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Rezensionen zu
Und am Ende werden wir frei sein

Martha Hall Kelly

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

1939 in New York: Caroline Ferriday arbeitet im Konsulat und versucht den in New York gestrandeten Juden aus Europa zu helfen. Ihr Geliebter Paul reist nach Frankreich um seine Frau dort zu holen...doch dann greift Hitler Frankreich an und düstere Zeiten beginnen nicht nur für Caroline. Herta möchte Ärztin werden, aber als Frau sollte sie dem Führer eher Kinder schenken...als sie ein Angebot erhält als Ärztin zu arbeiten zögert sie keinen Augenblick... "Der Ring ist nur ein Gegenstand, Kasia. Vergeude deine Energie nicht an den Hass; das wird dich sicher umbringen. Achte darauf, dass du bei Kräften bleibst." (Seite 228) Ich war selbst sehr neugierig wie die Autorin hier 3 Frauen in der schlimmsten Zeit des Lebens zusammenbringen kann. Gerade wenn sie über den halben Erdball verstreut leben...aber die Autorin hat ihr Geschick mit dieser wahren Geschichte bewiesen. Das Buch beginnt im Jahr 1939 und in jedem langen Kapitel kommen diese 3 Frauen zu Wort in ihrer Umgebung, in unterschiedlichen Situationen. Ein Durcheinander gibt es hier nicht da jedes Mal der Name über dem Kapitel steht. Wir fangen bei Caroline in New York an. Ich finde ihren Drang zu helfen bewundernswert, auch ihr Umfeld in der High Society hilft ihr mit Geldspenden um das Leid, gerade von Kindern in Europa, zu lindern. Kasia lebt mit ihrer Familie in Lublin. Für Kasia und ihre Freunde ist der Krieg weit weg...bis Hitler in Polen einmarschiert und die Unterdrückung beginnt. Die halbe Familie von Kasia wird in ein KZ transportiert in dem ihr langer Leidensweg beginnt. Helga lebt in Deutschland und verehrt den Führer. Jedoch ist es schwer als Frau einem Beruf nachgehen zu können, soll sie dem Führer doch Kinder schenken. Jedoch erhält Helga ein Jobangebot welches ihr ermöglicht als Ärztin arbeiten zu können. Jeder der Protagonistinnen ist auf ihre Art herausgearbeitet. Zum Ende des Buches erklärt die Autorin wie sie ihre wahre Inspiration zu dieser Geschichte gefunden hat. Und da liegt auch die Schwere, das Traurige und das Unfassbare was dieses Buch so tief bewegend und fassungslos macht. Caroline versucht alles, vor, während und nach dem Krieg. Sie lässt die Ereignisse nicht los, sie verlangt nicht von der Welt und den Opfern diesen dunklen Teil der Geschichte zu vergessen. Kasia erlebt Dinge die mich oft an die Grenzen des Ertragbaren brachten. Man kommt mit dieser Fassungslosigkeit und dieser Wut, dem ohne Worte sehr schwer zurecht. Ihr Verlust, aber auch ihr Verhalten steht für soviele Opfer und dieser Rattenschwanz an Emotionen verschlingt auch den Leser. Helga....diesen Part kann man sich fast denken und genau wie Helga waren viele. Was habe ich diese Person gehasst und sie auf ewig in das Fegefeuer gewünscht. Aber ihr Part ist ebenso wichtig denn sie zeigt das andere Bild der anderen Seite. Ein Buch was schwer in Worte zu fassen ist. Ein Buch was daran erinnert was nie wieder geschehen darf. Ein Buch für die Ewigkeit.

