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Rezensionen zu
Tagebuch eines Buchhändlers

Shaun Bythell

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Als ich "Tagebuch eines Buchhändlers" von Shaun Bythell das erste Mal sah, wusste ich: Dieses Buch muss ich unbedingt lesen. Nicht nur, weil ein Buchladen vielleicht so ein kleines bisschen ein Wunschvorstellung von mir ist (die wahrscheinlich niemals eintreten wird), sondern auch, weil ich das ganze Metier einfach unglaublich interessant finde, aber tatsächlich selbst noch gar nicht so viel darüber weiß. Deshalb war meine Intention beim Lesen ein paar mehr persönliche Eindrücke über das führen eines Buchladen zu bekommen. "Tagebuch eines Buchhändlers": Darum geht es The Book Shop ist die größte Second-Hand-Buchhandlung Schottland und ein Paradies für Buchliebhaber. Als Basitzer Shaun Bythell den Lasen erwarb, wusste er allerdings noch nicht, was die Zukunft des Buchhandels für ihn bereit hält und worauf er sich da einlassen würde. Neben den bis zur Decke gefüllten Bücherregalen und antiquarischen Schätzen, sind es leider oft auch unfreundliche Kunden oder seine Angestellten, die ihm das Leben schwer machen. Dazu kommt die Konkurrenz durch Onlineriesen wie Amazon, die es kleinen Buchhändlern immer schwer machen, ihre Kassen zu füllen. Das Buch ist wie ein richtiges Tagebuch aufgebaut, in dem Shaun Bythell seinen Alltag im Buchladen schildert. Zu Beginn jedes Kapitel wird angegeben wie viele Bücher verkauft und gefunden wurden. Am Ende findet sich noch die Angabe zu seinen Einnahmen und die Anzahl der Kunden, die etwas gekauft haben. Neben den Schilderungen aus seinem Leben, gibt es auch immer wieder Hintergundinformationen, wie bestimmt Dinge (z.B. der Verkauf über Amazon) funktionieren, oder wie sich bestimmte Sachverhalte im Laufe der Zeit entwickelt haben "Tagebuch eines Buchhändlers": Mein Fazit "Tagebuch eines Buchhändlers" ist ein Buch, das man einfach lieben muss, wenn man sich für die Literaturwelt interessiert. Wer allerdings eine gut strukturierte Romangeschichte mit roten Faden erwartet ist hier auf jeden Fall an der falschen Adress. Viel mehr ist die Geschichte wirklich eine Art Tagebuch, dafür hat man das Gefühl Shaun Bythell wirklich kennen zu lernen und kann sich gut in sein Leben und seine Arbeit hineinversetzen. Seine Beschreibungen versieht er mitunter durch eine Portion Humor und Sarkasmus. Wir lernen seine Freundin und seine Katze, die schottische Küstenkleinstadt Wigtown und seine Mitarbeiter und Freunde kennen. Das Buch ist unaufgeregt, aber liest sich trotzdem sehr schnell und flüssig und eigentlich möchte man es gar nicht mehr aus der Hand legen, um noch ein bisschen länger in dem charmanten Buchladen zu verweilen.

