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Rezensionen zu
Das Weingut. Tage des Schicksals

Marie Lacrosse

Das Weingut (3)

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Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich die letzten Seiten des dritten und finalen Band der Trilogie rund um die Famiie Gerban gelesen. Im lezten Teil der Weingut Trilogie von Maria Lacrosse/Marita Spang wird der Untertitel "Tage des Schicksals" zum Grundthema. Doch zuerst erleben Irene und Franz ein paar glückliche und erfolgreiche Jahre auf ihrem Weingut in Schweighofen, wo ihre Kinder heranwachsen und die Geschäfte nicht besser laufen könnten. Irene, das ehemalige Dienstmädchen, hat sich noch immer nicht ganz in ihre Rolle als Gutsfrau eingefunden. Fränzel, der mittlerweile die Schule besucht, und ihre Zwillingsmädchen Sophie und Klara, erfordern nicht mehr ihre ganze Aufmerksamkeit und Irene beginnt sich zu langweilen. Sie ist weder gewohnt nicht für sich zu sorgen, noch nicht zu arbeiten. Deswegen möchte Irene den Kampf für die Rechte der Arbeiterinnen wieder aufnehmen, wobei sie Franz anfangs unterstützt. Doch als er die Chance bekommt, sich auf politischer Ebene für die Bevölkerung aus Elsass-Lothringen einzubringen, wird ihm der Einsatz von Irene bald zum politischen Hindenriss. Die Beiden geraten immer öfters in Streit und beginnen sich langsam zu entfremden. Sehr einfühlsam und vorallem sehr authentisch werden die Streitgespräche von Irene und Franz von der Autorin wiedergegeben. Sie haben mir aber vorallem aufgezeigt, wie unterschiedlich ein Satz/eine Aussage, von Mann und Frau wahrgenommen werden kann. Und genauso ist es! Deswegen waren auch größtenteils für mich alle Handlungen der beiden Sturköpfe nachzuvollziehen, obwohl man oftmals einen der beiden am liebsten schütteln möchte. Waren es im 1. Teil vorallem die Schrecken des deutsch-französischen Krieges und im 2. Teil die Arbeitsverhältnisse der Textilarbeiterinnen, so werden im 3. Teil die Lebensbedingungen der einfachen Arbeiter ins Visier genommen. Irene bleibt ihrem Einsatz für faire Arbeitsverhältnisse und für die Rechte der Frauen treu und schließt sich den Sozialdemokraten an, während Franz sich ebenfalls politisch einzubringen versucht. Er möchte dieselben Rechte und Bedingungen für Elsass-Lothringen erreichen, wie sie im restlichen Deutschen Reich herrschen. Ihre beiden unterschiedlichen politischen Wege bringen Probleme mit sich, vorallem nachdem öffentliche Auftritte der Sozialdemokraten verboten werden. Die historischen Fakten sind wieder exzellent recherchiert, was bei der Autorin wirklich ein absoluter Pluspunkt ist. In ihren Büchern lernt man ganz nebenbei so viel aus der deutschen Geschichte und dies auf absolut faszinierende Weise. Sie schafft außerdem ein beeindruckendes Bild der damaligen Wohnverhältnisse der einfachen Arbeiter. Die Einblicke in das Leben jeder Bevölkerungsschicht wird sehr gelungen dargestellt. Dabei führen Irenes Wege auch nach Wien, wo die Kluft zwischen dem Adel und dem Volk noch größer zu sein scheint. Die tiefen Einblicke in das Leben der Adeligen, ihre Arroganz und der Hochmut anderen gegenüber, wird hier sehr deutlich dargestellt. Aber auch auf dem Weingut bleibt nicht alles, wie gewohnt. Die Reblaus wird aus den USA nach Europa eingeschleppt und macht auch vor dem Weingut der Gerbans nicht Halt. Und Mathilde und Ottilie lassen ebenfalls ihre Ränkespiele nicht sein. Franz Mutter Pauline findet hingegen die Liebe, die die Gerbans nach Wien führt und Franz für einige Zeit in einem persönlichen Konflikt stürzt... Die Charaktere sind wie gewohnt sehr lebendig beschrieben und entwickeln sich weiter. Vorallem Pauline, Franz Mutter, die in den ersten beiden Teilen viel persönliches Leid erfahren musste, wird zu einer starken und endlich glücklichen Frau. Mathilde findet zu ihrem "alten Ich" zurück und macht Franz erneut das Leben schwer, während Fränzel langsam zu einem jungen Mann heranreift und die Ideen seiner Mutter unterstützt. Schreibstil: Was soll ich hier anderes sagen, als bereits in meinen anderen Rezensionen? Marita Spang/Marie Lacrosse überzeugt mich mit ihren Romanen immer wieder aus Neue. Ihre lebendigen Geschichten, die sie mit viel Historie schmückt, lassen mich immer wieder völlig in die damalige Zeit eintauchen. Sie hat erneut großartig recherchiert und erzählt fesselnd und detailliert. Am Ende gibt es wieder ein Glossar und einen Abschnitt über Wahrheit und Fiktion im Roman. Fazit: Mit einem traurigen Seufzer blicke ich nun zurück auf das Ende der Trilogie und finde es schade, dass ich diese wunderbare Reihe nun bereits zu Ende gelesen habe. Gerne hätte ich noch mehr von dieser Art Geschichtslehre, die lebendig und bildhaft erzählt wird und uns die Vergangenheit näher bringt. Ein gelungener Abschluss der Familiensaga. Ich kann die gesamte Trilogie einfach nur weiterempfehlen!

