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Rezensionen zu
Bella Donna. Die Schöne von Florenz

Catherine Aurel

Die Töchter-Italiens-Reihe (1)

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Ein wunderschöner historischer Roman

Von: Christine Schneider

23.08.2021

Mich konnte dieser historischer Roman sehr begeistern! Die Details und Informationen über Sandro Botticelli, Leonardo Da Vinci sowie aber auch die der Familie Medici konnte ich durchweg folgen. Es gab viel Wissenswertes, das mir bisher unbekannt war. Interessante Details und turbulente Szenen haben mich sehr schnell in die politische und machtbesessene Zeit der Medici in Florenz katapultiert. Die sehr charakterstarken, menschlichen und somit auch authentisch wirkende Protagonisten konnten mir die Geschichte gut nahe bringen. Toll und äußerst interessant fand ich die wahren Begebenheiten, die gemischt mit fiktiven Vermutungen die historischen Hintergründe der Familie Medici im 15. Jahrhundert erzählen, sowie auch - die Geburt der Venus ! Eine wunderbare und zeitweise auch traurige Liebesgeschichte hat der sonst zu historischen Story, Abwechslung und Tiefe beigefügt. ⇰ Fazit: Dieser historische Romane konnte mich sehr begeistern, denn die Geschichte ist aufgebaut auf vielen dramatischen sowie romantischen Passagen aber auch die Kombination zwischen Fantasie und wahren Begebenheiten macht es zu einem absolut spannenden Leseerlebnis. Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung!

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Oh, reiche, schöne, arme Simonetta Cosima Bellani hat ihre besten Jahre als Kurtisane von Florenz hinter sich. Einst war sie umschwärmt von Männern und hatte gut verdient, doch jetzt ist ihre Schönheit dahin und sie auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, um Geld zu verdienen. Aber das Leben hat wohl doch noch etwas mehr für sie zu bieten, die schöne und vor allem reiche Adlige Simonetta bittet Cosima um Hilfe und Rat. Der Gedanke, mit der Schönheit der Frauen Geld zu verdienen, nimmt in Cosimas Kopf Gestalt an. Salben für die Schönheit der Haut, Lippenrot, um verführerisch zu erscheinen und Bleiweiß für den blassen Teint wollen viele Frauen in Florenz erwerben und Cosima kennt das Geheimnis ihrer Herstellung. Schon bald entsteht ein florierender Handel. Doch sie und Simonetta geraten in den Machtkampf der Medici gegen die Familie der Pazzi und ein Entrinnen scheint es nicht zu geben. Der Roman „Bella Donna. Die schöne von Florenz“ spielt im 15. Jahrhundert in Florenz und erzählt aus dem Leben von Simonetta Vespucci, geboren unter dem Namen Cattaneo. Diese junge Frau ist historisch belegt und galt durchaus auch als die Muse des Malers Botticelli. Simonetta erlangte als schönste Frau von Florenz ihrer Zeit Berühmtheit. Ich finde, es ist der Autorin Catherine Aurel gelungen, dieser jungen Frau ein Gesicht zu geben und sie lebendig werden zu lassen. Mir hat gut gefallen, wie die Autorin aus dem Leben von Simonetta berichtet hat. Ihr streben nach Schönheit und Liebe war durchaus glaubwürdig. Dabei zeichnet Aurel doch gleichzeitig ein recht trauriges Bild dieser so jungen Frau, die auf der Suche nach Liebe und Geborgenheit eigentlich keine Chance in diesem Spiel um Macht im Florenz des 15. Jahrhunderts hatte. Mit der alternden Kurtisane Cosima Bellani ist der Autorin ein weiterer Charakter dieser Geschichte gelungen. Mir hat diese Frau gefallen, auch wenn ich sie in so mancher Szene hätte schütteln mögen. Die Angst zu verarmen und sich selbst nicht mehr ernähren zu können, hat Cosima angetrieben. Auch schildert Catherine Aurel gelungen, wie die Kurtisane sich in ihrem Herzen abschottet und niemanden an sich heranlassen will. Ihre Gefühle, ihr Handeln prägen einen Großteil dieser Geschichte. Ein weiterer Protagonist, der mir richtig gut gefallen hat, war Sandro di Mariano Filipepi auch einfach als Botticelli bekannt. Den Maler mochte ich von der ersten Seite an. Auch wenn sein Leben in Florenz nicht so einfach war, seine hier gelesene Geschichte hat mir gut gefallen. Sicherlich ist diese Handlung der Fantasie der Autorin entsprungen, aber mir hat sie nicht nur gefallen, ich habe sie ihr auch geglaubt. Es könnte durchaus so gewesen sein. Sein Schicksal und das von Simonetta passt hier so schön zusammen. Catherine Aurel hat eine schöne Liebesgeschichte mit historischem Hintergrund geschaffen. Den Machtkampf der Familien Medici gegen Pazzi hat sie dabei glaubhaft mit eingewoben. Die Rolle der Frauen dabei gekonnt in Szene gesetzt. Geschickt hat sie Historisches mit ihrer fiktiven Geschichte verwoben und daraus eine Handlung über Liebe und Sehnsüchte erschaffen. Fazit: „Bella Donna. Die schöne von Florenz“ ist eine wunderbare, traurige Liebesgeschichte. Sie erzählt von der Schönheit der Frauen, von der Macht des Geldes und der ewigen Suche nach der Liebe. Catherine Aurel erzählt von der Liebe zweier Menschen, die erst zueinanderfinden müssen, nur um dann in Trauer zu versinken. Mir hat diese Geschichte über Liebe, Vertrauen und Sehnsucht gut gefallen. Die Mischung aus historischem Roman und Liebe ist der Autorin wunderbar gelungen.

