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Rezensionen zu
Der gute Samariter

Cilla Börjlind, Rolf Börjlind

Die Rönning/Stilton-Serie (7)

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Mit dem siebten Band “Der gute Samariter” ist die Corona-Pandemie nun auch in der Krimi-Reihe von Cilla und Rolf Börjlind angekommen und hat dadurch natürlich auch deutliche Auswirkungen auf die Handlung des Romans. Zwar spielt die Geschichte bereits im zweiten Jahr der Pandemie und ist damit nicht mehr von Lockdowns betroffen, dennoch ist das Leben mit dem Virus in praktisch jedem Kapitel erkennbar, und das nicht nur wegen der häufigen Erwähnungen von bekannten Schutzmaßnahmen wie Mund-Nasen-Schutz, häufigem Händewaschen und Social Distancing. **Die Corona-Pandemie ist in der Buchreihe angekommen** So hat sich zum Beispiel Tom Stilton mit seiner Lebensgefährtin komplett aus dem sozialen Leben der Großstadt in die Einsamkeit der Stockholmer Schären zurückgezogen. Aus dieser selbstgewählten Isolation muss Tom jedoch ausbrechen, als die Polizistin Olivia Rönning plötzlich spurlos verschwindet und vieles darauf hindeutet, dass die junge Frau entführt wurde. Unterdessen ist auch die eigentlich pensionierte Ermittlerin Mette Olsäter wieder im Einsatz und an der Koordination der Verteilung der lebenswichtigen COVID19-Impfstoffe beteiligt – und sieht sich dabei böswilligen Sabotageversuchen eines großangelegten Netzwerks von Impfgegnern ausgesetzt. **Trigger-Warnung für Corona-Ermüdete und Impfgegner** Wer also vom Thema “Corona” mittlerweile nichts mehr hören und sehen will, der sollte um diesen Teil der beliebten Reihe vermutlich besser einen Bogen machen, da die Pandemie wie erwähnt auf verschiedene Weisen geradezu omnipräsent ist. Grundsätzlich ist es zwar lobenswert, dass das Autorenpaar bemüht ist, ihre Geschichte in die realen Umstände der vergangenen Jahre einzupflegen und diese Zeit nicht einfach totschweigt. Wenn man sich diesem Thema nähert muss man dies jedoch zwangsläufig auch konsequent und realitätsnah machen und so ist “Der gute Samariter” dann auch tatsächlich voll von den Auswirkungen des Virus, was auf Dauer schon etwas anstrengend werden kann. **Wenig mitreißender und zu konstruierter Krimi-Plot** Unter dieser Fokussierung leidet dann leider auch die eigentliche Krimi-Handlung, denn irgendwie wollen die verschiedenen Erzählstränge der einzelnen Protagonisten diesmal nicht so richtig zusammenfinden und die Verbindungen wirken mitunter eher aufgezwungen – hier scheint das Zusammenspiel der bekannten und auch allesamt miteinander befreundeten Charaktere spürbar unter der physischen Distanz zu leiden. Viele Entwicklungen des Plots sind zudem weitestgehend vorhersehbar und der Großteil der Spannung in diesem Buch entsteht aus dem persönlichen Schicksal einer der Figuren, die selbst vom COVID19-Virus infiziert wird und deren Überleben hier am seidenen Faden hängt. **Leider einer der schwächeren Bände der Reihe** Somit fällt “Der gute Samariter” ein wenig aus der Reihe und zählt insgesamt leider zu den schwächeren Bänden der Serie. Es ist zwar positiv hervorzuheben, dass die Börjlinds die Herausforderung der Corona-Thematik mutig angegangen sind und möglichst viele Aspekte davon in ihre Geschichte integrieren wollten. Womöglich wäre es aber doch besser gewesen, eine ganz “normale” Mordermittlung unter den erschwerten Ermittlungsbedingungen zu erzählen statt sich mit Impflieferungen, Sabotageakten und ähnlichem völlig dem Thema zu verschreiben – dafür ist es nach den herausfordernden und für viele zermürbenden Jahren vielleicht noch ein wenig zu früh und so dürfte der Roman auf einige Leser:innen sicherlich etwas “abtörnend” wirken.