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Ein fulminanter Abschluss einer beeindruckenden Trilogie ...

Von: Isabel/engi aus Bietigheim-Bissingen

15.11.2019

Sehnsüchtig hatte ich schon auf diesen dritten und somit leider letzten Teil der Trilogie um das Weingut der Familie Gerban gewartet. Und was soll ich sagen – ihr ahnt es schon – ich bin absolut begeistert! Wieder einmal entführt uns die sympathische Autorin Marie Lacrosse, vielen auch bekannt als Marita Spang – nach Schweighofen in die Pfalz. Dort wird geliebt, gelebt und gelacht aber mit der Zeit kommt auch immer mehr Unfrieden auf. Franz und Irene scheinen sich fremd zu werden, obwohl sie doch vor noch gar nicht langer Zeit keine Mühen gescheut hatten, sich endlich wiederzufinden und heiraten zu können. Franz strebt nach höheren politischen Zielen und Irene fühlt sich allein gelassen und unzufrieden. Dunkle Wolken ziehen auf … Wie schon die Vorgängerbände hat auch dieses Buch es in sich. Gewaltig und fast ein wenig einschüchternd mutet es mit seinen über 700 Seiten an. Doch davon sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass man beim Lesen nur so durch die Seiten fliegt und das Buch gar nicht mehr zur Seite legen mag. Wie schon in den beiden Vorgängerbänden hat sich Marita viel vorgenommen und verarbeitet in ihrem Buch weit mehr als nur das Thema des Weinanbaus. Für Irene begibt sie sich ganz tief in die damalige Frauenbewegung, die für Frauen nicht nur gleiche Löhne, sondern auch für sie und vor allem ihre Kinder bessere und sicherere Lebensbedingungen zu erkämpfen versucht. Sogar einen Abstecher in die Welt des Adels dürfen wir als Leser machen. Wieder ein Thema, bei dem ich einiges dazu gelernt habe. Alles in allem ist das Buch eine rund rum gelungene Angelegenheit und ich bin ein wenig traurig, die Familie Gerban und ihre Freunde verlassen zu müssen. Gerne hätte ich noch ein wenig länger verweilt …

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Ein wunderschöner Abschied vom Weingut

