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Rezensionen zu
Das geheime Liebesleben der Pinguine

Lloyd Spencer Davis

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€ 19,99 [D] inkl. MwSt. | € 19,99 [A] | CHF 28,00* (* empf. VK-Preis)

Fast vierhundert Seiten Pinguinporno. Da wird gevögelt was das Zeugs hält. Noch nie wurden Pinguine so erotisch gezeigt. Okay, all das ist Quatsch. Das Buch mag anhand des Titels vielleicht Liebe, Romantik und auch Sex erwarten, aber es ist weit mehr und geht weit über ein Buch über das Fortpflanzungsverhalten von Pinguinen hinaus. Homosexualität, Vergewaltigung, Seitensprünge, als das ist Teil davon, aber neben den Vögeln spielen auch Menschen eine Rolle. George Murray Levick war ein britischer Arzt, Antarktis-Forscher und Gründer der British Schools’ Exploring Society. Levick studierte Medizin am St Bartholomew’s Hospital in London, bevor er 1902 der Royal Navy beitrat, wo er als Spezialist für Kraft- und Wiederaufbautraining tätig war. Während der Terra-Nova-Expedition (1910–1913) unter Robert Falcon Scott war er Schiffsarzt im Rang eines Leutnants. Als Mitglied der sogenannten Nordgruppe verbrachte Levick das erste Jahr der Forschungsreise am Kap Adare, wo er die Biologie und das Sozialverhalten von Adeliepinguinen untersuchte. 1914 schrieb er ein Buch darüber (Antarctic penguins. A study of their social habits). G. M. Levicck war demnach der erste ernsthafte Pinguinforscher, der jedoch (genauso wie seine Beteiligung am der Terra-Nova-Expedition) in Vergessenheit geriet. Lloyd Spencer Davis versucht mehr über den Forscher herauszufinden und so widmet er sein Buch nicht nur den Pinguinen, sondern auch dem Forscher, der seine wahren Erkenntnisse vor der Öffentlichkeit verbarg. Denn wie bereits geschrieben, die niedlich erscheinenden Adeliepinguine haben es faustdick hinter den Ohren. Jeder der das Bild der kleinen und süßen Frackträger genau so im Auge behalten möchte sollte die Hände von DAS GEHEIME LIEBESLEBEN DER PINGUINE lassen, denn dann wird er Abgründe erkennen, die man sonst nur Menschen zutrauen würde. Davis reist in die Vergangenheit und lässt die frühen Südpolexpeditionen lebendig werden. Nebenbei besucht er historische Stätten auf und entwirft ein Blick der großen Forscher Amundsen und Scott, aber auch von Levick. Fast treten die Pinguine in den Hintergrund, denn die Expeditionsbeschreibungen nehmen einen Großteil des Buches ein und lesen sich ebenso spannend wie das geheime Liebesleben der Pinguine. Davis legt ein interessantes Buch vor, das neben den Adeliepinguinen auch die Menschen nicht vergisst und dabei Fakten offenbart, die man erst nach und nach wahrhaben möchte und die Pinguine in einem ganz anderen Bild darstellen lässt. Außerdem wird ein vergessener Forscher in den Vordergrund gestellt, der seine Forschungen zu seinen Lebzeiten nicht so veröffentlichen konnte wie er wollte und seine eigene Arbeit selbst zensierte. Levick und andere haben Mitschuld daran, dass man Adeliepinguine lange Zeit als liebenswerte, niedliche Tiere wahrnahm. Spannend und Informativ. Nature Writing in Bestform. Geeignet für diejenigen, die sich für die Entdeckungen und Expeditionen rund um den Südpol zu Beginn des 20. Jahrhunderts interessieren und keine Probleme damit haben, die dunklen Seiten der Pinguine kennen zu lernen.

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