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INHALT: 1939: Die in New York lebende Caroline liebt ihr Leben. Sie arbeitet gern im Konsulat und ihr Herz schlägt für den Schauspieler Paul. Das Glück nimmt ein jähes Ende als Hitlers Armee in Europa wütet und Paul mitten ins Geschehen zu seiner Familie reisen will. Für Kasia in Polen ändert sich ihr Leben schlagartig, als deutsche Truppen in ihr Dorf einmarschieren. Die Düsseldorferin Herta nimmt alles auf sich, um Ärztin zu werden. Sie erhält ein Angebot und nimmt es sofort an. Alle drei Frauen ahnen noch nicht, dass sich ihre Wege kreuzen werden und das am dunkelsten Ort und dass sie kämpfen müssen um alles was ihnen lieb ist. MEINE MEINUNG: Dieses Buch beruht auf wahren Begebengeiten und das macht es noch dramatischer und schichsalsträchtiger und manchmal kaum zu ertragen. Wir lernen die drei Frauen sehr gut kennen und tauchen in ihre Leben ein. Es gibt zu Beginn die drei Erzählstränge, die dann zu einem verflochten werden. Der Schreibstil lässt sich sehr gut lesen, wir sind nah an den Charakteren und ich war sofort gefesselt von der Storie. Die Autorin schildert die Schicksale ohne Schleifchen. Hautnah, dramatisch und emotional wird dem Leser vor Augen geführt, was mit den Fraurn passiert und was sie ertragen müssen. Es hat mich mitgenommen, es hat mich berührt, es hat mich nicht mehr losgelassen und ich hatte Tränen in den Augen. Die Protagonisten Caroline und Herta existierten wirklich und hier muss man die detailverliebte Recherchearbeit der Autorin, die sicher an die Grenzen des Vorstellbaren ging, hervorgeben. Sie hat dieses Schreckliche umgesetzt, in Worte verpackt und in einen Roman geschrieben, der unter die Haut geht und einem nicht mehr loslässt. FAZIT: Ergreifend, dramatisch und schicksalsträchtig.

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Gegen das Vergessen

Von: Nellis.library.diary

07.07.2021

Ich wusste das die Geschichte sich um den zweiten Weltkrieg dreht & das das dann keine einfache Kost wird war mir auch klar. Nichtsdestotrotz habe ich mich selbst überschätzt was ich schaffe zu ertragen. Wir tauchen ab in die ganz persönlichen Sichtweisen von Caroline, Kasia & Herta. Caroline verkehrt in der New Yorker High-Society, Kasia ist Polin & arbeitet im Untergrund. Und Herta ist die Antagonistin der Geschichte & genau ihre Parts haben mich wahnsinnig gemacht. Die Geschichte der drei Frauen kreuzt sich im Laufe des Buches im KZ Ravensbrück & die Schilderungen von dort konnte ich tatsächlich nur Häppchenweise lesen. An dieser Stelle hätte ich mir vorab eine Triggerwarnung gewünscht. Das Buch beruht auf wahren Begebenheiten, weswegen ich es mir nicht anmaße irgendetwas an der Storyline zu bemängeln. Hätte ich mir teilweise etwas anderes gewünscht & auch ein anderes Ende? Selbstverständlich, aber die Realität war halt eine andere. Es hat mich gepackt, es hat mich schockiert, es hat mich berührt, nachdenklich & vor allem dankbar zurückgelassen. Von mir gibt es 5/5 Sterne.

