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Rezensionen zu
Der rote Apfel

Mi-Ae Seo

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€ 12,99 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

Ein gewiefter Massenmörder, der nur mit einer auserwählten Kriminalpsychologin sprechen möchte? Ein "Quid pro quo"-Dialog? Eine dunkle, von Grund auf dunkle Stimmung? - Kennen wir doch irgendwoher, oder? Schon der Klappentext von Mi-Ae Seo's "Der rote Apfel" erinnert stark an den Kult-Klassiker "Das Schweigen der Lämmer", ohne jedoch als Replikat zu erscheinen. Viel mehr habe ich diese ins Auge springende Ähnlichkeit als Hommage aufgefasst - so war es wohl auch von der Autorin gemeint, denn diese nimmt selbst Bezug auf die Geschichte von Thomas Harris und lässt den Leser dabei glauben, dass sie einem zuzwinkert. On Top bekommt die Geschichte um den Mörder Lee Byongdo und die Psychologin Sonkyong noch den roten Faden um die 10-jährige Hayong, der Tochter Sonkyongs Mannes aus erster Ehe. Durch einen Hausbrand verlor das Mädchen ihre Großeltern, die sich bisher um sie kümmern; so kommt die Kleine in die Obhut von Sonkyong. Im Grunde habe ich es so empfunden, dass Hayongs Geschichte im Vordergrund steht. Das Mädchen ansich hat schon einiges zu erzählen, denn diverse Traumata machen auch vor einer Jahreszahl von zehn Jahren nicht Halt. Auch ihr Umfeld reagiert auf sie, mal mehr, mal weniger offen. Da diese neugeschaffenen Familienverhältnisse wirklich viel Raum einnehmen, finde ich es gewagt "Der rote Apfel" als Thriller einzustufen. Jedoch..da wären ja noch der Serienmörder und die Psychologin, nicht wahr? Der Umgang und die Verbindung der Beiden lässt sich nun auch wirklich nicht in die Sparte "Roman" einordnen. Was als Abklatsch begann, nimmt eine - für mich - unerwartete Wendung..um dann leider doch stereotyp zu gipfeln. Im Allgemeinen bin ich zwiegespalten.. Einerseits wurde meine Neugier geweckt und das Buch beschäftigte mich so gut, dass ich stetig weiter lesen wollte, trotz des recht nüchternen Schreibstils. Andererseits war für mich schon bald so einiges absehbar und nicht innovativ genug. Ich hatte mehr Spannung, mehr Thrill erwartet. Dazu sollte man vielleicht aber erwähnen, dass die asiatische Kultur ja ganz anders als die westliche ist. Ich entschuldige mich für die Verallgemeinerung; mit der koreanischen Mentalität im Speziellen kenne ich mich nicht so aus. So ist mir aber bewusst, dass in dem Raum viel Wert auf Höflichkeit und gutes Benehmen gelegt wird - es kann also gut sein, dass in dieser Geschichte das Verhalten der verschiedenen Personen schon weit aus dem Rahmen fällt, ohne dass ich es richtig bemerkt habe. Vielleicht ist mir dadurch unterschwellig schon ein wenig "Grausamkeit" abhanden gekommen. Letztendlich hat mich "Der rote Apfel" schon fasziniert - allein der Prolog ist einnehmend - gehört für mich aber zu der Kategorie "Kann man, muss man aber nicht". Ein intelligenter, ruhiger Thriller, aber kein Highlight.

