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Rezensionen zu
Mit dem Rücken zur Wand

Hera Lind

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Spannender Tatsachenroman

Von: buchundkaffee

14.03.2022

„Ich fühlte mich wie ein Flipperautomat, bei dem alle Kugeln gleichzeitig losgeschleudert wurden: Angst, Selbstmitleid, Zorn, Wut, Rache, Gerechtigkeitsgefühl, Entschlossenheit, etwas zu ändern. Jetzt. Sofort. Für immer.“ (S. 156) Ich zäume mal das Pferd von hinten auf. Zunächst einmal sollte das Buch unbedingt mit einer Triggerwarnung versehen werden. Es geht hier um brutale häusliche Gewalt. Es war für mich kaum auszuhalten, und ich hatte anfänglich kurz überlegt, ob ich es abbrechen sollte. Andererseits war ich wiederum so neugierig, ob Sara es geschafft hat, dieser Hölle zu entkommen. Saras Geschichte hat mich sehr betroffen gemacht und tief berührt … Hinzu kommt, dass ich schon viele Tatsachenromane der Autorin gelesen habe. Sie schreibt die Geschichten der Protagonistinnen immer so fesselnd, dass ich trotz der oft schlimmen und grausamen Geschehnisse immer weiterlesen wollte, so auch hier. Sara ist alleinerziehende Mutter von zwei kleinen Kindern. Ihr Mann kam bei einem Autounfall ums Leben, als sie gerade mit ihrer Tochter Romy schwanger war, und der kleine Moritz war erst zwei Jahre alt. Sie hatte mit ihrem Mann ein Restaurant betrieben, welches allerdings komplett verschuldet war. Kurze Zeit später starb auch ihre Mutter und dann auch noch ihre Oma, die ihr ihr Haus vererbte, das allerdings direkt neben dem Haus ihrer Kindheit stand, in dem auch heute noch ihr Vater lebte, der gewalttätig war und ihr und ihrer Mutter das Leben zur Hölle gemacht hat. Sie zieht also mit beiden Kindern in das Haus und lernt Daniel kennen, der als Untermieter zu ihr zieht und mit dem sie bald darauf auch eine Liebesbeziehung beginnt. Die Kinder mögen ihn sehr, und alles könnte so schön sein … wenn da nicht ihr Vater wäre, der sich keinen Deut gebessert hat und wieder zu einer großen Gefahr für sie wird. Auf Daniel kann sie leider nicht zählen, sie merkt schnell, dass er ein absolutes Muttersöhnchen ist und lieber wieder zu seiner Mutter zieht, anstatt Sara beizustehen. Dann lernt Sara Marius kennen, und ein Plan beginnt in ihr zu reifen, der allerdings in einer Katastrophe endet … Ab diesem Punkt las sich das Buch dann spannend wie ein Krimi. Das ist natürlich auch Hera Linds fantastischem Schreibstil zu verdanken. Ich hätte noch so viel zu dem Inhalt des Buches zu sagen, möchte aber nicht weiter spoilern. Ich habe mich oft gefragt, warum sie sich das überhaupt antut und nicht „einfach“ mit ihren beiden Kindern wegzieht, um in Ruhe ihr Leben zu leben und auch ihre Kinder zu schützen. Aber so „einfach“ war es eben nicht für sie aufgrund der finanziellen Probleme. Auch die Beziehung zu Daniel habe ich ab einem gewissen Punkt nicht mehr nachvollziehen können. Aber Sara hat ihre Gefühlswelt sehr eindringlich und absolut authentisch beschrieben, und für sie gab es keinen anderen Ausweg. Ich könnte noch stundenlang über dieses Buch schreiben, obwohl es mich oft sprachlos gemacht hat. Es wird mir definitiv noch nachhaltig im Gedächtnis bleiben. Von mir gibt es absolut verdiente 5 Sterne, allerdings mit einer eingeschränkten Leseempfehlung wegen der grausamen Thematik.

