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Rezensionen zu
Die verlassenen Kinder

Belinda Bauer

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Wieder einmal habe ich bei den Verlagsvorschauen gestöbert und bin auf das Buch von Belinda Bauer Bauer „Die verlassenen Kinder“ gestoßen. Der Vorschautext war sehr kurz und dennoch, hat mich das Buch sofort gepackt. Kennt Ihr das Gefühl, dass euch schon nach wenigen Zeilen das Buch völlig fasziniert und sofort damit beginnen wollt? Dieses Buch hat bei mir genau diesen „Knopf“ gedrückt. Ob es dann auch diese Faszination halten kann, ist eine andere Frage, die ich weiter unten gerne beantworten werde. Der Goldmann Verlag war so freundlich und hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt – dafür vielen Dank! Folgender Vorschautext hat mich gefangen genommen: »Bleibt im Auto. Ich bin gleich wieder da.« Das sind die letzten Worte, die der elfjährige Jack von seiner Mutter hört. Bis sie zurückkommt, soll er auf seine beiden kleinen Schwestern aufpassen. Doch sie kommt nicht zurück, sondern wird bald darauf ermordet aufgefunden. Jahre später ist der Täter noch immer nicht gefasst, und Jack trägt noch immer die Verantwortung für Joy und Merry. Mit Einbrüchen hält er sich und seine Schwestern über Wasser. Als er endlich auf die entscheidende Spur stößt, ist er fest entschlossen, den Mord an seiner Mutter zu rächen … Der Vorschautext ist auch gleichzeitig so ziemlich der Anfang dieses Buches und hatte sofort die Eingangsbeschriebene Wirkung auf mich. Es ist die Story, aber auch dieser unglaublich lebendige und fesselnde Schreibstil. Grandios Bildhaft und Gänsehaut erzeugend beschreibt Belinda Bauer die Geschichte der 3 Kinder die „verlassen“ wurden. Die stetig steigende Spannung ist für mich mehr Thriller als Kriminalroman. Hier hat man meiner Meinung nach etwas zu tief gestapelt. Zu dieser dynamischen Spannung kommt eine perfekt dosierte Art von Humor dazu, welche einem trotz der Dramatik der Geschichte oft ein Schmunzeln in Gesicht zaubert. Die Ermittler um den Chef Marvel sind genial ausgesucht und beschrieben. Die Faszination in dem Buch war für mich nicht nur die Suche und die Spannung nach dem Täter, sondern auch wie es nach dem Schicksalsschlag für die Hinterbliebenen weiterging. Wie sich Jack, der älteste der 3 Kinder, um seine Geschwister kümmert und wie er sich auf die Suche nach dem Mörder seiner Mutter macht. Die Story ist auf mehreren Ebenen erzählt was die Spannung ebenfalls nach oben treibt und nicht bremst, wie es in vielen anderen Büchern der Fall ist. Ich habe zuvor noch nie ein Buch von Frau Bauer gelesen aber ich kann versprechen, dass es auf keinen Fall mein letztes von ihr sein wird. Jederzeit und immer wieder. Eine ganz klare Leseempfehlung.

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Jacks Mutter bittet den Jungen, auf seine kleineren Geschwister aufzupassen. Sie verlässt das defekte Auto am Straßenrand, und wird nie mehr lebend gesehen. Einige Jahre danach meint der kleine Junge von einst, den Mörder gefunden zu haben. Er beschließt, dass er ihren Tod rächen will. "Die verlassenen Kinder" ist ein packender Krimi mit enorm hoher Spannung und dynamischen Perspektiven, der von Anfang bis Ende zu fesseln weiß. Ich habe schon mehrere Krimis von Belinda Bauer gelesen, und war mir von vornherein sicher, dass mir ihr neuestes Buch gefallen wird. Obwohl Titel und Aufmachung ihrer Romane auf mich eher unscheinbar wirken, hat man es bei dieser Autorin mit Originalität, fesselnder Dynamik und einem exzellenten Schreibstil zutun. Der Krimi beginnt sofort mit der Szene am Straßenrand, als Jack und seine Geschwister von der Mutter im Wagen zurückgelassen werden. Sie sei gleich wieder da, und gehe zur nächsten Notrufsäule, meinte sie zum Abschied. Jetzt sitzen die Kinder im Auto. Es ist brütend heiß. Der Verkehr fegt vorbei, und neben Durst und Straßenstaub steigt ein mulmiges Gefühl auf. Jahre später ist aus dem 11-jährigen Jack vom Auto am Straßenrand, ein begnadeter Einbrecher geworden, der mit seinen Diebstählen die kleine Familie über Wasser hält. Dem Leser offenbart sich hier ein Bild der Trostlosigkeit, der physischen wie emotionalen Vernachlässigung, und sieht sich einer Situation gegenüber, die kräftig an die Nieren geht. Gleichzeitig kämpft der findige Jack mit harten Bandagen und hat sich mittlerweile sogar als unfassbarer Einbrecher einen Ruf bei der Polizei gemacht. Während der nächtlichen Raubzüge meint er, den Mörder seiner Mutter entdeckt zu haben. Und alles in ihm dürstet nach Gerechtigkeit. Diese Ausgangslage ist durch mehrere fesselnde Perspektiven verfeinert. Es geht um den vergangenen Mord, die Einbrüche, die polizeilichen Ermittlungen und eine schwangere Frau, die Angst in ihrem eigenen Haus hat. Daraus ergibt sich mitreißende Dynamik, die mich kaum zur Ruhe kommen lassen hat. Die Sichtweisen wechseln sich im gekonnten Cliffhanger-Stil ab. Sie scheinen zusammenhangslos und als Leser stellt man erste Vermutungen an. Dabei ergibt sich nach und nach ein klares Bild der Ereignisse, wobei sich die Perspektiven eindrucksvoll rund ineinander fügen. Neben Jack steht Ermittler Marvel mit seinem Team im Vordergrund. Marvel habe ich schon in einem anderen Buch der Autorin kennengelernt, und mir gefällt es, wie trefflich diese Figur hier ins Geschehen platziert ist. Jedenfalls ist Marvel ein ungepflegter Griesgram, der sich grämt, weil er derzeit Einbrüche statt Morde betreut. Allerdings zeigt er innovative Ideen, und verschafft sich und seinem Team Erfolg versprechende Vorteile, die nicht immer so funktionieren, wie sie es sich wünschen. Dieser Aspekt wirkt auffallend glaubhaft auf mich. Belinda Bauer veranschaulicht, die mühseligen Facetten von ermittlungstechnischer Arbeit, und wie demotivierend die Realität der Verbrechensbekämpfung sein kann. Allerdings bewegt sich das Geschehen - wie bereits erwähnt - auf mehreren Ebenen, wodurch sich ein komplexer Spannungssog gleichermaßen abseits der Ermittlungen ergibt. Die Handlung selbst ist in meinen Augen ein exzellenter Krimi, der sogar mit einer ordentlich Portion Thrill aufwartet. Die Spannung ist von Beginn an gegeben, das Erzähltempo ist enorm, dadurch blättern sich die Seiten mit jedem Abschnitt schneller um. Abschließend ist zu sagen, dass „Die verlassenen Kinder“ ein spannender Pageturner ist. Fesselnd und mitreißend treibt dieser Krimi seine Leser an, und lässt sie das Buch kaum aus der Hand legen. Für Krimifans ein Lesemuss.

