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Rezensionen zu
Friday Black

Nana Kwame Adjei-Brenyah

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Stell dir vor, Du arbeitest am Black Friday in einem Bekleidungsgeschäft - und die Menschen kommen aufgrund der Angebote nicht nur in Massen, sie drehen dabei völlig durch und verhalten sich zombiehaft ganz ohne Rücksicht auf Verluste. Mehrere Tote pro Geschäft sind normal, sie werden in einer Ecke gesammelt. Szenen von dichtem Gedränge bis hin zu Knochenbrüchen kennt man aus dem Fernsehen, doch der Autor Nana Kwame Adjei-Brenyah verschärft diesen Ausnahmezustand in seiner titelgebenden Story „Friday Black“ bis ins Extrem. Das Buch beinhaltet zwölf Kurzgeschichten mit einer großen Bandbreite an Themen. Rassismus und Gewalt spielen eine zentrale Rolle, aber auch die Beziehung zu den Eltern, übersteigerter Ehrgeiz und Konsumwahn. Der Autor legt nicht nur seinen Finger in die Wunden der Gesellschaft, er bohrt ihn ganz tief hinein. Dabei wird vieles überspitzt dargestellt bis hin zu geradezu dystopischen und irrealen Szenarien. In „Durch den Blitz“ erleben die Menschen den letzten Tag vor der Auslöschung immer wieder und bringen sich mal gegenseitig um, mal essen sie Pfannkuchen miteinander. In „Lark Street“ redet der Protagonist mit seinen abgetriebenen Zwillingen, die er in der Hand trägt. In vielen Geschichten werden Menschen ermordet - zum Beispiel erschießen Weiße Schwarze ohne Konsequenzen unter dem Deckmantel des Selbstschutzes oder können dies in einer anderen Geschichte auch einfach simulieren, um für den „Ernstfall“ gerüstet zu sein oder weil es ihnen Spaß macht. „Krass“ ist ein Wort, dass meine Gefühle rund um diese Geschichten gut zusammenfasst. Sie sind brutal und gingen mir immer wieder unter die Haut. Dabei fand ich etwa zwei Drittel sehr gut, mit dem Rest konnte ich wenig bis gar nichts anfangen. Enden sind bei Kurzgeschichten immer so eine Sache, ich fand sie in Summe eher abrupt und hätte mir oft einen bewussteren Abschluss gewünscht. „Friday Black“ ist wie ein wilder Ritt, der unbequem ist und den man hinterher trotzdem nicht bereut!

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Wenn mich eine Serie in den letzten Jahren wirklich für sich einnehmen, mich sprachlos zurücklassen und die entsetzlichen Möglichkeiten unserer nahen Zukunft vor Augen führen konnte, dann war es Black Mirror. Das Lesen der vielen dystopischen Kurzgeschichten in Friday Black von Nana Kwame Adjei-Brenyah hat mich in diesen Zustand zurückversetzt, haben wir es hier doch mit ebenso brutalen, teilweise sehr belastenden sowie gesellschaftskritischen Inhalten zu tun. Da wird der technische Fortschritt eben dafür verwendet, dass Menschen ihre Gewaltlust möglichst realistisch und ohne jegliche Konsequenzen ausleben können. Da werden zertrampelte Kund*innen und suizidale Mitarbeiter*innen in Kauf genommen, solang der unstillbare Konsumdurst der (amerikanischen) Bevölkerung gestillt werden kann. Da geht eben jedes Moralverständnis flöten, wenn das höchste Gut die Wahrheit und nur die absolute Wahrheit ist, wenn Freundlichkeit nebensächlich und Liebe überflüssig geworden sind. Auffallend war, dass mir besonders die dystopischen Erzählungen gefallen haben, während andere, fantasievollere Geschichten mich weniger begeistern konnten. Ich würde jedoch nicht abstreiten, dass ich ihre Intention vielleicht gar nicht richtig verstanden habe, da alle von ihnen im kulturellen Kontext der USA zu betrachten sind, der mir zwar teilweise, aber eben nicht vollständig zugänglich ist. Deswegen bin ich mir sehr sicher, dass (Afro)Amerikaner*innen das Buch ganz anders lesen werden als ich es kann. Da es in meinen Augen aber starke Qualitätsunterschiede zwischen den Geschichten gab, möchte ich hier ein kleines Ranking erstellen: Die Finkelstein Five ★★★★★ Durch den Blitz ★★★★★ Zimmer-Land ★★★★★ Friday Black ★★★★☆ (4,5) Die alte Zeit ★★★★☆ Im Einzelhandel ★★★★☆ Wie man laut IceKing eine Jacke verkauft ★★★☆☆ (3,5) Lark Street ★★★☆☆ Lichtspuckerin ★★★☆☆ Was meine Mutter sagte ★★☆☆☆ (2,5) Der Löwe und die Spinne ★★☆☆☆ (2,5) Das Krankenhaus, wo ★★☆☆☆ Sie sind bitterböse, diese Geschichten, sie sind düster und manchmal absurd, manche dagegen wieder sehr realistisch. Und auch wenn mir nicht alle von ihnen gleichermaßen gut gefallen haben, kann ich das Buch nur jedem empfehlen, der eine Schwäche für gute Erzählungen hat und sich mit Themen wie Rassismus, Gewalt und Kapitalismuskritik auseinandersetzen möchte.

