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Rezensionen zu
Grenzgängerin aus Liebe

Hera Lind

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2 Schicksale, ein Buch

Von: Bücherwürmchen

11.05.2022

Der gewohnte leichte Schreibstil von Frau Lind lässt einen ihre Tatsachenromane nicht mehr aus der Hand legen und auch dieses Buch hat mich von der 1. Seite an gefesselt. Es ist erschütternd zu erfahren, was Menschen für komplizierte Lebenswege gehen und erdulden müssen, um ihr Glück zu finden. Leider muss ich 1 Stern abziehen, da es ein paar Kleinigkeiten gibt, die falsch dargestellt sind und mich beim Lesen etwas verärgert haben. Ich bin fast gleichaltrig wie die Hauptdarstellerin und ebenfalls in der ehemaligen DDR aufgewachsen und hätte mir deshalb gewünscht, dass Frau Lind für ihre Bücher über die deutsch-deutsche Teilung eine Lektorin aus "dem Osten" engagiert, der diese Unstimmigkeiten sofort aufgefallen wären: - ABBA (übrigens auch meine Lieblingsband) war in der DDR keineswegs verboten und durfte sogar auftreten. Es gab Schallplatten und Kassetten, von denen ich selbst welche besitze. - es gab keine Möglichkeit, als Privatperson ein Bankkonto zu eröffnen, von denen D-Mark abgehoben werden konnte. Es gab zwar Sperrkonten, auf die Westgeld überwiesen werden konnte, aber ausgezahlt wurde gerenur in DDR-Währung. - Der Schriftsteller und Dramaturg Bertold Brecht wurde nur in Westdeutschland Bert Brecht genannt. Es gab und gibt zahlreiche Bertold-Brecht-Straßen, aber keine Bert-Brecht-Straße. Trotzdem hat mir die Geschichte gut gefallen und die Nachworte der Protagonistinnen haben mich sehr berührt. Ich hoffe, dass inzwischen ein Treffen möglich war und die Freundschaft weiterhin besteht!

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In seinen zwanziger Jahren ist man noch leicht zu beeindrucken und verliebt sich gerne. Genau das widerfährt auch der jungen Sophie, die sich von Karsten, dem älteren und durchaus wohlhabenden und einflussreichen Mann, gerne verwöhnen lässt. Immer wieder verspricht er ihr ein gemeinsames Leben, das er vorab mit Geschenken und immer neuen Liebesschwüren untermalt. Doch natürlich stehen seine Frau und Kinder besonders in den Ferien und an Wochenenden im Vordergrund. Geplagt vom schlechten Gewissen ermöglicht er ihr einen Urlaub in Bulgarien, bei dem Sophie den jungen, gutaussehenden Hermann aus dem Westen über den Weg läuft. Es scheint Liebe auf den ersten Blick für Hermann, der die junge Ostdeutsche gerne mit Agneta von Abba vergleicht. Der Urlaub geht zu Ende und von nun an ist Sophie hin und her gerissen … Hermann im Westen scheint unerreichbar aber eine gemeinsame Zukunft mit Karsten zeichnet sich auch nicht ab … Sophie wagt einen Schritt, für den sie für die nächsten Jahre bitter bezahlen wird … Ich muss gestehen, dass ich zu Anfang einfach nur mit dem Kopf schüttelte bezüglich der Naivität der Protagonistin. Kann man wirklich immer wieder genau das Falsche tun? Schließlich kam ich jedoch zu dem Entschluss, dass es wohl durchaus möglich ist, dass man sich immer tiefer in den Dreck reitet, ohne wirklich etwas dagegen machen zu können. Auch ich habe in meinem Leben viel riskiert, musste aber Gott sei Dank dafür nicht so bitter bezahlen wie Sophie. Ich freue mich, dass sie dank Hera Lind ein kleines Sprachrohr in die Welt bekommt, ihr Schicksal zu teilen und hoffe, dass sie trotz aller Widrigkeiten noch viele schöne Jahre genießen konnte und weiterhin kann. Mein abgezogenes Sternchen bezieht sich nicht auf Sophies Geschichte, sondern auf die sprachlichen Schnitzer, die den Charakteren Redewendungen des 21ten Jahrhunderts in den Mund legten, die es damals unmöglich gegeben haben konnte. Dank Svenja Pages, DER Stimme für Hera Lind Hörbücher, hat mich das Hörbuch bestens unterhalten und ich vergebe somit verdiente vier von fünf Sternen.