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Shaun Bythell betreibt seit 2001 eine der größten antiquarischen Buchhandlungen auf dem britischen Festland. Zu dieser kam er wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kind: der alte Antiquar stand kurz vor der Rente und Bythell, auf Sinn- und Berufssuche in seinem Heimatstädtchen Wigtown im schottischen Landstrich Galloway, wollte bei ihm ein Buch kaufen. Er kaufte allerdings gleich den ganzen "Bookshop". Der Rest gehört zur Legendenbildung, denn mittlerweile ist die Buchhandlung und auch Inhaber Shaun Bythell sowie seine amerikanische Freundin Anna, die etwas exzentrische Angestellte Nancy und der immer dicker werdende Kater Captain überregional bekannt. Buchliebhaber aus aller Welt besuchen Wigtown, das immer mehr Büchermenschen und Kunstschaffende anzog und mittlerweile zur "Book Town" avanciert ist, in der mehrere - vor allem antiquarische Buchhandlungen - ansässig sind. In "Tagebuch eines Buchhändlers" beschreibt Bythell nun seinen Alltag im Jahr 2014, wobei er am Anfang und Ende jedes Eintrags nicht wie die fiktive Bridget Jones gerauchte Zigaretten und gegessene Süßigkeiten aufzählt, sondern die übers Internet bestellten und im Laden gefundenen Bücher (die Zahl ist nicht immer deckungsgleich) sowie die Anzahl der Kunden (die meisten Kunden kaufen nichts) und die Tageseinnahmen. Dann gibt er Anekdoten aus seinem Leben zum Besten, nicht immer aber meistens haben sie mit seinem Leben als Buchhändler zu tun. Ob es die skurrilen, unverschämten oder einfach nur nervigen Kunden sind (ein paar wenige sind auch nett) oder die Dinge, die seinen Job eigentlich ausmachen, wie das Ankaufen von Büchern, u.a. aus Nachlässen (die er meist erst sichten, dann abholen und lagern muss) sowie der täglichen Auseinandersetzung mit dem Internet und seiner Preispolitik, etc.: das alles trägt zur Entzauberung seines Berufsstands bei. Welcher bibliophile Leser hat nicht schon einmal davon geträumt, eine Buchhandlung zu besitzen oder zumindest in einer zu arbeiten? Bythell zumindest empfiehlt allen, die das vorhaben, erst einmal gründlich darüber nachzudenken, bevor sie diesen Schritt gehen und die Memoiren von (ehemaligen) Buchhändlern zu lesen. Mir hat das sehr gut gefallen und ich habe mich durchaus - bis auf eine Längen - unterhalten gefühlt. Man darf nicht vergessen, es ist ein Tagebuch und vieles wiederholt sich auf die ein oder andere Weise. Schön ist, dass man viel über Schottland lernt, das Land und seine Leute sowie seine Kultur. Man weiß natürlich als Leser nicht, wie viel Fiktion in diesem Tagebuch steckt und ob es wirklich 1:1 die Lebensrealität Bythells dokumentiert. Ob Shaun Bythell wirklich zum Typus des griesgrämigen Buchhändlers wie Dylan Moran in der satirischen Serie "Black Books", die er zu Anfangs erwähnt, gehört? Zumindest vermag er es uns dies erfolgreich vorzugaukeln - und das ist recht amüsant!

