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Rezensionen zu
Das Weingut. Tage des Schicksals

Marie Lacrosse

Das Weingut (3)

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Von der ersten Seite an war ich gleich wieder in der Geschichte angekmmen. Irene und Franz führen eine glückliche Ehe. Ihr gemeinsamer Sohn Fränzel gedeiht prächtig und auch seine beiden jüngeren Schwestern machen Irene glücklich. Da Franz oft auf Reisen und mit den Aufgaben des Weinguts beschäftigt ist, erkennt Irene immer mehr, dass sie das Leben als Mutter nicht genug auslastet. Sie möchte für die ärmere Bevölkerung, vorallem aber für die arbeitenden Frauen kämpfen. Sie gründet Frauengruppen, dabei kreuzt sich ihr Weg wieder mit ihrem ehemaligen Geliebten Josef, der als Arbeitsführer aktiv ist. Die Treffen mit Josef hält Irene vor Franz geheim, als Franz dahinterkommt steht ihre Ehe auf der Kippe. Aber auch mit den Frauengruppen begibt sich Irene auf dünnes Eis, da die sozialistischen Ideen immer mehr in den Fokus geraten und schlussendlich verboten werden. Doch Irene möchte nicht aufgeben und kämpfen – für ihre Ehe und die Rechte der arbeitenden Frauen. Und Franz kämpft währenddessen auch: Für das Weingut, welches von einem Schädling bedroht wird, aber auch für seine Ehe, die immer wieder als nicht standesgemäß angesehen wird. Endlich: Der dritte Teil der packenden Weingut-Saga von Marie Lacrosse. Alle anderen Bücher mussten warten, da ich so gespannt darauf war, wie es mit Irene und Franz weitergeht. Selten hat mich eine Buchreihe so beschäftigt, so mitgerissen. Wie in den ersten beiden Teilen sind alle Figuren wieder absolut lebensnah gezeichnet. Sie leiden, sie machen Fehler, sie handeln nach ihrem Herzen. Nach den ersten Seiten hatte ich das Gefühl, wieder unter guten Freunden zu sein. Irene und Franz sind beide so stark, aber auch Pauline (Mutter von Franz) ist ein so feiner, sympatischer und kluger Charakter. Auch in diesem Teil kommen neue Figuren hinzu, einige verlassen uns. Mit ihren Figuren schafft Marie Lacrosse ein stimmiges Abbild der Bevölkerung des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Das Buch ist, wie seine Vorgänger, packend und berührend. Wie schon erwähnt, hat mich selten eine Buchreihe so gepackt, wie diese Reihe. Auch dieser Teil ermöglicht wieder eine komplette Flucht vor dem Alltag. Die Sprache ist teilweise sehr direkt, Marie Lacrosse zeigt eindringlich, warum der Kampf für bessere Arbeitsbedingungen so wichtig war. Hier wird nichts beschönigt, aber trotzdem klingt auch hier wieder viel Hoffnung mit. Die großen Themen in diesem Buch sind der Weinbau, der Kampf für bessere Arbeitsbedingungen der armen Bevölkerung und das damit verbundene Sozialistengesetz. Der Weinbau spielt auch hier eine größere Rolle als im ersten Band, vorallem habe ich viel über einen Schädling gelernt, der den Weinbau im ausgehenden 19. Jahrhundert vor große Probleme stellte. Marie Lacrosse beschreibt im zweiten Teil der Reihe die Arbeitsbedingungen in Fabriken, ihre Hauptfigur Irene musste diese am eigenen Leib erfahren. Diese Erfahrungen lassen Irene auch im dritten Teil nicht los, sie beginnt dagegen zu kämpfen. Es wird deutlich, wie und warum die Arbeiter aufbegehrten, vor allem aber auch, warum die Frauen sich erhoben. Diese mussten nach einem langen Tag in der Fabrik, bei der sie nur ein Bruchteils des Gehaltes der Männer bekamen und oft schutzlos den Fabrikherren ausgeliefert waren, noch bis spät in die Nacht Heimarbeit verrichten. Ganz oft war ihr Gehalt dann auch dafür da, die Familie durchzubringen, da viele Männer ihr Geld in der nächsten Kneipe in Alkohol umsetzten. Diese Erhebung der armen Bevölkerung drohte die komplette Gesellschaft zu verändern. So kam es nach Attentaten auf den Kaiser zu den „Sozialistengesetzen“. Diese sollten alle Bestrebungen der Sozialdemokratie (z.B. kürzere Arbeitszeiten) im Keim ersticken. All das beschreibt Marie Lacrosse so lebendig und lebensnah, als Leser hat man das Gefühl, dass man direkt neben dran steht und alles hautnah miterlebt.

