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Rezensionen zu
Treue Seelen

Till Raether

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Wir schreiben das Jahr 1986. Die Republik ist weiterhin geteilt. In diesem Frühjahr machen sich Achim und seine Frau Barbara auf nach Berlin. Sie nehmen alle Vorteile mit, die man damals bekam, wenn man nach West-Berlin zog: Beamtenstatus beim Bundesamt für Materialprüfung, Zulagen von 8% (!) und sie erhoffen sich ein wenig mehr Glamour als in Bonn/Bad Godesberg. Tja, aber dann sollte man vielleicht nicht nach Zehlendorf ziehen und bequem bleiben, sondern eher nach Kreuzberg….nur eines der differenziellen Aspekte des Romans! Aber keine Sorge, es wird anderweitig spannend, denn da gibt es die aus Ostberlin stammende Marion in der Nachbarschaft, die Achim, dem Protagonisten, den Kopf verdreht und damit auch vieles unerwartete ins Rollen bringt, Achim landet sogar in Hohenschönhausen und über allem hängt die dicke Tschernobylwolke – je nach Osten und Westen anders interpretiert. Till Raether hat mit ‚Treue Seelen‘ aus meiner Sicht einen sehr gelungenen Roman über das Leben auf der Insel West-Berlin geschrieben und auch den Osten aus der Westbrille beleuchtet (soweit ich das beurteilen kann, bin auch eine West-Berliner Kind). Wie ein Krimiplot im Berlin der 80er Jahre geht er hier mit seinem Protagonisten durch die Straßen. Eingängig, gut und unterhaltsam geschrieben. Es ist für mich auch ein Roman der Perspektiven, sei es die Innenansicht aus Ostberlin oder Westberlin. Auch Marions Perspektive, die als Teenager aus dem Osten kam und dann wurde just die Mauer gebaut, ist eine andere Perspektive als die des Wessis Achim aus Bonn. Wiedermal ein deutsch/deutscher Roman, aber er ergänzt vorhandene Lektüren gut und natürlich erfreut es einen das selbst erlebte noch einmal Revue passieren zu sehen, auch wenn es damals aus Kinderaugen war. Ich bin gespannt wie meine Eltern den Roman lesen/erleben werden! Taugt für die „breite Masse“ und ist zugleich aber doch sehr speziell. Gelungen!

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Treue Seelen

Von: Sandy

01.08.2021

Da ich selber ein Kinder der 80er bin und aus der ehemaligen DDR komme. Hat mich die Stimmung im Buch gut eingefangen. Ich kenne das Ost-Berlin von damals gut und das Buch hat viele alte Gefühle ausgelöst. Die Geschichte der sich liebenden. Die Insel, West-Berlin. Der Tschernobyl Supergau. Eine Frau die in ihren Ängsten gefangen ist und die andere die einfach noch mehr erwartet. Eine sterbende und eine aufkeimende Liebe. Sehr schön geschrieben. Ich habe "Treue Seelen" sehr gern gelesen und kann es jedem empfehlen. Was ich auch schon tat:).

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1985 habe ich mit vierzehn Jahren erstmals bei einem Schulausflug Ost-Berlin besucht. Viele Eindrücke von damals sind durch das Lesen der "Treuen Seelen" wieder zum Leben erwacht und ich fühle mich zurückversetzt in meine Jugendzeit und ein geteiltes Deutschland. Der Roman von Till Raether spielt im Berlin der 80er Jahre. Er handelt von Barbara und Achim, die aus Westdeutschland nach Berlin ziehen, verbunden mit allen Wünschen und Hoffnungen auf eine gemeinsame Zukunft. Persönliche Ängste und äußere Zwänge verhindern dies; Volker wendet sich seiner Nachbarin Marion zu. Mit ihr und deren Schwester Sybille aus dem Ostteil der Stadt spinnt sich die Geschichte weiter, als aus einer verrückten Idee Realität mit all ihren Gefahren und Konsequenzen wird. Ich danke Till Raether für diesen Roman, dessen Charaktere ausführlich beschrieben wurden, so dass man sich in der Zeit zurückversetzt, wiederfindet. Durch offene Gedankengänge sowie einzelne Worte bleibt allerdings genügend Raum für die eigene Phantasie und das persönliche Weiterentwickeln der Figuren. Wer sich eine Beziehungsgeschichte wünscht, deren vier Hauptakteure ausgeprägte Charaktere bilden, hier andererseits auch ausreichend Platz für die eigene Vorstellungskraft bleibt, ist bei "Treue Seelen" genau richtig; ihn erwartet eine ineinandergreifende und beziehungsreiche Lektüre.