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Die Autoren entführen in eine düstere Welt voller Geheimnisse, in der nichts ist, wie es scheint. Alle Charaktere sind alle auf ihre eigene Weise interessant und bringen verschiedene Facetten in die Geschichte ein. Man fiebert mit ihnen mit und versucht, die Puzzlestücke zusammenzusetzen, um hinter die Wahrheit zu kommen. Die Handlung des Buches ist temporeich und mit unerwarteten Wendungen gespickt. Die Autoren halten den Leser konstant in Atem und sorgen dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Besonders gelungen ist die Verknüpfung der aktuellen Geschehnisse rund um die Corona-Pandemie mit der fiktiven Geschichte. Die Autoren greifen geschickt Themen wie Impfstofflieferungen und Sabotage auf und verleihen der Geschichte dadurch eine zusätzliche Aktualität und Relevanz. Einziges kleines Manko ist, dass manchmal zu viele Handlungsstränge gleichzeitig verfolgt werden, was zu leichter Verwirrung führen kann. Dennoch schaffen es die Autoren, die Fäden am Ende zusammenzuführen. Insgesamt ist "Der gute Samariter" ein mitreißender Thriller, der Fans des Genres definitiv begeistern wird.

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Ein Corona-Krimi

Von: ein.lesewesen

09.08.2022

Ich muss vorwegschicken, dass es sich hier um den 7. Teil der Krimireihe handelt und es auf jeden Fall besser ist, sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Die Ermittlerin Olivia Rönning wurde entführt und ihre Kollegin und Freundin Lisa Hedquist sucht nach ihr. Auch Tom Stilton kehrt aus seiner Corona-Isolation zurück. Ihre Spur führt zu einer einsamen Hütte, doch bevor sie dort ankommen, steht sie bereits in Flammen. Aus Olivias sicher erfahren wir, wer ihre Entführerin ist, für sie keine Unbekannte. Während auch Schweden mit der Pandemie zu kämpfen hat, koordiniert Olivias frühere Chefin Mette Olsäter den sichere Transport von Corona-Impfstoffen. Es gibt Hinweise, dass der durch Impfgegner sabotiert werden soll. Zwei spannende Handlungsstränge die bald zu einem zusammenlaufen, ständig überschattet von den Einschränkungen der Pandemie. Es war für mich das erste Buch, wo dieses Thema eine so zentrale Rolle spielte, angefangen beim Alltag bis hin zu Verschwörungstheorien. So ganz begeistert war ich nicht davon. Die Nachrichtenflut ist uns allen wohl immer noch zu deutlich vor Augen. Aber das muss ja nicht jedem so gehen. Mir fehlte es aber definitiv an Unterhaltung. Der Schreibstil war flüssig und leicht zu lesen. Der Fall an sich war mäßig spannend, nimmt aber zum Ende richtig Fahrt auf. Womit ich mich schwertat, waren die ganzen Charaktere. Da ich die anderen Bände nicht gelesen habe, blieben mir die ganzen Beziehungen untereinander – und es gibt viele – unbekannt. Dazu hätte ich mir wenigsten ein paar kurze Worte gewünscht. Alles in allem eine solide Leistung, die aber weit hinter den bekannten schwedischen Krimis zurückbleibt. Wer es aber gern etwas ruhiger mag, wird sich hier wohlfühlen.

