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Rezensionen zu
Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre

Marie Lacrosse

Die Kaffeehaus-Saga (1)

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Das Kaffeehaus

Von: Geli aus Waldenburg

14.11.2020

Da ich "Das Weingut" von Marie Lacrosse mit Leidenschaft gelesenen habe, war ich natürlich sehr gespannt auf diesen neuen Roman . Und was soll ich sagen, sie hat mich nicht enttäuscht. Eine interessante Geschichte zur Kaiserzeit in Wien mit viel Herzblut geschrieben. Am Anfang hatte ich leichte Schwierigkeiten die vielen Personen einzuordnen. Einmal eingelesen, habe ich mich in die verschiedenen Familien "eingelebt".Zwei Freundinnen Sophie und Mary, welche unterschiedlicher nicht sein können, haben mich mit ihren Erlebnissen voll angesprochen Ich war auch sehr gerne "Gast " im Kaffeehaus von Sophies Onkel. Ein Buch welches mit steigender Seitenzahl immer spannender wurde. Bitte weiter so liebe Marie. Ich kann den Roman nur weiterempfehlen. Danke das ich es lesen durfte.Freue mich schon auf die Fortsetzung

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Inhalt Wien, Ende des 19. Jahrhundert: Die junge Sophie von Werdenfels flüchtet aus der tristen Atmosphäre ihrer Elternhauses so oft wie möglich in die Pracht des Kaffeehauses ihres bürgerlichen Onkels. Dort lernt sie Richard von Löwenstein kennen, einen persönlichen Freund des Kronprinzen Rudolph. Während sich die beiden verlieben, schwärmt Sophies beste Freundin Mary für den verheirateten Kronprinzen. Ungeachtet aller Warnungen Sophies lässt sich Mary sogar auf eine Affäre mit Ruloph ein. Und niemand ahnt, dass dadurch das Kaiserreich in seinen Grundfesten erschüttert wird. Meine Meinung In „Das Kaffeehaus“ steht als Motiv das Kaffeehaus im Mittelpunkt, wo die Figuren häufig zusammenkommen. Allerdings ist es keineswegs Mittelpunkt der Erzählung. Es geht um die Mayerling-Affäre, in die Kronprinz Rudolph von Österreich-Ungarn und seine Geliebte Mary verstrickt waren. Um diese Affäre rangen sich seit den Geschehnissen im Jahre 1889 viele Gerüchte. Die Autorin hat viele Quellen gesichtet, verglichen und dann einen Roman daraus gesponnen, der den Fakten möglichst nahekommen soll, aber natürlich auch viel Fiktion beinhaltet. Generell gelingt es der Autorin großartig, Fakten und Fiktion miteinander zu verbinden und die Geschichte so spannend zu erzählen, dass keine Langeweile aufkommt. Der Leser kann völlig in die Zeit des späten 19. Jahrhunderts eintauchen, was nicht zuletzt an dem Schreibstil liegt, der die Atmosphäre der Zeit perfekt einfängt und sich Formulierungen bedient, die stets zeitgemäß sind. Nach dem Lesen des Klappentextes habe ich mit einer eher seichten Liebesgeschichte gerechnet. Vor allem hat mich die Zeit und der Ort angesprochen, weil zu dieser Zeit Sisi Kaiserin in Wien war. Schon immer hat mich alles rund um Sisi sehr interessiert, daher konnte ich mir auch dieses Buch nicht entgehen lassen. Von der historischen Figur Mary Vetsera hatte ich dagegen noch nie gehört und auch über den Kronprinzen Rudolph wusste ich nicht viel. Auf Wikipedia habe ich dann aber schon vor dem Lesen gegoogelt, weil mich bei historischen Büchern immer interessiert, was Fakt und was Fake ist, und bin dann auf das Schicksal der beiden Figuren gestoßen. Aber selbst das Wissen um den Ausgang ihrer Geschichte, hat dem Buch überhaupt keinen Abbruch getan. Zumal auch fiktive Figuren auftraten, deren Schicksal nun noch nicht bekannt war. Fazit Mich hat diese Geschichte vollkommen gefesselt und in die 1880er entführt. Besonders freue ich mich auf Band 2, um die Figuren wiederzusehen und noch einmal in die Zeit eintauchen zu könne. Und in dem 2. Band soll dann auch die Kaiserin Sisi näher beleuchtet werden. Ich bin sehr gespannt!