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Sehr guter Roman

Von: JoeyJoeJoem

02.07.2021

Ich finde den Roman sehr gut und es macht Spaß ihn zu lesen. Ich kann ihn auf jeden Fall weiterempfehlen und werde das Buch wahrscheinlich noch einige Male lesen.

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Tschernobyl schwebt hinter und über Treue Seelen von Till Raether. Die Stimmung still, etwas angestaubt; liebestrunken mit leisem Humor und lakonischer Traurigkeit werden wir in die 80er Jahre gezogen. Achim zieht mit Barbara aus dem tiefsten Westen nach Berlin-Zehlendorf. Er tritt einen Job im Amt für Materialprüfung an. Sie möchte an der Uni promovieren, aber fasst nicht Fuß. Deprimierend startet der Roman, begleiten wir das Sterben der Liebe, dass sich verlieren und nicht mehr finden. Barbara steigert sich in ihre Ängste vor Kontaminierung durch Tschernobyl, verlässt Haus und Bett nicht mehr, entrückt. Achim entdeckt neugierig seine Umgebung und stürzt sich in die Verliebtheit zu seiner 10 Jahre älteren Nachbarin Marion, mit der er eine Affäre anfängt ohne Rücksicht auf Verluste. Marion führt eine triste Ehe. Als Jugendliche war sie kurz vor dem Mauerbau aus Ostberlin in den Westen geflohen. Achim und Marion beginnen regelmäßig Ausflüge nach Ostberlin, fühlen sich dort unbeobachtet, leicht, beschwingt, bis sie ihre Schwester treffen. Schließlich kommt Achim auf eine dumme Idee und bringt alle in Gefahr. Ich liebe dieses Buch. So gerne habe ich Treue Seelen gelesen, nicht nur wegen der Geschichte, es war die Stimmung, die Liebe zu allen Figuren und zum Detail. Till Raether - Treue Seelen BTB München 2021

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Zehlendorf-Westberlin 1986, kurz nach der Tschernobyl-Katastrophe: Barbara und Achim ziehen aus der Bonner Provinz in eine großzügige Zehlendorfer Wohnsiedlung. Die Quartiere der ehemaligen SS-Offiziellen sind wohnlich, gut ausgebaut und haben aufmerksame Nachbarn. Und dann ist da noch die zehn Jahre ältere Marion von nebenan, die Achim beim Rauchen auf dem Dachboden entdeckt. Geflüchtet vor ihrem Alltag aber auch von Ost nach West - mit 15 Jahren. Schon bald würde er lieber mit als neben Marion wohnen. Wären da nicht Barbara und Marions Mann Volker und die Zwillinge. Während Barbara selbst an Trennung denkt und die halb ausgepackten Kisten derweil schon wieder halb einpackt, stellt Volker Achim zur Rede. Aber da ist eben was, was die beiden haben - Achim und Marion, und sie treffen sich weiter. Um sich vor neugierigen Blicken zu schützen, fahren sie ab und zu nach Ostberlin und schließlich auch zu Marions Schwester Sybille. Wiedersehen nach 25 Jahren. Läuft gut für die beiden, zumindest im Osten - wäre da nicht Achims „Geschenk“ für Sybille, das alle mehr überrascht, als ihnen lieb ist. Till Raether hat mit „Treue Seelen“ einen scheinbar unaufgeregten Ost-West Roman geschrieben, der es faustdick hinter den Ohren hat. Mit gekonnten Perspektiv- und Zeitwechseln gewährt er dem Lesenden tiefe und unmittelbare Einblicke in die Köpfe aller Charaktere. Spielerisch und mit einer raffinierten Leichtigkeit gibt er dieser Geschichte und damit vor allem den Protagonist*innen eine sehr eigene, detaillierte Note indem er kurze, scheinbar noch nicht zu Ende gedachte Sätze wie Gedankenfetzen aufs Papier zaubert. Wirklich beeindruckend! Neben der Zeichnung eines sorgfältig ausgearbeiteten Bild des geteilten Berlins, setzt er Vergangenes in aktuellen Kontext, wodurch der Roman nochmals an Tiefe gewinnt. Ein sehr gelungenes Werk, das man aufmerksam lesen sollte um es in seiner ganzen Schönheit wahrnehmen zu können!❤️