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Das Buch/Die Autoren: „Der gute Samariter“, schon Band 7 aus der weltweiten Erfolgreihe von Rolf und Cilla Börjling um die eigenwilligen Ermittler Olivia Rönning und Tom Stilton, erschien im Mai 2022 auf Deutsch im btb-Verlag. Als Übersetzerinnen fungierten Susanne Dahlmann und Julia Gschwilm. Das Paperback hat 448 Seiten und kostet 16 Euro. Im Handel erhältlich sind ebenfalls eine Book- und Hörbuchversion. Die Bücher in der Reihenfolge ihres Erscheinens: 1. Die Springflut, 2. Die dritte Stimme, 3. Die Strömung, 4. Schlaflied, 5. Wundbrand, 6. Kaltes Gold, 7. Der gute Samariter. Zum besseren Verständnis der Zusammenhänge und persönlichen Entwicklungen der handelnden Personen sollten die Bücher auch chronologisch gelesen werden. Das Ehepaar Cilla (geb. 1961) und Rolf Börjlind (geb. 1943) gilt als Schwedens wichtigste und bekannteste Drehbuchschreiber für Kino und Fernsehen. Mehrere Teile ihrer Rönning-Stilton-Reihe wurden sehr erfolgreich für das ZDF verfilmt. Ihre Kriminalromane erscheinen in 30 Ländern. Wie es aussieht: Gestalterisch bleibt der Verlag sich hier – verständlicherweise bei einer Reihe – treu und orientiert sich an den Vorgängerbänden. Mir gefällt das Design und ich würde es jederzeit auf Anhieb in einer Buchhandlung wiedererkennen. Also alles richtig gemacht! Worum es geht (Klappentext des Verlages: Olivia Rönning ist verschwunden. Ihre Kollegin Lisa Hedqvist ist sich sicher, dass sie entführt wurde. Als Tom Stilton (ja, wie der Käse!) von der Sache erfährt, kehrt er aus seiner selbstgewählten Corona-Isolation in den Stockholmer Schären in die Stadt zurück. Er und Lisa folgen der Spur zu einer einsamen Hütte. Doch als sie sie erreichen, steht das Haus bereits in Flammen. Eine tote Frau wird gefunden. Ist es Olivia? Zur gleichen Zeit koordiniert ihre frühere Chefin Mette Olsäter die Sicherheit der landesweiten Corona-Impfstofflieferungen, doch es gibt Hinweise, dass der Transport sabotiert wurde... Wie es mir gefallen hat: Ich habe es schön öfter erwähnt – und gehe davon aus, dass sich das auch nicht ändern wird. Das Einzige, was mir an dieser Buchreihe nicht gefällt ist, dass ich die einzelnen Bände in kürzester Zeit quasi inhaliere und dann wieder schrecklich lange auf einen neuen Fall warten muss. Man mach es mir glauben oder nicht, aber ich bin wirklich traurig, wenn die Geschichten zu Ende sind. Was mag ich am liebsten an den Büchern? Sie sind unter anderem wirklich gut geschrieben, lesen sich leicht und flüssig, keine abstrusen Satzgebilde, dafür gekonnte Cliffhanger, die den Leser mehr als einmal auf eine komplett falsche Fährte führen. Die Protagonisten, die ich seit „Die Springflut“ kennenlernen durfte, habe ich mittlerweile teilweise wirklich liebgeworden. Meine Favoriten sind Abbas, Luna, Bensemann, Marten und der Nerz. Ich konnte mitverfolgen, wie sie sich entwickelt haben, vom Guten zum Schlechten, aber auch umgekehrt. Ich finde ihre Charaktere einfach schön herausgearbeitet. Sehr gelungen finde ich auch, wie gekonnt die Autoren a) verschiedene Handlungsstränge und b) unterschiedliche Zeitebenen miteinander verknüpfen. Hier spielen nicht nur Dinge aus der Vergangenheit eine Rolle, auch die Corona-Pandemie hat einen bedeutenden Anteil an der Handlung. Ich kann die schlechten Rezensionen nicht nachvollziehen. Mir hat „Der gute Samariter“ wirklich klasse gefallen und selbstverständlich vergebe ich für die unterhaltsame und spannende Lektüre 5 von 5 Sternen.

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Spannender Krimi aber sehr coronalastig

Von: Annabell95

16.07.2022

Ermittlerin Olivia Rönning ist verschwunden und ihrer Kollegin Lisa Hedquist ist sich sicher, dass sie entführt worden ist. Als ihr enger Freund Tom Stilton davon erfährt, gibt er seine Selbstisolation in den Schären auf, nur um bei der Suche nach Olivia zu helfen. Ein folgenschwerer Schritt. Er und Lisa folgen einer Spur zu einer Hütte. Als sie dort ankommen, steht diese bereits in Flammen. In der Brandruine wird eine verbrannte Frau gefunden. - Olivia? "Der gute Samariter" ist der 7. Teil der Reihe mit Olivia Rönning und Tom Stilton. Man kann die Teile unabhängig von einander lesen. Wer die Vorgänger nicht kennt, hat nur kleine Schwierigkeiten mit den Personen und ihren Beziehungen, da die Geschichte der Protagonisten immer weiter fortgeführt wird. Die Handlung in diesem Band ist hier brisant und hochaktuell. Das Corona-Thema war hier schon sehr präsent und überlagerte zum Teil auch die Handlung. Dem Corona-Thema stehe ich ein bisschen zwiegespalten über. Ja, es ist ein aktuelles Thema und wurde hier sehr gut angesprochen und eingearbeitet. Dadurch wirkt die Handlung und die Protagonisten mit ihrem Tun sehr authentisch und lebendig. Aber auf der anderen Seite nervt mich dieses Thema in den Büchern, da ich ganz gerne beim Lesen dem Alltag entfliehen will und mal nicht an die Pandemie und ihre Auswirkungen denken möchte. Aufgeteilt ist die Story in verschiedene Handlungsstränge und wechselnden Perspektiven der einzelnen Protas. Der Spannungsbogen war wieder sehr hoch. Wie soll es auch anders sein, war so gut wie an jedem Ende einer Perspektive ein Cliffhänger. Hat die Spannung natürlich noch weiter in die Höhe getrieben und man wollte unbedingt weiterlesen. Dieses Mal fand ich ein wenig vorhersehbar. Zumindest hatte ich früh eine Ahnung worauf es hinausläuft. Aber hat der Spannung jetzt keinen Abbruch getan. Der Cliffhänger ganz zum Schluss war natürlich auch wieder fies. Jetzt heißt es wieder warten auf den hoffentlich baldigen nächsten Teil. Mein Fazit: Ich mag den Schreibstil des Autoren-Teams. Auch wenn mich Corona hier dieses Mal etwas gestört hat, fand ich es wieder ein super Krimi. Muss die Vorgängerbände (1-5) noch unbedingt lesen. Bin gespannt wie es weitergeht.