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Ich möchte Euch diesen bewegenden Roman vorstellen. Mir scheint, dass ich in letzter Zeit viel über den Zweiten Weltkrieg und die schrecklichen Konzentrationslager gelesen habe. Doch auch dies ist Teil unserer Geschichte und bewegt mich vielleicht deswegen besonders. Vielleicht sollte ich mal wieder in Dachau die Schreckensstätte besuchen und den Opfern gedenken. Das Buch "Und am Ende werden sie frei sein" von Martha Hall Kelly beruht auf wahren Begebenheiten und  extrem inspirierenden Frauen, die ihre Geschichte aus weiblicher Perspektive erzählen. Danke @listverlag und @bloggerportal dafür, dass diese mahnenden Geschichten nicht in Vergessenheit geraten. Wir schreiben das Jahr 1939 in New York. Caroline Ferriday arbeitet ehrenamtlich im französischen Konsulat und kümmert sich dort um geflüchtete Familien und Kinder. Sie ist unsterblich in einen französischen Schauspieler am Broadway verliebt, er muss jedoch zurück nach Hause um seine Frau aus den Kriegswirren heraus zu holen. Er begibt sich freiwillig in Gefahr. Die Briefe an seine Geliebte Caroline werden immer sporadischer, während sie zu Hause auf Nachrichten hofft. Soll sie ihm nach Frankreich nachreisen und ihn aufspüren? Der zweite Schauplatz ist in Polen die Stadt Lublin, wo Kasia mit ihrer Familie groß wird. Durch die Besatzung deutscher Truppen gerät auch sie in Gefahr und möchte sich nicht widerstandslos ihrem Schicksal ergeben und schließt sich dem Untergrund an. Leider hat ihr Handeln weitreichende Folgen für sie und ihre Familie, welche ins Frauen KZ Ravensbrück abtransportiert wird und dort ums nackte Überleben kämpfen muss. Die dritte Protagonistin ist eine deutsche Ärztin aus Düsseldorf. Herta nimmt das Angebot an, in einer Frauen Umerziehungsanstalt als Ärztin zu arbeiten. Doch was sie in Ravensbrück erwartet ist fernab ihrer Vorstellung. Kann sie ihren hippokratischen Eid vergessen und ihr Deutschland "unterstützen". Das Schicksal der drei Frauen ist unwiderbringbar miteinander verwoben und jede kämpft für das, was ihr lieb und teuer ist. Der Roman hat mich bis zum Ende gefesselt. Er ist in drei Zeiträume eingeteilt und behandelt die unmittelbare Vorkriegszeit, den Zweiten Weltkrieg und die Schicksale der Frauen in der Nachkriegszeit. Diese drei Frauen könnten nicht unterschiedlicher sein. Ihre Berufe, ihr Überzeugungen und ihre Nationalität trennen sie. Alle drei Figuren sind lebhaft, glaubwürdig und tiefgründig geschildert. Die verschiedenen Kapitel in Ich Form aus jeweils einer anderen Sicht der Protagonistin haben eine tiefe Verbindung zum Leser aufgebaut. Geschickt gelingt es Martha Hall Kelly alles miteinader zu verweben und so die Geschichte voran zu treiben. Emotional wird man auf eine harte Probe gestellt, besonders bei den Abschnitten die den Überlebenskampf im KZ geschildert haben. Glücklicherweise erfährt man im letzen Teil wie es für jede der Frauen weiter geht. Auch der Ansatz eine Nicht- Sympathieträgerin mit ins Boot zu holen fand ich etwas anderes und durchaus sehr spannend. Mal ein ganz anderer und authentischer Ansatz eines Buches dieser Zeit. Ich bin schon auf den nächsten Roman von Kelly gespannt. 700 Seiten waren selten so schnell gelesen. Im Nachwort erfährt man dann die geschichtlichen Details und auch wo  die Autorin mal geflunkert hat um die Handlungsstränge beklemmend realistisch zusammen zu bringen.

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Die ehemalige Broadway-Schauspielerin Caroline Ferriday arbeitet 1939 ehrenamtlich im französischen Konsulat in New York. Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, engagiert sie sich insbesondere für die armen Waisen aus Frankreich, veräußert für sie ihr Vermögen im Pfandhaus und kämpft für ihr Asyl in Amerika. Sie ist verliebt in den verheirateten französischen Schauspieler Paul Rodierre, der nach dem Einmarsch deutscher Soldaten nach Frankreich zurück in sein Heimatland kehrt. Caroline leidet an der Ungewissheit, was mit ihm passiert sein mag, als sie keine Briefe mehr von ihm erhält. Die 16-jährige Polin Kasia Kuzmerick schließt sich weniger aus Überzeugung als vielmehr wegen ihrer Liebe zu dem Untergrundkämpfer Pietrik Bakoski dem polnischen Widerstand in Lublin an. Sie gerät in Gefangenschaft und wird zusammen mit ihrer Mutter Halina und ihrer Schwester Zuzanna in das deutsche Konzentrationslager Ravensbrück bei Fürstenberg gebracht. Während sie und ihre Mitgefangenen Unmenschliches durchmachen müssen, gibt sie die Hoffnung auf Rettung nie auf. Herta Oberheuser ist eine der wenigen Frauen, die nach der Machtergreifung Adolf Hitlers noch Ärztin werden konnte. Ihr Traum ist die Chirurgie, die ihr jedoch für eine Ausbildung als Hautärztin verwehrt wird. Als eine Ärztin für ein Arbeitslager gesucht wird, zögert sie nur kurz, als ihr klar wird, worin ihre Aufgabe bestehen wird. In Ravensbrück trifft sie unter anderem auf Kasia und ihre Mutter, die bei ihr auf der Krankenstation Arbeit findet. Der Roman beruht auf wahren Hintergründen, denn die beiden Protagonistinnen Caroline Ferriday und Herta Oberheuser waren real existierende Personen. Das Buch verbindet drei Erzählstränge, wobei sich die beiden Geschichten in Europa schneller als gedacht miteinander verknüpfen. Während man zu Beginn mit der jungen Ärztin noch Mitleid hat, ist es schon bald unfassbar, wie gewissenlos sie sich dem Naziregime anpasst und unterordnet. Ihre Taten in Ravensbrück sind grausam und unmenschlich, was brutal und ungeschönt dargestellt wird. Die Schicksale der Gefangenen, die am Beispiel von Kasia und ihrer Mutter dargestellt sind, rühren zu Tränen. Es ist beeindruckend, wie sie ums Überleben kämpfen und trotz aller Qualen für ein Durchhaltevermögen beweisen. Auch Caroline beeindruckt durch ihren Mut und ihre bewundernswerte Selbstlosigkeit. Im Vergleich zu den schrecklichen Ereignissen, die in dem KZ beschrieben werden, ist es schön zu lesen, wie viel Menschlichkeit es trotz des Krieges noch gibt. Auch die Liebesgeschichte, die einem ewigen Auf und Ab unterliegt und bei der Caroline offenbar kein Happy End vergönnt sein soll, geht zu Herzen. Auch wenn ich schon einige Romane gelesen habe, die zur Zeit des Zweiten Weltkrieges handeln, ist "Und am Ende werden wir frei sein" ein Buch, das sich der Thematik auf eine ganz andere Weise widmet und mich wirklich positiv überrascht hat. Die drei Erzählstränge sind empathisch, aber gleichzeitig heftig und nicht für Zartbesaitete bestimmt, dargestellt. Alle drei bewegen auf ihre Art und machen die Zeit von damals durch die authentische Darstellung erlebbar. Dabei beweist die Autorin den Mut, nicht nur Kriegsheldinnen und -opfer, sondern auch die Geschichte einer Kriegsverbrecherin darzustellen. Auch ist interessant, das das Buch noch lange nicht mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands endet, sondern auch die Nachkriegsjahre dargestellt werden und mit welchen Problemen die drei Frauen im Anschluss zu kämpfen haben. Es ist ein emotionales Buch #GegendasVergessen, das berührend und unglaublich fesselnd geschrieben ist, so dass ich es trotz des Umfangs von knapp 700 Seiten kaum aus der Hand legen konnte und sehr schnell gelesen habe. Es ist eine Geschichte, die stellvertretend für viele (traurige) Schicksale des Zweiten Weltkriegs seht, die aufwühlt und die man so schnell nicht vergisst. Eine große Leseempfehlung für alle Freunde von Büchern über starke Frauen und von Büchern, die im Zeitraum von 1939 bis 1947 und in den späten 1950er-Jahren handeln.