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Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich die letzten Seiten des dritten und finalen Band der Trilogie rund um die Famiie Gerban gelesen. Im lezten Teil der Weingut Trilogie von Maria Lacrosse/Marita Spang wird der Untertitel "Tage des Schicksals" zum Grundthema. Doch zuerst erleben Irene und Franz ein paar glückliche und erfolgreiche Jahre auf ihrem Weingut in Schweighofen, wo ihre Kinder heranwachsen und die Geschäfte nicht besser laufen könnten. Irene, das ehemalige Dienstmädchen, hat sich noch immer nicht ganz in ihre Rolle als Gutsfrau eingefunden. Fränzel, der mittlerweile die Schule besucht, und ihre Zwillingsmädchen Sophie und Klara, erfordern nicht mehr ihre ganze Aufmerksamkeit und Irene beginnt sich zu langweilen. Sie ist weder gewohnt nicht für sich zu sorgen, noch nicht zu arbeiten. Deswegen möchte Irene den Kampf für die Rechte der Arbeiterinnen wieder aufnehmen, wobei sie Franz anfangs unterstützt. Doch als er die Chance bekommt, sich auf politischer Ebene für die Bevölkerung aus Elsass-Lothringen einzubringen, wird ihm der Einsatz von Irene bald zum politischen Hindenriss. Die Beiden geraten immer öfters in Streit und beginnen sich langsam zu entfremden. Sehr einfühlsam und vorallem sehr authentisch werden die Streitgespräche von Irene und Franz von der Autorin wiedergegeben. Sie haben mir aber vorallem aufgezeigt, wie unterschiedlich ein Satz/eine Aussage, von Mann und Frau wahrgenommen werden kann. Und genauso ist es! Deswegen waren auch größtenteils für mich alle Handlungen der beiden Sturköpfe nachzuvollziehen, obwohl man oftmals einen der beiden am liebsten schütteln möchte. Waren es im 1. Teil vorallem die Schrecken des deutsch-französischen Krieges und im 2. Teil die Arbeitsverhältnisse der Textilarbeiterinnen, so werden im 3. Teil die Lebensbedingungen der einfachen Arbeiter ins Visier genommen. Irene bleibt ihrem Einsatz für faire Arbeitsverhältnisse und für die Rechte der Frauen treu und schließt sich den Sozialdemokraten an, während Franz sich ebenfalls politisch einzubringen versucht. Er möchte dieselben Rechte und Bedingungen für Elsass-Lothringen erreichen, wie sie im restlichen Deutschen Reich herrschen. Ihre beiden unterschiedlichen politischen Wege bringen Probleme mit sich, vorallem nachdem öffentliche Auftritte der Sozialdemokraten verboten werden. Die historischen Fakten sind wieder exzellent recherchiert, was bei der Autorin wirklich ein absoluter Pluspunkt ist. In ihren Büchern lernt man ganz nebenbei so viel aus der deutschen Geschichte und dies auf absolut faszinierende Weise. Sie schafft außerdem ein beeindruckendes Bild der damaligen Wohnverhältnisse der einfachen Arbeiter. Die Einblicke in das Leben jeder Bevölkerungsschicht wird sehr gelungen dargestellt. Dabei führen Irenes Wege auch nach Wien, wo die Kluft zwischen dem Adel und dem Volk noch größer zu sein scheint. Die tiefen Einblicke in das Leben der Adeligen, ihre Arroganz und der Hochmut anderen gegenüber, wird hier sehr deutlich dargestellt. Aber auch auf dem Weingut bleibt nicht alles, wie gewohnt. Die Reblaus wird aus den USA nach Europa eingeschleppt und macht auch vor dem Weingut der Gerbans nicht Halt. Und Mathilde und Ottilie lassen ebenfalls ihre Ränkespiele nicht sein. Franz Mutter Pauline findet hingegen die Liebe, die die Gerbans nach Wien führt und Franz für einige Zeit in einem persönlichen Konflikt stürzt... Die Charaktere sind wie gewohnt sehr lebendig beschrieben und entwickeln sich weiter. Vorallem Pauline, Franz Mutter, die in den ersten beiden Teilen viel persönliches Leid erfahren musste, wird zu einer starken und endlich glücklichen Frau. Mathilde findet zu ihrem "alten Ich" zurück und macht Franz erneut das Leben schwer, während Fränzel langsam zu einem jungen Mann heranreift und die Ideen seiner Mutter unterstützt. Schreibstil: Was soll ich hier anderes sagen, als bereits in meinen anderen Rezensionen? Marita Spang/Marie Lacrosse überzeugt mich mit ihren Romanen immer wieder aus Neue. Ihre lebendigen Geschichten, die sie mit viel Historie schmückt, lassen mich immer wieder völlig in die damalige Zeit eintauchen. Sie hat erneut großartig recherchiert und erzählt fesselnd und detailliert. Am Ende gibt es wieder ein Glossar und einen Abschnitt über Wahrheit und Fiktion im Roman. Fazit: Mit einem traurigen Seufzer blicke ich nun zurück auf das Ende der Trilogie und finde es schade, dass ich diese wunderbare Reihe nun bereits zu Ende gelesen habe. Gerne hätte ich noch mehr von dieser Art Geschichtslehre, die lebendig und bildhaft erzählt wird und uns die Vergangenheit näher bringt. Ein gelungener Abschluss der Familiensaga. Ich kann die gesamte Trilogie einfach nur weiterempfehlen!

