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Rezensionen zu
Das Feld

Robert Seethaler

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"Er malte sich aus, wie es wäre, wenn jede der Stimmen noch einmal Gelegenheit bekäme, gehört zu werden. Natürlich würden sie vom Leben sprechen. Er dachte, dass der Mensch vielleicht erst dann endgültig über sein Leben urteilen konnte, wenn er sein Sterben hinter sich gebracht hatte. Aber vielleicht hatten die Toten gar kein Interesse an den Dingen, die hinter ihnen lagen. Vielleicht erzählten sie von drüben. Davon, wie es sich anfühlt, auf der anderen Seite zu stehen." (Seite 10) Ein Mann kommt fast täglich auf den Paulstädter Friedhof, der auch ‚das Feld‘ genannt wird. Er sitzt auf einer morschen Bank, denkt über die Toten nach, die hier begraben sind, ist überzeugt davon, die Toten sprechen zu hören. Und die Toten erzählen tatsächlich ihre Geschichte. Sie ergreifen einzeln das Wort, berichten von ihrem Leben, ihren Lieben, ihren Hoffnungen, Enttäuschungen, Sehnsüchten und Fehlern. Der Roman besteht aus vielen kleinen Geschichten der verstorbenen Einwohner Paulstädts, die sich zu einem großen Ganzen zusammenfügen. Die einzelnen Geschichten sind unterschiedlich lang, bestehen aus einem einzigen Wort oder erstrecken sich über mehrere Seiten. Stets haben die Lebensgeschichten der Paulstädter etwas in mir angestoßen, stets sind sie meisterhaft geschrieben und mitreißend, sprachlich anspruchsvoll und dennoch flüssig und schnell lesbar, bisweilen tragisch, oft berührend. Nach ‚Der Trafikant‘ und ‚Der letzte Satz‘, die mir beide sehr gut gefallen haben, war ‚Das Feld‘ mein drittes Buch von Robert Seethaler und ist mein bisheriges Lieblingsbuch des Autors. Die Idee, eine komplexe Geschichte anhand der Toten eines Ortes zu erzählen, fand ich ungewöhnlich und spannend, und die Umsetzung ist Seethaler wirklich perfekt gelungen. ‚Das Feld‘ verbindet viele Leben und Geschichten zu einem Roman, der einen faszinierenden Blick auf das Leben, auf das Sterben und auf den Tod ermöglicht. Robert Seethaler: Das Feld. Goldmann, 2020, 269 Seiten; 12 Euro.

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Der Friedhof von Paulstadt wird einfach nur "das Feld" genannt und die verstorbenen Bewohner dieser Stadt bekommen in diesem Buch eine letzte Stimme und berichten über ihr vergangenes Leben. Jedem Verstorbenen ist ein Kapitel gewidmet, die entsprechend kurz gefasst sind. Manche dieser Geschichten hängen direkt zusammen, bei anderen ist eine Verbindung erst später erkennbar, wieder andere sind ohne erkennbare Verbindung. Auch wenn es traurig klingt, so ist es dieses Buch nicht. Es erzählt von den vielen unterschiedlichen Wegen, die jemand im Leben einschlagen kann, vom Scheitern, vom Hoffen, von der Liebe und von Enttäuschung. Immer in einer ruhigen, klaren, sitzenden Sprache. Man taucht ein in viele Leben und Robert Seethaler schafft eine ganz besondere Atmosphäre in seinem Buch. Ein gutes Buch in schöner Sprache.

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Wenn Tote auf ihr Leben zurückblicken würden, wovon würden sie erzählen? Genau dieser Frage widmet sich Robert Seethaler in seinem Roman #dasfeld. Es ist das Porträt einer Kleinstadt, das sich aus der Sicht der verstorbenen Bewohner nach und nach zusammensetzt. In 29 Erzählungen lässt Seethaler verschiedene Personen zu Wort kommen. Ein Bürgermeister, der durch krumme Geschäfte versucht, seiner Stadt etwas Gutes zu tun. Ein Pfarrer, der aus lauter Verzweiflung die Kirche abfackelt. Um zwei Beispiele zu nennen. Der Leser wird zum Zuhörer. Dieser Lebensgeschichten, Beichten, Erfahrungen. Dieser einzelnen Schicksale. Sie sind zum Teil beiläufig, skurril und dramatisch. Wir werden Zeugen unterschiedlicher Todesarten: Suizid, Unfalltod, schwere Krankheiten. Wir lernen diese kleine Stadt in ihren unterschiedlichen Facetten kennen. Ob es am Ende ein schlüssiges Gesamtbild gibt? Eher nicht. Aber das scheint auch nicht die Intention dieses Romans gewesen zu sein. Für mich bleibt Paulstadt blass. Der Roman extrem komplex und sehr herausfordernd. Sprachlich kann Robert Seethaler voll überzeugend. Und auch die Idee des Buches ist beeindruckend. Über die Umsetzung lässt sich streiten. Mich hat es nicht gepackt. Vielleicht auch deshalb, weil meine Erwartungen zu hoch waren. Einzelne Geschichten sind berührend, verleiten zum Nachdenken. Andere sind überflüssig und schwer nachvollziehbar. Zumindest für mich. (Unbezahlte Werbung)

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