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Meine Meinung: Hier handelt es sich um den mittlerweile 7. Teil der Reihe um Olivia Rönning und Tom Stilton. Ich verfolge diese Reihe schon seit Längerem und habe mich daher schon auf diesen aktuellen Teil gefreut. Man merkt gleich zu Anfang des Buches, dass das Thema Corona hier einen großen Stellenewert hat, allerdings noch zur Anfangszeit von Corona. Alle waren in heller Aufregung um Leib und Leben. Es geht hier aber eigentlich darum, dass Olivia Rönning spurlos verschwunden ist. Weder ihre Kollegen, noch ihr Lebensgefährte, können sich erklären, wo sie sein könnte. Abschnittsweise erfährt man dann aber von Olivia, wo sie sich befindet und wie sich ihre Gefangennahme entwickelt. Es kommt zu einem Brand in dem Haus ihrer Gefangenschaft. Kann sie sich rechtzeitig vor den Flammen retten oder gerettet werden? Ausserdem beschäftigt die Ermittler natürlich die Frage, wer Olivia entführt hat und wo das Motiv zu suchen ist. Alles in allem konnte mich dieser 7. Teil von Anfang an fesseln, die Spannung war von Anfang bis Ende da. Mir hat diese Corona-Thematik aber nicht gefallen bzw. war mir etws überspitzt. Von mir bekommt Der gute Samariter eine Lese- und Hörempfehlung von 4 Sternen, da es dennoch ein spannender Fall dieser Reihe war. 4 von 5 Sternen Cover, Buchdetails und Klappentext: ©btb Verlag Infos zu den Autoren: ©btb Verlag Rezension: ©lenisveasbücherwelt Beitragsbild: ©lenisveasbücherwelt

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Im siebten Roman der Rönning / Stilton Serie greifen die beiden Autoren Cilla & Rolf Börjlind nicht nur das Thema der Pandemie und damit verbundenen auch die Gesinnung von Impfgegnern auf, sondern binden das Corona-Virus auch unmittelbar in das Schicksal ihrer Hauptfiguren mit ein. Und wenngleich dies nur eine Art persönliche Nebenhandlung ist, so macht dieser Umstand einmal mehr eindrucksvoll deutlich, wie nah sich das Autorenduo mit seiner Serie in der Gegenwart befindet. Was anfangs als eine leicht durchschaubare Entführung beginnt, entwickelt sich sodann zu einem Mord an der Entführerin. Und als man in deren Vergangenheit eintaucht, um dort vielleicht Hinweise auf den vermeintlichen Mörder zu finden, kommen viele tragische familiäre Umstände zu Tage. Parallel dazu wird Schweden auch von der kriminellen Thematik eines Impfskandals heimgesucht. Und auch hier ist eine der langjährigen Hauptfiguren involviert, so dass es im Verlauf des Buches auch nicht verwundert, dass anfangs scheinbar einzelne Handlungsstränge immer mehr ineinander laufen und sich letztlich bei der Aufklärung als ein großer zusammenhängender Kokon erweisen. „Der gute Samariter“ ist ein weiterer spannender und kurzweiliger Kriminalroman mit dem so verzaubernden skandinavischen Flair. Cilla & Rolf Börjlind nehmen die Leser:innen erneut mit in die sozialen Brennpunkte der gegenwärtigen Gesellschaft, vereinen Habgier und Irrsinn mit diesen und formen so gut 430 Seiten fesselnde Unterhaltung. Und das – aus Sicht der Leser und Fans der Serie – Gott sei Dank mit einem wirklich erleichternden Schluss, bei dem zwar nicht alles gut, aber doch schon viel besser als zu Beginn des Buches ist.