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Schottland und Bücher. Zwei der Dinge, die ich über alles liebe. Vollkommen klar, dass ich Shaun Bythells Tagebuch eines Buchhändlers unbedingt lesen musste, oder? DIE HANDLUNG Tagebuch eines Buchhändlers ist – wie der Name bereits vermuten lässt – wie ein Tagebuch aufgebaut. Shaun Bythell, Eigentümer des größten Secondhand-Buchladens in Schottland (The Bookshop), hielt im Jahr 2014 Tag für Tag fest, mit welchen Kunden er Bekanntschaft machte, wie sich seine Angestellten verhielten und was den kleinen Ort Wigtown so besonders macht. Was sich anhört wie der Traum vieler, ist in der Realität allerdings oftmals nicht ganz so rosig, wie man es sich vorstellen mag. MEINE MEINUNG Tagebuch-Einträge geben natürlich den besten Einblick in den Alltag eines Buchhändlers, den man sich vorstellen kann. Und gerade diese Authentizität macht dieses Buch aus: Shaun beschreibt sehr ausführlich, wie schwer es ist, in Zeiten von Amazon mit einem eigenen Buchladen bestehen zu können und sagt den E-Book Readern, allen voran dem Kindle, den Kampf an. Was er mit eben diesem Gerät gemacht hat und in welcher Form es sich dennoch im The Bookshop befindet, müsst ihr unbedingt nachlesen. Ich als Kindle-Besitzerin darf hier natürlich nicht allzu laut aufschreien (zumal ich meinen Kindle wirklich auch sehr liebe), allerdings hat Shaun mit seiner Kritik durchaus recht und es ist unheimlich interessant zu erfahren, mit welchen Schwierigkeiten Buchhändler aufgrund des Einflusses des Versandriesen konkret zu kämpfen haben. Wichtigste Message in diesem Buch war also schonmal: Unterstützt euren Buchhändler vor Ort! Gerade der Tagebuch-Charakter macht das Buch allerdings auch an der einen oder anderen Stelle sehr zäh. Aufgrund des fehlenden Spannungsbogens ist es nichts, was man mal eben so „weglesen“ kann, finde ich. Es ist vielmehr eine reine Ansammlung von Geschehnissen, die sich Tag für Tag in Shauns Buchladen beziehungsweise in Wigtown abspielen. Dem muss man sich bewusst sein, wenn man dieses Buch lesen möchte. Gerade deshalb eignete es sich für mich jedoch perfekt dazu, immer mal wieder hineinzublättern, während ich größtenteils mit einem anderen Buch beschäftigt war. Besonders amüsant fand ich Shauns Angestellte, die nicht selten einfach das tun, was sie gerade möchten und die Anweisungen ihres Chefs nicht beachten. Nichtsdestotrotz sind sie allesamt sehr besondere Charaktere, die durchaus liebenswert sind. Meine Lieblingsangestellte war Nicky: Was sie anbelangt, könnt ihr euch auf so einige Kuriositäten freuen, über die in Shauns Tagebuch berichtet wird. Auf der anderen Seite spielen natürlich auch Kunden eine ganz zentrale Rolle in Shauns Mitschriften. Ich war wirklich negativ überrascht, wie dreist manche Menschen eigentlich sein können: Dass Bythell gelegentlich fast durchdreht, mag ihm hier wirklich keiner verübeln. Der Schreibstil wirkte auf mich an einigen Stellen etwas hochgestochen. Er war zwar leicht verständlich, allerdings kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand so in ein Tagebuch schreibt. Allerdings hatte ich oftmals auch das Gefühl, dass es an der deutschen Übersetzung lag, sodass ich es gar nicht unbedingt negativ bewerten würde. Es wäre auf jeden Fall interessant, das Buch noch einmal auf Englisch zu lesen. An manchen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass Shaun noch ein wenig mehr ins Detail gegangen wäre. Es kam vor, dass er beispielsweise nur einen Satz a la „Heute habe ich Buch xy beendet.“ geschrieben hat. Dabei hätte mich vor allem bei ihm interessiert, was seine Meinungen zu den jeweiligen Büchern sind. Andererseits kann ich mir auch vorstellen, dass es andere Leser stören würde, sodass es vermutlich eine rein persönliche Schwierigkeit für mich war. An einigen wenigen Stellen ging Bythell allerding kurz darauf ein, was die Lektüre mancher Bücher mit ihm gemacht hat und so konnte ich meine Bücher-Wunschliste auch tatsächlich um zwei Titel erweitern, auf die ich mich sehr freue. Nicht zuletzt muss ich natürlich auf die wundervolle Atmosphäre im schottischen Wigtown eingehen: Die Ortschaft hat nur etwa 920 Einwohner auf und sieht auf den Fotos einfach traumhaft aus. Für meinen nächsten Schottland-Aufenthalt steht sie mit ganz oben auf der Liste. Ein Traum wäre es natürlich, am jährlichen Wigtown Book Festival teilzunehmen, über das Shaun ebenfalls sehr ausführlich in seinem Buch erzählt. FAZIT Mir hat Tagebuch eines Buchhändlers alles in allem gut gefallen, auch wenn es sich an der einen oder anderen Stelle gezogen hat. Aber ganz ehrlich: So spannend wie wir uns den Betrieb eines Buchladens zum Teil vorstellen, ist es einfach auch nicht immer. An vielen Tagen ist kaum was los und vor dem Hintergrund des immer größer werdenden Einflusses von Amazon sind finanzielle Schwierigkeiten an der Tagesordnung. Heißt konkret: Die meisten Tage laufen einfach sehr ähnlich ab, weswegen das Buch nicht ganz so viel Abwechslung bietet wie ein anderes. Trotzdem war es eine schöne Lektüre, die mir in einigen Lesemomenten die Augen geöffnet und mich inspiriert hat.