Von: Nick Coll aus München

15.11.2019

Marie Lacrosse / Marita Spang gehört zu dieser der Gehetztheit des Alltags widerstehenden Art von Schriftstellern, die ihre Geschichten mit dem Tempo und der Ruhe schildern, die ihnen zusteht. Eine Erzählerin, die die schmerz-, aber auch hoffnungsvollen Lebensfäden seiner Protagonisten der Trilogie „Das Weingut“ nicht viel zu schnell verknotet, sondern auch über mehrere Bände frei wehen lässt. Und nach über 2000 Seiten (Gesamtlänge) wischt man sich ein Tränchen aus dem Augenwinkel, nicht nur aus Rührung und Empathie zu den einzelnen Personen, sondern weil es schon das Ende ist… Durch die Hauptprotagonistin Irene erfährt der Leser im dritten Band sehr zeitnah die Lebensbedingungen einfacher Leute in der Pfalz und Wien. Die junge Ehefrau mit einem guten Herzen, aber auch mit nicht unbedingt leichter Vergangenheit, beginnt sich für die Rechte der Arbeiterfrauen einzusetzen; ihr loyaler Ehemann hingegen geht in die Politik und kämpft für mehr Rechte für Elsass-Lothringen. Beide versuchen den gemeinsamen Weg zu gehen (was schnell scheitert) und stehen kurz vor dem Zusammenbruch der Ehe. Die Wellen versucht nicht zu selten Pauline zu glätten, aber die Tage des Schicksals sind gekommen... Die Spannung erwächst daraus, ob, und wenn ja wie, es der ganzen Weingutfamilie Gerban gelingt, das greifbare Glück festzuhalten. Dass Irene und der im Krieg verletzte Franz in manchen Momenten ihre Ecken und Kanten zeigen, kann dem Roman kaum schaden. Wie bekommt solch eine dramatische Geschichte schließlich das Happy End? Natürlich auf spannende Art und Weise und mit den zahlreichen unerwarteten Schicksalsschlägen. Ein paar fiese Personen, die schon im ersten und zweiten Band das Leben auf dem Weingut schwer machten, bleiben im Schlussband uns nicht erspart und tun ihr böses Werk weiter, verkomplizieren viele Situationen, so dass man manchmal schmunzeln oder gar leise schimpfen muss. Die im Buch gesetzten Figuren werden mit psychologischer Präzision gut beschrieben, die Konflikte dürfen reichlich Déjà-vus bei den Lesern auslösen. Der Unterhaltungswert der Trilogie ist immens groß. Marie Lacrosse hat mit ihrem letzten Band der Trilogie wieder einmal gezeigt, dass sie mitreißende Geschichten schreibt und die Leser dadurch in ihren Bann zieht. Die gesamte Schreibweise hat mich von der ersten Seite an begeistert. Die Autorin hat eine besondere Art Geschichten zu erzählen. Sie stellt einen gewissen Anspruch an die Leserschaft und genau das gefällt mir an ihr. Das Buch hat ein sehr schönes und qualitativ hochwertiges Cover, welches ganz gut sowohl farblich, als auch formatmäßig zu den vorherigen zwei Teilen passt. Zwei Karten und ein Personenregister zu Beginn der Geschichte verschaffen einen guten Überblick. Die empfohlene Literatur und ein hilfreicher Glossar runden das Bild ab, Wahrheit und Dichtung wird im Nachwort geliefert. Alles, was ein guter historischer Roman noch zu dem fesselnden Sujet braucht (: Mit einem traurigen Auge muss ich nun von dieser spannenden Trilogie Abschied nehmen, von der fulminanten Reihe, die mir große Unterhaltung geboten hat, und zugleich mich freuen, weil Marie Lacrosse gerade beim Schreiben ihres nächsten Romans ist. Von dieser Autorin kann man nur Gutes erwarten. Weiter so!

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Wieder eine wunderbare Fortsetzung rund um Das Weingut, auf das ich schon sehnlichst gewartet habe. Marie Lacrosse hat mich damals mit dem ersten Band der Reihe völlig umgehauen und auch nicht mehr losgelassen. Ich habe jedem neuen Teil entgegengefiebert und musste es dann auch immer gleich anfangen zu lesen. Das Cover ist das schönste dieser Reihe, es ist so wunderschön weil es herbstlich ist und das meine liebste Jahreszeit ist. Der Blickwinkel durch die Weinberge finde ich sehr gelungen und einladend. Ich würde dort gerne mal Urlaub machen! Der Abschluss der Trilogie hätte nicht kürzer ausfallen dürfen, schließlich musste ich doch wissen was aus den geliebten Charakteren wurde! Ich finde es zum Beispiel so wunderbar das Irene, trotz ihrer Stellung sich nicht damit zufriedengibt, sondern anderen helfen will, die wie sie Arbeiterinnen sind. Sie ist zwar nun Gutsherrin aber deswegen ändert sich ihre Loyalität nicht, sie setzt sich ein ohne Rücksicht darauf, dass es Menschen gibt die ihr Steine in den Weg legen wollen. Ich habe es vermisst, wie detailreich und bildhaft die Autorin beschreibt, alleine deswegen sind die siebenhundert Seiten nur so verflogen. Ich hoffe auf viele weitere Bücher der Autorin, die mich genauso begeistern können wie diese. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge schließe ich das Buch und musste es auch erstmal sacken lassen! Fazit: Ich kann die Trilogie nur noch mal loben und jedem empfehlen der gerne in die damalige Zeit versetzt werden möchte und das sehr realistisch und mit interessanten Charakteren, die man einfach ins Herz schließen muss!

