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Rezensionen zu
Der Muttercode

Carole Stivers

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„Der Muttercode“ wird auf zwei Zeitebenen erzählt: Zum einen erfährt man, was Kai und seiner „Mutter“ Rho-Z unter widrigsten Umständen nach der Katastrophe erleben. Zum anderen läuft ein zweiter Erzählstrang einige Jahre vor der Epidemie, als quasi der Untergang der Menschheit eingeläutet wird. Das ist durchaus interessant, da man eben nicht nur die Auswirkungen der Katastrophe sieht, sondern auch die dramatischen Ereignisse, die dazu geführt haben. Der Roman hat eine melancholische Grundstimmung, was mir gut gefallen hat. Sowohl in der Zeit vor der Katastrophe als auch danach ist die Hoffnungslosigkeit regelrecht spürbar. Und die Szenen, die sich Stivers ausgedacht hat, schreien geradezu nach einer Verfilmung. Ich konnte mir die Bilder richtig gut vorstellen. Und jetzt kommt ein großes Aber. Eigentlich sogar mehr als eins. Denn quasi die erste Hälfte des Romans besteht darin, die Situation zu erklären, die Charaktere vorzustellen und vor allem die Entwicklung der Robotermütter Schritt für Schritt zu verfolgen. Vieles wird richtig kleinteilig aufgedröselt. Stellenweise zieht sich die Handlung dadurch enorm. Erst nach 200 Seiten finden sich die ersten kleinen Puzzleteile zusammen. Ein klasse Plottwist an dieser Stelle kann den Karren aber auch nicht mehr aus dem Dreck ziehen. Und auch wenn die zweiten 200 Seiten etwas an Spannung zugelegt haben, war mir der Weg dorthin einfach zu beschwerlich. Und mein nächstes Aber sind die Charaktere. Selbst nach der Hälfte des Romans konnte ich keine richtige Beziehung zu ihnen aufbauen. Sie erschienen mir blutleer und funktional, von den Kindern einmal abgesehen. Deshalb hat mich auch die düstere Story relativ kalt gelassen. Für mich war der Roman nicht in Balance – zu viele Nebensächlichkeiten werden untergebracht, statt die Figuren komplexer darzustellen oder mehr Spannungsmomente einzubauen. Carole Stivers hat in „Muttercode“ eine großartige Idee leider schwach umgesetzt. Obwohl das Thema genau mein Fall war, konnten mich weder der Spannungsbogen noch die Charaktere überzeugen. Zudem war der Anlauf, den der Sci-Fi-Roman braucht, um in Fahrt zu kommen, einfach zu lang.

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Der Schreibstil ist sehr spannend und überaus gut zu lesen, auch wenn ab und zu vielleicht Fachbegriffe verwendet werden. Ich habe es verstanden und bin auch kein Genetiker. Es gibt zwei Handlung stränge die sich abwechseln von Kapitel zu Kapitel. Das Cover wirkt dunkel, man sieht im unteren Bereich eine menschliche Hand und ob die eines künstlichen Roboter oder KI. Sie streben aufeinander zu. In großer Schrift ist der Titel in Weiß und die der Autorin in Rot zu lesen. Einfach aber ansprechend und dem Thema des Romans gerecht werdend. Der Klappentext macht gespannt auf einen spannenden Dystopie Roman. Fazit: Der Roman sprach mit dem Klappentext sofort als begeisterter Dystopie Leser an, auch das Cover gerade in seiner Einfachheit (aber perfekt und passend) ist ansprechend. Aber um was geht es den eigentlich im Roman: Es geht darum das die Menschen einen (aus meiner Sicht) gravierenden Fehler gemacht haben und so eine weltweite Epidemie höchsten Ausmaßes verursacht haben. Die Forschung an Gegenmittel und der Fortgang ist ein Handlungsstrang in der Geschichte. Auch das eine zukünftige Generation wohl Roboter Mütter haben würde. Ausgebrütet und aufgezogen! Aber wir wissen alle das Babys mehr brauchen als Luft und Nahrung, dafür wurde ein spezielles Computerprogramm entwickelt – „Der Muttercode“. Der zweite Handlungsstrang beginnt mit Kai und seiner (Roboter) Mutter Rho-Z.Er streift mit ihr durch das zerstörte Amerika. Kai ist mit seiner Mutter glücklich, sie umsorgt ihn liebevoll und lehrt ihn alles was er für das Überleben benötigt. Aber es gibt Menschen, die noch am Leben sind und die wollen die Mütter wieder abschalten. Wie wird es für Kai und den anderen Kindern enden? Was passiert mit ihren Müttern? Für mich war die Dystopie eine kleine Überraschung, Roboter die Kinder austragen und erziehen inkl. dem Muttercode. Den anscheinenden lieben diese Mütter ihre Kinder genauso wie es jede andere Mutter tun würde. Sie hegen und pflegen sie, unterrichten und beschützen. Man meint diese Mütter würden auch noch lernen oder es wenigsten wollen. Die ewige Frage: Was bedeutet Mensch sein? Wo beginnt Menschlichkeit oder wo endet sie? Eine Frage deren Klärung uns noch beschäftigen wird, den künstliche Intelligenzen (KI) werden unseren Alltag immer mehr begleiten. Und das Empfangen von Kindern bei uns Menschen wird auch immer schwieriger, viele Paare bleiben ungewollt ohne Kinder und greifen auf künstliche Befruchtung zurück. Aber was, wenn es nicht geht, weil die Mutter kein Kind austragen kann. Schon heute kennt man die Retorten Babys – rein aus Gründen der Ethik – schwer umstritten. Aber im Roman geht man noch einen Schritt weiter. Vielleicht verliert man vor dem Hintergrund einer Katastrophe auch diese Hemmschwelle. Kai und die anderen Kinder wirkten sehr echt, sympathsich und real, auch der Umgang mit ihren Müttern der fast noch enger was als unsere heutige Mutter – Kind – Beziehung. Man kann die Gefühle gut nachvollziehen. Aber die Mütter einfach abschalten? Ich denke, dass es keine Lösung ist. Lest im Roman wie man damit umgeht und wie es endet – ich verrate es euch nicht. Eine echt gelungene Dystopie, um brisante Themen – die auch ernst werden könnten. Auch wenn die jetzige Epidemie schon Todesopfer forderte und fordert, die Menschheit ist noch nicht vorm Aussterben bedroht. Aber wer sagt denn das nicht eine neue kommt oder wir Menschen einen Fehler machen. Den Wissenschaftler kennen oft keine Grenzen. Es ist vieles Gutes durch Forschung entstanden, aber auch vieles Bedrohliches, Leid bringendes (z. b. Atombombe oder A B C Waffen). Die Grenzen sind schnell überschritten, von humaner Nutzung zur Waffe, die Folgen nicht abzusehen – und schon haben wir so ein Szenario. Wir brauchen keine Astroiden oder Aliens (Besucher), wir werden unser Ende schon selbst einleiten. Durch Fehler oder weitere Klimatreiber ist glaube ich egal – Das Ergebnisse das gleiche. Von mir 5 Sterne für diese spannende und nachdenklich zurücklassende Dsytopie.

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