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Rezensionen zu
Der Libanese

Clemens Murath

Die Frank-Bosman-Serie (1)

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Zum Inhalt: Das LKA-Team um Frank Bosman ist damit befasst, einen libanesischen Clan in Berlin zur Strecke zu bringen. Doch die Drogengeschäfte sind kaum nachzuweisen. Da passiert ein Mord, für den es sogar Zeugen gibt. Doch die geplante Verhaftung endet mit einem Toten und die interne Revison kommt ins Spiel. Das bleibt aber nicht das einzige Problem für die Polizisten … Meine Meinung: Der Autor hat hier ein (zumindest in Berlin) sehr aktuelles Thema aufgegriffen – die Clan-Kriminalität – und beschreibt das Milieu und die Schauplätze sehr realistisch. Es geht in der Story sehr brutal zu, was aber m.E. passt. Nicht so gut haben mir die sehr explizit beschriebenen Sexszenen gefallen, aber das ist sicher Geschmackssache. Es ist definitiv ein Krimi der härteren Sorte, mit korrupten „Bullen“ und teilweise klischeehaften Figuren aus der Drogen- und Stricherszene sowie dem Filmgeschäft. Trotz spannender Ansätze konnte mich die Geschichte nicht völlig überzeugen.

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„Bosman schreit: „Waffe runter, oder ich schieße. Merhan dreht sich langsam um. Sein Brustkorb pumpt, Schweiß glänzt in seinem Gesicht, spöttischer Blick, scharf rasierter Kinnbart, Tattoos auf den nackten, muskulösen Unterarmen, die Maschinenpistole locker in der Hand. Der Lauf zeigt nach unten... Und Bosman feuert.“ (Auszug aus dem Buch) So lerne ich Frank Bosman kennen. Sein Kampf gegen den Kopf einer libanesischen Großfamilie scheint hoffnungslos. Doch einen Mann zu erschießen, der die Waffe niedergelegt, ist schon ein starker Tobak. Ich bin gespannt, wohin mich diese Geschichte führt. Der LKA-Ermittler ist mir von Anfang an unsympathisch. Eine junge Frau beobachtet die Tat. Sie ist fasziniert von dem Möchtegern-Rambo, kostet es aus, dass sie Bosman jederzeit ans Messer liefern kann und hofft dabei auf ein sexuelles Abenteuer. Und während der coole Ermittler zuhause den liebevollen Familienvater mimt, landet er alsbald mit der Tatzeugin in einer Damentoilette und lässt es ordentlich krachen. Zwischendurch verschenkt Bosman großzügig Geldspenden an Bedürftige. Dumm nur, dass er sich dabei beschlagnahmter Gelder bedient. Im Kern der Handlung geht es um die Clan-Kriminalität in der Hauptstadt, ein allgegenwärtiges Thema, welches der Autor facettenreich und schonungslos aufbereitet. Das gefällt mir. Seine Milieubeschreibungen wirken authentisch. Der Kopf des Verbrechersyndikats Arslan Aziz scheint unantastbar. Erpressung und Bestechung sind ihm eigen. Er weiß, wo er die Hebel ansetzen muss, besitzt ein verzweigtes Netz an Informanten. Auch Bosmans Schwager Harry, ein windiger Filmproduzent, lässt sich mit dem Clan-Chef ein. Als sein Filmprojekt floppt und er das Geld nicht zurückzahlen kann, wird es eng für Harry. Trotz der interessanten Thematik werde ich mit der Geschichte nicht warm. Sie ist reißerisch aufbereitet und vollgestopft mit Nebensächlichkeiten, die vom zentralen Fall ablenken. Clemens Murath wird nicht müde, immer wieder neue Sexszenen noch härter, noch detailreicher zu erläutern. Um die Brutalität der Clan-Mitglieder zu verdeutlichen, sind derartige Inszenierungen passend. Abgesehen davon jedoch treibt es hier jeder mit jedem. Irgendwann mochte ich es nicht mehr lesen. Ich finde keinen Zugang zu den Charakteren. Sie wirken auf mich hölzern und nicht immer glaubwürdig in ihren Handlungen. Obwohl der Schreibstil des Autors auf Perfektion schließen lässt, hat mich „Der Libanese“ insgesamt nicht vom Hocker gerissen. Vermutlich passt die Lektüre besser zu harten Jungs, die auf Action und schießwütige Ermittler stehen.

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