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Ein fulminanter Abschluss einer beeindruckenden Trilogie ...

Von: Isabel/engi aus Bietigheim-Bissingen

15.11.2019

Sehnsüchtig hatte ich schon auf diesen dritten und somit leider letzten Teil der Trilogie um das Weingut der Familie Gerban gewartet. Und was soll ich sagen – ihr ahnt es schon – ich bin absolut begeistert! Wieder einmal entführt uns die sympathische Autorin Marie Lacrosse, vielen auch bekannt als Marita Spang – nach Schweighofen in die Pfalz. Dort wird geliebt, gelebt und gelacht aber mit der Zeit kommt auch immer mehr Unfrieden auf. Franz und Irene scheinen sich fremd zu werden, obwohl sie doch vor noch gar nicht langer Zeit keine Mühen gescheut hatten, sich endlich wiederzufinden und heiraten zu können. Franz strebt nach höheren politischen Zielen und Irene fühlt sich allein gelassen und unzufrieden. Dunkle Wolken ziehen auf … Wie schon die Vorgängerbände hat auch dieses Buch es in sich. Gewaltig und fast ein wenig einschüchternd mutet es mit seinen über 700 Seiten an. Doch davon sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass man beim Lesen nur so durch die Seiten fliegt und das Buch gar nicht mehr zur Seite legen mag. Wie schon in den beiden Vorgängerbänden hat sich Marita viel vorgenommen und verarbeitet in ihrem Buch weit mehr als nur das Thema des Weinanbaus. Für Irene begibt sie sich ganz tief in die damalige Frauenbewegung, die für Frauen nicht nur gleiche Löhne, sondern auch für sie und vor allem ihre Kinder bessere und sicherere Lebensbedingungen zu erkämpfen versucht. Sogar einen Abstecher in die Welt des Adels dürfen wir als Leser machen. Wieder ein Thema, bei dem ich einiges dazu gelernt habe. Alles in allem ist das Buch eine rund rum gelungene Angelegenheit und ich bin ein wenig traurig, die Familie Gerban und ihre Freunde verlassen zu müssen. Gerne hätte ich noch ein wenig länger verweilt …

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Ein wunderschöner Abschied vom Weingut

