Ich weiß gar nicht mehr, bei wem ich diese CD gesehen hatte hier, aber mir war direkt klar, ich musste sie auch haben. Da wusste ich noch gar nicht so genau, was da eigentlich drauf ist, das kam dann erst, also ich danach gesucht habe. Trotzdem ist das Thema so wichtig, dass ich mich quasi schon dafür entschieden hatte. Als ich dann auch noch gesehen habe, dass es Originalaufnahmen so vieler wichtiger und bekannter Personen sind, war ich komplett überzeugt.
Weil es ein so anderes Medium ist, wird die heutige Rezi auch etwas anders als ihr es sonst von mir kennt. Zuerst möchte ich euch die Compilation nämlich vorstellen:
Es ist eine Sammlung von insgesamt 31 verschiedenen Original-Aufnahmen verschiedener Reden und Ansprachen von Albert Einstein über Campino bis zu Greta Thunberg. Darunter auch viele Autoren, die nicht nur wir in der Buchbubble sehr gut kennen; Erich Kästner und Astrid Lindgren haben meine Kindheit geprägt, Thomas Mann mit den Buddenbrooks meine Schulzeit. Dabei werden sie alle dem Motto „Statements für eine bessere Gesellschaft“ mehr als gerecht. Und mit einer Gesamtlaufzeit von knapp über 3 Stunden lässt es sich auch gut anhören, wenn man mal wenig Zeit hat – vor allem, da die Titel eben unabhängig voneinander sind.
Ehrlich muss ich gestehen, dass ich mehr als einmal die Tränen wegwischen musste beim Hören. Vor allem die „Ich bin ein Berliner“-Rede von Kennedy, die ich tatsächlich jetzt zum ersten Mal vollständig gehört habe, glaube ich, und die Rede von Astrid Lindgren zum Thema „Niemals Gewalt“ haben mich richtig zum Weinen gebracht. So viel Gesagtes sollte so selbstverständlich sein und ist es doch auch heute in unserer Gesellschaft noch nicht – Jahrzehnte später!
Einzig einen einzigen Punkt kann ich an dieser Compilation anmerken, von dem ich nicht weiß, was ich halten soll. Ich sehe den vorletzten Track, eine Wahlwerbung von 2019 von vielen deutschen YouTubern, tatsächlich sehr kritisch. Auch wenn ich den darin getätigten Aussagen voll und ganz zustimme und sie damit zu 100% meine politische Meinung vertreten, weiß ich nicht, ob konkrete Aussagen, welche Parteien zu wählen sind und welche nicht (hierbei geht es nicht nur um die Rechten), der richtige Ansatz sind. Auch in anderen Ansprachen wurde bspw. die CDU kritisiert, doch hier geht es wirklich so weit, dass sich konkret gegen sie ausgesprochen wird und man sie „auf keinen Fall“ wählen solle.
Da bleibt bei mir eben die Frage zurück: Ist der richtige Ansatz, den Leuten vorzuschreiben, wen sie wählen sollen, statt Einsicht durch konstruktive, ehrliche Kritik zu fördern? – Okay, ja, gerade während der Pandemie haben wir alle gesehen, dass das nicht bei allen funktioniert. Aber funktioniert dann ein Vorschreiben?
Ja, damit schließe ich hier meine Rezi wohl. Nur noch eins möchte ich zum Schluss anhängen: Ich empfehle echt allen, sich diese Reden und Aufnahmen anzuhören!