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Gleich vorab möchte ich meine absolute Begeisterung für diesen ersten Teil der Kaffeehaus Trilogie ausdrücken. Während der Klappentext dem potenziellen Leser vielleicht eine romantisch angehauchte Liebesgeschichte vermitteln zu versucht, wird einem beim Lesen schnell klar, dass dieser Roman Tiefgang hat. Er dreht sich selbstverständlich auch um Liebe, vor allem viel unerfüllte Liebe zwischen Richard von Löwenstein und der jungen Komtess Sophie von Werdenfels sowie natürlich und vor allem zwischen dem niedergedrückten Kronprinz Rudolf und der unglückseligen Marie Alexandrine Freiin von Vetsera, genannt Mary. Geschickt verknüpft die Autorin Marie Lacrosse, auch bekannt unter ihrem richtigen Namen, Marita Spang, in ihrem opulenten Roman viel geschichtliche Wahrheit mit Fiktion. Die Recherchearbeiten müssen sehr aufwendig gewesen sein, denn Marie hat tief gegraben, um Rudolf und Mary für uns Leser ein authentisches Gesicht zu geben. Mir als bekennendem Fan der österreichischen royalen Familie hat dies einen wahren Genuss bereitet. Ich freue mich schon riesig auf den zweiten Teil der Trilogie, in dem sie – soviel hat mir der Klappentext schon verraten – auch meiner geliebten Kaiserin Elisabeth das Wort erteilen wird. Ich bin gespannt, was dabei ans Tageslicht kommen wird. Und natürlich freue ich mich auf ein Wiedersehen mit Sophie, Richard und allen anderen bekannten Gesichtern. Von mir bekommt dieses Buch mit fünf Sternen die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung.

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Mit „Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre“ begibt sich Marie Lacrosse in die Welt des Hochadels und der Habsburgermonarchie und schildert die Mayerling-Affäre rund um Rudolf von Habsburg und Mary Vetsera. Wien, Ende des 19. Jahrhunderts: Sophie von Werdenfels ist eine junge Komtess, die sich nicht zu schade ist, auch mal im Kaffeehaus ihres Onkels Stephan Danzer auszuhelfen. Auch der Wiener Hofadel geht im Café Prinzess ein und aus und genießt die süßen Speisen und neuen Kreationen des Hauses. Hierüber lernt sie auch Richard von Löwenstein kennen. Als sich ihre Freundin Mary Vetsera in den Kronprinzen Rudolf verliebt und sogar eine Affäre mit ihm beginnt, werden beide Zeuge eines Verhältnissen das die Grundfesten der österreich-ungarischen Monarchie in seinen Grundfesten erschüttern wird. Die Weingut-Trilogie der Autorin habe ich sehr genossen und so konnte ich mir natürlich auch diesen Roman nicht entgehen lassen, auch wenn der Adel grundsätzlich eher nicht so mein Thema ist. Bei Autor*innen, die ich kenne und wo ich weiß, dass gute Recherche hinter einem Buch steht, bin ich auch mal bereit ein bisschen aus meiner Komfortzone zu treten. Der Schreibstil der Autorin hat mich dann auch sogleich in die Zeit Ende des 19. Jahrhunderts entführt. Ich konnte mir das Kaffeehaus und die Arbeit dort, aber auch die Paläste und Schauplätze des Hochadels wunderbar vorstellen. Auch die Kleider, die hier ausführlich beschrieben werden, habe ich vor meinen inneren Augen in all seiner Pracht gesehen. Den Adel fand ich wie erwartet eher weniger erbaulich. Alles ist darauf ausgelegt, was man nach außen hin repräsentiert. Um dazu zu gehören, muss man viel Geld investieren und wenn man etwas falsch macht und in Ungnade fällt, wird darüber geklatscht und getratscht, aber Mitgefühl spielt eher weniger eine Rolle. Die Affäre von Mary Vetsera und den Kronprinzen Rudolf war daher ein gefundenes Fressen. Marie Lacrosse hat dazu die unzähligen Quellen ausführlich studiert und die Affäre in all seinen Details geschildert. Diese Schilderung verlangt mir großen Respekt ab, denn sie hat es geschafft, dass ich den Geschehnissen gespannt gefolgt bin, obwohl ich sowohl Mary Vetsera als auch Rudolf von Habsburg äußerst unsympathisch fand. Dennoch hat sie es geschafft in mir Mitgefühl für beide zu wecken. Ich war teilweise fassunglos ob der Ereignisse und wie skrupellos dies durch einige Personen ausgenutzt wurde. Es war interessant, Kaiserin Sisi und Franz Joseph mal aus der historischen Perspektive zu betrachten. Ich habe die Sissi-Filme alle schon gesehen, aber ehrlich gesagt, nie so richtig bewusst, dennoch kamen mir einige Namen bekannt vor und mir sind sowohl Gemeinsamkeiten als auch deutliche Unterschiede aufgefallen. Ich mochte es sehr mal aus diesem verklärten Bild, dass man von Sisi und Franz Joseph durch die Filme hat, auszubrechen und einen Blick auf die wahren Verhältnisse zu werfen. An die Kinder kann ich mich ehrlich gesagt nicht wirklich erinnern, aber es war traurig zu sehen, dass Rudolf in dieser Familie nicht die Anerkennung gefunden hat, die er sich so sehr gewünscht hat. Was das Buch für mich ein wenig schwierig gemacht hat, war das ich keine Figur hatte, mit der ich wirklich mitgefiebert habe. Sophie von Werdenfels ist nett, aber warum sie sich ausgerechnet in Richard von Löwenstein verliebt ist mir schleierhaft. Richard von Löwenstein bekleckert sich gerade am Anfang des Buches nicht gerade mit Ruhm. Im Laufe der Zeit wird er zwar sympathischer, aber seine Selbstreflektion am Ende des Buches fand ich schon sehr treffend. Ich fand beiden Figuren jedoch hervorragend in den historischen Kontext eingebaut, auch wenn sie mir ansonsten eher fern geblieben sind. Sehr gefreut habe ich mich über die kleinen Auftritte von Irene Gerban aus der Weingut-Trilogie, die in diesem Roman schon von Sterenberg heißt. Ich hoffe auf weitere Begegnungen in den Folgeromanen. Das Buch ist mit umfangreichen Zusatzmaterial ausgestattet. Es gibt Kartenmaterial, ein Personenverzeichnis und ein Glossar. Im Nachwort schildert die Autorin ausführlich wie sie die Mayerling-Affäre komplett auseinandergenommen hat und anhand ihres Recherchematerials rekonstruiert hat. Man merkt dies dem gesamten Buch an und das ist etwas was ich sehr schätze. Auch Abweichungen zur Historie werden plausibel erklärt. Fazit: Ein weiterer hervorragen recherchierter historischer Roman aus der Feder von Marie Lacrosse. Auch wenn ich mit dem Adel nicht warm geworden bin, habe ich die Ereignisse der Mayerling Affäre gerne verfolgt und ziehe meinen Hut vor der Gabe der Autorin, diese so greifbar zu schildern. Wenn ihr gut recherchierte historische Romane liebt, ist dies ein guter Lesetipp. Wenn ihr dazu noch gerne in die Welt des Adels abtaucht, umso mehr.

