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Rezensionen zu
No Exit

Taylor Adams

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Darby sitzt mit vier weiteren Schneeopfern in einer verlassenen Raststätte fest – ja in einer Raststätte, nicht in einem Motel! Ich wüsste wirklich gerne wie die Inhaltsangaben bei den Verlagen zustande kommen. Während Sie fieberhaft darüber nachdenkt, wie sie den Besitzer des Vans möglichst unauffällig ermitteln kann, lernt der Leser die anderen Gestrandeten kennen. Da wären Ashley, der ständig betont, sein Name sei auch für Männer geeignet, der durch das Fetale Alkoholsyndrom eingeschränkte Lars, der reumütige Alkoholiker Ed und seine Cousine Sandy. Darby findet tatsächlich schnell heraus, wer der Entführer sein muss und sucht sich einen Verbündeten. Genau so schnell muss sie jedoch entsetzt feststellen, dass sich ein Denkfehler in ihre Vorgehensweise geschlichen hat…. Darby ist zwar eine normale, junge Frau, ohne besondere Fähigkeiten, ihre Entschlossenheit macht das allerdings wett: sie passt ihre Strategie an, immer wieder aufs Neue, denn es wird Nacht und keine Rettung ist in Sicht. Sie liefert sich mehrere psychisch sowie physisch brutale Machtkämpfe mit den Tätern, so dass der Leser einen erschütternden, gefühlten Showdown nach dem nächsten durchlebt. Die minderbemittelten, aber perfiden Entführer verwandeln das Ringen um die Oberhand in ein sadistisches Katz und Maus Spiel. Darby ermahnt sich innerlich fortwährend vernünftig zu bleiben, um schließlich doch regelmäßig vor Wut zu explodieren. Sie wird frech, sie provoziert die Täter - was nicht ungestraft bleibt... Darbys extreme Gefühlslagen zwischen totaler Verzweiflung und trotziger Hartnäckigkeit sind ungemein unterhaltsam sowie packend. Sie versucht immer wieder sich selbst zu davon überzeugen, dass sie es schaffen kann: das Mädchen retten, den Tätern entkommen, das Snowmageddon überwinden – kurz überleben. Gleichzeitig wird sie von der Trauer um ihre Mutter geplagt, ihrem schlechten Gewissen, weil sie eine miese Tochter war, aber auch die zahlreicher werdenden Verletzungen, die Kälte sowie Müdigkeit setzen ihr zu. Nichts desto Trotz kämpft sie wie eine Löwenmutter um die kleine Jamie, denn für Darby ist dieser selbstlose Einsatz eine Art Wiedergutmachung für die egoistische, gemeine Person, die sie (zu ihrer Mutter) war. Britta Steffenhagen liest wunderbar unaufgeregt, gelassen und stimmungsvoll zugleich. Sie muss nicht dramatisch werden – ihre ausdrucksstarke Art zu sprechen verleiht jedem Umstand die richtige Atmosphäre. Sie arbeitet mit Tempo, Betonung sowie Sprachfärbung und erweckt so die verschiedenen Charaktere zum Leben. „No Exit“ ist wie eine Nacht mit einem nicht enden wollenden Albtraum. Gedanken, Handlungen, außerdem Hintergründe, werden aus der Sicht des allwissenden Erzählers sarkastisch beklemmend beschrieben: Die Gegebenheiten sind authentisch und skurril zugleich. Es gibt jede Menge dumme Zufälle, unfassbares Pech sowie aberwitziges Glück – für alle Beteiligten. Die bizarren Situationen zusammen mit den grotesken Charakteren sowie der Ironie, die über allem schwebt, erinnern ein bisschen an die Filme von Quentin Tarantino und Robert Rodriguez.

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