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Simonetta Vespucci war die Venus von Botticelli, (vielleicht) die Geliebte von Giuliano de Medici und die Königin der Schönheit, diesbezüglich ein Vorbild für viele Frauen in Florenz. Ob wahr oder nicht - die Autorin Catherine Aurel (ein Pseudonym von Julia Kröhn) macht aus dieser Vorlage einen hinreisenden Roman. Die schönste Frau Florenz ist Simonetta Vespucci. Sie freut sich über die Hochzeit mit dem gut aussehenden Marco Vespucci. Fünf Jahre später: immer noch verheiratet, immer noch von ihrem Ehemann verschmäht. Und immer noch zu jung, um zu wissen wieso. Doch dann bricht sie aus dem Ehekorsett aus, will erfahren, ob ihre Schönheit, ihre Weiblichkeit vielleicht doch bei anderen Männern Anklang findet. Nicht lange und sie geht bei den Medicis ein und aus, ihrer Schwiegerfamilie zum Trotz. Auch der Maler Sandro Botticelli macht ihre Bekanntschaft und will Simonetta malen. Viel mehr, ihre Seele auf seinen Bildern einfangen. Auch Cosima Bellani will, genau wie Simonetta, unabhängig von Männern und Familie werden, und sucht sich ein neues Standbein. Denn sie glaubt, dass sie als Kurtisane zu alt sei. Durch Simonetta kommt sie auf die Idee, Schönheitswässerchen und Cremes herzustellen. Diese Rezepte hören sich oft nach Quacksalberei an. Oft übertreibt Cosima extra, sonst würde sie nichts verkaufen. Diesbezüglich hat sich auch heutzutage nicht viel geändert - möglichst einfache Rezepturen ziehen nicht, auch wenn sie oft mindestens genau so wirksam sind als Produkte mit vielen oder extrem exotischen Inhaltsstoffen. Catherine Aurel spielt im ersten Band ihrer neuen Trilogie mit dem Thema Schönheit. Sie setzt Schönheit und Hässlichkeit nebeneinander, äusserlich und innerlich, und zeigt die ganze Spektrum davon. Der Roman ist eingebettet im Kontext des 15. Jahrhundert, am Höhepunkt der Renaissance, als Florenz von Medicis regiert wurde, die ihrerseits immer wieder mit Verschwörungen und Ränkelspielen konfrontiert wurden. Geld und Politik sind Thema der machthabenden Familien (und derer, die es gerne wären). Klatsch und Neid sind in allen Schichten der Bevölkerung zu finden. Und man merkt bald: mafiöse Verbindungen wie Schutz erkaufen/erpessen gab es schon damals. Aber auch den schönen Künsten wird in "Die Schöne von Florenz" viel Platz gegeben. Nebeneinander gestellt werden zum Beispiel die unterschiedlichen Herangehensweisen der Maler. Leonardo da Vinci, der Leichen seziert, um den Körperbau und die Körperfunktionen zu begreifen und besser darstellen zu können. Sandro Botticelli, der die nackte Seelen der zu Porträtierenden malen will, ohne Schmuck und Schminke. Die Charaktere dieses Romans tragen eine grosse Sehnsucht in sich, wünschen sich alle etwas. Doch diese Wünsche können oder wollen diejenigen, von denen sie es sich wünschen, nicht erfüllen. Geliebt zu werden, gleichberechtigt zu sein, gleiches Ansehen geniessen. Die vielfältigen Gefühle die in den Figuren schlummern, sich aber ganz anders den Weg nach aussen bahnen, hat die Autorin eindrücklich beschrieben. Meine Lieblingsfiguren sind der einfühlsame Sandro Botticelli und Amiri, Cosimas Sklave und Beschützer. Gerne mehr erfahren hätte ich über den interessanten Amerigo Vespucci, der aber logischerweise nur eine winzige Nebenrolle inne hatte. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, diese bereits genannte Bandbreite der Themen, die die Autorin toll in Zusammenhang gesetzt hat, hat es in sich. Entstanden ist eine runde, mitreisende Geschichte, die Gedankenanstösse gibt und der Renaissance-Zeit ein neues Gesicht gibt. Nun bin ich sehr gespannt wie es im zweiten Band weitergehen wird, denn wie uns Leserinnen verraten wird, werden wir einigen Figuren erneut begegnen. Fazit: Der flüssig zu lesende Roman ist wie ein Streifzug durch Florenz inklusive Besuchen in Botticellis Werkstatt und dem Palast der Medici. Empfehlenswerte Lektüre, nicht nur für Histo-Fans. 5 Punkte.

