Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
How To Be an Antiracist

Ibram X. Kendi

(15)
(15)
(3)
(0)
(0)
€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Dieses Buch ist ein guter Anfang, um sich über Rassismus zu informieren. Ohne Zweifel! Man erfährt mehr über die verschiedenen Arten des Rassismus, ihre Definitionen und wie sie sich in unserer Gesellschaft ausdrücken. Kendi kombinierte diese grundlegenden Informationen mit seinen persönlichen Erfahrungen, was sie noch verständlicher machte! Aber ich habe auch ein Problem mit diesem Buch. Obwohl ich es liebte, dass Kendi wissenschaftliche Studien benutzte, um die Auswirkungen des Rassismus aufzuzeigen, benutzte er diese Studien meiner Meinung nach manchmal etwas zu leichtfertig. Ein Beispiel: In einem Kapitel beschreibt er eine Studie, die ergab, dass Afroamerikaner mit dunkler Hautfarbe ein höheres Risiko haben, die Schule abzubrechen, als Afroamerikaner mit hellerer Hautfarbe. Das schreit auf den ersten Blick nach Rassismus, nicht wahr? Und ich sage nicht, dass es nicht Rassismus ist, der diese Ergebnisse verursacht. Absolut nicht! ABER ohne weitere Erklärung können wir auch nicht wissen, OB Rassismus die Ursache dafür ist. Es könnte andere Erklärungen geben. Nochmals, ich sage NICHT, dass dies der Fall ist. Ich sage nur, dass der Leser es nicht wissen kann, weil der Grund für diese Zusammenhänge nicht diskutiert wird. Was ich also wollte, war, dass Kendi all diese beeindruckenden Ergebnisse nicht nur aufzählt, sondern sie auch erklärt und tiefer reflektiert. Denn wenn er das getan hätte, hätte ich noch mehr lernen können!

Lesen Sie weiter

"Aber wie viele Menschen sehen die Krebsgeschwüre, die rassistische Ungleichheit im ganzen Land, die rassistische Ungleichheit in ihrem Viertel, an ihrem Arbeitsplatz, in ihren Einrichtungen und Organisationen und streiten dennoch rundweg ab, dass ihre Politik rassistisch ist?" (S.360) "Etwa 200 000 Jahre lang, bevor Races und Rassismus im 15. Jahrhundert konstruiert wurden, nahmen die Menschen zwar unterschiedliche Hautfarben wahr, gruppierten sie aber nicht zu kontinentalen Races, schrieben ihnen keine positiven oder negativen Eigenschaften zu und schufen auch keine rassistische Hierarchie, um Ungleichheiten zu rechtfertigen oder die rassistische Macht und Politik zu stärken. Rassismus ist nicht einmal 600 Jahre alt. Rassismus ist ein Krebs, den wir in einem frühen Stadium erkannt haben." (S.365) Ibram X. Kendi beschreibt in seinem Buch "How to be an antiracist" eindrucksvoll die rassistischen Attacken, denen PoC durch weiße Personen oder anderen PoC tagtäglich ausgesetzt sind. Dabei wird der Leser immer an einem roten Faden entlang geführt, indem der Autor sein eigenes Leben und seine eigenen Vorurteile in zur Kapitelüberschrift passenden Anekdoten erzählt. Der Großteil des Buches besteht allerdings aus Definitionen verschiedener Manifestationen von Rassismus, geschichtlichen Hintergründen und Bezüge auf die heutige Situation in Amerika. Man merkt deutlich, dass der Autor einen wissenschaftlichen Hintergrund hat, da zahlreiche Belege angeführt werden und Thesen nicht unbegründet aufgestellt werden. Der Kern des Antirassismus ist die Erkennung des eigenen Rassismus und des Rassismus in der Umgebung, v.a. in der Politik, und die anschließende Bekämpfung der Ungleichheit. Dazu wird der Leser auch in jedem Kapitel aufgefordert. Konkrete Handlungsvorschläge gibt es jedoch eher wenig. Das Buch ist daher, trotz des Titels, eher keine genaue Bedingungsanleitung dafür, ein Antirassist zu werden. Ich würde es aber auf jeden Fall allen empfehlen, die praxisorientierte Bücher wie "Exit Racism" schon kennen und sich noch mehr mit den Hintergründen beschäftigen wollen. Auch für Leute, die wissenschaftlichere Bücher bevorzugen, ist dieses Buch gut geeignet, da man noch weiter recherchieren kann. Das Buch eignet sich auch sehr gut als Diskussionsanstoß, z.B. für ein Uni-Seminar oder einen Lesekreis. Man könnte sogar einzelne Kapitel raussuchen und im Schulunterricht diskutieren.