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Shaun Bythell ist der Besitzer des größten Buchladens in Schottland, wo er an die 100.000 Gebrauchtbücher führt. In seinem (fiktiven?) Tagebuch erzählt er von seinen alltäglichen Sorgen, Ärger mit Angestellten und Kunden, aber auch von den schönen Seiten seines Berufs. Tag für Tag (außer Sonntag) begleiten wir den antiquarischen Buchhändler Shaun Bythell ein ganzes Jahr lang und erleben dabei Höhen und Tiefen dieses Berufs. Die Eintragungen für jeden Tag beginnen mit der Anzahl der Online-Bestellungen und der dafür gefundenen Bücher. Oft bleiben die Bücher unauffindbar, da sie falsch einsortiert wurden - die Angestellte Nicky hat dafür immer eine ausgefallene Begründung parat - oder vielleicht gestohlen wurden. Nach einigen herausragenden Ereignissen des jeweiligen Tages, ein besonderes Kundengespräch, Ankauf einer Büchersammlung, Schwierigkeiten mit dem Online-Bestell-System oder Ähnliches, endet der Tageseintrag mit den Tageseinnahmen und der Anzahl der Kunden, was in der Regel leider recht deprimierend ist. Jedem Monat ist ein Zitat aus George Orwells „Erinnerungen an eine Buchhandlung“ aus dem Jahr 1936 vorangestellt, das von Bythell kurz kommentiert wird, indem er es mit seiner gegenwärtigen Situation vergleicht. Bei allen Schwierigkeiten mit dem Konkurrenten Amazon und geizigen Kunden lässt Shaun Bythell aber auch immer wieder eine Begeisterung für den Beruf des Buchhändlers und für Bücher an sich durchblicken. Dies alles ist sehr interessant und gibt Einblicke in die Branche. Dabei lässt sich das Buch aber sehr locker lesen. Shaun Bythell schreibt oft sehr sarkastisch, manchmal geradezu böse, aber man muss auch immer wieder schmunzeln. Ein bisschen öde fand ich die ständigen Wiederholungen. Andererseits macht gerade dies die Tagebucheinträge auch authentisch.