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Das Buch „Bella Donna – Die Schöne von Florenz“ ist der Auftakt einer Reihe, die im Florenz der Medici im 15. Jahrhundert spielt und die Gründung eines fiktiven Schönheitsimperiums beschreibt. Florenz im August 1469: Die junge Simonetta Cattaneo heiratet den Kaufmannssohn Marco Vespucci. Sie schaut mit großen Erwartungen in diese Ehe, wird aber schnell enttäuscht. Marco missachtet sie, sie scheint ihm egal zu sein. Hilfesuchend wendet sie sich an Cosima Bellani, eine Kurtisane, die ihre besten Jahre hinter sich hat. Cosima entdeckt das Potenzial, welches in Simonetta steckt und verwandelt sie in die schönste Frau von Florenz. Damit ist auch Cosimas neuste Geschäftsidee geboren: Sie möchte ab sofort mit Schönheitsprodukten ihr Geld machen. Schnell wird Giuliano de Medici auf die schöne Simonetta aufmerksam und auch der aufstrebende Maler Sandro Botticelli erkennt in ihr seine Muße. Doch schon bald geraten Simonetta und Cosima in einen Strudel aus Intrigen und Geheimnissen, denn nicht alle Menschen in Florenz sind den Medici wohl gesonnen. Als dieses Buch angekündigt wurde, war mein Interesse direkt geweckt. Zum einen interessiert mich die Zeit, in der das Buch spielt sehr und ich hege auch eine Faszination für die Stadt Florenz. Zum anderen mag ich die Bücher der Autorin sehr gerne – Catherine Aurel ist ein Pseudonym von Julia Kröhn. Ihre Bücher verweben fiktive Charaktere und Historie so gekonnt miteinander, dass Geschichte noch einmal greifbarer und erlebbarer wird. Ich bewarb mich im ‚Bloggerportal Randomhouse‘ um ein Exemplar. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an den Penguin-Verlag für die Bereitstellung und Zusendung des Buches als Rezensionsexemplar. In diesem Buch spielen eine Vielzahl historischer Persönlichkeiten, aber auch fiktive Charaktere mit. Sie alle sind lebendig gezeichnet und machen eine authentische Entwicklung durch. Im ersten Kapitel lernen wir direkt zwei Hauptfiguren kennen: Simonetta und Cosima. Cosima ist ein fiktiver Charakter, sie fügt sich aber perfekt in die Historie ein. Sie ist nicht wirklich eine Sympathieträgerin, weiß allerdings immer genau was sie will und wie sie sich durchsetzt. Mit ihrer direkten und sehr auf sich selbst fixierten Art stößt sie vielen Menschen in ihrem Umfeld vor den Kopf. Sie bleibt ihren Prinzipien treu, macht aber auch mal den ein oder anderen Fehler, aus denen sie lernt und sich weiter entwickelt. Ich bin gespannt, wie es mit ihr und ihrer Geschichte weitergeht. Simonetta Vespucci ist eine der vielen historischen Figuren und wird hier zum Leben erweckt wird. Der Leser lernt sie als junges Mädchen kennen, welches noch etwas naiv in die Welt blickt. Ihre Wandlung zur schönsten