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Grenzgängerin

Von: Kristall86 aus An der Nordseeküste

27.05.2021

Klappentext: „Die junge Sophie aus Weimar ist beeindruckt, als sie Hermann aus dem Westen kennenlernt. Soll sie Karsten, ihren verheirateten Liebhaber und einflussreichen DDR-Funktionär verlassen? Hermann schwärmt von Westdeutschland und verspricht Sophie das Paradies auf Erden. Doch als ihr Ausreiseantrag bewilligt wird, stehen nur seine Eltern am Bahnhof, Hermann selbst ist für Monate beruflich im Ausland. Das hält sie nicht aus, sehnt sich nach Karsten. Erneut überquert sie die Grenze, nicht ahnend, dass sie in eine Falle mit doppeltem Boden geraten ist …“ Ja, ich gebe es zu, Hera Lind weiß auch hier wieder ganz genau den Leser zu fesseln. Mit dieser Geschichte, wie auch mit ihren letzten dieser Reihe, zeigt sie die dunkle und oft stillgeschwiegene Zeit von damals auf und bohrt in alten Wunden. Sie beschreibt die großen Gelüste nach dem Westen und das vermeintlich einfach und profane Leben im Osten. Ihre Figuren leben diese Zeit richtig gut auf und das Gedankenkino läuft vor dem inneren Auge mit. Man hat schnell ein Gesicht zu den Menschen und sie wirken auf einen sehr vertraut. Sprach- und Schreibstil sind wieder äußerst flüssig und klar. Emotionen werden gezeigt und unterstreichen die damalige Lage ungemein stark. Von Spannung bis hin zu Liebeleien wird hier alles gekonnt und stilsicher angerissen - ich vergebe 4 von 5 Sterne!

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Sophie ist sehr beeindruckt als sie Hermann aus dem Westen kennenlernt. Auch weiß Sophie nicht ob sie für Hermann ihren verheirateten Freund Karsten in Weimar verlassen soll. Als Sophie dann einen Ausreiseantrag stellt stehen nur Hermanns Eltern am Bahnhof, denn Hermann ist für einige Monate beruflich im Ausland. Je länger Sophie im Westen ist umso mehr sehnt sie sich nach Karsten und beschließt zurück nach Weimar zu gehen, doch damit löst Sophie etwas aus womit sie wohl nie gerechnet hätte. Schon seit vielen Jahren lese ich die Tatsachenromane von Hera Lind sehr gerne und war schon manches Mal entsetzt was ein Mensch aushalten muss um glücklich zu sein. Auch bei diesem Roman hier war ich sofort vom Klappentext angetan und so habe ich voller Vorfreude aufs Lesen mit dem Buch begonnen. Zu Beginn bin ich wirklich sehr gut in die Handlung des Buches eingetaucht allerdings hatte ich je weiter ich vorankam immer mehr Probleme beim Lesen gehabt. Den Erzählstil den Frau Lind gewählt hat empfand ich als sehr angenehm und auch wie der gesamte Roman aus der Sicht von Sophie erzählt wurde hat mir gut gefallen. Sophie ist noch sehr jung als sie Karsten kennenlernt und ja mir kam sie fast schon Naiv vor in ihrem Verhalten und manches empfand ich dadurch auch nicht glaubwürdig. Gut die Geschichte mit Hermann hat es nicht leichter gemacht. Dann darf Sophie ausreisen und ab diesem Punkt muss ich sagen habe ich sie nicht mehr verstanden. Wie kann man nur so blauäugig sein? Dies ging mir einfach nicht in den Kopf. Ja, es war eine andere Zeit aber Sophie ist nur drei Jahre älter als meine Mutter und ich glaube nicht, dass sie so gehandelt hätte. Dem Handlungsverlauf an sich konnte ich immer gut folgen und ja die getroffenen Entscheidungen waren für mich allerdings nicht immer Nachvollziehbar. Durch die sehr detaillierten Personenbeschreibungen konnte ich mir alle Figuren des Romans völlig problemlos vor dem inneren Auge entstehen lassen. Obwohl ich noch nie in Weimar oder den anderen Orten war, obwohl ich die neuen Bundesländer kenne, konnte ich mir alle Handlungsorte durch die genauen Beschreibungen gut vorstellen beim Lesen. Etwas was mich den gesamten Roman über genervt hat war das Wort „Klamotten“, ich finde es einfach herabwürdigend und entwürdigend Kleidung so zu nennen auch wenn das inzwischen anscheinend üblich ist. Alles in allem ist dies der erste Tatsachenroman der mich nicht so ganz überzeugen konnte, wobei natürlich jeder Mensch anders ist und somit auch handelt. Nach längerer Überlegung habe ich mich entschlossen vier von fünf Sternen zu vergeben.

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