Lesern bringen, denen die Nazis den Zutritt zur Bibliothek verwehren, und sich selber in Gefahr bringen. Doch dann begeht Odile einen fatalen Fehler, der ihr gesamtes Leben beeinflussen wird. Janet Skeslien Charles verwebt in ihrem fesselnden historischen Roman gut recherchierte Fakten und Fiktion. So setzten sich während des Zweiten Weltkrieges Mitarbeiter der ALP, wie Dorothy M. Reeder, Boris Netchaeff und Clara de Chambrun, mit Mut und Hingabe dafür ein, dass die Bibliothek geöffnet blieb und riskierten ihr Leben, um Subskribenten zu helfen. Diesen couragierten Menschen setzt die Autorin ein Denkmal. Sehr interessant sind dabei auch die ausführlichen Zusatzmaterialien am Ende des Romans, in denen die Geschichte der ALP und die Biographien ihrer Mitarbeiter beleuchtet werden. Der mutige Einsatz der BibliothekarInnen ist bewundernswert. Ihre Hingabe und Integrität in einer Zeit der Schrecken und im Angesicht moralischer Konflikte hat mich tief beeindruckt. Aus ihren Handlungen und auch aus dem ganzen Roman wird eine große Liebe zur Literatur und dem geschriebenen Wort deutlich. Janet Skeslien Charles Roman ist eine leidenschaftliche Hommage an die heilende und tröstende Kraft der Bücher, Bibliotheken als Zufluchts- und Sehnsuchtsorte und BibliothekarInnen als HüterInnen von Wissen. Das Buch ist gespickt mit schönen Zitaten und ich habe mir eine ganze Reihe von Buchempfehlungen notiert. Die Amerikanische Bibliothek in Paris wird als wunderbarer Zufluchtsort, als Oase der Ruhe und Geborgenheit geschildert und seine Subskribenten und Mitarbeite als eine exzentrische und schillernde Gemeinschaft, die ich gerne kennen gelernt hätte. Sehr detailreich und plastisch wird die Atmosphäre im okkupierten Paris beschrieben und man taucht sofort in die Kriegsjahre ein. Wir begleiten Odile und ihre Weggefährten durch die schwere und entbehrungsreiche Besatzungszeit. Durch die verschiedenen Einzelschicksale erschafft die Autorin ein komplexes Panorama der Zeit. Von der zunehmenden Nahrungsmittelknappheit, den Bespitzelungen und Denunziationen, den Schikanen durch die Deutschen und der Gefahr, der vor allem jüdische Mitbürger, aber auch „feindliche Ausländer“ ausgesetzt waren bis hin zu den Gräueln der Schlachtfelder und Kriegsgefangenenlager und auch den Gewalttaten gegenüber „Kollaborateuren“ nach der Befreiung. Vielschichtig und feinfühlig wird die generationenübergreifende Freundschaft zwischen Lily und Odile geschildert und Lily Heranwachsen in Montana, ein Coming-of-Age mit Schicksalsschlägen und Hürden des Teenagerseins. Janet Skeslien Charles Roman ist eine Liebeserklärung an Bibliotheken und Bücher, aber wirft auch essentielle moralische Fragen auf: Verantwortung, Schuld und Reue, Verrat und die mitunter massiven Auswirkungen einer Fehlentscheidung werden beleuchtet, aber auch die komplexen Facetten von Freundschaften. „Eine Bibliothek in Paris“ ist ein wunderbar zu lesender Schmöker inspiriert von wahren Begebenheiten und bekommt eine klare Leseempfehlung von mir! Vier Sterne!

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Auf zwei Zeitebenen erzählt die Autorin die Geschichte über Odile, die in der amerikanischen Bibliothek in Paris ihren Traumberuf beginnt. Doch dann bricht der zweite Weltkrieg aus und die Bibliothek steht kurz vor der Schließung. Doch die Direktorin Dorothy M. Reeder gibt alles um dem entgegen zu wirken. Denn wenn die Menschen nicht mehr zu den Büchern dürfen, kommen die Bücher eben zu ihnen. Die Aktion muss natürlich geheim bleiben und Kontrollen müssen umgangen werden. Der Verlobte von Odile arbeitet mit ihrem Vater bei der Polizei, so ist es für sie doppelt schwer nicht erwischt zu werden. Auch die Liebe wird auf die Probe gestellt. Die zweite Zeitebene spielt 1983 und dort ist die 12 jährige Lily die Hauptperson, die Odile als Nachbarin hat. Sie freunden sich an und Odile unterrichtet sie in französisch. Nach und nach wird die Geschichte von damals wieder aufgerollt und ein großes Geheimnis wird gelüftet. Beeindruckend fand ich wie die Bibliotheksmitarbeiter unter Einsatz ihres Lebens in Paris gehandelt haben. Auf den letzten Seiten werden die Personen von damals vorgestellt. Auch im Internet kann man einiges nachlesen. Fiktion und wahre Ereignisse treffen in diesem Roman aufeinander. Außerdem gab es schöne Zitate die mein Leserherz höher schlagen ließen. "Bücher bringen Menschen dazu, die Welt mit den Augen anderer zu sehen." Ein schöner Roman nach wahren Begebenheiten. Für Buchverliebte die gerne in Büchern etwas über Bücher lesen.