Frau von Florenz und die Entwicklung ihres Selbstbewusstseins werden glaubwürdig und lebendig beschrieben. Ich habe Simonetta schnell ins Herz geschlossen. Erschreckend fand ich, dass sie oft wie eine Ware behandelt wurde. Erst von ihren Eltern, später aber auch von der Tante ihres Ehemanns. Giuliano de Medici, ebenfalls historisch belegt, ist ein junger Mann, der zwar mächtig ist, aber von Selbstzweifeln und Minderwertigkeitsgefühlen gegenüber seinem älteren Bruder Lorenzo geplagt ist. Er scheint seinen Platz im Leben noch nicht gefunden zu haben. Sandro Botticelli geht es da ähnlich: Auch ihn plagen Selbstzweifel und er scheint im Leben noch nicht richtig angekommen zu sein. Neben all den historischen Persönlichkeiten hat der fiktive Amrim mein Herz erobert. Er ist der Sklave von Cosima, körperlich entstellt, aber er hat das Herz am rechten Fleck und fängt Cosima immer wieder auf. Auch wenn sie ihn immer wieder von sich stößt und mit Worten verletzt, steht er zu ihr. Es spielen noch eine Vielzahl an anderen Personen mit, sie alle führen uns durch die Geschichte und bilden ein gutes Gesamtbild der Gesellschaft im 15. Jahrhundert in Florenz. Mit ihrer Ortskenntnis, ihrer akribischen Recherche und ihrer bildhaften Sprache sowie lebendig gezeichneten Charakteren entführt uns Catherine Aurel direkt in das Florenz der Medici. Ein Kritikpunkt: Teilweise waren mir die Szenen im Bett etwas zu detailliert beschrieben – das ist aber Geschmackssache. Anfangs tat ich mir etwas schwer, da mir eine Sympathieträgerin gefehlt hat. Simonetta war noch schwer greifbar, Cosima nicht wirklich sympathisch. Aber nach den ersten 100 Seiten war ich dann ganz in der Geschichte angekommen und konnte die Handlung und Charaktere genießen. Der geschichtliche Hintergrund ist das Florenz der Medici im 15. Jahrhundert. Catherine Aurel zeigt, wie es zu der Pazzi- Verschwörung kommen konnte und wie Simonetta Vespucci in ihrem viel zu kurzen Leben gewirkt hat und zur „Königin der Schönheit“ wurde. Catherine Aurel hat in die Entstehung der Schönheitspflege wunderbar recherchiert und setzt dieses Thema mit Cosima und Simonetta ins richtige Licht. Spannend empfand ich ebenfalls die Beschreibungen der Malerei und Kunst. In diesem Buch trifft der Leser auf so einige große Künstler der Renaissance und lernt sie als Menschen kennen. Fazit: Das Buch „Bella Donna – Die Schöne von Florenz“ ist ein überzeugender Auftakt einer vielversprechenden Buchreihe. Mit authentischen Charakteren und viel Historie hat mich das Buch bestens unterhalten. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Teil. Hinweis: Das Buch habe ich freundlicherweise vom Pengiun-Verlag als Rezensionsexemplar bekommen – es hat meine Meinung aber nicht beeinflusst.