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„Bewegte Jahre“ ist der Beginn der neuen Saga rund um „Das Kaffeehaus“ der deutschen Autorin Marie Lacrosse, die vielleicht mancher auch unter ihrem Realnamen Marita Spang kennt. Mir ist die bekannte Schriftstellerin von historischen Romanen durch ihre großartige Trilogie „Das Weingut“ im Gedächtnis geblieben und da ich Romane rund um die Vergangenheits Wiens bzw. Österreichs gerne lese, habe ich mich sehr auf „Das Kaffeehaus“ gefreut. Wieder erwarten uns über 700 Seiten und erneut hat Marie Lacrosse wieder ausgezeichnet recherchiert, denn wir bekommen die Geschichte rund um Kronprinz Rudolf serviert, die mit ganz vielen Informationen rund um die Monarchie, die Emporkömmlinge, den alten Adel und die arbeitende Mittelschicht gespickt ist. Nur empfinde ich es dieses Mal deutlich anstrengender, mich durch die vielen eingeschobenen Informationen zu lesen! Woran es liegt? Ich kann es nicht genau festmachen: der Schreibstil ist der Zeit angepaßt und wirkt dennoch nicht verstaubt. Allerdings kommt in mir dieses Mal nicht die Faszination auf – vielleicht fehlt mir ein wenig der Tempowechsel, der mich bei der Weingut-Saga so begeistert hat? Vielleicht ist es auch meine Enttäuschung, denn eigentlich habe ich mir nach Titel und Klappentext mehr „Kaffeehaus“ gewünscht! Doch das titelgebende Gebäude mit der talentierten Seele des Cafés, Sophie – liebevoll Phiefi genannt, bleibt nahezu am Rande... und mittendrin finden wir Rudolf, seine Schwächen & Stärken sowie seine Mätressen. Wäre dies so deutlich auf der Rückseite zu lesen gewesen, wäre ich wohl mit einer anderen Erwartungshaltung ans Lesen gegangen oder hätte vermutlich den Roman nicht zur Hand genommen. Ja, ich bin enttäuscht, wobei der Roman an sich durch die großartige Vorarbeit und die vielen lesenswerten Fakten diese Gefühlsregung gar nicht verdient hat. Daher mag ich jedem Interessierten raten, sich ein wenig Zeit zum Blättern und Reinlesen zu nehmen – und sich dann ohne feste Erwartungen auf das Leben rund um den Hof von Sissi und ihrem Sohn, Kronprinzen Rudolf, einzulassen. Ein Wort noch zum Cover: Ich finde es recht gelungen, denn besonders das Cafe im Hintergrund passt für mich zum Buchtitel. Das Schriftbild passt ebenso dazu und so wirkt das Cover – trotz so beliebter „Frau schaut in den Vordergrund“ - einladend.