Lesen Sie weiter

Was ich in den letzten Monaten - und auch in diesem Buch! - gelernt habe, ist, dass es niemals zu spät ist, Rassismus neu zu denken, die eigenen Vorstellungen wieder und wieder über einen Haufen zu werfen. Auch wenn ich viel zu viel Zeit meines Lebens damit versäumt habe, meine eigenen, weißen Privilegien nicht bewusst wahrzunehmen, sauge ich jetzt sämtliche Informationen auf, um zu verstehen. Lasse mich eines Besseren belehren, aus meiner persönlichen Komfortzone holen. Denn auch ich dachte, ich würde mich klar positionieren, indem ich nicht-rassistisch bin. Doch 1. war ich auch in meinem nicht-rassistisch-Sein rassistisch und 2. gibt es einfach keine Nuancen - entweder ich bin rassistisch oder antirassistisch. Für welche Seite ich mich entscheide, ist klar. In „How to be an antiracist“ geht Kendi wirklich hart mit sich selbst in’s Gericht. Ungeschönt selbstreflektiv und in aller Deutlichkeit zeigt er auf, warum Schwarzsein und rassistisch sein sich eben nicht widersprechen. Ich mochte es, ihn durch sein Leben zu begleiten. Von New York in den Süden. Von schlechten Noten zum engagierten Promotionsstudenten. Schöne und weniger schöner Zeiten. Und immer ist Rassismus der stille und mal weniger stille, aber in jedem Fall bösartige Begleiter. Ein starkes, lautes Buch mit wirklich neuen Perspektiven.

Lesen Sie weiter

Rassismus geht uns alle an

Von: IchmagBücher

19.10.2020

Was der Historiker Ibram X. Kendi mit 'How to be an antiracist' abliefert ist ein sehr persönliches Sachbuch über Rassismus. Kendi schildert darin - ausgehend von seiner ganz persönlichen Lebensgeschichte und den am eigenen Leib immer wieder erfahrenen Ausgrenzungen - wie fest verhaftet rassistische Einstellungen und Handlungsweisen in der Gesellschaft sind. In Amerika reicht die Geschichte des Rassismus bis zurück auf die ersten Siedler in Neuengland. Rassismus kann viele Gesichter haben und dies macht Kendi deutlich, indem er die verschiedenen Bereiche thematisiert, in denen Rassismus vorkommt. Nebenbei wird man Zeuge, wie der eigene Weg des Autors hin zum Antirassisten vonstatten ging. Sehr eindrucksvoll vergleicht er am Ende im Hinblick auf persönliche Erfahrungen den Rassismus mit Krebs und zieht hier gewisse Parallelen auch hinsichtlich der möglichen Eindämmung. Ein interessantes Buch, auch wenn es sich um harte Kost handelt. Einziger Wermutstropfen ist die bisweilen den Lesefluss störende gendergerechte Sprache sowie nicht übersetzte englische Begriffe. Natürlich ist gerade bei einem Buch zu diesem Thema Diskriminierungssensibilität selbstverständlich, aber an vielen Stellen hätte man das auch einhalten können ohne den Lesefluss dadurch zu stören. Fazit: ein wichtiges Buch zum Thema Rassismus mit all seinen Facetten

Lesen Sie weiter

Der Wegweiser zum Antirassismus!

Von: RiverSong

19.10.2020

In 17 Kapiteln baut der Autor systematisch den Weg zum Antirassismus auf und wie bei einem Bauwerk, geht dies nur, wenn die Steine aufeinander aufliegen. Doch das Buch ist nicht trocken oder gar langweilig. Es vollführt den schmalen Grad zwischen spannend, nervenaufreibend und lehrreich. Gespickt mit Anekdoten aus dem Leben von Ibram X. Kendi merkt der/die Leser*in schnell, dass niemand unfehlbar ist, doch jede*r selbst reflektieren kann und dies auch tun sollte! Für mich ist dieses Buch das Sachbuch des Jahres 2020 und sollte in Schulen behandelt werden. Gerade weil jede*r von Rassismus betroffen ist und oftmals gar nicht merkt, welche Vorurteile einem/r von Klein auf eingetrichtert wurden (vorsätzlich oder eben auch nicht). Und wieder Autor es so schön benennt: Es gilt nicht kein Rassist zu sein, es gilt Antirassist zu sein!

Lesen Sie weiter

Ein lehrreiches wie interessantes Buch

Von: lesenmachtglücklich

15.10.2020

'How to be an Antiracist' ist kein Buch für zwischen durch. Man muss während der gesamten Lektüre konzentriert bleiben, sonst verliert man den Faden. Trotzdem, oder vielleicht deswegen, ist es ein fesselndes und interessantes Werk, das den Blick auf die Welt, aber auch den Blick auf sich selbst verändert. Viele angesprochene Aspekte werden einem erst bewusst, wenn sie einem von jemandem, wie in diesem Fall von Ibram X. Kendi, vor Augen geführt werden. Insgesamt ist das Buch sehr zu empfehlen.

Lesen Sie weiter

How to be...

