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Rezensionen zu
Der Libanese

Clemens Murath

Die Frank-Bosman-Serie (1)

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Spannend und interrssant!

Von: myfavouritepages_

29.03.2021

Frank Bosman, ein gefragter und bekannter Berliner Polizist, ist wieder an einem harten Fall dran im Kampf gegen den gefragten Clan einer libanesischen Familie. Sein Ziel: Arslan Aziz - der Kopf des Clans. Als hätte Bosman mit der Verhaftung von Arslan nicht genug zu tun, muss er sich auch in den eigenen Reihen umgucken und tagtäglich Korruption, Entführungen, Drohungen und die Macht der Drogen miterleben. es ist ein Wettlauf mit der Zeit, um Arslan hinter Gitter zu bringen. Es beginnt ein Machtkampf zwischen Bosman und Arslan und dieser kann nur einer gewinnen. Der Libanese war mein erstes Buch vom Heyne Hardcore Verlag. Ich habe bis jetzt nur Thriller gelesen, es war somit auch mein erster Kriminalroman. Und ich muss sagen, dass mir dieser echt super gut gefallen hat. Der Schreibstil und die Geschichte waren echt gut durchdacht und durchgehend spannend. Bis zum Ende hin, hat man sich mit Bosman auf die Jagd nach Verbrechern gemacht. Was ich persönlich sehr interessant fand, ist wie realitätsnah die Geschichte geschrieben wurde. Auch heutzutage sind Clans gefürchtet und bekannt. Deshalb fand ich es sehr interessant, die Geschichte eines Polizisten mit zu verfolgen, weil ich mir vorstellen kann, dass auch im realen Leben Korruption und Erpressung ein aktuelles Thema sind. Etwas verwirrend fand ich ab und zu die Charaktersprünge. Es war öfter mal etwas schwer mitzukommen, weil doch sehr viel passiert ist im ganzen Buch. Zusammenfassend ein toller Kriminalroman, den ich jedem empfehlen kann, der auf Action und Spannung steht.

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„Bosman schreit: „Waffe runter, oder ich schieße. Merhan dreht sich langsam um. Sein Brustkorb pumpt, Schweiß glänzt in seinem Gesicht, spöttischer Blick, scharf rasierter Kinnbart, Tattoos auf den nackten, muskulösen Unterarmen, die Maschinenpistole locker in der Hand. Der Lauf zeigt nach unten... Und Bosman feuert.“ (Auszug aus dem Buch) So lerne ich Frank Bosman kennen. Sein Kampf gegen den Kopf einer libanesischen Großfamilie scheint hoffnungslos. Doch einen Mann zu erschießen, der die Waffe niedergelegt, ist schon ein starker Tobak. Ich bin gespannt, wohin mich diese Geschichte führt. Der LKA-Ermittler ist mir von Anfang an unsympathisch. Eine junge Frau beobachtet die Tat. Sie ist fasziniert von dem Möchtegern-Rambo, kostet es aus, dass sie Bosman jederzeit ans Messer liefern kann und hofft dabei auf ein sexuelles Abenteuer. Und während der coole Ermittler zuhause den liebevollen Familienvater mimt, landet er alsbald mit der Tatzeugin in einer Damentoilette und lässt es ordentlich krachen. Zwischendurch verschenkt Bosman großzügig Geldspenden an Bedürftige. Dumm nur, dass er sich dabei beschlagnahmter Gelder bedient. Im Kern der Handlung geht es um die Clan-Kriminalität in der Hauptstadt, ein allgegenwärtiges Thema, welches der Autor facettenreich und schonungslos aufbereitet. Das gefällt mir. Seine Milieubeschreibungen wirken authentisch. Der Kopf des Verbrechersyndikats Arslan Aziz scheint unantastbar. Erpressung und Bestechung sind ihm eigen. Er weiß, wo er die Hebel ansetzen muss, besitzt ein verzweigtes Netz an Informanten. Auch Bosmans Schwager Harry, ein windiger Filmproduzent, lässt sich mit dem Clan-Chef ein. Als sein Filmprojekt floppt und er das Geld nicht zurückzahlen kann, wird es eng für Harry. Trotz der interessanten Thematik werde ich mit der Geschichte nicht warm. Sie ist reißerisch aufbereitet und vollgestopft mit Nebensächlichkeiten, die vom zentralen Fall ablenken. Clemens Murath wird nicht müde, immer wieder neue Sexszenen noch härter, noch detailreicher zu erläutern. Um die Brutalität der Clan-Mitglieder zu verdeutlichen, sind derartige Inszenierungen passend. Abgesehen davon jedoch treibt es hier jeder mit jedem. Irgendwann mochte ich es nicht mehr lesen. Ich finde keinen Zugang zu den Charakteren. Sie wirken auf mich hölzern und nicht immer glaubwürdig in ihren Handlungen. Obwohl der Schreibstil des Autors auf Perfektion schließen lässt, hat mich „Der Libanese“ insgesamt nicht vom Hocker gerissen. Vermutlich passt die Lektüre besser zu harten Jungs, die auf Action und schießwütige Ermittler stehen.