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Till Raether hat mich mit seinem neuen Roman 'Treue Seelen' auf einen kleinen Ausflug ins Jahr 1986 mitgenommen. Die Geschichte um Achim, Barbara, Marion, Volker und Sybille hat mir supergut gefallen.

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Grandios!

Von: Fraedherike

23.05.2021

„Wenn wir verliebt sind, dachte er, haben wir das Gefühl, die Welt zum allerersten Mal zu erleben, wie sie wirklich ist. Mit einem Mal, dachte er, wird uns klar, dass wir im unverliebten Zustand nach Strich und Faden belogen werden.“ (S. 85) Im Frühsommer 1986, kurz nach der Nuklearkatastrophe in Tschernobyl, ziehen Achim und Barbara nach West-Berlin. Weg aus Bonn, raus aus der Kleinstadt, wollen sie ein neues Leben beginnen: Achim in seinem neuen Job an der Bundesanstalt für Materialforschung, Barbara als neuer Mensch. Doch die Angst vor den Auswirkungen der freigesetzten Strahlung, die Enge der Wohnung, die Nähe all der neuen Nachbarn fügt ihrer Beziehung feine, aber tiefschürfende Wunden zu. Sie entfremden sich immer mehr voneinander, und während Barbara in ihrer Einsamkeit an eine Trennung denkt, verliebt sich Achim in die zehn Jahre ältere Nachbarin Marion, die als Teenager kurz vor dem Mauerbau aus Ost-Berlin in den Westen floh – und dabei ihre Mutter und ihre Schwester Sybille dort zurückließ. Berauscht von ihrer heimlichen Liebe fahren Marion und Achim in den Osten, um Sybille wiederzusehen. Um ihrer Verbindung Nachdruck zu verleihen, schmuggelt Achim einen Gegenstand über die Grenze, der ihrer aller Leben in Gefahr bringen könnte. Zehlendorf, Seelendorf – mit „Treue Seelen“ ist Till Raether ein Meisterwerk gelungen. Begleitet von einer melancholischen, liebestrunkenen, phasenweise auch sehr beklemmenden Atmosphäre verwebt er die bewegende Fluchtgeschichte von Marion nach West-Berlin mit dem Beziehungsdrama von Achim und Barbara und dem zeitaktuellen politischen und gesellschaftlichen Weltgeschehen. Einer Zeitreise gleich, erschafft er mit detaillierten, eingehend recherchierten Beschreibungen des Berliner Stadtbildes eine greifbare, wenn auch vergangene Umgebung. Spielerisch wechselt er zwischen den Zeiten und den Perspektiven der einzelnen Protagonist*innen, lässt an ihren Gefühlen, ihren Ängsten und Hoffnungen teilhaben. Eben diese Zeitsprünge waren in einem unaufmerksamen Moment teilweise schwer nachzuvollziehen, im Nachhinein aber so logisch und clever platziert, dass ich meinen imaginären Hut ziehen wollte. Und die Sprache erst: Poetisch und humorvoll, voll kluger und nachdenklich stimmender Aussagen, stets auf den Punkt gebracht. Es sind Sätze wie dieser, neben so vielen weiteren Markierungen, die mein lyrisches Herz begeistern: „Draußen stand die Luft, als hätte sie auf Achim gewartet.“ (S. 55) Was bleibt mir da weiter zu sagen als: was für ein Buch, lest es! Klar, man muss mit den Schreibstil irgendwo auch mögen, die Zeit- und Gedankensprünge, mit dem Setting eines geteilten Deutschlands und der Überwachung umgehen können. Doch wenn all das kein Problem für euch darstellt, lasst euch von der Wortmagie und der Atmosphäre umarmen. Herzlichen Dank an @tibera_3000 und den @btb_verlag sowie das @bloggerportal für das Rezensionsexemplar, und ein neues Mitglied der Riege meiner Lieblingsbücher!

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