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„Ich lebe, um zu lesen.“ (S. 31) könnte auch von mir stammen, denn ich wollte nie etwas anderes als Bibliothekarin werden. Odile geht es 1939 ebenso. Sie hat die Bibliotheksschule abgeschlossen und bekommt eine Stelle an der Amerikanischen Bibliothek (ALP). Bald fühlt sie sich dort wohler als zu Hause. Die Mitarbeiter sind wie eine kleine Familie, man weiß einiges voneinander und den Nutzern, empfiehlt sich Bücher passend zur Stimmung oder Lebenslage. Doch mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges ändert sich vieles. Immer mehr junge Männer werden einberufen, Odiles Zwillingsbruder Rémy meldet sich sogar freiwillig. Ohne ihr „Gegenstück“ fühlt sie sich oft einsam und verloren, wären da nicht ihre große Liebe Paul und die neue Aufgabe der ALP. Sie richten einen „Soldier´s Service“ ein, schicken Bücherkisten in Lazarette und an die Front, um den Soldaten mithilfe von Literatur Fluchten aus dem grausamen Alltag zu bieten. Doch dann besetzen die Deutschen Paris besetzen und mischen sich auch in den Bibliotheksalltag ein. Gewisse Bücher dürfen nicht mehr ausgeliehen werden – und gewisse Leute die Bibliothek nicht mehr nutzen. Also beschließen die Mitarbeiter, diesen Ausgeschlossenen die Bücher nach Hause zu bringen … „Bücher auszuliefern wird unser Akt des Widerstandes.“ (S. 281) Montana 1983: Obwohl Odile schon seit 1945 in dem kleinen Örtchen Froid lebt, wird sie immer noch als Kriegsbraut und Fremde bezeichnet. Sie ist Witwe und lebt extrem zurückgezogen, fällt aber durch ihren französischen Akzent, die schicke Kleidung und das gekonnte Makeup auf. Für Lily, die 12jährige Nachbarstochter, macht sie das sehr interessant. Unter dem Vorwand, einen Schulaufsatz über Paris zu schreiben, kann sie Odile überreden ihr von früher zu erzählen … „Im Krieg sind Dinge passiert, über die keiner spricht, die so beschämend sind, dass wir sie in einem geheimen Friedhof vergraben und dann die Gräber für immer sich selbst überlassen haben.“ (S. 456) „Eine Bibliothek in Paris“ zeigt ein sehr persönliches Bild von Paris und seinen Bewohner zur Besatzungszeit anhand vieler bewegender Einzelschicksale. Die Versorgungslage wird immer schlechter, die Menschen immer dünner, die anonymen Anzeigen immer schlimmer. Trotzdem hilft man sich, versorgt oder versteckt jüdische Mitbürger, leiht weiter verbotene Bücher aus. Man fragt nicht nach, woher der andere z.B. dringend benötigte Lebensmittel oder Medikamente hat, macht ihm dann nach Kriegsende aber Vorwürfe, dass mit den Deutschen fraternisiert wurde. Mir gefällt, dass alle Protagonisten Fehler oder Schwächen haben, niemand glorifiziert wird. Odile stammt aus gutem Haus und soll nach dem Willen ihrer Eltern bald heiraten. Ihr Vater, ein Polizeikommissar, stellt ihr jeden Sonntag einen anderen, in seinen Augen passenden, Untergebenen vor und ihre Mutter hat ihre Aussteuer längst beisammen. Zwischen dem Polizisten Paul und ihr funkt es auch wirklich, aber heiraten will sie so schnell nicht – schon gar nicht während des Krieges und ohne ihren Zwillingsbruder. Zu Beginn ist sie noch recht jung und unerfahren. Für sie sind die Dinge entweder Schwarz oder Weiß, die leisen Zwischentöne und Abstufungen im Zwischenmenschlichen muss sie erst lernen. Trotzdem hat sie mich sehr beeindruckt und ich habe sie für ihren Mut und ihr Durchhaltevermögen bewundert. 40 Jahre später ist Odile immer noch eine Frau mit Vorbildfunktion. Sie hilft Lily (mithilfe von Büchern) beim Erwachsenwerden und findet dadurch selber zurück ins Leben. Das ist zwar sehr berührend, hat für mich aber mit der eigentlichen Geschichte nichts zu tun und ich hätte den zweiten Strang als Rahmenhandlung nicht gebraucht. Wobei mir die Parallelen zwischen dem kalten Krieg, der die Welt damals in Atem hielt, und dem 2.Wk gut gefallen haben. 4 Sterne und meine Leseempfehlung für diese historisch sehr gut recherchierte und emotionale Geschichte.

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“Eine Bibliothek in Paris” hat mich neugierig gemacht, da ich mit großer Freude die Bücher von Carlos Ruiz Zafón, in denen auch das Thema "Bücher" im Mittelpunkt steht, gelesen habe. Mit hat es große Freude gemacht, das Buch “Eine Bibliothek in Paris” zu lesen und die Geschichten, insbesondere die von Odile, zu verfolgen. Bildhaft beschriebt die Autorin die vergangene Zeit, man kann sich in Odile wunderbar einfühlen und ihren Weg begleiten. Vor allem der geschichtliche Hintergrund hat mich sehr interessiert. Das Buch kann ich als lesenswert, kurzweilig und interessant weiterempfehlen. Ein Buch für Leser, die Bücher und deren Geschichten lieben.

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