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Die deutsche Autorin Marie Lacrosse, welche so manchem Historienroman-Fan auch als Marita Spang (u.a. hat sie „Hexenliebe“ geschrieben) bekannt ist, hat uns nach dem großen Erfolg von Teil 1 „Das Weingut – In stürmischen Zeiten“ und Teil 2 „Das Weingut – Aufbruch in ein neues Leben“ nun den dritten Teil der Saga „Das Weingut – Tage des Schicksals“ geschenkt. Und ich meine wirklich „geschenkt“, denn obwohl ich die ersten beiden Bücher nicht kenne (was ich aber nachholen werde), ist für mich ihre letzte Neuerscheinung eines der großen Werke in 2019! Die Autorin nimmt uns mit ins Elsaß des 19. Jahrhunderts. Sie zeichnet durch die Protagonistin Irene, welche es als ehemaliges Dienstmädchen und als alleinerziehende Fabrikarbeiterin durch ihre große Liebe und mit einer ordentlichen Portion Schicksal zur Gattin eines Weingut- und Weinhandelsbesitzers bringt, ein außerordentlich spannendes, wie leider auch wahres Bild der Gesellschaft um 1880. Mit Franz Gerban hat sie einen zumeist loyalen Ehemann an ihrer Seite, mit ihrer Schwiegermutter Pauline eine Verbündete, die so manches Mal die Wogen im Hause des Weinhändlers glättet. Als Gegenspieler finden wir Franz` Schwester Mathilde und ihre Verwandte Otilie, welche durch Intrigen der Geschichte zusätzlichen Zündstoff geben. Aber nicht nur die Familiengeschichte hat mich gefesselt, sondern insbesondere die Staats- und Landesgeschichte dieser Zeit, welche die Autorin so geschickt in ihren Roman eingeflochten hat. Wie sie selbst zugibt, bedurfte es hierzu intensiver Recherchen, um Fiktion und Realität so gekonnt und lesenswert zusammenzubringen. Wir begleiten die Protagonisten in die ärmsten der Armenviertel, zu geheimen Sitzungen zur Veränderung der Gräben zwischen Arm & Reich bzw. Frau & Mann, wir nahmen an rauschen Festen und oberflächlichen Gesprächen des Adels teil und lauschten den taktischen Machenschaften der Abgeordneten im Reichstag. Wir lernten einiges über den Weinanbau und so manche Romangestalt wuchs mir ans Herz – wie z.B. die kleine Marie, welche von ihrem gewalttätigen Vater nach der Mutter Tod, vom Vater verschuldet, verschleppt wurde oder Hansi Krüger mit dem untrüglichen Sinn für den Weinanbau, der schlußendlich auch die gerechte Chance bekam, sich zu beweisen. Es sind nicht unbedingt die Hauptpersonen, die den Roman tragen. Es sind die vielen kleinen Geschichten, die gekonnt zu einem großen Werk zusammengefügt wurden. Besonders gefällt mir auch das Tempo, mit welchem uns Marie Lacrosse durch die Geschichte führt. Mal verweilt sie lange auf einer Stelle und erzählt ausführlich eine Szene oder Gedanken, mal macht sie einen Zeitsprung, ohne dass man das Gefühl hat, etwas verpasst zu haben; denn sie packt die übersprungene Zeit einfach in einen kurzen Rückblick, der den eigentlichen Lesefluß aber überhaupt nicht stört. Das ist meines Erachtens wirkliche Schreibkunst, welche nicht viele heutige AutorInnen beherrschen. Und so können auch über 700 Seiten wenig anstrengend, sondern kurzweilig sein. Zu keinem Zeitpunkt wurde ich zum Überfliegen des Textes angeregt, sondern es hat wirklich Freude gemacht, den ganzen Roman zu lesen. Dies bedeutete für mich mehrere Tage Lesegenuss ohne das Gefühl zu haben, das Ende endlich herbeisehnen zu wollen... im Gegenteil: ich würde mich freuen, wenn es irgendwann einen weiteren Teil der Weingut-Saga geben könnte mit der jungen Generation rund um Fränzel, Marie und Klara.