Von: Jana

11.10.2020

Kendi - US-amerikanischer Professor und Historiker - schreibt in seinem New-York-Times-Bestseller über Rassimus. Anhand seiner eigenen Geschichte und Erlebnisse zeigt er die Unterschiede zwischen einem Rassisten, Nicht-Rassisten und Anti-Rassisten auf. "In meinem Buch geht es um den grundlegenden Kampf, den wir alle austragen, den Kampf, ein Mensch zu sein, und zu erkennen, dass die anderen auch alle nur Menschen sind." (Umschlagtext) Das Thema Rassismus spielt auch bei uns in Deutschland tagtäglich eine Rolle. Ich erwische mich auch manchmal, dass ich in Schubladen denke und manchmal traue ich mich nicht etwas zu einer dunkelhäutigen Person zu sagen (zB wenn er/sie superlaut Musik in der S-Bahn hört und jeder genervt ist), weil ich Angst habe als "Rassistin" dazustehen... und ich bin weit entfernt davon eine zu sein. Mit dem Buch habe ich mir trotz des sehr wichtigen und interessanten Themas schwer getan. Das liegt aber auch daran, dass ich etwas anderes erwartet habe, nämlich mehr eine Art Handlungsempfehlung. Da der Autor Historiker ist, hätte ich mir eigentlich denken können, dass es sehr viel um geschichtliche Themen und größtenteils um Politik geht. Mir persönlich geht das Buch nicht weit genug und ich würde mir ein leichter verständliches Buch über Rassismus wünschen. Ob das aber auch von den Personen gelesen wird, die wir in die Rassimus-Schublade stecken ist (leider) mehr als fraglich.

Lesen Sie weiter

In seinem sehr persönlich gestalteten Sachbuch bearbeitet der Autor das Thema Rassismus auf dem Weg zum Antirassismus auf recht originelle Weise. Die verschiedenen Arten des Rassismus und des Aktivismus rattert er nicht einfach - den kurz gehaltenen Kapitel-Überschriften gleich (Biologie, Ethnizität, Körper, Kultur,..., Klasse, Gender etc.) - herunter. Nein, der Autor leitet die Leserin mithilfe eines zutiefst persönlichen roten Faden durch das Buch. Er erzählt seine eigene Geschichte der Fehleinschätzungen und Erkenntnisse zu rassistischen Annahmen anhand seiner eigenen akademischen Laufbahn beginnend mit der Einschulung bis zum aktuellen Zeitpunkt als Professor für Geschichte und Internationale Beziehungen. Dieser rote Faden hat über das gesamte Buch hinweg mein Interesse stets hoch gehalten. Obwohl meinersteits bereits ein großes Interesse an afroamerikanischer Geschichte vorhanden war, hätte das Buch ohne den roten Faden sehr trocken gewirkt. Dies liegt meines Erachtens nicht unerheblich an der deutschen Übersetzung. Diese wirkt mitunter recht steif und häufig kam mir der Gedanke, dass sich diese oder jene Passage im englischsprachigen Original sicherlich leichter gelesen hätte. Die Übersetzerin hat sich nicht nur für die Beibehaltung mancher Anglizismen entschieden, sondern auch das Ausschreiben der im Deutschen möglichen männlichen und weiblichen Form einer Person. Statt einfach z.B. "AntirassistInnen", "Antirassist*innen" oder "Antirassist:innen" zu schreiben, wird an allen derartigen Stellen von den z.B. "Antirassisten und Antirassistinnen" gesprochen. Das nimmt dem Lesen leider wirklich den Fluss. So entstehen dann Ungetüme wie: "Aufgrund der Lynchmorde an Schwarzen Körpern sind, letztendlich, Schwarze Körper durch Segregationisten und Segregationistinnen stärker gefährdet als durch Integrationisten und Integrationistinnen." Oder für die Beibehaltung der englischen Begrifflichkeiten: "Manche Reformer [warum hier die Reformerinnen fehlen, ist fraglich] betrachten Helle Menschen als den biracial Schlüssel zu racial Harmonie, als Verkörperung einer post-racial Zukunft." Die deutsche Version des Textes nimmt ihm leider auch Energie. Inhaltlich strotzt der Text nur so vor Energie und Informationen. Diese beziehen sich größtenteils auf die afroamerikanische Geschichte, sodass das Buch auch nicht eins zu eins auf europäische und erst recht nicht deutsche Geschichte und Rassismus übertragen werden kann, wenngleich viele Ableitungen trotzdem für Leser möglich sind und somit auch der hiesigen Leserin einen Wissenszuwachs für die Anwendung im Alltag ermöglichen. Ein hohes Grundinteresse für die afroamerikanische Geschichte sollte jedoch bei den LeserInnen vorhanden sein, um in dieses Buch eintauchen zu können. Es handelt sich hierbei sicherlich nicht um ein Buch, was man mal eben nebenher lesen kann. Manche Sätze muss man drei- oder viermal auf sich wirken lassen, um die Bedeutung vollständig zu verstehen. Vor allem bei der Abgrenzung zwischen Rassismus, NichtRassismus und Antirassismus hilft die Darstellung Kendis enorm. Somit handelt es sich bei vorliegendem Buch um ein durchaus derzeit sehr relevantes, sowohl für die amerikanische Gesellschaft unter einem offen rassistischen Präsidenten als auch für die deutsche mit ihren ebenso stark verwurzelten rassistischen Auswüchsen. Diese Auswüchse stecken, wie nach der Lektüre klar wird, in jedem von uns.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.