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Ein helles Cover - zwei Frauen gehen durch einen großen Eingang, hinter ihnen hohe Häuser. Vor ihnen ist ein Gitter angedeutet. Mittig lesen wir den Namen der Autorin Martha Hall Kelly, darunter den Titel "Und am Ende werden wir frei sein" und quer den Namen des Verlages LIMES. Der Roman gibt Ereignisse vor, im und nach dem zweiten Weltkrieg wieder. Diesmal aus der Sicht dreier Frauen. - Da ist die New Yorkerin Caroline Ferriday, die im Konsulat arbeitet und deren ganzes Herz für vernachlässigte Menschen schlägt. So sammelt sie u.a. Gelder für Waisenhäuser, ihre Mutter näht für die Kinder and andere arme Menschen und sie versetzen ihr Silber, um zu helfen. Die Polin Kasia hilft im Widerstand, als die deutschen Truppen in ihrem Dorf bei Lublin einmaschieren. Sie und ihre Familie bis auf den Vater werden ins Lager Ravensbrück verbracht, in dem nur Frauen untergebracht sind. Die Düsseldorferin Herta Oberheuser tut alles, um Ärztin zu werden, auch wenn sie für die Finanzierung ihres Studiums so einiges über sich ergehen lassen muss. Dann bekommt sie ein mysteriöses Angebot für eine Anstellung in einem Lager. Sie greift beherzt zu. Der Roman wird aus der Sicht der drei Frauen jeweils in der Ich-Form erzählt. Man kann sich in alle drei Frauen hineinversetzen und mit ihnen fühlen. Lediglich bei der Ärztin fiel mir das schwer, doch das liegt wohl daran, dass ich niemals verstehen kann, wie so etwas seinerzeit geschehen konnte. Wie verbohrt und stur kann ein Mensch sein, dies alles guten Glaubens mitzumachen! Mitten im Roman hab ich nachgesehen, ob es einige der angeführten Menschen gab, denn allzu sehr hat mich das alles mitgenommen. Ja, die Handlung ist auf Tatsachen aufgebaut, so gab es den Arzt in Ravensbrück, die Ärztin Oberheuser und - ganz wichtig - Caroline Ferriday tatsächlich. Ihr haben wir es wohl auch zu verdanken, dass die Autorin Martha Hall Kelly das Buch geschrieben hat. Denn sie interessierte sich für diese Frau und ihre Geschichte. Eine Geschichte, die nicht nach dem Krieg aufhört. Denn die Wege der drei Frauen werden sich nach dem Krieg kreuzen. Das Buch lässt mich nicht los, ich habe Freunden davon erzählt, wie wunderbar es recherchiert ist, wie sehr es mitreisst. Und ich habe meine Rezension erst nach gut zwei Wochen schreiben können, so sehr war ich noch in der Handlung verhaftet. Ganz toll finde ich, dass die Zeit nach dem Krieg mit einbezogen wird. Aber sonst hätte Caroline ja auch keinen Bezug zu den anderen haben können. Die Autorin schreibt in ihren Anmerkungen, dass sie die Schauplätze der Geschehen aufgesucht hat. Zugleich hat sie Karten hinten im Buch angefügt und Bilder veröffentlicht. Diesen Roman kann ich nur weiterempfehlen! Er bekommt von mir die höchste Bewertung.

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Der Inhalt: Die New Yorkerin, Caroline, arbeitet 1939 im Konsulat und es fehlt ihr an nichts. Sie ist seit kurzem in den französischen Schauspieler Paul verliebt. Doch ihr Glück währt nicht lange. Hitlers Armee marschiert in Frankreich ein und Paul reist nach Europa um seiner Familie zu helfen. Währenddessen ändert sich auch das Leben der jungen Polin Kasia, denn Hitlers Truppen fallen auch in ihre Heimatstadt Luplin in Polen ein. Zur gleichen Zeit würde die Düsseldorferin Herta alles für eine Anstellung als Ärztin tun. Als sie ein Angebot erhält sagt sie deshalb sofort zu. Keine der Frauen ahnt, dass sich ihre Wege durch schreckliche Umstände kreuzen werden und ihre Schicksale miteinander verbunden sind. „Es war wundervoll, endlich einmal nicht diejenige zu sein, die allein war. Traurige Lieder sind gar nicht so traurig, wenn man geliebt wird. Laut singend bog ich in Pauls Straße ein. Wen interessierte es schon, was die Nachbarn sagten?