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Inhaltsangabe: The Bookshop ist das größte Antiquariat von Wigtown, einem kleinen Ort in Galloway südwestlich von Schottland. Zum ersten Mal fiel Shaun Bythell bewusst mit 18 Jahren die Secondhand-Buchhandlung auf, als dieser bei seinen Eltern auf Besuch war. Zwölf Jahre später suchte er ganz gezielt diesen Laden an der Hauptstraße auf, um sich einen Roman zu kaufen. Dabei kam er mit dem Vorbesitzer Leo Walmsley ins Gespräch, einem älteren Herrn, der Shaun den Vorschlag unterbreitete, seine komplette Buchhandlung zu kaufen um in dieser Branche Fuß zu fassen. Der junge Schotte, der beruflich noch nichts gefunden hat was ihm Spaß macht, übernimmt am 01. November 2001 - genau einen Monat nach seinem einunddreißigsten Geburtstag tatsächlich das Antiquariat. Doch schnell wird dieser mit der ernüchternden Wahrheit konfrontiert. Zwischen der Vorstellung einer charmanten, höflichen, zahlungswilligen Kundschaft und der harten Realität der Buchbranche liegen Welten. Nur ganz selten möchte ein vermeintlich begeisterter Literaturliebhaber freiwillig den vorgeschriebenen Preis für sein neu entdecktes Schmuckstück bezahlen. Doch nicht nur mit diesem Problem muss sich Shaun tagtäglich herumschlagen, auch Großkonzerne wie zum Beispiel Amazon sorgen für Schwierigkeiten. Egal ob es das Bewertungssystem ist, bei dem angeblich unzufriedene Kunden ihren Frust ablassen oder der US-Konzern, der die Preise so niedrig hält, dass Ladenbesitzer gezwungen werden sich dem anzupassen und dadurch kaum mehr etwas verdienen. All diese Umstände sorgen dafür, dass sich Shaun Bythell finanziell auf dünnem Eis bewegt. Bei seinen Mitarbeitern herrscht ein ewiges Kommen und Gehen, doch eine Vollzeitkraft kann sich der fleißige Schotte kaum mehr leisten. Nicky, eine tüchtige aber exzentrische Angestellte unterstützt ihn tageweise, damit Shaun seinen Bestand aufstocken- oder sich um andere Belange kümmern kann. Feilschende Kunden und die harte Konkurrenz sorgen dafür, dass die Kasse oftmals leer bleibt, was das Überleben eines solchen Antiquariats vor eine echte Herausforderung stellt. Denn nicht nur Fixkosten und Gehälter müssen bezahlt werden, sondern auch ständig anfallende Reparaturen und Renovierungsarbeiten am Gebäude. Der Antiquar nimmt uns auf eine tägliche Reise durchs Jahr mit und gewährt uns Einblick in das harte Geschäft eines Buchhändlers. Eigene Meinung: Wollten sie schon immer einmal wissen, was ein Buchhändler des größten Antiquariats von ganz Schottland den ganzen Tag so macht? Dann ist dieses Taschenbuch aus dem btb-Verlag von Shaun Bythell genau die richtige Lektüre um einen interessanten Einblick hinter die Kulissen zu erhalten. Am 05. Februar startet der fleißige Buchhändler sein Schreibprojekt, in dem er über ein Jahr lang tagtäglich in Form eines Tagebuches über seine Arbeit autobiografisch berichtet. Er schreibt von kuriosen und teilweise amüsanten Kundengesprächen, erzählt von seltsamen und witzigem Kundenverhalten, bei dem sich der ein- oder andere auf jeden Fall wiederfinden wird. Auch seine Sorgen und Nöte die ihn belasten verschweigt er nicht, wie zum Beispiel der Großkonzern Amazon oder die ständig feilschende Kundschaft. Darüber hinaus berichtet Bythell auch über das berühmte Wigtowner Book Festival sowie über seinen eigenen Buchclub, welcher dem Leser Aufschluss gibt, was zusätzlich zum Tagesgeschäft und Buchverkauf noch anfällt. Der Schotte Shaun Bythell ist selbst ein Buchfanatiker, der gerne zynisch und sarkastisch gegen die Dreistigkeit mancher Menschen ankämpft und ein großer Verfechter von Kindle und digitalen Readern ist. Wie er gegen die moderne Technik vorgeht, die das Büchersterben begünstigt sieht sowohl der Leser als Foto im Buch, wie auch der Besucher vor Ort. Fazit: Shaun Bythell möchte mit diesem Buch den Leser wachrütteln und vor Augen führen, wie schwer das Leben als Antiquars sein kann. Mit dieser Lektüre will er dem Käufer die Botschaft übermitteln, auch mal in einer Buchhandlung vor Ort eine Lektüre zu kaufen und dieses nicht über den Onlinehandel günstig zu bestellen. Buchzitat S. 6/7: "Die meisten der Leute, die zu uns kamen, gehörten zu der Sorte, die man überall als lästig empfinden würde, denen sich aber in einem Buchladen ein besonders günstiges Bestätigungsfeld bietet." Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen

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Das Cover hat mich verzaubert und einfach neugierig gemacht. Natürlich auch Erwartungen geweckt. Je öfter ich es anschaue umso mehr Details entdecke ich. Meine Meinung Das Buch ist wie der Titel es sagt, ein Tagebuch und genauso ist es aufgebaut. Ich liebe es und zwar alles an dem Buch. Ich erkenne auch genau das wieder was ich erlebt habe, wenn ich eine Buchhandlung besucht habe. Auch muss ich ehrlich gestehen auch ab und zu eher zu den „schwierigen“ Kunden zu gehören. Auch wird einem klar, wie sehr Großkonzerne der Lesekultur bzw den kleinen Händlern schaden. Sicher sieht das ein SPler anders, aber für mich steht es fest, dass ich weiter versuchen werde. Kleine Buchhandlungen zu unterstützen anstatt den Großkonzernen. Natürlich um SPler mit dem Kauf ihres Buches zu unterstützen, werde ich auch auf diesen Plattformen kaufen. Aber nun zurück zum Buch. Es hat einen gewissen Pragmatismus und es ist mit einer Prise schwarzen Humor geschrieben. Ich konnte mir oft genug ein breites Grinsen nicht verkneifen. Es ist einfach herrlich zu lesen. Man erkennt, die Liebe zu Büchern. Man möchte also nichts lieber als dieses Antiquariat zu besuchen und darin zu stundenlang zu stöbern. Da es sich ja um Geschehnisse handelt, die sich wirklich so oder fast genauso zugetragen haben, hat man alles bildlich vor Augen und man wundert sich als Leser eigentlich über nichts mehr. Auch diverse Fotos aus der Buchhandlung schmücken dieses Buch. Was die Authentizität noch mehr unterstützt und es einfach so ist, als ob man immer mittendrin ist. Es ist einfach nur zauberhaft, wie man in die Welt des Buchhandels eingesaugt. Fazit Eine klare Leseempfehlung für alle, die gerne mehr über das Leben eines Buchhändlers und wie es hinter den Kulissen einer kleinen Buchhandlung zugeht. Ich habe dieses Buch in mein Herz geschlossen.

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Zäher Einblick

Von: Isa aus Großheide

10.09.2019

Das schöne Cover und der Klappentext animierten mich dazu, das Buch zu lesen. Shaun Bythell gibt in diesem Buch seinen Alltag als Buchhändler in Tagebuchform wieder und wir begleiten ihn dabei ein Jahr. Interessant fand ich den Blick hinter die Kulissen, wie z.B. der An- und Verkauf von Antiquariaten, dem Online-Handel, den Wünschen der Kunden … Es gibt keinen Handlungsablauf, Shaun Bythell gibt seine täglichen Erlebnisse zur Buchhandlung preis, wenige Tage beinhalteten auch sein Privatleben; dabei kommen einige Personen immer wieder vor, wie seine Mitarbeiterin Nicky oder Mr. Deacon, ein Stammkunde. Im Laufe der einzelnen Tage wird man gefühlt mit „tausenden“ von Buchtiteln überhäuft, liest über den Ärger mit Angestellten und Kunden, die ihm mehr oder weniger auf die Nerven gehen, liest häufig über den „Stress“ mit Amazon. Mir gefiel dieses Buch nicht besonders, es hat sich sehr zäh gelesen und viele Einträge wiederholten sich. Shaun Bythell wurde mir im Laufe des Buches immer unsympathischer, so dass ich mich fragte, warum bleibt er Buchhändler, wenn er so unzufrieden und zynisch ist.