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Es ist bisher eher eine magere Ausbeute, wenn ich in meinen Regalen nach koreanischen Autoren Ausschau halte. Un-Su Kim und Jeong Yu-jeong, das war es dann schon. Nun gesellt sich also Mi-Ae Seos „Der rote Apfel“ dazu, der aktuelle Thriller der in Südkorea sehr bekannten Autorin. Die Kriminalpsychologin Sonkyong erhält einen Anruf. Lee Byongdo, der Serienmörder, der auf seine Hinrichtung wartet, ist endlich bereit, sein Schweigen zu brechen und verlangt nach ihr. Ein Szenario, das an „Das Schweigen der Lämmer“ erinnert, ist doch der Spitzname besagter Psychologin Clarice (wir erinnern uns an die Dialoge zwischen Clarice Starling und Hannibal Lecter). Fast gleichzeitig beschließt ihr Mann Hayong, seine Tochter aus erster Ehe, bei sich aufzunehmen. Im höchsten Maße traumatisiert, ist sie doch die einzige Überlebende eines Brandes, bei dem sie gerade ihre Großeltern verloren hat. Die Rückblicke in die Vergangenheit des Täters haben Auswirkungen auf Sonkyongs Sicht auf ihre Stieftochter, führen bei ihr fast schon zur zwanghaften Analyse deren Verhaltens. Sie zieht Vergleiche, entwickelt Ängste, wird unsicher. Es ist eine subtile Story, die sich langsam und bedächtig entwickelt und leise daherkommt. Die Atmosphäre ist von Beginn an bedrückend, was durch die Perspektivwechsel noch unterstützt wird, aber absolut passend ist, auch wenn dadurch manche Passagen unnötig in die Länge gezogen werden. Die Autorin gewährt uns interessante Einblicke in eine Kultur des Schweigens, des Unausgesprochenen. Vieles spielt sich in den Köpfen der beteiligten Personen ab, lässt den Leser im Ungewissen mit Vermutungen und animiert dazu, eigene Schlüsse zu ziehen. All denen empfohlen, die auf actionreiche Handlungen gerne verzichten und Thriller bevorzugen, die tief in die Seelen ihrer Protagonisten abtauchen.

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Wie wird ein unschuldiges Kind zu einem erbarmungslosen Serienkiller? Seoul, Gegenwart: Ein perfider Serienmörder hat die Stadt monatelang in Atem gehalten. Jetzt ist Lee Byongdo, der Killer mit dem zarten Gesicht, gefasst worden und wird in einer Psychiatrie verwahrt. Doch Lee schweigt. Es gibt nur einen Menschen, mit dem er bereit ist zu reden: mit der jungen Psychologin Sonkyong. Allerdings nur unter der Bedingung, dass sie ihm bei jedem Besuch einen saftigen roten Apfel mitbringt. Niemand weiß, warum er Sonkyong gewählt hat, denn beide sind sich nie begegnet. Die junge Frau willigt in das Treffen ein - ohne zu ahnen, dass sie damit einen Weg beschreitet, der sie in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele führt ... Mit dem Prolog hat die Autorin einen spannenden Einstieg mit Gänsehaut-Effekt erzielt. Danach ging es allerdings ein bisschen trocken weiter, bis ich in die Story reingefunden habe. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit wurde es einfach, mich von der Spannung mitreißen zu lassen und der Handlung gebannt zu folgen. Zwischen den Kapiteln wird oft von Sonkyongs Sicht zu der eines anderen Protagonisten gewechselt, wobei ausschließlich in der Perspektive von Lee Byongdo in der ersten Person geschrieben wird. Ein interessanter Punkt, wenn man das Buch analysieren wollte. Die Charaktere an sich waren alle sehr gut durchdacht und ausgeklügelt, die Autorin hat sich viel Mühe gegeben, ihnen das gewisse Etwas einzuhauchen, das gute Protagonisten ausmacht. Ein paar Schwächen gab es allerdings schon, und die betreffen hauptsächlich Sonkyong. Für eine Psychologin konnte sie wenig Kompetenz im Umgang mit der psychisch geschädigten Hayong aufweisen und wirkte meiner Meinung nach meistens einfach wie eine hilflose Mutter, die keine Ahnung hat, was in ihrem Kind vorgeht.   Der rote Apfel ist kein lebensverändernder Thriller, hat aber viel Potential und spannende Protagonisten, die für Nervenkitzel sorgen. Außerdem – und wer mich kennt, weiß, wie wichtig mir das ist – kann man einige spannende psychologische Informationen aufschnappen, dank Sonkyongs Job und natürlich allgemein dem Trauma der Protagonisten. Schreibstil und Inhalt sind beide gut durchdacht und machen es leicht, sich ganz in das Buch zu vertiefen. 4,5 Sterne.