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Marie Lacrosse alias Marita Spang hat mich mit ihren historischen Romanen bisher immer begeistern können. Ihre fundierte historische Recherche lässt die alte Zeit äußerst lebendig auferstehen, wie auch in ihrem neuesten Roman "Das Kaffeehaus: Bewegte Jahre". Der Übertitel der Reihe verspricht viel Wiener Kaffeehauskultur. Im ersten Band konzentriert sich die Autorin vorallem aber auf die tragische Lebensgeschichte von Kronprinz Rudolf und seiner Affäre mit Mary Vetsera. Jedem Österreicher und jeder Österreicherin ist der Name der jungen Dame wohl bekannt, die mit dem Kronprinzen in den Tod ging. Die Affäre Mayerling erschütterte damals das Kaiserreich in seinen Grundfesten. Erst 2015 wurden die original Abschiedsbriefe von Mary Vetsera in einem Bankschließfach gefunden und bestätigten den freiwilligen Tod der jungen Frau, der damals völlig unter dem Teppich gekehrt wurde. Neben der Geschichte um Mary Vetsera erleben wir mit der jungen (fiktiven) Komtess Sophie von Werdenfels den Alltag in der gehobenen Schicht der k.u.k. Monarchie in Österreich-Ungarn. Seit dem Tod ihres Vaters und der Wiederverheiratung ihrer Mutter verbringt Sophie ihre Zeit lieber im Café Prinzess bei ihrem Onkel Stefan Danzer und umgeben von Kuchendüften. Nur dort fühlt sie sich wohl und hilft sogar aus - natürlich ohne dem Wissen ihres Stiefvaters, für den Ansehen und Geld alles ist. Durch die Heirat mit Sophies Mutter hat er sich beides verschafft, doch für ihn ist es noch lange nicht genug. Deshalb hält er seine Frau und die Stiefkinder sehr kurz. Sophie flüchtet so oft wie möglich ins Café ihres Onkels, der neben dem Kaffeehaus Demel als Nummer zwei in Wien rangiert. Dort treffen sich bei Kaffee und Kuchen die adeligen Damen und Herren um zu tratschen und um gesehen zu werden. Durch die Heirat mit Arthur von Freiberg sind die von Werdenfels im Rang gesunken und müssen nun um die gesellschaftliche Anerkennug kämpfen. Dabei hilft ihnen Baronin Helene von Vetsera, die mit Sophies Mutter befreundet ist, und auch Maria Alexandrine von Vetsera, genannt Mary, die rebellische Freundin von Sophie. Durch sie lernt die junge Frau den smarten Lebemann Richard von Löwenfels kennen, der mit Kronprinz Rudolf befreundet ist. Richard verliebt sich in Sophie, doch zur Tilgung seiner Schulden, hat er bereits in die arrangierte Ehe mit Komtess Amalie von Thurnau eingewilligt. Sophie schwärmt für Richard von Löwenstein; Mary, wie viele andere junge Frauen, vom verheirateten Kronprinzen Rudolf. Doch ihre Schwärmerei wird zur Besessenheit. Sie unternimmt alles, um Rudolf aufzufallen. Sophie und Richard versuchen Mary und Rudolf von einer Affäre abzubringen und geraten selbst in große Schwierigkeiten.... Leider fand ich zu Beginn etwas schwer in die Geschichte, was mir bei der Autorin völlig unverständlich ist. Trotzdem hatte ich Anfangsschwierigkeiten, die aber nach einiger Zeit verflogen. Im zweiten Teil beginnt der Spannungsbogen stark anzusteigen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Obwohl man natürlich weiß, wie die Geschichte rund um Mary und Rudolf ausgeht, fiebert man mit Sophie mit und hofft das Unglück noch abwenden zu können. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Das bringt einem die Charaktere näher. Diese sind sehr lebendig dargestellt und wirken einfach großartig authentisch. Rudolfs Probleme mit seinem erzkonservativen Vater, Kaiser Franz Joseph, sind auch heute noch bekannt. Die politischen Standpunkte von Vater und Sohn könnten nicht unterschiedlicher sein. Der sensible Rudolf litt von Kindheit an unter der Lieblosigkeit des Elternhauses. Die intregante Marie Luise von Jarisch scheint einiges an Marys Unglück beigetragen zu haben. Mary liebt es im Mittelpunkt zu stehen und denkt nur an sich. Sophie ist hingegen eine sympathische junge Frau, die anzupacken versteht und dem das Café ihres Onkels am Herzen liegt. Die Autorin lässt die alte k.u.k. Zeit wieder auferstehen. Sie hat perfekt und mit viel Aufwand recherchiert. Etikette, Contenance und der äußere Schein sind damals einfach alles. Durch Sophies Familie lernt man wie schnell man von der Bildfläche verschwinden kann, wenn man plötzlich nicht mehr ins Gesamtbild passt. Historische Begebenheiten sind in die fiktive Geschichte rund um Sophie perfekt eingewoben worden. Man erlebt diese Zeit am Ende des Neunzehnten Jahrhunderts mit sehr viel Authentizität. Schreibstil: Der bildhafte und detaillierte Erzählstil ist wieder äußerst gelungen. Die Sprache ist der Zeit angepasst und enthält einige typische Worte im Wiener Dialekt. Auf der Innenseite der Klappbroschur findet man das Rezept zur Mokka Prinzentorte, die extra für den Roman kreiert wurde. Danach findet man eine Wien Karte des 1. Bezirkes, eine Karte von Wien und Umgebung und eine der Österreichischen-Ungarische Monarchie. Das nachfolgende Personenregister ist lang und in fiktive und historische Figuren eingeteilt. Keine Angst - obwohl es über einige Seiten geht, lernt man schnell die wichtigsten Charaktere kennen. Am Ende findet man ein ausführliches Nachwort (unbedingt lesen!), ein Glossar mit Wiener Begriffen und ein Verzeichnis der wichtigsten Quellen. ___________________________________ Noch eine persönliche Anmerkung: Im Nachwort auf Seite 704 hat mich die Autorin namentlich angeführt! Als sie es mir erzählte, bevor ich das Buch in den Händen hielt, war ich völlig aus dem Häuschen. Was für eine Ehre! Fazit: Ein historisch großartig recherchierter Roman, der sich im ersten Band dieser Trilogie mehr mit Kronprinz Rudolf, als dem titelgebenden Kaffeehaus, auseinandersetzt. Nach anfänglich kleinen Startschwierigkeiten war ich mitten in der k.u. k. Zeit des 19. Jahrhunderts in Wien und erlebte mit Sophie den Glanz, aber auch die Schattenseiten dieser Epoche. Ich freue mich schon auf die weiteren beiden Teile der Reihe!