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Mit dem Rücken zur Wand

Von: Ursula Bernotat

27.02.2022

Liebe Hera Lind, dieses Buch mit dem Rücken zur Wand ist ergreifend, spannend oft nicht vorstellbar, daß es Situationen gibt im Leben welches Menschen fähig sind sie zu ertragen , heil und trotzdem gestärkt sich mit eigener Kraft herauszufinden um dann positiv in die Zukunft sehen. Jedes Ihrer Bücher fasziniert und hält mich bis zur letzten Seite in Spannung. Manchesmal auch in Aufregung weil ich mich oft auch darin wiederfinde In Erwartung auf Ihren nächsten Tatsachen Roman verbleibe ich mit lieben Grüßen Ursula Bernotat

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wieder toll geschrieben, erschreckendes Schicksal

Von: Tilman Schneider

09.02.2022

Sara hatte eine üble Kindheit. Sie musste nicht nur mit ansehen, wie ihr Vater die Mutter regelmäßig schlug und bestrafte, nein, sie wurde auch selbst immer wieder Opfer seiner Schläge und Wutanfällen. Als erwachsene Frau, kehrt sie als alleinerziehende Mutter, wieder ins Haus neben ihrem Vater zurück. Sie hat das Haus geerbt und nach dem Tod ihres Mannes und dem Verlust des gemeinsamen Geschäftes, muss sie jeden Cent umdrehen und ist dankbar, für dieses Erbe. Ein anfänglich guter Versuch, wieder Kontakt mit ihrem Vater aufzunehmen, endet wieder im Streit und mit einem Fausthieb in Saras Gesicht. Eine erneute Anzeige bringt nichts und Sara ist wieder das Opfer und der Täter kann weiter schalten und walten. Die Frustration, die Angst, die Wut steigern sich immer mehr und auch von ihrem neuen Partner, bekommt Sara keine Unterstützung. Gemeinsam mit der neuen Partnerin ihres Vaters, wünscht sie sich endlich mal eine Klatsche für den gewaltätigen Mann, aber die Frauen sind immer auf sich gestellt. Doch dann reift ein Plan… Hera Lind hat erneut eine wahre Geschichte aufgeschrieben und das Schicksal von Sara, deckt sich sicherlich mit vielen Frauen auf der Welt. Es ist spannend zu lesen, schrecklich und doch auch mit Hoffnung. Das Rechtssystem macht einen wütend und die Taten fassungslos. Hera Lind versteht es, ihre Figuren mit Respekt aufzubauen und zu beschreiben und bringt all die Verzweiflung, Wut und Frustration super rüber, aber genauso schenkt sie wunderschöne Moment und vereinzelte Perlen des Glücks. Das Nachwort von Sara hat mich sehr bewegt und berührt und Danke auch an das Nachwort von Hera Lind, es gibt einen Einblick in ihr Tun und Schaffen und Danke Hera Lind, dass sie so vielen eine Stimme geben und ihr Schicksal nicht im Dunkeln lassen.