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Schon mal was von einem Hard-boiled Krimi gehört? Kann man grob übersetzen mit: hartgesotten. Und das gilt nicht nur für den Plot, sondern auch für dessen Figuren. Ungeschliffene, rohe Diamanten, die nur den eigenen Vorstellungen von Recht verpflichtet sind. Diese Ermittler haben meist eine illusionslose Sicht auf die Welt, neigen zur Selbstjustiz und leben in latentem Konflikt mit ihren Kollegen. Kann man nun finden, wie man möchte, aber eines steht definitiv fest: Sie sind absolut keine klassischen Stereotypen und jenseits des Mainstreams angesiedelt. Frank Bosman ist Berlins härtester Polizist - und steckt geraden mitten in einer heiklen Situation: Bei einer geplanten Festnahme des LKA hat er einen Drogendealer erschossen. Und als wäre das nicht schon scheiße genug, erfahren wir, dass ein korrupter Kollege etwas von den Drogen und dem Geld abgegriffen hat. Bosman hat also alle Hände voll zu tun - gut für uns! Denn so temporeich, wie alles beginnt, geht es auch weiter. Insbesondere dann, wenn der „Libanese“ ins Spiel kommt. Arslan Aziz, ein erfolgreicher Geschäftsmann mit den richtigen Connections. Zusammen mit seinem Bruder und der stetig wachsenden Anhängerschaft kontrolliert er die Berliner Drogenszene. Da ist Ärger vorprogrammiert, und der Kampf zwischen Bosman und Aziz wird zu einem Spiel um Macht und Kontrolle. Ich muss zugeben, dass es sehr spannend war, mal einen Blick hinter Berlins dreckige Fassade zu werfen. Die Milieubeschreibungen sind dem Autor großartig gelungen, was womöglich auch dessen Beruf geschuldet ist: Drehbuchschreiber. Merkt man an der lockeren und rotzigen Schreibe, den geschickt konstruierten Wendungen und dem gut durchdachten Plot. Persönliches Fazit: Knallhart, spritzig und schwarzhumorig. Ein großartiges Debüt, das mich nicht nur gut unterhalten, sondern wirklich überrascht hat. Und mit dem unterrepräsentierten Thema Clan-Kriminalität hat Clemens Murath zudem mal etwas anderes in den Fokus der Leserschaft gerückt. Toll umgesetzt und absolut filmreif!

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Wow, was für ein Debüt hat Clemens Murath denn da abgeliefert? Einen knallharten Thriller mit viel schwarzem Humor. Genau das richtige für mich als Fan von Joe R. Lansdale und Elmore Leonard. Aber funktioniert das auch in Deutschland? Frank „Shooter“ Bosman ist der härteste Polizist Berlins und hat gerade bei einer verpatzten Verhaftung einen Drogendealer erschossen. Blöderweise vor einer ziemlich anhänglichen Augenzeugin, die davon träumt, mit Frank ihre devoten Neigungen zu erforschen. Weil ein Kollege noch schnell Drogen und Geld abgreift, bevor die interne Ermittlung aufkreuzt und Frank erfährt, dass sein Schwager Harry, ein windiger Filmproduzent, bei Tarik Aziz mit 200.000 € in der Kreide steht, wird die Situation schnell unübersichtlich. Denn Tarik ist der Bruder von Arslan Aziz, einem der größten Unterweltbosse Berlins… Muraths Roman strotzt nur so vor skurrilen Typen. Da wäre Harry, der auf der Flucht vor Tarik vom Geliebten seiner Ehefrau, dem Argentinier Luis und seinen Kumpanen, dem Neonazi Uwe und dem Kleindealer Bobo, entführt wird. Mit Shooter Bosman, der seinen moralischen Kompass längst verloren hat und nun versucht, irgendwie aus dieser Geschichte herauszukommen und den Aziz-Clan zur Strecke zu bringen, steht ein harter Cop im Mittelpunkt der Story, der als Bruder im Geiste Vic Mackey, dem Antihelden aus „The Shield“, in nichts nachsteht. Dabei hat Murath, der eigentlich Drehbuchautor ist, ein Gespür für Tempo. Er zieht die Geschichte immer wieder an und bremst sie im richtigen Moment ab. Seine Milieuschilderungen sind pointiert und glaubwürdig. Außerdem schafft er es, brutale Szenen wie die Vergewaltigung eines investigativen Journalisten durch den Aziz-Clan mit absurden Szenarien zu kombinieren, ohne dass es unpassend wirkt. Dadurch erzählt er zwar eine knallharte Geschichte, gleichzeitig sorgt er aber auch immer wieder für ein wenig Entspannung. Außerdem verknüpft er die verschiedenen Handlungsstränge virtuos, so dass ein stimmiges Bild entsteht. Für mich ist „Der Libanese“ ein absoluter Volltreffer, wenn auch nicht unbedingt mimosentauglich. Ich freue mich schon auf weitere Thriller um Frank Bosman, denn Clemens Murath spielt mit seinem Erstling ganz weit oben in der Krimi-Liga mit.