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„Ob ich ein Buchhändler de métier sein möchte? Alles in allem – trotz der mir entgegengebrachten Freundlichkeit meines Arbeitgebers und einiger glücklicher Tage, die ich in dem Laden verbracht habe – nein.“ (George Orwell: Erinnerungen an eine Buchhandlung) 2001 erwarb Shaun Bythell seine Buchhandlung The Bookshop, die zu einer der größten Secondhand- Buchhandlungen Schottlands geworden ist und die damit auch ein wahres Paradies für Bücherfreunde ist. In Tagebuch eines Buchhändlers (erschienen am 12.08.19 bei btb) gewährt Bythell uns nun einen Blick hinter die Kulissen. Auf amüsante, unterhaltsame, aber besonders auch auf kritische Weise erzählt er von seinem Beruf als Buchhändler, der ihm so einiges abverlangt. „Nach dem Mittagessen ist die Papierrolle für die Kasse zu Ende gegangen […], weshalb ich etwa zwanzig Stück bestelle. Damit sollte die Kasse für die nächsten ein bis zwei Jahre versorgt sein. Hoffentlich kürzer, wenn das Geschäft wieder besser läuft.“ Als Bücherliebhaber erscheint einem die Arbeit als Buchhändler vermutlich ziemlich paradiesisch: Sein Hobby zum Beruf machen, anderen Menschen den ganzen Tag lang die geliebte Literatur näher bringen und interessante Gespräche führen. Doch wie Bythell teils humorvoll, teils sehr erst zeigt: Die Realität sieht leider ganz anders aus. Zwar verschaffen ihm unerwartete antiquarische Funde immer wieder einen Höhenflug, doch in Zeiten von Amazon und Onlineshopping plagen ihn zahlreiche finanzielle Sorgen. Jeden Tag listet er darum in seinem Tagebuch akribisch seine Einnahmen auf und überlegt, wie er seinen Umsatz steigern kann. So ist jeder Eintrag in irgendeiner Weise geprägt durch die Sorge um den Fortbestand seines Ladens und als Leser gewinnt man irgendwie den traurigen Eindruck, dass es manchmal kaum mehr um die Literatur an sich geht. Das Geld hat die Kunst gefressen, so erscheint es zuweilen. Auf viele bibliophile Leser wirkt Tagebuch eines Buchhändlers damit wie der von Franz Kafka beschriebene „Faustschlag auf den Schädel,“ der die Einstellungen des Lesers grundlegend verändert. Man möchte es darum glatt wie Bythell machen und einen Kindle erschießen oder sein Amazon-Kundenkonto für immer löschen. „Den ganzen Nachmittag über war es still im Laden – bis um 16:59 Uhr, als ein Paar mittleren Alters hereinspazierte […]. Beide gingen sofort zu den Kisten mit den noch nicht ausgepreisten Büchern von Stuart Kelly und stöberten darin herum. Sie nahmen ziemlich viele der Bände heraus und stapelten sie überall auf dem Boden.“ Berührend und anschaulich beschreibt Bythell (für alle, die es vergessen haben sollten), was den Kontakt zum Buchhändler vor Ort so lohnenswert und wunderbar macht: Die vielen, mit Büchern gefüllten Regale, die Möglichkeit, ein Buch herauszunehmen, darin zu blättern oder auch die ersten Seiten zur Probe zu lesen und natürlich das persönliche Gespräch mit Menschen, die Bücher ebenso zu schätzen wissen wie man selbst. In diesem Sinne ist das Tagebuch um einige Fotografien aus Bythells Buchhandlung ergänzt, die so zauberhaft eingerichtet ist, dass sie mit Leichtigkeit ein Geschäft aus der Winkelgasse sein könnte. Man möchte sich direkt in den nächsten Flieger nach Schottland setzen… Tagebuch eines Buchhändlers – Eine dringend benötigte Ode an den lokalen Buchhandel. Lest weiter unter: https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Tagebuch-eines-Buchhaendlers/Shaun-Bythell/btb-Taschenbuch/e556495.rhd

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