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Sara steht zusammen mit Helga und Marius wegen versuchten Mordes respektive Anstiftung zur gefährlichen Körperverletzung vor Gericht. Das Opfer ist der 71-jährige Vater von Sara, die zusammen mit dessen Lebensgefährtin Helga die Tat bei Marius in Auftrag gegeben hat. Geplant war „nur“ ein Denkzettel, doch die Aktion ist komplett aus dem Ruder gelaufen, und der alte Mann wurde so schwer verletzt, dass er lange im Koma lag, bevor er sich in der Reha erholen konnte. Doch Sara sieht sich nicht als Täterin, sondern als Opfer ihres narzisstischen und gewalttätigen Vaters, dem sie und ihre verstorbene Mutter stets ausgeliefert waren. Das Buch schildert, wie es zu der Tat kommen konnte: Solange Sara sich erinnern kann, hat der Vater sie und ihre verstorbene Mutter psychisch und physisch aufs Übelste schikaniert, massive Gewalt war an der Tagesordnung. Sara kommt schließlich auf ein Internat, absolviert anschließend sehr erfolgreich eine Lehre, heiratet, startet zusammen mit ihrem Mann ein Restaurant-Projekt und bekommt einen Sohn. Als ihr Mann bei einem Autounfall stirbt, ist sie hoch verschuldet und mit einer Tochter schwanger. Knapp 12 Monate später, mit Ende 20, erbt sie das Haus ihrer Großmutter, das direkt neben dem ihres Vaters steht. Sie nimmt nach einiger Überlegung das Erbe an – zum einen aus finanziellen Gründen, zum anderen weil sie Haus und Wohngegend für Sohn und Tochter als Paradies sieht und weil sie dann selbst nicht mehr arbeiten muss, sondern sich um die Kinder kümmern kann. Sie hofft, nun als Erwachsene in Harmonie und Frieden mit ihrem Vater leben zu können. Doch das entpuppt sich als schöner Traum, denn der alte Mann hat sich nicht geändert und macht ihr das Leben zur Hölle. Auch seine von ihm getrennt wohnende Lebensgefährtin Helga hat unter seiner Brutalität zu leiden, schafft es jedoch nicht, das Verhältnis zu beenden. Als sich zu dem an Saras Haus arbeitenden Dachdecker Marius ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt, entsteht der Plan, dass er der Geeignete ist, um dem Vater einen Denkzettel zu verpassen – Sara und Helga wollen ihn mit je 1000 € dafür bezahlen. Doch die Tat läuft komplett aus dem Ruder und hat katastrophale Folgen. Resümee: Hera Lind hat auf Bitten Saras dieses Buch mit ihrer Geschichte geschrieben. Bei der Beurteilung möchte ich differenzieren: Schriftstellerisch ist das Buch exzellent. Hera Lind versteht es, den Leser so mitzureißen, dass er in die Handlung regelrecht eintaucht. Durch die Mischung aus Rückblenden in Saras von väterlicher Gewalt geprägte Kindheit einerseits und die Schilderung der Situation als erwachsene direkte Nachbarin ihres Vaters, der ihr das Leben zur Hölle macht, andererseits, ist ein spannender Roman entstanden. Davon zu trennen sind inhaltliche Aspekte, denen ich mit mehr oder weniger großem Unverständnis begegnet bin. Wobei es natürlich immer schwer ist, Verhalten von Menschen in Situationen zu bewerten, die man in dieser Härte glücklicherweise nicht selbst erlebt hat, sodass man sich nur bedingt in sie hineinversetzen kann. Dennoch: Sara legt ihre Gründe, das Erbe der Großmutter anzunehmen und trotz ihres als gewalttätig bekannten Vaters in das Nachbarhaus zu ziehen, ausführlich dar (siehe Inhaltsangabe). Hier hatte ich bereits die vage Vermutung, dass die finanziell verschuldete junge Witwe und Mutter trotz der ausführlichen Begründungen einen Weg wählt, der für sie vordergründig am bequemsten ist, da er sie weiterer Überlegungen enthebt, wie sie ihr Leben fortan meistern will. Hat sie nach ihren extrem traumatischen Kindheits-erlebnissen wirklich geglaubt, ihr Peiniger habe sich geändert? Warum will sie nicht nur sich, sondern auch ihre Kinder dieser potenziellen Gefahr aussetzen? Aber o.k., da die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt, ist das Vorhaben vielleicht einen Versuch wert, obwohl selbst ihre Halbschwester sie warnt. Sara indes wischt alle Zweifel beiseite: „Darüber wollte ich lieber nicht nachdenken. Es DURFTE (sic) nicht wieder knallen!