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"Friday Black" von Nana Kwame Adjei-Brenyah ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, in denen es um Rassismus, Kapitalismus, Liebe, viel Gewalt und den Kampf um Gerechtigkeit geht. Einige der dystopischen Geschichten sind angelehnt an wahre Begebenheiten, wie "Die Finkelstein Five" und "Zimmer-Land", die vor allem von Rassismus und den daraus entstehenden Ungerechtigkeiten handeln. Oder die Titelgebende Kurzgeschichte "Friday Black", in der Menschen durch ihren Konsumwahn im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen gehen, ist heutzutage auch keine undenkbare Vorstellung. Andere Geschichten beinhalten eher Science-Fiction Elemente, wie "Lark Street", in der ein junger Mann sich mit seiner Freundin entscheidet, die ungeborenen Zwillinge mit einer Pille abzutreiben, diese liegen dann aber später als kleine Embryonen neben ihm im Bett und klagen ihn deswegen an. Die Geschichten, die sich näher an der Realität befinden, haben mir auf jeden Fall besser gefallen, da sie für mich emotionaler und nachvollziehbarer waren. Generell sind aber alle zwölf Erzählungen sehr düster und satirisch geschrieben und vermitteln eine Verzweiflung, die teilweise kaum auszuhalten ist. Das hatte ich so nicht erwartet, es passt aber zu den wichtigen und kritischen Themen. Genauso wie der Schreibstil, der sehr außergewöhnlich ist, den Einstieg in die Erzählungen aber oft erschwert. Auf den ersten Seiten wusste ich zumeist nicht, um was es geht, da man mitten in die Geschichte hinein geworfen wird und der Inhalt zumeist sehr abgedreht ist. Wenn man sich aber darauf einlässt, erhält man ausdrucksstarke Geschichten, die sehr beängstigend sind und definitiv zum Nachdenken anregen. Abschließend kann ich also sagen, dass mir die meisten der Kurzgeschichten aus "Friday Black" gefallen haben, auch wenn ich etwas weniger abgefahrenes erwartet hätte.

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So ein krasses Debüt von Nana Kwame Adjei-Brenyah! Friday Black - 12 Short Stories Ich bin bis jetzt so geflasht von diesem genialen Buch. Ich habe mehrere IG Videos daraufhin gemacht und aus den Short Stories meine Favoriten vorgelesen. Friday Black beinhaltet 12 Short Stories, die sich mit alltäglichen Dingen auseinandersetzt, mit denen sich junge Schwarze im heutigen Amerika tagtäglich konfrontiert sehen. Neben Native Son (Richard Wright) und Gnade (Toni Morrison) ist es eines der besten Bücher, die ich über Rassismus, Gewalt und Ungerechtigkeit gegenüber der schwarzen Bevölkerung gelesen habe. Pflichtlektüre!