Von: Nick Coll aus München

15.11.2019

Marie Lacrosse / Marita Spang gehört zu dieser der Gehetztheit des Alltags widerstehenden Art von Schriftstellern, die ihre Geschichten mit dem Tempo und der Ruhe schildern, die ihnen zusteht. Eine Erzählerin, die die schmerz-, aber auch hoffnungsvollen Lebensfäden seiner Protagonisten der Trilogie „Das Weingut“ nicht viel zu schnell verknotet, sondern auch über mehrere Bände frei wehen lässt. Und nach über 2000 Seiten (Gesamtlänge) wischt man sich ein Tränchen aus dem Augenwinkel, nicht nur aus Rührung und Empathie zu den einzelnen Personen, sondern weil es schon das Ende ist… Durch die Hauptprotagonistin Irene erfährt der Leser im dritten Band sehr zeitnah die Lebensbedingungen einfacher Leute in der Pfalz und Wien. Die junge Ehefrau mit einem guten Herzen, aber auch mit nicht unbedingt leichter Vergangenheit, beginnt sich für die Rechte der Arbeiterfrauen einzusetzen; ihr loyaler Ehemann hingegen geht in die Politik und kämpft für mehr Rechte für Elsass-Lothringen. Beide versuchen den gemeinsamen Weg zu gehen (was schnell scheitert) und stehen kurz vor dem Zusammenbruch der Ehe. Die Wellen versucht nicht zu selten Pauline zu glätten, aber die Tage des Schicksals sind gekommen... Die Spannung erwächst daraus, ob, und wenn ja wie, es der ganzen Weingutfamilie Gerban gelingt, das greifbare Glück festzuhalten. Dass Irene und der im Krieg verletzte Franz in manchen Momenten ihre Ecken und Kanten zeigen, kann dem Roman kaum schaden. Wie bekommt solch eine dramatische Geschichte schließlich das Happy End? Natürlich auf spannende Art und Weise und mit den zahlreichen unerwarteten Schicksalsschlägen. Ein paar fiese Personen, die schon im ersten und zweiten Band das Leben auf dem Weingut schwer machten, bleiben im Schlussband uns nicht erspart und tun ihr böses Werk weiter, verkomplizieren viele Situationen, so dass man manchmal schmunzeln oder gar leise schimpfen muss. Die im Buch gesetzten Figuren werden mit psychologischer Präzision gut beschrieben, die Konflikte dürfen reichlich Déjà-vus bei den Lesern auslösen. Der Unterhaltungswert der Trilogie ist immens groß. Marie Lacrosse hat mit ihrem letzten Band der Trilogie wieder einmal gezeigt, dass sie mitreißende Geschichten schreibt und die Leser dadurch in ihren Bann zieht. Die gesamte Schreibweise hat mich von der ersten Seite an begeistert. Die Autorin hat eine besondere Art Geschichten zu erzählen. Sie stellt einen gewissen Anspruch an die Leserschaft und genau das gefällt mir an ihr. Das Buch hat ein sehr schönes und qualitativ hochwertiges Cover, welches ganz gut sowohl farblich, als auch formatmäßig zu den vorherigen zwei Teilen passt. Zwei Karten und ein Personenregister zu Beginn der Geschichte verschaffen einen guten Überblick. Die empfohlene Literatur und ein hilfreicher Glossar runden das Bild ab, Wahrheit und Dichtung wird im Nachwort geliefert. Alles, was ein guter historischer Roman noch zu dem fesselnden Sujet braucht (: Mit einem traurigen Auge muss ich nun von dieser spannenden Trilogie Abschied nehmen, von der fulminanten Reihe, die mir große Unterhaltung geboten hat, und zugleich mich freuen, weil Marie Lacrosse gerade beim Schreiben ihres nächsten Romans ist. Von dieser Autorin kann man nur Gutes erwarten. Weiter so!

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Wieder eine wunderbare Fortsetzung rund um Das Weingut, auf das ich schon sehnlichst gewartet habe. Marie Lacrosse hat mich damals mit dem ersten Band der Reihe völlig umgehauen und auch nicht mehr losgelassen. Ich habe jedem neuen Teil entgegengefiebert und musste es dann auch immer gleich anfangen zu lesen. Das Cover ist das schönste dieser Reihe, es ist so wunderschön weil es herbstlich ist und das meine liebste Jahreszeit ist. Der Blickwinkel durch die Weinberge finde ich sehr gelungen und einladend. Ich würde dort gerne mal Urlaub machen! Der Abschluss der Trilogie hätte nicht kürzer ausfallen dürfen, schließlich musste ich doch wissen was aus den geliebten Charakteren wurde! Ich finde es zum Beispiel so wunderbar das Irene, trotz ihrer Stellung sich nicht damit zufriedengibt, sondern anderen helfen will, die wie sie Arbeiterinnen sind. Sie ist zwar nun Gutsherrin aber deswegen ändert sich ihre Loyalität nicht, sie setzt sich ein ohne Rücksicht darauf, dass es Menschen gibt die ihr Steine in den Weg legen wollen. Ich habe es vermisst, wie detailreich und bildhaft die Autorin beschreibt, alleine deswegen sind die siebenhundert Seiten nur so verflogen. Ich hoffe auf viele weitere Bücher der Autorin, die mich genauso begeistern können wie diese. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge schließe ich das Buch und musste es auch erstmal sacken lassen! Fazit: Ich kann die Trilogie nur noch mal loben und jedem empfehlen der gerne in die damalige Zeit versetzt werden möchte und das sehr realistisch und mit interessanten Charakteren, die man einfach ins Herz schließen muss!

