Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Das Fluchholz

Johan de Boose

(6)
(3)
(0)
(0)
(0)
€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Inhalt: Ein Stück Holz erzählt seine Geschichte: Einst gehörte es zu einem alten Olivenbaum in Palästina, der dem Propheten Jeschua und seinen Freunden Schatten spendete, dann wird es zum Kreuz, an dem der Prophet endet. Und als der Direktor eines Wandertheaters einen Klotz mitnimmt und in seine Bühne verbaut, beginnt eine abenteuerliche Reise. Das Holz trifft auf den römischen Kaiser Nero, orthodoxe Mönche, den russischen Zaren, islamische Gelehrte, den Papst, Faschisten und Kommunisten, Erfinder und Terroristen – und verfolgt mit Ironie und Skepsis, was der Mensch durch die Jahrhunderte so treibt … Mein Eindruck: Ich habe mich entschieden, dieses Buch zu lesen, da es mal etwas ganz anderes ist als das, was ich sonst lese. Es beinhaltet eine große Geschichte, die sich aus kleinen „zusammenpuzzlelt“. Was diese Geschichten, die chronologisch mit der Kreuzigung Jesus beginnen und in der Moderne enden, verbindet ist die Perspektive. Es wird nicht aus der Sicht eines Menschen berichtet - wobei dies meistens so scheint, da man Einblicke in die Gefühlswelt des Protagonisten erhält. Allerdings ist dieser ein Stück Holz. Dieses Holz zeigt mir als Leserin nicht nur historische Schauplätze, sondern auch wirft auch philosophische Themen auf. Es verweist auf bestimmte Schulen und führt einige Philosophische Ideen aus. Äußerst kreativ und auch witzig fand ich die Situationen, in denen das Holz mit anderen Gegenständen kommunizieren konnte. Die Grenzen zwischen Mensch, Tier und Gegenstand sind hier fließend, was ich selten in einem Roman erlebt habe. Es ist schwierig den Inhalt dieses Buches wiederzugeben, ohne zu viel zu verraten. Es gibt zwar eine gewisse Spannung und man möchte wissen, wie es mit dem Stück Holz weitergeht, allerdings ist dieser Roman gleichzeitig so geschrieben, dass man ihn auf sich wirken lassen muss, ohne durch die Seiten zu eilen. Fazit: Ein wirklich besonderer Roman, den man in kein festes Genre einordnen kann. Empfehlen kann ich dieses Buch allen, die historisch und philosophisch interessiert sind und auch eine poetische und komplexere Schreibweise mögen.

Lesen Sie weiter

Wo soll man anfangen? Der Protagonist ist genial obwohl ihn wohl keiner austehen werden kann. Das Buch hat so viele Wendungen genommen die ich nie hätten kommen sehen können. Die Rückblenden sind perfekt getimt und enthüllen die komplette Story in genau dem richtugen Tempo.

Lesen Sie weiter

Dieser außergewöhnliche Roman wird aus der Perspektive eines Stückes Holz erzählt. Zuerst ist es ein Olivenbaum im Gelobten Land, dann ein Kreuz auf dem Berg Golgatha und schließlich eine Ikone. Im Laufe von über zweitausend Jahren macht es unter anderem Bekanntschaft mit Jeschua und Maryam, Kaiser Nero und Stalin sowie Terroristen, islamischen Gelehrten und Kosmonauten und gelangt so zu sehr weisen, spirituellen Erkenntnissen. Dieses Buch ist durch seine unverfrorene, bissige und gleichzeitig sehr packende Sprache sowie den Mix aus geschichtlichen Fakten und wildem Fabulieren ein sehr origineller Lesespaß - quer durch die halbe Welt und 2000 Jahre Zeitgeschichte. Der Protagonist in Form des Holzstückes war mir richtig sympathisch - und das als Autor zu schaffen, verlangt einiges an Talent. Eine Leseempfehlung für alle, die dem Autor die eine oder andere Ungeheuerlichkeit nachsehen 😊.