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Ein grandioses Porträt der Wiener Gesellschaft

Von: Norbert Tischler aus Wien

26.10.2020

In Wien kann man am Kitsch nicht vorbei. Betritt man eine Trafik oder Buchhandlung, stechen neben den unvermeidlichen Andenken schnell die Portraits der Mitglieder des Kaiserhauses - Franz Josef, Sisi, Kronprinz Rudolf - ins Auge. Die Wiener übersehen die süßlichen Mitbringsel, machen mehr oder weniger grantig ihre Erledigungen und sind am zufriedensten, wenn sie „in Ruhe gelassen“ werden. Ein beliebter Rückzugsort ist das Kaffeehaus. Ob hochelegant oder proletarisch-vulgär - ohne diese Institution ist Wien schlicht undenkbar. Das Kaffeehaus ist lt. Alfred Polgar ein Ort für Leute, „die allein sein wollen, aber dazu Gesellschaft brauchen. “ Der „gute alte Kaiser“ verblasst langsam im Bewusstsein. Aber ganz hinten in der Wiener Seele hat er seinen Platz: Als kollektive Erinnerung an die Zeit, als „wir“ noch ein großer Vielvölkerstaat waren. Das Kaffeehaus aber ist lebendiger denn je: Als „Tschocherl“, wo getrunken wird; als „Espresso“ der Vorstadt; als traditionelles Cafè, als erweitertes Wohnzimmer, Zeitungslesesaal, Karten-Treff, Literaten-Stammtisch und eben Rückzugsort. Und als Vorzeige-Hochamt österreichischen Kulturstolzes, wie die Kaffeehaus-Flaggschiffe Demel, Sacher, Zentral, Imperial – für den „normalen“ Wiener meist zu „g'spitzt“, zu teuer und ungemütlich - und daher eher von betuchten Touristen frequentiert. Generell vermute ich in Wien als vorherrschende Meinung: Niemand, außer Wienerinnen und Wiener, kennen sich mit Kaffeehaus und Kaiserhaus wirklich aus. Und dann kommt eine deutsche Schriftstellerin und schreibt über das Wiener Kaffeehaus, das Wiener Fin de siècle, den Kronprinzen Rudolf, Mayerling und die Sitten der Hocharistokratie zur Endzeit der Monarchie! Ja, darf die denn das!? Um es vorwegzunehmen: Ja, sie darf! Denn Marie Lacrosse hat sich die Mühe gemacht, genau hinzuschauen. Sie hat umfangreich recherchiert, akribisch geforscht und kann deswegen vor dem Leser ein Geflecht aus Machtstreben, Konkurrenz, Eitelkeit, Existenzängsten, Verschwendungssucht, Rücksichtslosigkeit, Ausbeutung und Vertuschung ausbreiten, das auf historisch abgesicherten Fakten basiert. Zur Bündelung der Handlungsstränge führt sie eine fiktive, an historischen Figuren orientierte Adelsfamilie ein, deren jüngste Tochter sie vom Kindes- bis zum jungen Erwachsenenalter durch das dramatische Geschehen begleitet. Am Beginn erscheint manches sehr „lieb“ - das „Süße Wiener Mädel“ im Kaffeehaus, eine raffinierte Tortenspezialität – doch bald tun sich erste Brüche auf, erste Blicke hinter scheinbar perfekte Fassaden. Ohne zu viel zu verraten: Diese Brüche etablieren sich bald als die bedeutsamere Wirklichkeit hinter der Oberfläche der „ersten Gesellschaft“: dem hoffähigen Adel, dem aufstrebenden Beamten- und Diplomatenadel und dem reichen Bürgertum. In einem spannenden, historisch korrekten Handlungsbogen wird der Weg zur Katastrophe von Mayerling und deren Vertuschung, einem Sittenbild der damals herrschenden Klasse, gezeichnet. Der damals herrschenden Klasse? Ich habe den Verdacht, Marie Lacrosse verführt nicht ohne Absicht den Leser zum Reflektieren. Siehe da, diese Zustände kennen wir doch! Gerade als „gelernten Österreichern“ kommen uns viele Verhaltensmuster und Skandale - Adel hin, Demokratie her - sehr bekannt vor. Die Affäre Waldheim, als der damalige Präsidentschafts-Anwärter sich partout nicht an seine SS-Mitgliedschaft erinnern konnte. Das Wiederaufleben uralter politische Vorurteile beim Zerfall des „Ostblocks“ und der Bürgerkriege in Ex-Jugoslawien. Der Aufstieg rechter Parteien seit Haider und das „Salonfähig-Werden“ ihrer Gesinnung, mit der heute „ex-christlich-soziale Parteien“ auf Wählerfang gehen. Die überall bestimmende „Freunderlwirtschaft“. Und heute wie damals lassen die Menschen sich gern mit Berichten über die High Society ablenken: ganz wie zu Zeiten des „Wiener Salonblatts“.