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Endlich ist die Trilogie vollständig! Irene und Franz sind endlich glücklich. Doch Irene fühlt sich in der Welt der besseren Kreise nicht wohl. Ich würde mich da aber auch nicht wohlfühlen. Leider gibt es noch Personen, die das Glück den Beiden nicht können. Es gab wieder so spannende Momente um dritten Band, dass ich ihn wirklich sehr sehr gerne gelesen habe. Ein paar Stellen haben mir sogar im Herzen wehgetan. An anderen Stellen hatte ich sogar Angst um die Liebe zwischen Irene und Franz. Die Beiden sind aber stark genug und schaffen alles.

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Das Weingut. Tage des Schicksals

Von: dorli aus Berlin

04.11.2019

„Das Weingut. Tage des Schicksals“ ist der dritte und abschließende Band rund um die fiktive Weinbauerfamilie Gerban aus Schweighofen. Die Ereignisse des zweiten Teils liegen fast vier Jahre zurück - Weinguterbe Franz Gerban und das ehemalige Dienstmädchen Irene sind mittlerweile verheiratet und führen mit ihren Kindern Fränzel und den Zwillingsmädchen Sophia und Klara ein glückliches Familienleben. Diese Geschichte beginnt im Oktober 1877. Das Weingut hat sich nach Wilhelm Gerbans Machenschaften erholt und Franz strebt – zum Leidwesen von Irene – zusätzlich zu seiner Arbeit als Weinhändler eine politische Karriere an. Irene fühlt sich aufgrund von Franz’ häufigen Reisen einsam und sehnt sich nach einer sinnvollen Aufgabe… Schon nach wenigen Seiten hat mich die Welt der Gerbans wieder gefangen genommen und ich habe gespannt das Geschehen verfolgt. Marie Lacrosse lässt ihre Protagonisten auch in diesem Band viele Höhen und Tiefen durchmachen. Es ist vor allen Dingen Franz’ Eifersucht, als Irene sich für die Rechte der Arbeiterfrauen engagiert und im Zuge dessen auch wieder Kontakt zu ihrem ehemaligen Geliebten Josef Hartmann hat, die die Ehe der Gerbans ins Trudeln bringt. Marie Lacrosse hat das Leben und den Alltag der Gerbans eng mit den tatsächlichen Geschehnissen des 19. Jahrhunderts verflochten. Zahlreiche historische Fakten und reale Ereignisse aus allen Lebensbereichen sorgen für Authentizität und lassen ein vielschichtiges Bild von Ort und Zeit vor den Augen des Lesers entstehen. Neben dem Weinanbau und -handel sowie den damit einhergehenden Aufgaben und Herausforderungen ist besonders die sozialpolitische Entwicklung Thema in diesem Roman. Es gelingt Marie Lacrosse ganz hervorragend, die oft unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen anschaulich und eindringlich zu beschreiben. Sehr mitreißend schildert die Autorin, wie Ausbeutung, Armut, mangelnde Hygiene und Krankheiten wie Diphtherie und Schwindsucht den Alltag besonders für Frauen und Kinder zu einem stetigen Überlebenskampf gemacht haben. Trotz der gewichtigen Themen lässt sich die Geschichte leicht lesen und bietet gute Unterhaltung. Unerwartete Ereignisse, Intrigen und mitreißende Schicksalsschläge halten das Geschehen lebendig - man kann durchweg mit allen Akteuren mitfiebern und ist stets neugierig darauf, was wohl als nächstes passieren wird. „Das Weingut. Tage des Schicksals“ hat mir sehr gut gefallen - eine spannende Mischung aus Familiengeschichte und fesselnder Historie, die dank der facettenreichen Schilderungen zu einem Spiegel der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts wird.