Lesen Sie weiter

Auf der Rückseite steht in großen Lettern: „Brillant. Originell. Witzig. Klug. Respektlos. Eine Mischung aus philosophischem Traktat, Schelmenroman und Geschichtsbuch.“ Das kann ich alles zu 100% unterschreiben. Für mich ist es noch viel mehr: Ein Aufschrei gegen all die Ungerechtigkeiten auf der Welt, gegen Krieg, gegen Macht, gegen all diese sinnlosen und verrückten Geschehnisse, welche nur Leid erzeugen. Es richtet sich in erster Linie gegen den religiösen Wahn, und hier vor allem gegen die katholische Einmischung in alle Belange des Lebens. Es ist stellenweise sehr makaber und bitter böse, aber sind wir uns ehrlich, die Welt war und ist so. Ein Tummelplatz für machtgeile Patriarchen, ganz egal ob sie weltlichen oder religiösen Interessen nach gingen oder gehen. Herrliche Dialoge darüber und Dispute, inwiefern Wissenschaft als Teufelswerk angesehen kann, und deswegen die Religionen, christliche wie islamische, in der Geschichte oder Vergangenheit alles daran setzten, Wissenschaftler mundtot zu machen. Fürchteten sich die Kleriker doch zu sehr von der Vorstellung, dass das Streben nach Wissen die Existenz eines vermeintlichen Gottes, oder was auch immer, advabsurbum geführt. Und das geschieht hier auf eine sehr unterhaltsame Art und Weise. Denn: Das Buch erzählt ein Stück Olivenholz. Einst war er ein Baum auf einer kargen Anhöhe in Palästina vor 2000 Jahren. Es begegnete Maryam (also DIE Maria) – und wurde Beobachter der Zeugung Jesus – und es war ganz bestimmt keine unbefleckte Empfängnis. Ca. 30 Jahre später wurde der Baum gefällt, um aus ihm einen Balken für das Kreuz Jesus zu machen. Und danach wird es weiterverarbeitet, scheint magische Kräfte zu haben, denn jeder, der dieses Stück Holz berührt, durchfährt ein eigenartiger Schauer. Die Jahrhunderte vergehen, das Holz nimmt eine Reise auf durch die Zeit, trifft auf verschiedene historische Persönlichkeiten und endet schließlich als rätselhafte Ikone. Das mag erstmal wirr, verstörend und auch in manchen Belangen makaber wirken. Aber glaubt mir, das Buch hat es in sich und entwickelt einen Sog, ähnlich wie das Stück Holz auf seine Besitzer. Absolute Leseempfehlung für diesen sehr außergewöhnlichen Roman (und für mich ein Lesehighlight) S. 178: „Die Menschheit hört nicht auf, sich zu vernichten, neu zu erfinden und wieder zu vernichten, immer wieder und wieder, im Bann eines dumpfen Dranges nach Zerstörung und Tod.“

Lesen Sie weiter

Mögt ihr Geschichten aus besonderen Perspektiven? Genau so eine ist „Das Fluchholz“ von Johan de Boose! Wir erleben die Geschichte der Menschheit ab Geburt Jesus - aus der Sicht eines Stück Holzes. Einst schattenspendender Baum für Maryam, die Jeschua nicht durch eine unbefleckte Empfängnis gebärt, sondern aufgrund einer Vergewaltigung, durchlebt die mächtige Olive die Transformation zum Kreuze Jeschuas. Von diesem Zeitpunkt beginnt die Reise durch die Jahrhunderte. Ein Stück des Kreuzes reist als Holzstück nach Belgien, Russland, Andalusien, stattet dem Vatikan einen Besuch ab und auch Stalin gibt sich die Ehre. Im Großteil des Buches ist das Holz eine Ikone - Maryam mit geschlossenen Augen, die eine besondere Anziehungskraft auf all ihre Besitzer ausübt. Vielmals als Talisman gesehen, könnte man jedoch meinen, dass das Stückchen Holz seinen Besitzern eher Pech bringt…denn einer nach dem anderen erleidet ein Schicksal, was ich jetzt nicht als Glück bezeichnen würde. Dieses Buch ist wirklich anders. Das Holz hat immer wieder einen recht rabiaten Ton, hat allerdings auch viel Humor. Selten kommt man ansonsten in den Genuss, ein Gespräch zwischen dem Kreuz und der Vorhaut Christi zu hören! Manch einem mag dieses Buch respektlos erscheinen (steht auch im Klappentext 😬) aber gerade das hat mir so gut gefallen. Einem Holz ist eben relativ egal, was die Menschen denken… die hören es ja eh nicht - außer sie sind Leser dieses Buches 😁 Tatsächlich hatte ich mir noch mehr geschichtlichen Kontext erhofft (wollte mal was lernen), aber da ging es jetzt nicht so in die Tiefe. Der Humor und die außergewöhnliche Sichtweise haben das aber locker wett gemacht. Wenn ihr also mal etwas nicht ganz alltägliches lesen wollt und kein Problem mit teils harscher Sprache habt - go for it!