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Handlung Wien in den 1880er-Jahren So oft es Sophie von Werdenfels möglich ist, besucht sie ihren Onkel in seinem einladenden und gemütlichen Kaffeehaus. Die junge Dame schwärmt nicht nur von den zahlreichen Leckereien, die ihr Onkel Stephan anbietet, sondern hat auch selbst immer wieder neue Ideen für Kreationen. Und dort fühlt sich Sophie deutlich wohler als in ihrem Elternhaus, wo der Stiefvater mit strenger Hand über die Familie wacht und auf Regeln und Normen großen Wert legt. Bisher spielt die Liebe oder gar eine mögliche Ehe noch keine Rolle für Sophie, doch das ändert sich schlagartig, als sie Richard von Löwenstein, einen guten Freund des Kronprinzen Rudolfs, kennenlernt. Und bald vereint die Beiden auch die Sorge um ihre Freunde, allen voran um Mary, die beste Freundin von Sophie. Diese schwärmt stark für den Kronprinzen und ist überglücklich, als dieser mit ihr eine Affäre beginnt. Richard und Sophie betrachten dies kritisch und ahnen nicht, dass die Liebelei das Kaiserreich stark erschüttern wird... Meinung Auf dem Cover gibt es einiges zu entdecken und ich mag es sehr, wie diverse Details der Handlung eingebunden wurden. Die junge Dame erinnert mich direkt an Sophie, zudem finde ich es interessant, dass man anhand ihrer Person einen Eindruck von der gängigen Mode bekommt, die auf den ersten Blick sehr vielversprechend erscheint! Tatsächlich stört es mich diesmal auch nicht, dass man als Betrachter so offen ihr Gesicht sieht, es passt irgendwie und mir scheint es, als würde die Dame aufmerksam eine Szene beobachten. Im Hintergrund sieht man ein schickes und einladendes kleines Café, welches verlockend wirkt und definitiv auf das Kaffeehaus von Sophies Onkel anspielt. Und auch die Schrift des Titels passt perfekt zu diesem Thema, sie ist in verschiedenen Braun-Tönen abgebildet, die natürlich direkt an Kaffee erinnert. Insgesamt ein stilvolles und rundes Cover, welches mir gut gefällt. Es ist auffallend und edel, das Buch liegt gut in der Hand und verspricht bereits eine große und spannende Geschichte! Von Marie Lacrosse habe ich bereits ein paar Bücher gelesen, u.a. auch die Weingut-Trilogie, welche sehr empfehlenswert ist! Für mich stehen ihre Werke für perfekte und ausführliche Recherche, lebendige Protagonisten und authentische Szenen. Als ich die Ankündigung zu der neuen großen Saga gesehen habe, war ich vom ersten Moment an davon begeistert und habe mich direkt darauf gefreut. Und je näher der Erscheinungstermin gerückt ist, desto mehr habe ich davon gelesen und mein Interesse für den Roman ist immer gewachsen. Freundlicherweise wurde mir das Buch vom Bloggerportal zur Verfügung gestellt, wofür ich mich auch an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken möchte! Und ich war tatsächlich überrascht, wie viele Seiten der Roman beherbergt, das hatte ich wirklich nicht auf den Schirm und ich habe mich auf viele schöne Lesestunden damit gefreut! Noch vor dem Lesen fallen direkt einige Details ins Auge, die viele Hintergrundinformationen bieten. Zuerst gibt es eine wunderbare und passende Gestaltung der Buchinnenseiten, es wird ein Rezept vorgestellt, dass im Roman immer wieder Erwähnung findet und bei der Wiener Gesellschaft sehr beliebt ist. Zudem sind auch noch die anderen beiden Teile zu sehen, die Vorfreude auf die Fortsetzungen wird also auch direkt angeregt! Weiterhin wurden noch vor dem Beginn der Handlung drei Karten abgedruckt, anhand derer man nicht nur einen Eindruck von den Grenzen in den 1880er-Jahren bekommt, sondern es gibt auch einen Stadtplan von Wien, wo viele Handlungsorte eingetragen wurden. Anhand derer kann man Wege nachverfolgen und sich einen genaueren Eindruck dessen machen, in welcher Himmelsrichtung und Ecke man sich gerade befindet. Ich hatte diese Karte schon eingangs ausführlich studiert und sie auch während des Lesens immer mal wieder betrachtet, ich mochte es sehr, wie man mit den Protagonisten durch die Stadt schlendert und wie man immer schauen kann, welche Straßen sie gerade nehmen könnten. Also ein sehr passendes und hilfreiches Detail, welches ich sehr gerne mag! Danach folgt ein umfangreiches Personenverzeichnis, in dem die Protagonisten nicht nur vorgestellt werden, sondern man kann auch auf einen Blick erkennen, wie viele historisch belegte Menschen auftreten. Ich finde es unglaublich