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Vor vielen, vielen Jahren habe ich mir in der Gemeindebücherei Vaterstetten den englischsprachigen Roman „The Time Returns“ (dt. Titel: „Morgenrot“) von Alexandra Ripley ausgeliehen. Sie erzählt darin das Leben von Lorenzo de’ Medici, dem ungekrönten Herrscher über Florenz und Kunstmäzen des 15. Jahrhunderts. Mich hat dieses Buch seinerzeit begeistert und ich habe daraufhin viele Bücher verschlungen, in denen es um die Medici geht oder die zumindest im Florenz dieser Zeit spielen. Viel Raum nahm in diesem Roman auch Lorenzos Liebe zur Kunst und seine Freundschaft zu namhaften Künstlern seiner Zeit ein, darunter Leonardo da Vinci, Michelangelo und Sandro Botticelli. Um Botticelli geht es auch in diesem Roman von Catherine Aurel – oder vielmehr um die Frau, die zu seiner Muse wurde und auf seinen berühmtesten Gemälden abgebildet ist: Simonetta Vespucci. Als 16-Jährige wurde sie mit Marco Vespucci verheiratet, muss aber dann feststellen, dass Marco homosexuell ist, seine Ehe mit ihr eine reine Scheinehe. Das junge Mädchen sitzt also kreuzunglücklich in einem Palazzo in Florenz, bis sie eines Tages Giuliano de’ Medici, Lorenzos jüngerem Bruder, begegnet. Der ist hingerissen von Simonettas Schönheit und macht ihr den Hof – ungeachtet der Tatsache, dass sie verheiratet ist. Die Familie Vespucci fördert die Beziehung zwischen Simonetta und Giuliano, sichert sie sich doch auf diese Weise die Gunst der einflussreichen Medici. Bei einem Turnier zu Giulianos Ehren macht er Simonetta zu seiner Turnierdame und fortan schwärmt ganz Florenz von deren Schönheit. Doch für Giuliano ist Simonetta nicht mehr als ein Schmuckstück, zu einem tieferen Austausch kommt es nicht und die junge Frau fühlt sich nicht ernstgenommen. Angesichts der vielen Stimmen, die ihre Schönheit rühmen, hat sie fortan nur noch ein Ziel: Sie will die Göttin von Florenz werden, eine Frau, zu der jeder aufschaut, die jeder bewundert und liebt. Hilfe bekommt sie dabei von Cosima Bellani, einer ehemaligen Kurtisane. Je älter Cosima wird, desto weniger Freier kommen noch zu ihr, deshalb muss sie sich dringend andere Einnahmequellen überlegen, um zu überleben. Zum Glück versteht sie sich auf die Kunst des „farsi bella“, des Sich-schön-Machens. Sie lernt Simonetta kennen, als sie das junge Mädchen für seine Hochzeit schminkt und in den Folgejahren begegnen sich die beiden Frauen immer wieder. Cosima beginnt einen Handel mit ihren Schönheitsmitteln, doch erst als Simonetta zu Giulianos Turnierdame wird, beginnt ihr Geschäft zu florieren, denn sie hat eine fantastische Idee: Ihre Fläschchen, Tuben und Döschen werden fortan mit kleinen Bildern von Simonetta verziert, denn nun will plötzlich jede Frau in Florenz so aussehen wie sie. Die kleinen Bildnisse werden von Sandro Botticelli gemalt, der sich auf den ersten Blick in Simonetta verliebt. Doch anders