“ (Pos. 311) Doch bereits beim Willkommensfrühstück, zu dem Sara ihren Vater einlädt, um ihren Willen zu einer friedlichen Nachbarschaft zu demonstrieren, zeigt sich, dass er ganz der Alte geblieben ist: Er schikaniert sie und ihre kleinen Kinder während seines Besuchs aufs Übelste. Spätestens als sich dieses Verhalten nicht nur fortsetzt, sondern steigert und schließlich eskaliert, sodass die Situation mehr und mehr an ihren Nerven zehrt, auch ihre Kinder darunter leiden, hätte sie aus der Gefahrenzone wegziehen müssen. Erst recht, weil ein Grund für die Annahme des Erbes war, dass Sohn und Tochter dort behütet wie im Paradies aufwachsen könnten. Denn sie steht nicht „mit dem Rücken zur Wand“ (Titel), das heißt, sie ist nicht in einer ausweglosen Situation. Zum Beispiel hätte sie das Haus – wie ihre Halbschwester ihr rät – verkaufen und von dem Erlös zumindest einen Teil ihrer Schulden begleichen können. Schließlich hat sie auch noch ein Mietshaus von ihrer Großmutter geerbt, das sie und ihre Kinder nicht nur finanziell absichert, sondern ihnen sicher auch eine Wohnmöglichkeit bieten würde. Aber Sara stellt sich stur: „Es ist doch mein Recht, mein Erbe anzunehmen! (…) Meine Oma hat mir das Haus bestimmt nicht vererbt, damit ich es verkaufe!“ (Pos. 357) Als der Vater ihr mit der Faust so heftig ins Gesicht schlägt, dass sie monatelang in zahnärztlicher Behandlung ist, rät die Polizei von einer Anzeige ab: „In solche privaten Streitereien mischen wir uns von der Polizei nur ungern ein. Es bringt einfach nichts.“ (Pos. 2010). Stattdessen legt man ihr – wie später z. B. auch der Zahnarzt - einen Umzug nahe. Doch sie bleibt kompromisslos, mit dem Argument, dass sie sich damit nicht ihrem Vater beugen und die Kinder nicht aus ihrer gewohnten Umgebung reißen will … obwohl sie selbst sich kaum noch aus dem Haus traut. Als sie versucht, über einen Anwalt eine einstweilige Verfügung für ein Näherungsverbot des Vaters zu ihr und den Kindern zu erwirken, rät er ihr davon ab, weil er fürchtet, dass der alte Mann dann erst recht aggressiv reagiert. Stattdessen solle sie ihm aus dem Weg gehen und eine Bodycam tragen, um Übergriffe beweisen zu können. Sieht man von der Einstellung von Polizei und Anwalt ab, bei denen sie Hilfe gesucht hat, ist Saras Haltung generell passiv: Statt selbst aktiv zu werden und etwas an ihrer Lage zu ändern (z.B. durch Verkauf des Hauses und Umzug), hofft sie jahrelang auf die Hilfe ihrer Mitmenschen und darauf, dass jemand anderes endlich mal den Mut hat, ihrem Vater die Meinung zu sagen. Auch eine kleine Abreibung sollte ihm einmal verpasst werden, damit er weiß, wie sich so etwas anfühlt. Ihre extrem naive Hoffnung ist, dass der 70-Jährige, der Zeit seines Lebens ein brutaler Narzisst gewesen ist, sein Verhalten dann zum Positiven ändert. Auch das schon verzweifelt anmutende Festhalten an der On-Off-Beziehung zu Daniel, an dem sie bemängelt, dass er ihr kaum eine Stütze ist, unter dem Einfluss seiner Mutter steht, und möglichst keine Probleme haben will, entzieht sich meinem Verständnis. Bequem ist es allerdings, dass er sich um ihre Kinder kümmert, wenn sie wegen der Situation mit ihrem Vater dazu nicht in der Lage ist. Nein, Sara ist mir, bei allem Mitgefühl für ihre traumatische Kindheit, als Erwachsene nicht sympathisch. Sie kommt als Person rüber, die gerne den Weg einschlägt, der für sie möglichst wenig Mühe / Eigeninitiative bedeutet, sondern den andere für sie bereiten. Bei Schwierigkeiten hofft sie darauf, dass andere aktiv werden, ihr helfen und die Probleme für sie lösen. Tun sie dies nicht oder nur sehr bedingt, wie z.B. Daniel, so gelten sie in ihren Augen als „Weicheier“. Fazit: schriftstellerisch ein dickes Plus, inhaltlich ein ebenso dickes Minus.