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Clan-Kriminalität ist ein Thema, das in der deutschen Spannungsliteratur deutlich unterrepräsentiert ist, obwohl diese Form der organisierten Kriminalität mittlerweile auch im deutschen Alltag angekommen ist. Zentren dieser hierarchisch organisierten und ethnisch abgeschotteten Parallelgesellschaften sind aktuell Berlin und Bremen, die Wurzeln der Clanfamilien sind überwiegend im Nahen Osten zu finden. Clemens Muraths „Libanese“ ist Arslan Aziz, ein erfolgreicher Geschäftsmann, der sich auch auf dem gesellschaftlichen Parkett sicher bewegt und die richtigen Verbindungen hat. Mit seinem Bruder Tarik und zahlreichen Helfern kontrolliert er nicht nur die Berliner Drogenszene, sondern mehrt auch mit Schutzgelderpressung und Prostitution das Vermögen der Familie. Gewaschen wird das Geld in seiner Immobiliengesellschaft, deren neuestes Projekt der Bau einer großen Shopping Mall ist. Er ist der Denker und Stratege, der Kopf des Clans. Sein Bruder hingegen ist ein impulsiver Gewalttäter, dessen unüberlegtes Verhalten immer wieder Probleme schafft und der auch vor der Ermordung eines Konkurrenten in aller Öffentlichkeit nicht zurückschreckt. Auf Seiten des Berliner LKA steht „Shooter“ Frank Bosman, der seine Truppe eher unkonventionell führt, seit er mit seinem Kollegen Schuster im Kosovo als Polizeiausbilder für die EULEX tätig war und seither einen etwas anderen Blick auf seine Arbeit hat. Er tut, was getan werden muss, hat keine Skrupel, im Kiez kommt man mit Samthandschuhen nicht weit. Sein moralischer Kompass scheint außer Betrieb. Informanten werden bezahlt, mit Cash oder Drogen, die im Einsatz beschlagnahmt wurden. Aber er weiß auch, wer in seinem Revier auf Hilfe angewiesen ist, steckt schonmal einer alleinerziehenden Mutter Geld für die Klassenfahrt ihres Sohnes zu und unterstützt eine private Tafel mit großzügigen Geldspenden. Sein Vorgesetzter? Nicht ahnungslos, aber hält die Füße still, könnte ja hinderlich für seine Ambitionen sein. Und letztendlich zählt nur der Erfolg, nicht der Weg dorthin. Und der gibt dem Shooter recht. Clemens Murath ist Drehbuchschreiber, weiß also, wie man eine spannende Geschichte plottet. Seine Milieuschilderungen sind großartig, aber auch das Personal hat einiges zu bieten. Der Filme machende Schwager, der mit 200.000 Euro bei Tarik in der Kreide steht, der korrupte Banker, der Arslans Konten frisiert, die junge Augenzeugin, die ihre devoten Neigungen entdeckt und noch einige mehr. Daraus ergeben sich zahlreiche Nebenhandlungen, die jede für sich einen Blick wert und für das hohe Tempo verantwortlich sind. Ein rauer Thriller, der nicht mit Gewaltdarstellungen geizt, die Sprache oft rotzig und deshalb dem Milieu angemessen, die Dialoge geprägt von schwarzem Humor. Hat etwas von Pulp Fiction, und könnte locker verfilmt werden. Ein Reihenauftakt nach Maß, der mich ungeduldig auf die Fortsetzung warten lässt.

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