faszinierend, wie hervorragend es der Autorin gelungen ist, ein stimmiges und dynamisches Zusammenspiel von fiktiven und realen Figuren zu erarbeiten. Ein jeder wurde gleich behandelt, hat ein eigenes und ausdrucksstarkes Wesen erhalten und wirkte einzigartig. Kein einziger kommt als stereotyp daher, viele zeigen mehrere Gesichter und häufig, gerade bei den jüngeren Figuren, erlebt man eine interessante Wandlung mit. Ich muss aber gestehen, dass ich mir im Personenverzeichnis erst einmal nur wenige Namen angeschaut habe, sonst wäre ich an der Fülle verzweifelt und hätte viele Namen nicht auseinanderhalten können. So habe ich die Auflistung immer nur dann genutzt, wenn ich eine kleine Hilfe brauchte und bin auf diese Weise ohne Probleme durch die Geschichte gekommen. Kurz gesagt: Das Personenverzeichnis war wirklich angebracht, mir hat es viele Male geholfen und ich bin sehr froh, dass es mit abgedruckt wurde! Und nun beginnt auch die Handlung, welche mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen hatte. Ich empfand die Geschichte als sehr spannend und unterhaltsam, zugleich mochte ich es sehr, wie viele Fakten und Persönlichkeiten aufgetreten sind. Immer wieder wird man als Leser mit neuen Wendungen überrascht, für mich waren folgende Ereignisse nur sehr selten vorhersehbar und manche Aspekte zogen sich wie ein roter Faden durch den Roman. Es gibt eine ganz wundervolle und locker lesbare Schreibweise, die ansprechend ist,sich flüssig lesen lässt und nicht zu einfach ist. Immer wieder werden historische Begriffe genutzt, die eine angenehme Authentizität vermitteln und einen Eindruck von der damaligen Sprache vermitteln. Falls dem Leser diese unbekannt sind, gibt es am Ende des Buches ein Glossar, in dem zahlreiche Wörter kurz erklärt werden und man so den Sinn vermittelt bekommt. Viele Szenen konnte ich mir richtig gut vorstellen, es herrscht oft eine bildhafte Sprache vor, die stark mit Stimmungen verbunden ist. Je nachdem, wie die Stimmung an einem jeweiligen Ort oder in einer Situation ist, desto bunter oder gedeckter, schemenhafter oder hervorstechender, war die Schreibweise ausgerichtet und hat den ersten Eindruck häufig noch einmal verstärkt. Nach und nach merkt man, wie sich die Spannung immer weiter verstärkt und mit zunehmender Handlung kann man auch erst erahnen, später ziemlich bestimmt sagen, welches Drama den Höhepunkt der Geschichte darstellt. Ich mag es sehr, wie man dies genau verfolgen kann und wie es teilweise so scheint, als könnte die Tragödie doch noch abgewendet werden. Durch den stetigen Spannungsanstieg wollte ich das Buch noch weniger aus der Hand legen und u.a. zählt dieser Punkt auch zu den Gründen, weshalb ich die gut 730 Seiten innerhalb von knapp vier Tagen ausgelesen hatte. Und mir hat es auch richtig gut gefallen, wie die Spannung selbst dann nicht weg war, als das Ereignis eingetreten ist, mit dem ich dann schon einige Zeit gerechnet hatte. Auch hier gestaltet sich die Handlung immer noch als sehr interessant und reizvoll, schließlich gibt es Folgen, von denen man nochmals überrascht wird. Zumindest, wenn man sich in der österreichischen Kaiserfamilie nicht so gut auskennt, was bei mir der Fall ist. Mir sind zwar einige Namen und Eigenarten bestimmter Personen bekannt, doch ansonsten konnte ich mein Wissen stark erweitern und bin auf die weitere Darstellung in den Fortsetzungen sehr gespannt! Nicht in jeder Szene gibt es eine Stimmung, die an den Leser übermittelt wird, dies findet nur während ausgewählten und meist wichtigen Kapiteln und Abschnitten statt. Mir hat dies so vollkommen ausgereicht, die Stimmungen waren nicht zu knapp, aber auch nicht zu großzügig bemessen und haben viele Szenen noch einmal ansprechender und interessanter gemacht. Ich finde auch, je mehr die Handlung auf ihren Höhepunkt zusteuert, desto mehr verstärken sich die Emotionen, die teils an den Leser übermittelt werden. Man kann wunderbar mit den Protagonisten mitleiden und sich mitfreuen, häufig habe ich auch eine Verzweiflung gespürt, die teils von den Situationen und Protagonisten ausgestrahlt wurde. Es gibt also verschiedene Emotionen, die vermittelt werden und dies trägt dazu bei, dass der Roman noch ansprechender wirkt und ich ihn noch weniger aus der Hand legen wollte. Bei den Romanen von Marie Lacrosse kann man sich wirklich immer auf eine ganz wunderbare und