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Rezensionen zu
Die Hochhausspringerin

Julia von Lucadou

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€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Dieser Roman packt uns genau da wo unsere "pain points" der Gesellschaft momentan sind! Wahnsinn wie die Autorin Julia von Lucadou mit ihrem Debüt "Die Hochhausspringerin" mit einem scheinbar einfachen Thema in der Zukunft so viele brandaktuelle Baustellen aufgreift. Sie spinnt weiter was in der Gegenwart Fahrt aufnimmt und uns in der Tat als Gesellschaft stark beeinflussen wird. Der Roman zeigt uns was passiert, wenn wir alle nach Perfektion streben und uns ständig optimieren um dem perfidem Leistungsdruck standhalten zu können. Und das gepaart mit einem Überwachungsstaat in dem wir uns mittels Digitalisierung fast gläsern in eine totale Transparenz begeben. So ist natürlich auch einfach die Spreu vom Weizen zu trennen, eine elitäre Verstädterung mit Zugangsrechten steht einer kloakenhaften Peripherie gegenüber. Die Schere zwischen Arm und Reich ist unüberwindbar groß und nur der leistungsfähigen Elite ist die Stadt vorbehalten. Nur hier kann man den Folgen der Naturkatastrophen entfliehen, nur hier in der Stadt merkt man die Klimaerwärmung nicht wie in der Peripherie. Entfremdung vom natürlichen Menschsein, hier werden Kinder nicht mehr in ihren "Biofamilie" großgezogen sondern in entsprechenden Unterbringungen, natürlich optimierte Erziehung. Das erschreckende an diesem ganzen Roman ist, dass es gar nicht so surreal wirkt und dass ich nach der Lektüre das Gefühl hatte: "Im Hier und Jetzt muss sich was ändern sonst haben die folgenden Generationen kein schönes Leben mehr auf diesem Planeten." Viele viele Themen habe ich bereits genannt und es könnte der Eindruck entstehen es ist ein dunkler Roman ohne richtige Geschichte, aber ganz im Gegenteil. Ich konnte mich leicht mit der Protagonistin identifizieren und es ist neben der vielen aktuellen Themen ein leicht lesbarer guter Roman. Auch auf der sprachlichen Eben, neben der angenehmen guten Prosa werden uns Veränderungen im Sprachgebrauch vor Augen geführt. Viele Anglizismen, geschützte Marken auch auf Aussprüche, optimierte Kommunikation und bei der Datenfülle auch Fake News. Hier ein Zitat, dass mir besonders gut gefallen hat: “Perfektionismus ist kein Kompliment. Keiner will das zugeben, aber es stimmt. Was zählt, ist Kreation.” (S. 156) Ich muss auch den Klappentext sehr loben, hier passt er wahrlich wie die Faust aufs Auge (was ich selten finde!): Die Hochhausspringerin führt in eine brillante neue Welt, in der innere Ausgeglichenheit obligatorisch ist und Anpassung ultimativ begehrenswert. Eine Welt, fast wie unsere. Fazit: Lebe und lass das Chaos in deinem Leben zu! Hier wird uns vor Augen geführt was passiert, wenn wir weiterhin an das Mantra "höher, schneller & weiter" glauben und unsere Natur missachten.

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