“ (Zitat; Und am Ende werden wir frei sein) Meine Meinung: Kaum hatte ich mit dem Buch begonnen, wurde ich auch schon in seinen Bann gezogen und konnte es kaum noch aus der Hand legen. Die Kapitel sind recht kurz und erzählen abwechselnd aus dem Leben der drei Frauen. Dadurch entsteht ein hohes Tempo und die Ereignisse überschlagen sich hin und wieder so sehr, dass ich kaum zu Atem kam. Immer wieder wollte ich unbedingt noch ein Kapitel lesen, weil es gerade so spannend war und so ging es einfach immer weiter bis zum Ende. Der flüssige, einfache Schreibstil hat es mir sehr leicht gemacht, regelrecht durch die Kapitel zu fliegen und sie in mich aufzusaugen. Ich hatte das Gefühl immer mitten im Geschehen zu sein und alles hautnah zu erleben. Dabei habe ich mit den Protagonisten gelitten, gehofft, geweint, gelacht und sie allesamt in mein Herz geschlossen. Martha Hall Kelly hat mir die dunkle Seite der deutschen Geschichte noch einmal so richtig deutlich gemacht. Viel zu oft gerät das Thema in Vergessenheit und ich finde wichtig, dass durch solche tollen Geschichten das Erbe weitergegeben wird. Die Autorin erhebt nicht den moralischen Zeigefinger sondern erzählt ihre Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, die es dem Leser/der Leserin ermöglicht mehrere Sichtweisen auf ein und dieselbe Handlung zu bekommen. Das hat mir sehr gut gefallen. Mir hat es auch sehr gut gefallen tiefe Einblicke gleich in mehrere Leben zu bekommen. Ich war emotional immer bei den Protagonisten und konnte jede auf ihre Weise auch verstehen; sogar Herta. Das Ende fand ich sehr stimmig und es ließ mich mit einem warmen Gefühl der Hoffnung und Zufriedenheit zurück, so dass ich das Buch mit einem guten Gefühl schließen konnte. Die Geschichte hat mich dennoch nicht sofort losgelassen. Deshalb habe ich mich sehr über das Nachwort der Autorin gefreut, in dem ich noch etwas über die geschichtlichen Fakten der Personen und der Orte erfahren konnte, die Martha Hall Kelly für ihre Geschichte ausgesucht hatte. „Als das Taxi losfuhr, erhaschte ich einen Blick auf Paul unter den Passanten und wurde von retrouvailles ergriffen – auch so ein Wort, das sich nur schwer übersetzen ließ. Es heißt so viel wie „das Glücksgefühl, weil man einem geliebten Menschen nach langer Zeit wieder begegnete.“ Ich saß auf der Rückbank und schlang die Arme um meinen Leib. Es störte mich nicht, allein nach Hause zu fahren.“ (Zitat; Und am Ende werden wir frei sein) Fazit: Eine sehr emotionale, tiefgründige Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht und die Gräuel des zweiten Weltkrieges noch einmal sehr verdeutlicht. Dennoch lässt sie den Leser/die Leserin mit einem warmen Gefühl der Hoffnung zurück. Ein großartiges Werk gegen das Vergessen!

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Inhalt Ein Roman, den man nie mehr vergisst - berührend und fesselnd, basierend auf einer wahren Geschichte. 1939: Die New Yorkerin Caroline Ferriday liebt ihr Leben. Ihre Stelle im Konsulat erfüllt sie, und ihr Herz schlägt seit Kurzem für den französischen Schauspieler Paul. Doch ihr Glück nimmt ein jähes Ende, als sie die Nachricht erreicht, dass Hitlers Armee über Frankreich hinwegfegt und Paul aus Angst um seine Familie nach Europa reist - mitten in die Gefahr. Auch das Leben der jungen Polin Kasia ändert sich mit einem Schlag, als deutsche Truppen in ihr Dorf einmarschieren und sie in den Widerstandskampf hineingerät. Doch in der angespannten politischen Lage kann ein falscher Schritt schreckliche Folgen haben. Währenddessen würde die Düsseldorferin Herta alles dafür tun, um Ärztin zu werden. Als sie ein mysteriöses Angebot für eine Anstellung erhält, zögert sie deshalb keinen Augenblick. Noch ahnen die drei Frauen nicht, dass sich