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Inzwischen gibt es viele Titel in der Belletristik, die das allgegenwärtige Thema der Covid-Pandemie thematisieren. Viele Autoren meiden das brisante Thema, das die Bevölkerung in zwei Lager spaltet. Die letzten 2 ½ Jahren beherrschte das Virus unser Handeln, unseren Aktionismus, zeigte, wie verletzlich wir waren, und es noch immer sind. Es zwang uns einer Quarantäne, zu vielen Lockdown, zur Eingrenzung von so wichtigen sozialen Kontakten usw. Schaut man hinter den Kulissen war nicht alles schlecht – leider offenbarte es auch bei vielen Menschen ein völlig verwirrtes ideologisches Weltbild. Wilde Verschwörungstheorien ließen uns manchmal sprachlos dastehen. Die Gefahren der Nebenwirkungen, die ggf. eine Impfung mit sich bringt – wurden stark dramatisiert. Man könnte endlos darüber diskutieren – wer, oder wie die Wahrheit aussieht. Aber lassen wir diese Diskussion und widmen uns den 7. Buch der Rönning/Stilton-Reihe – der wieder einmal beweist, wie man hochaktuell, spannend, aufrüttelnd und vor allem unterhaltsam einen Krimi verfassen kann. Das schwedische Autorenduo nimmt das brisante Thema Covid sehr selbstbewusst auf. Der Titel teilt sich in zwei Handlungen auf, die letztlich dann doch zu einem mutieren und das ganz fabelhaft. Olivia Rönning ist verschwunden. Ihre Kollegin Lisa Hedqvist ist sich sicher, dass sie entführt wurde. Als Tom Stilton von der Sache erfährt, kehrt er aus seiner selbstgewählten Corona-Isolation in den Stockholmer Schären in die Stadt zurück. Er und Lisa folgen der Spur zu einer einsamen Hütte. Doch als sie sie erreichen, steht das Haus bereits in Flammen. Eine tote Frau wird gefunden. Ist es Olivia? Zur gleichen Zeit koordiniert ihre frühere Chefin Mette Olsäter die Sicherheit der landesweiten Corona-Impfstofflieferungen, doch es gibt Hinweise, dass der Transport sabotiert wurde ...(Verlagsinfo) In „Der gute Samariter“ konzentriert sich die Handlung auf Olivia Rönning und schickt den ehemaligen Kommissar und früheren Obdachlosen erzählerisch in die zweite Reihe. Das ist sehr, sehr schade denn gerade derer beider Zusammenspielt zeichnet diese hervorragende Krimi-Reihe aus. Wer die Reihe kennt, merkt auch, dass Oliva Rönning sich schneller entwickelt. Aus der Polizeischülerin ist eine taffe Kriminalbeamtin geworden – aus Tom Stilton ein manchmal in sich ruhender Einsiedler, der zwar die Gesellschaft meidet, aber dessen Herz noch immer sehr stark für die Kriminalistik schlägt. Dieses Ungleichgewicht sollte das Duo schnellstens beheben. Covid – mit allen sozialen Haupt- und Nebenwirkungen, nimmt hier einen großen Raum ein. Verschwörungstheorien rund um die Impfungen – darum dreht es sich letztlich auch. Flankiert wird das Thema von einer Familie, die ein Faible für das Feuer und Brandstiftung hat. Weiterhin bricht das Autorenduo für das Ärzte- und Pflegepersonal eine Lanze und erzählt von Aufopferung, aber auch von unterschiedlichen Meinungen innerhalb einer Familie. Die Dynamik und Dramatik in diesem Buch ist fantastisch. Eine hoch spannende Geschichte – ohne viele Nebengeschichten und ohne viele Rückblicke auf vergangene Zeiten. Das dürfte sich allerdings im achten Band deutlich anders darstellen. Die Ermittlungsarbeit ist hier perfekt in Szene gesetzt. Ein Verhör am Ende des Romans ist atemberaubend spannend und zeigt das ideologische Böse in einer erschreckenden Klarheit. Selbst wenn Täter zu Opfern werden, darf und wird man Mitgefühl entwickeln – diese Sensibilität lässt einen schaudern. Überhaupt, wenn man jetzt von einer authentischen Handlung spricht – steht der Mensch und nicht Covid im Zentrum des Geschehens und zeigt auch hier mahnend auf, dass es Hoffnung gibt, solange man hofft, glaubt und menschlich handelt. Ich hoffe, dass Tom Stilton im nächsten Band wieder eine tragende Rolle spielt, und es würde mich freuen, wenn er den Weg in den Polizeidienst wiederfindet. Fazit Hochaktueller Roman – der sich etwas traut und durchaus Stellung bezieht. Toller Kriminalfall und die Figuren sind sowieso ein Garant für eine große Unterhaltungsshow. Die Reihe gehört mit zu den besten im Genre Krimi. Eine Reihe, die man lesen muss – Unbedingt. Michael Sterzik

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