Lesen Sie weiter

Der eine oder andere holländische Autor hat mich in der Vergangenheit positiv überrascht, umso mehr war ich auf dieses Buch von Johan de Boose gespannt. Mit diesem Buch schaffte es der Autor immerhin auf die Shortlist des Libris-Literaturpreises und erhielt den Preis für das beste spirituelle Buch. Einst stand er einsam und alleine in einer trockenen Wüste, der wohl bekannteste Ölbaum der Geschichte der Menschheit. Ein Stück trockenes Holz erzählt uns die Geschichte der Menschheit, seit der Zeugung und der Geburt Jesus bis in das letzte Jahrhundert aus seiner hölzernen Sicht. Ihr habt richtig gelesen – Zeugung – nix mit unbefleckter Empfängnis. Jener Olivenbaum wurde Zeuge einer brutalen Vergewaltigung. Das Opfer? Eine Frau Namens Maryam. Der Täter war ein römischer Soldat, die zur damaligen Zeit vor Ort stationiert waren. Das Resultat dieser Vergewaltigung war Jeschua. Irgendwie war auch Jeschuas Leben verflucht, denn sein Leben dauerte nicht lange an. Nicht alle Ansichten Jeschuas wurden zur damaligen Zeit geduldet und er fand seinen Tod am Kreuz. Ein Kreuz, das aus Olivenbaumholz gefertigt wurde. Einst spendete der Baum Jeschua und vielen anderen kostbaren Schatten in der Wüste, später wurde er zum Rohstoff aus dem das Kreuz Jeschuas gefertigt wurde. Später zerfällt es immer mehr, doch ein kleines Stück überlebt die Jahrhunderte. Es trifft auf seiner langen Reise wichtige historische Persönlichkeiten wie Kaiser Nero, orthodoxe Mönche, russische Herrscher, islamische Gelehrte bis hin zu Päpsten, Faschisten und Terroristen und erzählt uns das Erlebte aus seiner Sicht. Wenn ihr Lust habt Geschichte aus einer anderen, wirklich außergewöhnlichen Perspektive erzählt zu bekommen, dann kann ich euch dieses Buch empfehlen. Man muss nicht religiös sein um dieses Buch lesen zu können, die Religion dient mehr oder weniger als roter Faden. Als eingefleischter Katholik fragt man sich vielleicht, ob dieses Buch eine Provokation des Autors sein soll, da ich nicht katholisch bin, kann ich diese Frage nicht wirklich beantworten, ich fand allerdings den anderen Zugang zur Geschichte spannend. Das Buch fängt ja schon mit einem Paradigmenwechsel an, nämlich mit der „anderen“ Erzählung von Christi Zeugung und seiner Geburt. Das Buch ist originell, vielleicht auch ein wenig respektlos. Es ist jedenfalls an vielen Stellen lustig und regt an anderen Stellen zum Nachdenken an. Obwohl ich mit Religion nichts am Hut habe, kann ich dieses Buch bedenkenlos weiterempfehlen – vielleicht genau aus diesem Grund.