ihre Wege an einem der dunkelsten Orte der Welt kreuzen werden und sie bald für alles kämpfen müssen, was ihnen lieb und teuer ist… Meine Meinung Zunächst muss ich einmal vorweg sagen, dass dieses Buch keine leichte Kost ist. Doch das ist eigentlich vorauszuahnen bei einem Buch, dass sich mit den Gräueltaten des 2. Weltkriegs beschäftigt. Es berichtet eindringlich von dem täglichen Leid in dem Konzentrationslager Ravensbrück und wer damit nicht umgehen kann oder möchte, sollte dieses Buch eher nicht lesen. Da ich mich jedoch auch nach zahlreichen Filmen, Serien und Büchern zu dem Thema, immer noch wieder mit dem Thema beschäftigen möchte, habe ich mich sehr gefreut, dieses Buch als Rezensionsexemplar zu erhalten. Und es hat mich ungemein gefesselt! Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut verständlich. Da beinahe jedes Kapitel mit einem kleinen Cliff-Hänger endet, kommt man nicht umhin immer weiter zu lesen. In den ersten drei/vier Kapiteln muss man zunächst erst einmal hineinfinden, doch dann packt es so sehr, dass man es nicht mehr weglegen kann. Das Buch ist abwechselt aus der Sicht von drei verschiedenen Frauen erzählt, die nichts miteinander zu tun haben. Zum einen ist das Caroline Ferriday aus New York, die ehrenamtlich für das französische Konsulat arbeitet. Sie führt ein gutes Leben, es mangelt ihr eigentlich an nichts, und sie ist immer bereit zu helfen wo sie nur kann. Vom Kriegsgeschehen bekommt sie im Gegensatz zu den anderen beiden Frauen, die in Europa mittendrin stecken, kaum etwas mit. Ihr Leben geht einigermaßen normal weiter. Die Polin Kasia ist sechzehn Jahre alt, als die deutschen Truppen in ihre Heimatstadt Lublin einmarschieren. Ihr Leben wird von heute auf morgen völlig auf den Kopf gestellt und sie erlebt als vermeintlich politische Gefangene mit das schlimmste, was einem Menschen geschehen kann. Herta Oberheuser hat in Düsseldorf gerade ihr Medizinstudium abgeschlossen, darf allerdings als Chirurgin nicht praktizieren. Da sie aus ihrem Alltag und vor ihrem übergrifflichen Onkel fliehen möchte, nimmt sie eine Stelle in einer Umerziehungsanstalt für Frauen an. Als sie dort ankommt, ist sie geschockt von dem, was dort geschieht, doch sie bleibt trotzdem. Schließlich ist es nun ihr Job. Die Geschichten der drei Frauen beginnen alle im Jahr 1939, ein Jahr in dem sich für alle etwas grundlegend veränderte. Der erste Teil des Buches, den den größten Teil einnimmt, folgt den Frauen über die Jahre hinweg bis 1945. Es werden immer wieder Zeitsprünge von einigen Monaten gemacht, die aber durch Angabe des Jahres kenntlich gemacht werden. Während dieses ersten Teils empfand ich die Zeitsprünge als angemessen, weil sie nicht allzu groß waren und man bei drei Personen und sechs Jahren Erzählzeit nunmal nicht jedes Detail beschreiben kann. Und wahrscheinlich wäre es an manchen Stellen nur noch grausamer gewesen, hätte man von jedem einzelnen Tag zu lesen bekommen. Im zweiten und dritten Teil beschäftigt sich das Buch mit den Jahren 1945 bis 1959. Leider waren mir hier die Zeitsprünge manchmal etwas zu groß. Ich hätte gerne noch detaillierter Erfahren, wie es nach dem Krieg weiterging. Ich fand, hier wirkten die Beschreibungen manchmal etwas abgehackt. Andererseits hat sich die Autorin natürlich auch sehr um Authentizität bemüht, da das Buch auf einer wahren Geschichte beruht und wenn die Zeugenberichte und Aufzeichnung über die Figuren aus dieser Zeit nicht mehr hergaben, ist es so gut wie es ist. In einem Nachwort beschreibt die Autorin noch einmal ausführlich ihren Gang der Recherche zu diesem Buch und erläutert die Fakten, die dahinterstehen. Im Nachfolgenden möchte ich noch etwas intensiver auf den Inhalt eingehen, deshalb kommt hier eine kleine Spoilerwarnung für den kommenden