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Handlung: Schweighofen in der Pfalz, 1877 Nach all den Jahren voller Unruhe sind Irene und ihr Mann Franz endlich etwas zur Ruhe gekommen und genießen ihr privates Glück mit ihrer kleinen Familie. Doch der Alltag und die Routine greifen sehr nach dem Ehepaar, vor allem Irene fällt es schwer, stillzusitzen und nicht mehr einer regelmäßigen Tätigkeit nachzugehen. Hinzu kommt, dass Franz häufig auf Reisen ist, um sich mit Kunden des Weingutes zu treffen. Auch Irene möchte wieder eine Aufgabe haben, für die sie kämpfen möchte. Dabei fallen ihr wieder alte Interessen und Umstände ein, die sie schon immer gestört haben, allen voran die Rechte der Arbeiterfrauen. Um sich wieder mehr diesen Missständen zu widmen nimmt Irene heimlich den Kontakt zu Josef Hartmann wieder auf, ihrem ehemaligen Geliebten. Genau dies wollte Franz immer vermeiden und es gibt wiederholt Streitereien in der Ehe. Und schließlich erfährt Franz ein Geheimnis rund um seine Herkunft, welches für ihn und Irene alles ändern könnte Meinung: Auf mich wirkt das Cover sehr herbstlich und dafür ist es genau passend für die Jahreszeit, in der ich das Buch lese. Es gibt ein wiederholendes Motiv mit dem Schloss und den Weinreben. Dazu wird alles in rötlich-bräunlichen gehalten, was eine gemütliche Atmosphäre verströmt. Insgesamt empfinde ich das Bild als sehr stimmig und angenehm zu betrachten. Auch hier gibt es wieder eine starke Ähnlichkeit zu den beiden, bisher erschienen Teilen. Das macht die ganze Reihe stimmig und die drei Bücher nebeneinander sehen toll aus. Ich finde es gut, dass die Gestaltung ziemlich gleich geblieben ist und sich eigentlich fast nur die Farben etwas geändert haben oder die Szene aus einem leicht anderen Blickwinkel dargestellt wurde. Einerseits habe ich auf den dritten Teil der Weingut Saga hingefiebert, weil ich endlich wissen wollte, wie es weitergeht und die Geschichte endet. Gleichzeitig wollte ich das Lesen auch etwas hinauszögern, weil ich nicht wollte, dass diese wunderbare Reihe endet. Auf jeden Fall bin ich schon jetzt auf weitere Projekte von Marie Lacrosse gespannt, ihre Bücher versprechen spannende Geschichten, tolle Charaktere und perfekt recherchiertes historisches Wissen. Vor dem Beginn der Handlung gibt es erstmal eine für mich wirklich hilfreiche Auflistung der handelnden Personen. Den zweiten Teil hatte ich immerhin vor gut einem halben Jahr gelesen und dabei entfallen doch kleine Details. Als Auffrischung empfand ich es richtig gut, mir die Namen nochmals durchzulesen und sofort sind mir wieder einige Informationen, Charaktermerkmale und wichtige Handlungsdetails eingefallen. Danach gibt es noch einige Karten des Elsass, wo die wichtigsten Handlungsorte verortet wurden. So hat man als Leser die Möglichkeit, Wege nachzuverfolgen und man kann Entfernungen grob abschätzen. Außerdem hat es mir auch geholfen, eine ungefähre Einschätzung der Lage von Handlungsorten zu erhalten. Ich kenne mich im Elsass gar nicht aus und fand die Karten dementsprechend sehr hilfreich. Ich fand den Start in den Roman richtig gut. Tatsächlich lag das vor allem mit an der Widmung, die einfach toll ist. Es wird viel zu schnell als selbstverständlich wahrgenommen, wie viele Rechte die Frauen sich mittlerweile erkämpft haben und wie es noch vor gut 100 Jahren aussah. Es ist richtig, dass man dies nicht so schnell vergessen darf und daher war es für mich eine der besten Widmungen, die ich bisher gelesen habe. Nachdem mir die Schreibweise in meinem zuletzt gelesenen Buch nicht so gut gefallen hat, war sie hier eine Wohltat. Nicht zu kompliziert, nicht zu einfach und wunderbar zu lesen. Innerhalb von wenigen Seiten war ich von der Handlung gefangen und habe mich an viele Details aus den vorherigen Teilen erinnert. In die Schreibweise eingebunden wurden einige Fachbegriffe und Beschreibungen der Weinherstellung. Nicht alles war für mich sofort verständlich, doch bei einem sorgfältigen Lesen war es auch mir meist möglich, die Zusammenhänge zu verstehen und das Erklärte nachvollziehen zu können. Die Geschehnisse werden von einem allwissenden Erzähler geschildert, der einige Hintergrundinformationen gibt, aber auch Geheimnisse für sich behält. So wird natürlich die Spannungskurve