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Die deutsche Autorin Marie Lacrosse, welche so manchem Historienroman-Fan auch als Marita Spang (u.a. hat sie „Hexenliebe“ geschrieben) bekannt ist, hat uns nach dem großen Erfolg von Teil 1 „Das Weingut – In stürmischen Zeiten“ und Teil 2 „Das Weingut – Aufbruch in ein neues Leben“ nun den dritten Teil der Saga „Das Weingut – Tage des Schicksals“ geschenkt. Und ich meine wirklich „geschenkt“, denn obwohl ich die ersten beiden Bücher nicht kenne (was ich aber nachholen werde), ist für mich ihre letzte Neuerscheinung eines der großen Werke in 2019! Die Autorin nimmt uns mit ins Elsaß des 19. Jahrhunderts. Sie zeichnet durch die Protagonistin Irene, welche es als ehemaliges Dienstmädchen und als alleinerziehende Fabrikarbeiterin durch ihre große Liebe und mit einer ordentlichen Portion Schicksal zur Gattin eines Weingut- und Weinhandelsbesitzers bringt, ein außerordentlich spannendes, wie leider auch wahres Bild der Gesellschaft um 1880. Mit Franz Gerban hat sie einen zumeist loyalen Ehemann an ihrer Seite, mit ihrer Schwiegermutter Pauline eine Verbündete, die so manches Mal die Wogen im Hause des Weinhändlers glättet. Als Gegenspieler finden wir Franz` Schwester Mathilde und ihre Verwandte Otilie, welche durch Intrigen der Geschichte zusätzlichen Zündstoff geben. Aber nicht nur die Familiengeschichte hat mich gefesselt, sondern insbesondere die Staats- und Landesgeschichte dieser Zeit, welche die Autorin so geschickt in ihren Roman eingeflochten hat. Wie sie selbst zugibt, bedurfte es hierzu intensiver Recherchen, um Fiktion und Realität so gekonnt und lesenswert zusammenzubringen. Wir begleiten die Protagonisten in die ärmsten der Armenviertel, zu geheimen Sitzungen zur Veränderung der Gräben zwischen Arm & Reich bzw. Frau & Mann, wir nahmen an rauschen Festen und oberflächlichen Gesprächen des Adels teil und lauschten den taktischen Machenschaften der Abgeordneten im Reichstag. Wir lernten einiges über den Weinanbau und so manche Romangestalt wuchs mir ans Herz – wie z.B. die kleine Marie, welche von ihrem gewalttätigen Vater nach der Mutter Tod, vom Vater verschuldet, verschleppt wurde oder Hansi Krüger mit dem untrüglichen Sinn für den Weinanbau, der schlußendlich auch die gerechte Chance bekam, sich zu beweisen. Es sind nicht unbedingt die Hauptpersonen, die den Roman tragen. Es sind die vielen kleinen Geschichten, die gekonnt zu einem großen Werk zusammengefügt wurden. Besonders gefällt mir auch das Tempo, mit welchem uns Marie Lacrosse durch die Geschichte führt. Mal verweilt sie lange auf einer Stelle und erzählt ausführlich eine Szene oder Gedanken, mal macht sie einen Zeitsprung, ohne dass man das Gefühl hat, etwas verpasst zu haben; denn sie packt die übersprungene Zeit einfach in einen kurzen Rückblick, der den eigentlichen Lesefluß aber überhaupt nicht stört. Das ist meines Erachtens wirkliche Schreibkunst, welche nicht viele heutige AutorInnen beherrschen. Und so können auch über 700 Seiten wenig anstrengend, sondern kurzweilig sein. Zu keinem Zeitpunkt wurde ich zum Überfliegen des Textes angeregt, sondern es hat wirklich Freude gemacht, den ganzen Roman zu lesen. Dies bedeutete für mich mehrere Tage Lesegenuss ohne das Gefühl zu haben, das Ende endlich herbeisehnen zu wollen... im Gegenteil: ich würde mich freuen, wenn es irgendwann einen weiteren Teil der Weingut-Saga geben könnte mit der jungen Generation rund um Fränzel, Marie und Klara.