Lesen Sie weiter

Meinung: De Booses Werk ist nicht mit einem einzigen Wort zu beschreiben. Es ist generell unfassbar schwer, das Gelesene in Worte zu fassen. Es ist philosophisch, respektlos, teilweise humorvoll und doch auch extrem tragisch. Die Geschichte des Fluchholzes, das als Olivenbaum begann und von dort aus die Menschheitsgeschichte durchläuft, gibt eine ganz neue Perspektive wieder. Diese ist durchwegs kritisch und besonders: Gewissermaßen begutachtet ein Objekt das Treiben der Menschheit über Jahrtausende hinweg. Es legt barbarische Grausamkeiten unzensiert dar, gibt Religions- und Kirchenkritik wieder und hat mich so stark zum Denken angeregt, dass ich danach einige Minuten still dasitzen und mich erst wieder fangen musste. Wieso sind wir Menschen so? Warum passieren gewisse Muster der Grausamkeiten immer wieder? Was macht das mit uns? Was macht das mit mir? Alles Fragen, die mir noch immer durch den Kopf gehen. Für mich ist „Das Fluchholz“ ein ganz besonderes Stück Literatur, welches ich absolut als „harte“ Lektüre betrachte, ich aber absolut bedeutsam finde.

Lesen Sie weiter

Habt ihr Lust auf eine Geschichte, die aus einer außergewöhnlichen Perspektive erzählt wird? Auf eine Geschichte, die Jahrhunderte umspannt? Dann sollte Johan De Booses Roman „Das Fluchholz“ eure nächste Lektüre werden! Im Roman erlebt ein Stück Holz die Knotenpunkte der letzten 2000 Jahre der Menschheitsgeschichte. Beginnend als Olivenbaum in Palästina, in dessen Schatten Maryam und später ihr Sohn Jeschua sich regelmäßig niederlassen, muss der Baum schon bald tatenlos zusehen, wie er gefällt und sein Holz für das Kreuz, an das man Jeschua nageln wird, genutzt wird. Im Folgenden wird ein Stück dieses Kreuzes ständig weitergereicht. Zunächst landet es bei den Römern, später findet es sich in einem Kloster in Belgien wieder, wird von russischen Mönchen in ihre Heimat getragen und zur Ikone umfunktioniert. Auch nach Andalusien, in Darwins England, in den Vatikan, in die Zeit der Russischen Revolution, zu Stalin, in den Kalten Krieg und schließlich sogar ins Weltall verschlägt es unseren Erzähler. Auf etwas mehr als zweihundert Seiten gelingt es De Boose nicht nur, die Menschheitsgeschichte seit der Geburt von Jesus nachzuzeichnen, er schafft es auch, sie zu entmystifizieren. Sein Blick auf die Geschichte ist zwar durch die Religion geprägt, aber sie dient ihm lediglich als roter Faden, denn die Erzählinstanz zeichnet sich dadurch aus, dass sie klarsichtig ist, logisch denkt und keine Direktheit scheut. Sie steht über jeglichen religiösen Mythen und dass das auf manch einen Leser befremdlich oder sogar provokativ wirken kann, ist nicht auszuschließen. So hinterfragt das Holz gleich zu Beginn indirekt die Glaubwürdigkeit religiöser Überlieferungen, wenn es Zeuge der Vergewaltigung Maryams durch römische Soldaten wird, die ihre Schwangerschaft erklärt. „Das Fluchholz“ ist humorvoll, geistreich, ironisch, voller Witz und Klugheit und tut sich und allen Lesern den Gefallen, von Aberglaube und verstaubten Mythen befreit zu sein. Es lässt uns an Umbrüchen und Veränderungen in der Geschichte teilhaben und macht gleichzeitig deutlich, dass Gewalt, Krieg und Religion uns immer begleitet haben. Der Roman ist außergewöhnlich und das nicht nur wegen der Perspektive des Holzes. Er kann daher jedem Leser uneingeschränkt empfohlen werden.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.