Von:
Norbert H.
20.04.2020
Canada in der Zukunft. Die Traumdiebe, ein Buch dessen Klappentext mich sehr interessierte, da ich ganz gerne Dystopien lese, aber hier wurde ich sehr schnell enttäuscht.
Das Cover ist wirklich gelungen und macht, optisch zumindest, schonmal Lust aufs lesen. Auch der Hardcovereinband hat eine Intarsie eingearbeitet, was mir wirklich gefällt. Der Schreibstil von Cherie Dimaline ist flüssig, wenngleich es nicht mein favorisierter Schreibstil ist. Er ist mir zu unaufgeregt, nimmt mich zu wenig mit und konnte mich nicht wirklich begeistern.
Dennoch startet das Buch rasant, als einer der Protagonisten sich opfert, um seinem Bruder (Frenchie) die Flucht zu ermöglichen und ihn dadurch zu retten. Aber das war es dann auch schon mit der Spannung.
Der Roman beschreibt nun die Flucht des jungen Frenchie, der seine Familie verliert und in der Wildnis Canadas aber doch schnell Anschluss an Gleichgesinnte findet, die alle auf der Flucht vor den sogenannten Anwerbern sind. Aus meiner Sicht geht dies viel zu schnell und hier hätte man wesentlich mehr für den Spannungsbogen machen können und müssen.
Mir fehlt die Tiefe im Roman. Mir fehlt der Grund warum alle flüchten, was es mit den Träumenden auf sich hat, was passiert mit den Träumern, die die Anwerber gefangen nehmen? Ja wir erfahren, dass sie in Schulen gesteckt werden. Aber dann? Wer steckt hinter den Anwerbern und was machen die mit den Gefangenen und warum? Was sind das für Träume und wozu dienen diese?
Also alles in allem schien mir das ein richtig guter Roman zu sein, aber er lässt mich unwissend und fragend zurück und die einzelnen Charaktere sind mir zu flach dargestellt, auch wenn wir von dem einen oder anderen Protagonisten dessen Geschichte erfahren. Aber auch diese Geschichten sind mir zu wenig interessant, zu wenig spannend geschrieben, als dass sie mich fesseln würde . Mir fehlt das Gefühl in Canadas Wildnis dabei zu sein. Ich fühlte mich zu keiner Zeit ein Teil der Geschichte zu sein. Leider schafft es die Autorin nicht, mich zu fesseln, mich mitzunehmen auf die Reise durch Canadas Wildnis.
Schade, das hier für einen Roman soviel Potenzial auf der Strecke bleibt. Lieber hätte ich 600 spannende Seiten gelesen, als diese 308, für mich langweiligen Seiten. Deshalb gibt es von mir nur 2 Sterne.