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Endlich ist die Trilogie vollständig! Irene und Franz sind endlich glücklich. Doch Irene fühlt sich in der Welt der besseren Kreise nicht wohl. Ich würde mich da aber auch nicht wohlfühlen. Leider gibt es noch Personen, die das Glück den Beiden nicht können. Es gab wieder so spannende Momente um dritten Band, dass ich ihn wirklich sehr sehr gerne gelesen habe. Ein paar Stellen haben mir sogar im Herzen wehgetan. An anderen Stellen hatte ich sogar Angst um die Liebe zwischen Irene und Franz. Die Beiden sind aber stark genug und schaffen alles.

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Das Weingut. Tage des Schicksals

Von: dorli aus Berlin

04.11.2019

„Das Weingut. Tage des Schicksals“ ist der dritte und abschließende Band rund um die fiktive Weinbauerfamilie Gerban aus Schweighofen. Die Ereignisse des zweiten Teils liegen fast vier Jahre zurück - Weinguterbe Franz Gerban und das ehemalige Dienstmädchen Irene sind mittlerweile verheiratet und führen mit ihren Kindern Fränzel und den Zwillingsmädchen Sophia und Klara ein glückliches Familienleben. Diese Geschichte beginnt im Oktober 1877. Das Weingut hat sich nach Wilhelm Gerbans Machenschaften erholt und Franz strebt – zum Leidwesen von Irene – zusätzlich zu seiner Arbeit als Weinhändler eine politische Karriere an. Irene fühlt sich aufgrund von Franz’ häufigen Reisen einsam und sehnt sich nach einer sinnvollen Aufgabe… Schon nach wenigen Seiten hat mich die Welt der Gerbans wieder gefangen genommen und ich habe gespannt das Geschehen verfolgt. Marie Lacrosse lässt ihre Protagonisten auch in diesem Band viele Höhen und Tiefen durchmachen. Es ist vor allen Dingen Franz’ Eifersucht, als Irene sich für die Rechte der Arbeiterfrauen engagiert und im Zuge dessen auch wieder Kontakt zu ihrem ehemaligen Geliebten Josef Hartmann hat, die die Ehe der Gerbans ins Trudeln bringt. Marie Lacrosse hat das Leben und den Alltag der Gerbans eng mit den tatsächlichen Geschehnissen des 19. Jahrhunderts verflochten. Zahlreiche historische Fakten und reale Ereignisse aus allen Lebensbereichen sorgen für Authentizität und lassen ein vielschichtiges Bild von Ort und Zeit vor den Augen des Lesers entstehen. Neben dem Weinanbau und -handel sowie den damit einhergehenden Aufgaben und Herausforderungen ist besonders die sozialpolitische Entwicklung Thema in diesem Roman. Es gelingt Marie Lacrosse ganz hervorragend, die oft unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen anschaulich und eindringlich zu beschreiben. Sehr mitreißend schildert die Autorin, wie Ausbeutung, Armut, mangelnde Hygiene und Krankheiten wie Diphtherie und Schwindsucht den Alltag besonders für Frauen und Kinder zu einem stetigen Überlebenskampf gemacht haben. Trotz der gewichtigen Themen lässt sich die Geschichte leicht lesen und bietet gute Unterhaltung. Unerwartete Ereignisse, Intrigen und mitreißende Schicksalsschläge halten das Geschehen lebendig - man kann durchweg mit allen Akteuren mitfiebern und ist stets neugierig darauf, was wohl als nächstes passieren wird. „Das Weingut. Tage des Schicksals“ hat mir sehr gut gefallen - eine spannende Mischung aus Familiengeschichte und fesselnder Historie, die dank der facettenreichen Schilderungen zu einem Spiegel der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts wird.

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