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Dramatisch - Aufwühlend - Mitreißend

Von: Mirabellaparadise

31.01.2022

Seit HERA LIND wahre Schicksale mit Fiktion kombiniert und damit konstant auf den Bestsellerlisten landet, fiebere ich jedem neuen Werk entgegen. Bei MIT DEM RÜCKEN ZUR WAND geht es um ein aktuelles Thema: HÄUSLICHE GEWALT. Ein Thema, welches gerade in den Zeiten der Pandemie nicht zu unterschätzen ist: Familien hocken durch Arbeitslosigkeit, Homeschooling, Homeoffice sowie Quarantäne ununterbrochen auf engsten Raum zusammen. Da heizen sich die Gemüter schon mal auf. Insbesondere das Leid betroffener Kinder wird von niemandem bemerkt. Stumme Hilferufe bleiben unbeachtet. Aber diese Geschichte spielt nicht in Zeiten der Pandemie, sondern in den Jahren 2008 und 2017. Aufwühlende Rückblicke in die Kindheit der Protagonistin Sara, alleinerziehende Mutter zweier Kinder, ergänzen die Handlung. Zum Inhalt: Sara erbt das Haus ihrer Großmutter (Nachbarhaus ihres Vaters) sowie ein 8-Familien-Mietshaus. Sie entschließt sich, in das Wohnhaus einzuziehen, da sie Schulden hat. Ich muss zugeben, dass mich diese Entscheidung von Sara überrascht. Nicht nur sie, sondern auch ihre Mutter wurden vom Vater misshandelt – so sehr, dass Sara im zarten Alter von 13 Jahren der Familie „entnommen wurde“, in die Obhut des Jugendamts kam und seitdem jeden Kontakt mit dem Vater vermieden hat. Daher frage ich mich: „Wieso zieht Sara in das Nachbarhaus ihres Vaters (mit einem gemeinsamen Garten) ein?“ Das Sprichwort: „Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um“, scheint die Protagonistin nicht zu kennen. Aufgrund ihres Erbes hätte sie meines Erachtens durchaus eine Wohnung in dem Mietshaus beziehen und das Haus ihrer Großmutter vermieten oder verkaufen können. Die „vorprogrammierten“ Konflikte lassen nicht lange auf sich warten. Die Situation eskaliert. Ihr aktueller Lebensgefährte Daniel macht dabei keine gute Figur. Er hält sich aus allem raus und verdrückt sich tagelang zu seiner Mutter. Daher versucht Sara, das Problem selbst zu lösen, indem sie einen Fremden engagiert, der dem Vater „einen Denkzettel“ verpassen soll. Ein Denkzettel mit ungeheuren Folgen, der sie auf die Anklagebank wegen versuchten Mordes bringt. Wie gewohnt hat LIND die WAHRE GESCHICHTE so spannend erzählt, dass ich sie an einem Tag verschlungen habe. Die Aufgliederung der Kapitel, der Schreibstil und die Wortwahl sind einfach mitreißend.

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In Hera Linds neustem Roman geht es um die alleinerziehende Sara, die nach dem Tod ihrer Großmutter deren Haus erbt und mit ihren beiden Kindern einzieht. Sie könnte endlich aufatmen und ihr Leben wieder etwas mehr genießen, wäre da nicht ihr gewaltbereiter, cholerischer Vater, der im Haus nebenan wohnt. Dieser erschwert ihr von Anfang an das Zusammenleben und lässt keine Provokation aus. Bis sie sich eines Tages zum ersten Mal mit fatalen Folgen zur Wehr setzt. Das Buch greift ein sehr, sehr wichtiges Thema auf - häusliche Gewalt. Leider in zu vielen Familien an der Tagesordnung, weshalb ich es gut und wichtig finde darüber zu sprechen bzw. es in einem Roman aufzugreifen. Wie im Nachwort auch erwähnt wird, kommt es auch vor allem aktuell zu Zeiten von Lockdown, sozialer Isolation, Quarantäne leider wieder häufiger zu solchen Vorfällen in den Familien, weshalb es Hera Lind auch ein Anliegen war mit dem Roman darauf aufmerksam zu machen. Interessant ist hierbei vor allem, dass es sich um eine wahre Begebenheit handelt und die Hauptperson aktiv mit im Schreibprozess involviert war. Aufgrund der Aktualität des Themas hat mir das Buch gut gefallen. Zudem mag ich den Schreibstil von Hera Lind sehr gerne, da es sich sehr flüssig lesen lässt. An mancher Stelle empfand ich die Geschichte ein wenig zu sehr in die Länge gezogen, z. B. was die Schilderungen zum Verhalten des Vaters betrifft. Alles in allem gut zu lesen, aber kein Roman mit großen Überraschungs- oder Wow-Effekten. Ich vergebe für das Buch daher 3,5 🌟