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Während ich mich noch mit den asiatischen Namen in diesem Thriller anfreunde, wütet bereits ein Feuer im Stadtteil Eungam-dong. Bei diesem Brand lernen wir auch die 11-jährige Hayong kennen, welche bei diesem Brand ihre Großeltern verloren hat. Am selben Tag macht sich die Kriminalpsychologin Sonkyong auf den Weg, um den inhaftierten Serienmörder Lee Byongdo zu treffen. Sie ist die einzige, mit welcher der Todeskandidat sprechen möchte. Warum er ausgerechnet Sonkyong ausgesucht hat, weiß sie auch nicht. Einzige Bedingung – sie muss bei jedem Besuch einen roten Apfel mitbringen. Ihr Mann, der Arzt Yun Chaesong, ist der Vater der kleinen Hayoung. Er beschließt, seine Tochter bei sich aufzunehmen. Sonkyong merkt jedoch relativ schnell, dass mit dem Mädchen irgendetwas nicht in Ordnung ist. Sie zeigt kaum eine Gefühlsregung, verhält sich eigenartig und auch in der Schule gibt es erschreckende Vorfälle. In diesem Psychothriller schlittert der Leser von einer in die andere Hölle. Die Autorin lässt uns in „Der rote Apfel“ in die Tiefen der menschlichen Seelen blicken und zeigt uns, dass das Alter keine Rolle spielt. Der attraktive Serienmörder Lee Byongdo, immerhin im besten Alter, erzählt von seiner grausamen Mutter und seiner schlimmen Kindheit. Man entwickelt im Laufe der Erzählung sogar schon Sympathie für diesen Killer und fragt sich, wie man sich wohl selbst verhalten hätte. Auch die kleine Hayong ist einer Hölle entflohen und es gibt erstaunlich viele Parallelen zu dem Killer, welcher in seiner Zelle auf die Todesstrafe wartet. Spätestens hier wird uns als Leser klar, wie man ein ganzes Leben zerstören kann, wenn man seine Kinder ohne Liebe, mit Gewalt und verletzenden Worte, in diese Welt entsendet. Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen. Er baut sich langsam auf, wobei der Prolog einem schon zeigt, wo es lang geht. Die Story kommt ohne viel Blut aus, dabei mit umso mehr Psycho und geht unter die Haut. Genau nach meinem Geschmack. Auch die für mich fremden Namen sind schon nach den ersten paar Seiten kein Problem mehr gewesen. Über den Schluss war ich dann doch sehr überrascht, denn damit habe ich gar nicht gerechnet.

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In Seoul sitzt ein Serienmörder in Haft und wartet auf die Todesstrafe. Er hat nur einen Wunsch: mit der Psychologin Sonkyong zu sprechen. Ihr will er seine Geheimnisse anvertrauen. Sonkyong kennt den Mann nicht, hat keine Ahnung, warum er ausgerechnet sie ausgewählt hat. Dennoch lässt sie sich auf sein Spiel ein – und blickt in die Abgründe einer zerrütteten Seele. Gleichzeitig hat sie zu Hause zu kämpfen. Nach einem mysteriösen Brand taucht plötzlich die zehnjährige Tochter ihres Mannes bei ihr auf. Sonkyong nimmt sich ihrer an – doch sie beschleicht ein ungutes Gefühl. Denn mit der Kleinen scheint etwas nicht zu stimmen… Mi-Ae Seo ist in ihrem Heimatland Südkorea bereits völlig zu Recht Bestsellerautorin. Mit „Der rote Apfel“ erobert sie nun auch den internationalen Thrillermarkt. Langsam, mit stetig wachsender Spannung und Beklemmung, baut sie ihren Plot auf. Dabei konzentriert sie sich auf die Psyche ihrer Figuren, kreiert so eine Stimmung, die von latentem Unbehagen geprägt ist. Ein Meisterwerk, das kein Thrillerfan auslassen sollte.

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So schwarz kann eine Seele sein