weit oben gehalten und man konnte sich immer sicher sein, dass die weitere Handlung interessant werden wird. Am Anfang neuer Abschnitte wurde vermerkt, an welcher Örtlichkeit, sowie an welchem Datum die folgende Handlung stattfindet. So sind die Abschnitte gebündelter, nicht zu langatmig und insgesamt wirkt die Geschichte dadurch kompakter. Weiterhin ist es möglich, der ganzen Geschichte einen zeitlichen Rahmen zu geben. Auch gibt es einige Zeitsprünge, zwischen einigen Teilen liegen einige Jahre, die fix übersprungen waren. Das war auch wirklich notwendig, immerhin vergehen im gesamten Buch 13 Jahre, der Prolog spielt dann nochmal fünf Jahre nach dem letzten Kapitel. Zwar wurden so viele Längen vermieden, aber nicht alle. Irgendwann mitten in der Handlung, einige Probleme wurden gerade gelöst und alles erschien recht friedlich kam mir doch mal der Gedanke, was denn jetzt noch alles kommen könnte. Zu dem Moment dachte ich, dass es doch jetzt ein gutes Ende für den Roman wäre. Nachdem ich ihn aber zuende gelesen habe, war ich froh, dass die Autorin nicht eher aufgehört hat, sondern alle Erzählstränge zu einem guten Ende gebracht hat. An ganz vielen kleinen Stellen wird auch bei diesem finalen Teil wieder deutlich, wie ausführlich und genau die Autorin recherchiert hat, um am Ende ein stimmiges und rundes Werk präsentieren zu können. Jede Aussage wurde auf den Punkt gebracht und mir kam nicht einmal der Gedanke, an irgendetwas zu zweifeln oder eine Tatsache in Frage zu stellen. Auch durch Protagonisten und Ereignisse, die wirklich so geschehen sind, kommt viel Authentizität in den Roman. Ich konnte mir einige Situationen recht gut vorstellen und fand vieles als äußerst lebendig geschildert. Als Setting dienen einige, bereits bekannte Orte. Allen voran natürlich die Güter der Familie Gerban, die als Haupthandlungsort dienen. Einerseits waren viele Räume richtig gut vorstellbar und stimmungsvoll, gleichzeitig fiel es mir aber auch schwer, mir die Dimensionen vorzustellen. Das Weingut erschien riesig und zusammen mit den Weinbergen war es nicht einfach, eine ungefähre Vorstellung der Größe zu erhalten. Die Beschreibung einiger neuer Handlungsorte wurde recht kurz gehalten, was mich absolut nicht gestört hat. Der Fokus lag auch nicht darauf, sondern vermehrt auf den Rechten der Arbeiterinnen, was mir auch besser so gefallen hat. Es traten nur wenige neue Protagonisten auf, die durchweg eine wichtige Rolle spielen oder häufiger auftreten. Die meisten tauchten aus den ersten beiden Teilen wieder auf und waren dementsprechend wie alte Bekannte für mich. Mir sind auch nach wenigen Seiten direkt wieder Details zu ihrem Charakter und Aussehen eingefallen. Ich fand es richtig gut, dass sich die Protagonisten treu geblieben sind, nicht zu sehr verändert haben und immer noch dieselben waren, wie in den ersten beiden Teilen. Während diesen dritten Buches empfand ich viele Charaktere wieder als sympathisch und angenehm, allen voran natürlich Franz, Irene und ihre Familie. Sie sind weiterhin die herzlichen Menschen und haben auch eine interessante Entwicklung durchlebt. Beide sind natürlich reifer und erwachsener geworden, durchleben aber auch Wandlungen, entfernen sich voneinander und nähern sich wieder an. Ich muss aber gestehen, dass ich ab und an etwas die Geduld mit den beiden verloren habe. Gerade im letzten Drittel des Buches waren mir Franz, vor allem aber Irene etwas zu dickköpfig und wollten zu sehr ihren eigenen Willen. Fazit: Es ist komisch zu wissen, dass kein weiterer Teil der Weingut-Saga folgen wird, gleichzeitig denke ich mir aber auch, dass dieser dritte Teil der perfekte Abschluss der Reihe war. Die Geschichte wurde gewohnt stimmungsvoll geschildert, die Handlung wurde auf einem konstanten Niveau spannend gehalten und es wurde nie langweilig. Jeder Charakter war gut durchdacht und hat viel Lebendigkeit in den Roman hineingebracht. Und auch die Schreibweise mit den einbezogenen historischen Details hat mir mehr als gut gefallen. Ich kann die Weingut-Saga jedem Leser von historischen Romanen ans Herz legen und ich bin schon auf Neuigkeiten zu dem neuen Projekt der Autorin gespannt! Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

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