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Auch dieser Roman einer mit lieb gewonnenen Autorin beruht auf Tatsachen. Hera Lind erzählt die Geschichte einer alleinerziehenden Mutter - sie nennt sie im Buch Sara - die zwei Kinder hat und das Haus der Oma erbt. Sie zieht dort ein - aber der Vater von Sara lebt im Haus daneben. Er war es einst, der Saras Kindheit zur Hölle werden ließ mit seiner Gewalt gingen sie und die Mutter. Dennoch, finanziell ist sie froh, das Haus geerbt zu haben - aber der Vater wird wieder zur Bedrohung, aber Sara ist jetzt kein verängstigtes Kind mehr, sondern eine gestandene Frau, die sich wehrt. Welchen Plan sie hat verrate ich euch nicht - lest selbst ... Hera Lind schreibt von der tickenden Zeitbombe VATER - als die Sara ihn immer gesehen hat. Dennoch versucht Sara jetzt - da sie in Nachbarschaft mit ihm lebt, ein Verhältnis aufzubauen, das ein Nebeneinander möglich machen soll, das soll aber nicht lange gutgehen ... Ein Schlag ins Gesicht lässt sie Rachegedanken spüren und ... ... plötzlich steht sie vor Gericht !!! Extrem gut geschrieben, hat mich emotional mitgenommen, was diese Frau als Kind erdulden musste, deren Mutter es nicht schaffte, sich und die Tochter vom Vater zu trennen. Wie Sara schließlich reagierte, sei dahingestellt, und hier möchte ich mir kein Urteil erlauben, in jedem Fall finde ich es sehr gut, dass sich die Autorin der Geschichte angenommen hat, weil es ganz sicher nicht die einzige ist, die so bzw. ähnlich passierte. Gewaltopfer sollen sich das nicht gefallen lassen, das ist einmal klar - ob man mit Gewalt zuschlagen soll, das möchte ich mir nicht anmaßen zu entscheiden ... Ein Buch aus dem Leben - ein Buch, welches sicher nicht einfach war zu schreiben - ein Buch, das sich sehr spannend liest, sehr zu Herzen gehend, sehr gut !!!!

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Wirklich Hera Lind?

Von: Franziska

21.01.2022

Dieses Buch fand ich - entschuldigung - fürchterlich und langweilig. Hera Lind lese ich schon, seit sie Bücher schreibt, erst ihre Romane und auch mittlerweile einige ihrer neuen Bücher, die auf Tatsachen basieren. Hier ist was schief gelaufen, der Schreibstil ist so was von nicht Frau Lind, ruckelig, unnatürliche Dialoge, fragwürdige Sprache teilweise. Die handelnden Personen sind mir alle unsympathisch, die Art und Weise, wie sie handeln nicht nachvollziehbar. Ich fand es sehr anstrengend, das Buch zu Ende zu lesen und kann es nicht empfehlen. Dies ist meine eigene Meinung dazu, jede Menge anderer Personen fanden es ja wohl gut, wenn man die Rezensionen liest. Bei mir hat es leider nicht den positiven Eindruck hinterlassen.

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