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Inhalt: 1998: Es ist heiß, zu heiß um im Auto zu bleiben, also nimmt Jack seine Schwestern und marschiert die Autobahn entlang um seine Mutter zu suchen. Jacks Mutter Eileen hat Jack und seine Schwestern im Auto zurück gelassen um an einer Notrufsäule einen Abschleppwagen zu rufen. Doch Jack findet seine Mutter nicht und Eileen wird nie wieder zu ihren Kindern zurück kehren. Sie wurde ermordet. 2001: Catherine ist alleine zu Hause. Nicht ganz alleine, bei ihr ist ihre Katze und das Baby in Catherines Bauch. Als sie Geräusche hört ist sie sich nicht ganz sicher, ob Chips die Katze klappert oder ob vielleicht ein Einbrecher im Haus ist. Mit einer Vase bewaffnet durchsucht sie das Haus und findet auf dem Küchentisch ein Messer, daneben eine Karte mit der Botschaft: "Ich hätte dich töten können". Catherine ist zu Tode erschrocken, beschließt aber dennoch ihrem Mann nichts davon zu erzählen. Jack hält unterdessen seine Familie mit Kleindiebstählen über Wasser. Als er in Catherines Haus nach Brauchbarem sucht erkennt er ein Messer wieder. Das Messer, mit dem seine Mutter umgebracht wurde.... Fazit: Für mich wurde dieser hervorragende Krimi zurecht für den Man Booker Prize nominiert. Von der ersten Seite an hat mich das Buch gefesselt und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Nicht nur der Kriminalfall hat mich gefesselt, sondern auch Belinda Bauers lebendige Schreibweise und ihre detaillierten Beschreibungen der Kulissen. Zum Beispiel die Beschreibung von Jacks Zuhause. Sein Vater kauft seit Eileens Tod jede Woche Zeitungen im Wert von 40 Pfund. Joy, Jacks Schwester wacht über diese Zeitungen und stapelt sie. Sie stapelt sie aufeinander, nebeneinander und stapelt sie dann wieder um. Jack hat die Wanderung der Stapel genau im Blick und integriert diese in den Alltag. Statt einen Stapel Zeitungen wegzuwerfen, der auf dem Herd liegt, schraubt er die Sicherung des Herdes heraus, damit die Zeitungen nicht versehentlich in Brand geraten. Die Lähmung der Familie ist in der Beschreibung des Hauses mehr als spürbar, doch innerhalb dieser Lähmung strukturiert Jack die Bedingungen. Er ändert sie nicht, er strukturiert sie. So hat Belinda Bauer schon nach wenigen Seiten die Figur des Jack so plastisch herausgearbeitet, dass ich ihn einfach länger auf seiner Suche nach dem Mörder von Eileen begleiten wollte. Im ganzen Roman schient mir nichts zufällig, fast jedes aufeinander treffen der Figuren war weit weg von Zufall, sondern schon fast schicksalhaft, trotzdem wirkte die Geschichte überhaupt nicht konstruiert. Mich haben auch die vielen kleinen Geschichten innerhalb der Geschichte fasziniert. Jede der Figuren hat ihre eigene Geschichte und sogar ihre Namen erzählen diese Geschichte weiter, obwohl es schon sehr amüsant ist, dass der unwirsche DCI ausgerechnet Marvel heißt ;) Mir hat der Krimi sehr, sehr gut gefallen und ich werde mit Sicherheit noch mehr von Belinda Bauer lesen.

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