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Verwirrend, brutal und verstörend.

Von: buecher.eule92

28.04.2020

In zwölf unterschiedlichen Geschichten erzählt der Autor von Liebe, Leidenschaft, Rassismus, Gewalt und ungezügeltem Konsum. Die Worte brutal, verstörend und verwirrend beschreiben die verschiedenen Stroys in meinen Augen am besten. Man trifft in ihnen auf die harte Realität, vor allem im Bezug auf den Rassismus, Fantasie und Komik. Leider konnten mich die meisten Geschichten nicht wirklich packen, teilweise wusste ich nicht mal um was es wirklich geht, da der Schreibstil des Autors sehr speziell ist und ich das Gefühl hatte, dass die ein oder andere Story noch nicht ganz durchdacht war. Am besten hat mir die "Finkelstein 5"-Geschichte gefallen, in der es um das Justizsystem in Amerika und den alltäglichen Rassismus gegenüber Afroamerikanern ging. Natürlich waren die Geschichten in mancher Hinsicht überzogen. Die Taten der Menschen wurden dramatisch und übertrieben dargestellt, wie z.B. in der "Black Friday"-Story. In meinen Augen war es ganz unterhaltend und amüsant, wie das Kaufverhalten der Menschen beschrieben wurde: Die Verkäufer sitzen vor lauter Angst auf den Regalen und reichen den Kunden die Klamotten mit einer Greifzange :-D Menschen fallen übereinander her und haben keine Skrupel Gewalt einzusetzen, Kinder werden überrannt und der Tod eines Familienmitglieds wird in Kauf genommen, so lange man den gewünschten Artikel erhält. Würde mich nicht wundern, wenn die Habgier der Menschen eines Tages wirklich in solchen Ausmaßen endet. Ich hätte mir gewünscht, dass der Autor vielleicht einige Geschichten weg lässt und dafür bei anderen mehr in die Tiefe geht. Denn durch die wenigen Seiten werden die Storys nur an der Oberfläche angekratzt und in meinen Augen zu schnell verworfen. ,In zwölf unterschiedlichen Geschichten erzählt der Autor von Liebe, Leidenschaft, Rassismus, Gewalt und ungezügeltem Konsum. Die Worte brutal, verstörend und verwirrend beschreiben die verschiedenen Stroys in meinen Augen am besten. Man trifft in ihnen auf die harte Realität, vor allem im Bezug auf den Rassismus, Fantasie und Komik. Leider konnten mich die meisten Geschichten nicht wirklich packen, teilweise wusste ich nicht mal um was es wirklich geht, da der Schreibstil des Autors sehr speziell ist und ich das Gefühl hatte, dass die ein oder andere Story noch nicht ganz durchdacht war. Am besten hat mir die "Finkelstein 5"-Geschichte gefallen, in der es um das Justizsystem in Amerika und den alltäglichen Rassismus gegenüber Afroamerikanern ging. Natürlich waren die Geschichten in mancher Hinsicht überzogen. Die Taten der Menschen wurden dramatisch und übertrieben dargestellt, wie z.B. in der "Black Friday"-Story. In meinen Augen war es ganz unterhaltend und amüsant, wie das Kaufverhalten der Menschen beschrieben wurde: Die Verkäufer sitzen vor lauter Angst auf den Regalen und reichen den Kunden die Klamotten mit einer Greifzange :-D Menschen fallen übereinander her und haben keine Skrupel Gewalt einzusetzen, Kinder werden überrannt und der Tod eines Familienmitglieds wird in Kauf genommen, so lange man den gewünschten Artikel erhält. Würde mich nicht wundern, wenn die Habgier der Menschen eines Tages wirklich in solchen Ausmaßen endet. Ich hätte mir gewünscht, dass der Autor vielleicht einige Geschichten weg lässt und dafür bei anderen mehr in die Tiefe geht. Denn durch die wenigen Seiten werden die Storys nur an der Oberfläche angekratzt und in meinen Augen zu schnell verworfen.

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