Teil!! Obwohl es nichts Neues für mich war, da ich mich bereits viel mit der Thematik auseinandergesetzt habe, war es trotzdem wieder unglaublich ergreifend, traurig und entsetzlich von den Zuständen in den Konzentrationslagern zu lesen. Und es ist der Autorin sehr gut gelungen, dieses Entsetzen einzufangen und wiederzugeben. Ich wusste tatsächlich vorher nicht, dass es mit Ravensbrück ein KZ nur für Frauen gegeben hat und auch von den sogenannten Kaninchen hatte ich noch nie gehört. Diesen jungen Frauen ist eine Grausamkeit widerfahren, die man sich gar nicht vorstellen mag und trotzdem sind sie stark geblieben und haben immer weiter gekämpft. Kasia und ihre Schwester Zusanna stehen in diesem Buch als Patinnen für die echten Frauen, die das alles erleben mussten. Aber man sieht das KZ nicht nur aus Sichtweise der Gefangenen, sondern mit Herta auch aus Sicht einer Ärztin. Was ist ganz besonders interessant fand, war, dass man Herta zunächst als ganz normale junge Frau kennenlernt. Sie wird nicht sofort als die Böse abgestempelt. Ihre Jugend hat sie als deutsches Mädchen im BDM verbracht, sie ist mit den Versprechungen Hitlers aufgewachsen, hat wahrscheinlich ein Zugehörigkeitsgefühl entwickelt und glaubt an seine Parolen. Es ist schwer ihr schon hier Vorwürfe zu machen, denn Kinder und Jugendliche sind nunmal beeinflussbar und wenn es dir selber unter einem Regime, das noch so schrecklich sein mag, gut geht, wie sehr stemmst du dich dann dagegen? Hertas gutes deutsches Leben hat allerdings auch seine Schattenseiten, sie musste auch schon einige Ungerechtigkeiten erleben und ich als Leser hatte Mitleid mit ihr. Zumal kann man sich als deutscher Leser auch irgendwo mit ihr identifizieren, einfach weil sie einem von der Nationalität her am nächsten ist. Umso erschreckender ist es dann ihre Wandlung zu erleben - wobei eigentlich eher ich die Wandlung gemacht habe. Herta nimmt nämlich die Stelle in Ravensbrück an und ist für viele Jahre eine der Hauptverantwortlichen für Gräueltaten, die man sich nicht vorstellen möchte. Hertas Bewegungsgründe wurden nicht so ausführlich beschrieben, wie die von Caroline oder Kasia, aber wahrscheinlich einfach aus dem Grund, weil man sich heute überhaupt nicht vorstellen kann, was eine Person ihn ihrer Position damals dazu bewegt haben muss, jeden Tag so zu handeln. Bei Herta zumindest war es keine pure Bosheit, so viel wird aus ihrer Person klar. Aber einfach auch mal einen Blick auf die andere Perspektive zu werfen, war sehr interessant. Trotz alledem stehen Kasia und Caroline im Vordergrund und zum Ende des Buches kreuzen sich dann auch ihre Wege. Diese Begegnung gab den eigentlichen Anreiz des Buches und daher bin ich auch wirklich froh, dass dieses Buch die Geschichte auch nach Kriegsende noch weitererzählt. Für einige Figuren gibt es ein Happy-End, was einen trotz des Grauens, das man über 400 Seiten hinweg erlebt hat, doch noch glücklich stimmt. Die meisten Bücher oder Filme über den 2. Weltkrieg und vor allem die KZs enden mit deren Befreiung, doch hier war es für keine der Personen das Ende. Deshalb war es gut, dass man die Figuren noch auf ihrem Weg danach begleiten konnte. Fazit Es ist ein bedrückendes Buch, vor allem im Mittelteil, weil man sehr viele Grausamkeiten mitnimmt. Aber es ist gleichzeitig ein einfühlsames Buch, das sehr starke und aufopfernde Frauen zeigt. Es basiert zudem auf einer wahren Geschichte und wer sich für die Thematik des zweiten Weltkriegs, insbesondere der der Konzentrationslager interessiert, wird nicht um dieses Buch herumkommen. Mich hat es absolut in seinen Bann gezogen und sehr mitgenommen. Es war sowohl grausam, als auch rührend und alles in allem ein wirklich gutes Buch. 4,5/5 Sterne

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