ausführliche Recherchearbeit verlassen. Und genau das hat sie auch bei diesem Buch wieder gezeigt, man merkt an unglaublich vielen Textstellen, wie gut sie sich mit Quellen auseinandergesetzt hat, um am Ende eine runde Geschichte niederzuschreiben. Man merkt mit zunehmender Handlung, wie alle Rädchen nach und nach ineinandergreifen und sich die Erzählstränge immer mehr verbinden. Von der österreichischen Kaiserfamilie sind mir zwar die Namen bekannt und ich habe sicherlich auch irgendwann in meinem Leben die berühmten Sissi-Verfilmungen gesehen. Doch ich muss ehrlich zugeben, dass danach auch schon mein Wissen aufhört. Dementsprechend war vieles, was ich in dem Roman gelesen habe für mich vollkommen neu und es prasselten viele Informationen auf mich ein. Trotzdem hatte ich an keiner Stelle im Roman Probleme, das gerade Gelesene zu verarbeiten und mich auch später noch daran zu erinnern. Alles war schlüssig und eingängig erklärt und das Buch eignet sich auch perfekt für Menschen, die sich mehr Unterhaltung als Fakten wünschen. Es wurde ein gelungenes Maß an Fakten und fiktiven Ereignissen gefunden, sodass verschiedene Leser von dem Buch angesprochen werden! Am Ende des Romans gibt es ein ausführliches und erklärendes Nachwort, in dem einige Punkte nochmals aufgegriffen und näher darauf eingegangen wird. Zudem verliert die Autorin noch ein paar Worte über die Recherche und die vorhandenen Quellen, sowie Punkte, in denen sich Geschichtsforscher nicht ganz einig sind und weshalb sie die Variante gewählt hat, die im Buch abgedruckt ist. Durch das Lesen des Nachworts habe ich die Geschichte noch einmal Revue passieren lassen und habe viele Punkte noch besser verstehen können. Finde ich richtig gut, dass es eingebunden wurde und so ausführlich ausfällt. Es gibt verschiedene Handlungsorte, es gibt viele Szenen in traumhaften Palais und Räumen, aber auch in einfacheren Zimmern oder in der Natur. Auf diese Weise wird es nie langweilig und mir hat es immer wieder Spaß gemacht, mir gerade die herrschaftlichen oder repräsentativen Räume vorzustellen. Diese werden stark gezeichnet und ich hatte direkt ein Bild vor Augen und einen Eindruck davon, wie die Einrichtung aussehen könnte und mir ist es auch nicht schwer gefallen, mir vorzustellen, wie die Protagonisten dort agieren und leben. Oft sind die Settings mit Stimmungen vereint, wenn die Stimmung bedrückter ist, erscheint auch der jeweilige Handlungsort gleich viel dunkler und kälter. Dies habe ich immer besonders im Zusammenhang mit einigen Personen wahrgenommen, u.a. bei Sophias Stiefvater oder dem Kronprinzen Rudolf. Und natürlich wirkten die Orte gleich viel freundlicher, wenn man merkte, das positive Szenen beschrieben werden oder es freudige Nachrichten gibt. Bei den Protagonisten gibt es ein sehr gelungenes Zusammenspiel zwischen realen und fiktiven Personen. Sie haben alle dieselbe starke und ausdrucksvolle Zeichnung erhalten, keiner tanzt aus der Reihe, egal, wie häufig oder selten er auftritt. Kein Wesen wurde stereotyp gehalten und ein jeder sticht aus der Menge an Protagonisten durch Charaktereigenschaften und Züge heraus. Es gibt also eine bunte Mischung, die mir sehr gut gefallen hat. Und mir hat auch gefallen, wie viele Menschen mit unterschiedlichen Ambitionen und Zielen auftreten. Viele entstammen aus verschiedenen sozialen Schichten und symbolisieren die vielfältige Bevölkerung. Fazit Ich habe schon einige Romane von Marie Lacrosse gelesen und bisher hat mir jedes richtig gut gefallen. Doch ich weiß nicht genau, was sie hier anders gemacht hat. Irgendwie spielt es nochmal auf einem andere, besseren und höheren Level und ich kann frohen Herzens sagen, dass mir dieser Roman von ihr bisher am besten gefallen hat. Einfach alles hat gestimmt. Es gibt ein gelungenes und perfekt harmonierendes Zusammenspiel von fiktiven und historischen Persönlichkeiten, die Geschichte ist spannend, immer wieder werden historische Fakten eingestreut, die stets in einem sehr angenehmen Maße vorkommen. Die Sprache ist toll und lädt dazu ein, den Roman nicht aus der Hand legen zu wollen. Ich bin vollkommen zufrieden, habe nichts zu meckern und spreche eine große Leseempfehlung aus! Nach dem Nachwort und dem Einblick in Band zwei, den es am Ende des Buches gibt, freue ich mich nun schon riesig auf die Fortsetzungen!

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