als alle anderen sieht er nicht nur ihre hübsche Hülle, sein Blick dringt bis in ihre Seele. Und so ist es schließlich Botticelli, der Simonetta auffängt, als sie zum Spielball rivalisierender Familien wird und Giuliano sie verstößt… Schon in „The Time Returns“ war die Rede von Simonetta, allerdings nur am Rande, weshalb ich neugierig darauf war, mehr über diese Frau zu erfahren, die so weltberühmte Gemälde wie „Der Frühling“ und „Die Geburt der Venus“ ziert. Nicht nur Botticelli wurde von ihr inspiriert, auch zahlreiche Dichter der Zeit widmeten ihr Gedichte und Lieder. Doch keiner hegte so tiefe Gefühle für sie wie der Maler, der noch viele Jahre nach Simonettas Tod ihr Bildnis heraufbeschwor und damit wahre Meisterwerke schuf. Ich wusste ja schon dank vorheriger Lektüre, dass sowohl Simonetta als auch Giuliano ein früher Tod beschieden war. Doch das tat der Spannung keinen Abbruch. Die unterm Strich eher traurige Geschichte dieser jungen Frau, die für kurze Zeit große Berühmtheit erlangte und gewissermaßen das erste It-Girl der Renaissance wurde, hat mich sehr betroffen gemacht – wobei mir leider nicht ganz klar wurde, wie viel in diesem Roman Fiktion ist und wie viel historisch belegt. Ob Simonetta tatsächlich die Geliebte von Giuliano de’ Medici war, ist wohl umstritten. Spannend fand ich auch die Darstellung der Medici-Brüder in diesem Roman, die war nämlich ganz und gar anders als in „The Time Returns“: Meine damalige Lektüre hatte bei mir zu einer gewissen Verklärung der beiden Brüder geführt, auch wurde ihr Verhältnis zueinander und die Liebe ihrer Mutter zu beiden Söhnen dort ganz anders dargestellt. Durch Catherine Aurels Roman bekam dieses Bild – zum Glück! – einige Risse. Hier wird Giuliano als der ungeliebte, weniger talentierte jüngere Sohn dargestellt, der stets im Schatten seines mächtigen Bruders stand. Und Lorenzo selbst kommt hier auch längst nicht so gut weg wie in dem Roman von Alexandra Ripley. Aber das ist gut so, denn es rundet das Bild, das ich mir im Laufe der Jahre gemacht habe, sehr gut ab. Alles in allem hat mich dieses Buch vollkommen in seinen Bann gezogen, gefühlt habe ich für einige Tage selbst im Florenz des 15. Jahrhunderts gelebt und vor allem mit Sandro Botticelli und Cosima Bellani habe ich mitgelitten und mitgeweint. Im Anhang des Romans findet sich noch eine Zeittafel mit den wichtigsten historischen Ereignissen, von denen meiner Meinung nach jedoch einige fehlen, z.B. der Tod von Lorenzo de’ Medici 1492. Außerdem gibt es noch ein Kapitel mit Anmerkungen der Autorin zur Historie, wobei mir hier, wie schon erwähnt, ein paar Erläuterungen fehlen, was genau nun Fiktion ist und was nicht. Aber immerhin wurde ich dadurch angeregt, im Internet etwas genauer über Botticelli, Simonetta und die Medici zu recherchieren. Und so kann ich am Ende sagen: Wieder was gelernt.

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