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Rezensionen zu
Dinge, die das Herz höher schlagen lassen

Mia Kankimäki

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Auf Spurensuche

Von: bookinthecup

03.05.2021

Mia Kankimäki begibt sich im Rahmen eines Freistellungsjahres auf eine Art Pilgerreise zur ihrer Seelenverwandten nach Kyoto in Japan, um den Spuren von Frauen geschriebener Literatur zu folgen. Kankimäki übernimmt mehrere Rollen, sie begibt sich auf Expedition der Existenz schreibender Frauen in der Literatur, stellt wissenschaftliche Recherchen dazu an, verfolgt akribisch jede greifbare Spur von Sei, ist Entdeckerin historischen Erbguts, fungiert als Kulturattaché, Reiseführer und zugleich Touristin, die sich an kulinarischen Erlebnissen erfreut. Beim Lesen lernt man ungemein viel über die -vor allem aristokratische- Geschichte Japans, sowie Kultur, Ästhetik und Traditionen. Eigentlich ist das Buch ein ganz persönlicher Reise- und Erfahrungsbericht, untermauert ihre wissenschaftlichen Studien, in dem sie auch die Erlebnisse chronologisch in tagebuchähnlichen Einträgen wiedergibt. Die Autorin steht ihrem Idol bezüglich des Listenführens in nichts nach und hat neben ihren eigenen „todolists“ oder Gedankenlisten auch Listen.

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Dieses Buch ist eine gelungene Mischung aus Reisebericht und Erforschung einer historischen Person: Sei Shōnagon, die vor 1000 Jahren am japanischen Kaiserhof diente, und während dieser Zeit ein außergewöhnliches Buch voller Listen, Aufzählungen, Gedichten und alltäglichen Beobachtungen bei Hofe verfasste. Mia Kankimäki hat das Gefühl, eine Seelenverwandte gefunden zu haben, Sei, die Geheimnisvolle, deren Wirken vor so vielen Jahren stattfand und über die fast keine Aufzeichnungen existieren. Drei Monate im Herbst und drei Monate im Frühling will Mia in Japan bleiben, Kyōto kennenlernen, mehr über Sei Shōnagon herausfinden. Dabei erfahren wir Leser allerhand interessantes, spannendes, witziges und trauriges über das Japan der Heian-Zeit. Gemeinsam mit Mia machen wir uns auf, die Menschen kennenzulernen, Tempel zu betreten, an Zeremonien teilzunehmen, Bibliotheken zu durchforsten. Immer an unserer Seite die Hofdame, die mit eingestreuten Listen und Gedanken dafür sorgt, dass wir sie nicht vergessen. Bevor ich Dinge, die das Herz höher schlagen lassen gelesen habe, kannte ich weder Sei Shōnagon, noch ihr Kopfkissenbuch, und dennoch faszinierten mich Mias Worte von Beginn an, auch wenn ihrer Reise gegen Ende ein wenig die Puste ausging. Ich fand es toll, wie sie Seis Worte aufnahm und selbst Listen anfertigte, über die man nachdenken konnte. Wie sie sich später an Gedichten versucht, die am Hofe des Königs eine so große Rolle spielten. Und wie sie sich treiben ließ, nicht nur der einen Hofdame nachrannte sondern auch anderen Schriftstellerinnen der damaligen Zeit wie Murasaki Shikibu Raum gibt, um uns miteinander bekannt zu machen. Fazit Ein außergewöhnlicher Reisebericht mit einer flotten, teils selbstironischen Stimme, die uns den heutigen Alltag in Japan sowie alte Traditionen näherbringt.

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