Von: Gaby2707 aus München

19.08.2020

Endlich sitzt der Serienmörder, der Seoul monatelang in Atem gehalten hat, in der Todeszelle. Aber die Polizei glaubt, dass er mehr Morde als die bisher zugegebenen auf dem Gewissen hat. Die Einzige, mit der er bereit ist zu reden, ist die junge Psychologin Lee Sonkyong. Aber sie soll einen roten saftigen Apfel mitbringen. Warum will er ausgerechnet mit ihr sprechen? Woher kennt er sie? Und was hat es mit dem Apfel auf sich? Fragen, die Sonkyong hofft bei einem Gespräch mit ihm klären zu können. Wow, was für eine Geschichte. Die ersten Gänsehautmomente hatte ich schon beim Prolog. Und bei denen ist es nicht geblieben. „Du bist weniger Wert als eine streunende Katze“. Ein Satz von Vielen, die mich immer wieder schockiert haben. Anfangs habe ich mich mit den ungewohnten Namen der Menschen, die ich hier kennenlerne, etwas schwer getan. Das hat sich aber nach kurzer Zeit gelegt. Die Geschichte ist insgesamt sehr leise und langsam, baut Spannung ganz langsam auf und geht stetig auf ein Ziel hin, wo ich mir aber nicht vorstellen konnte, wo es mich hin führen würde. Es gibt keine dauernden Wendungen, keine super spannenden Cliffhanger, keine falschen Fährten, auf die ich hätte hereinfallen könnte. Trotzdem konnte ich mit dem Lesen kaum aufhören, weil ich unbedingt wissen wollte, was die Geschichte noch bringt. Es sind ganz kleine Hinweise, die mich antreiben, immer weiter kommen zu wollen. Mi-Ae Seo kommt mit nur vier Hauptpersonen aus um einen Thriller zu schreiben, der mir richtig unter die Haut geht. Vor allem, weil auch ein Kind, die 10jährige Yun Hayong eine der Protagonisten ist. Sie lebt, nachdem ihre Großeltern, bei denen sie nach dem Tod ihrer Mutter gelebt hat, bei einem Hausbrand ums Leben gekommen sind, bei ihrem Vater Yun Chaesong und seiner neuen Frau Lee Sonkyong. Sie wiederum hat den Serienkiller Lee Byongdo mehrfach besucht und einen kleinen Einblick in sein Leben bekommen. Hier spielt z.B. ein Song der Beatles eine zentrale Rolle. Ich bin schockiert, wie manche Menschen andere benutzen um an ihr Ziel zu kommen. Wie sie Seelen zerbrechen, ohne sich darüber Gedanken zu machen, was daraus entstehen kann. Ich habe, wie es der Klappentext beschreibt, in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele blicken müssen. Ein Buch mit vielen Gänsehautmomenten, mit Geheimnissen, die verborgen bleiben sollen, das ich absolut empfehlen kann. Wenn man sich an die asiatischen Namen gewöhnt hat, einfach ein Lesegenuss.

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Ein gelungener Thriller mit ein paar Anmerkungen

Von: Patricia Krüger

17.08.2020

Das Buch ist anders, als die Thriller, die ich bisher gelesen habe. Die Schilderungen sind klar und präzise und folgen einer gewissen Logik. Psychologie spielt hier eine wichtige Rolle, immerhin ist eine der Protagonisten, Sonkyong, Kriminalpsychologin. Wir haben vier zentrale Figuren: den Serienmörder Lee Byongdo, Sonkyong, ihren Mann und seine Tochter Hayong. Letztere zieht unerwartet zu ihrem Vater, nachdem die Großeltern bei einem Brand ums Leben kommen, und muss notgedrungen mit ihrer neuen Stiefmutter zurechtkommen. Sonkyong, völlig überrumpelt von der Situation, freundet sich langsam damit an, Mutter zu sein. Allerdings verhält Hayong sich nicht wie eine typische Zehnjährige. Hinzu kommt, dass Sonkyong überraschenderweise vom Serienmörder Lee Byongdo darum gebeten wurde, seiner Geschichte zuzuhören. Und so setzt sie sich mit dessen Gemüt auseinander und beginnt, gewisse Parallelen zwischen ihm und der Stieftochter zu erkennen. Nur weshalb unterstützt Sonkyongs Mann sie nicht? Was hat es mit dem Selbstmord von Hanyongs Mutter auf sich? War der Brand wirklich ein Unfall? Ihr seht, es verbinden sich viele Fäden miteinander. Die eine Geschichte existiert nicht ohne die andere. Jede Sichtweise ist sehr genau erdacht. Spannend und psychologisch entwickelt sich der Thriller von einer harmlosen Erzählung hin zum Einblick in die Köpfe kaputter Seelen, die von Kindheit an missachtet und verstoßen wurden. Wie wird jemand zum Mörder? Kann man eine junge Seele vor der Verderbtheit retten? Genau damit setzt sich Mi-Ae Seo auseinander. So klug und spannend einerseits erzählt wird, so sehr hat mich teilweise die Stimmung, der Erzählton des Buches gestört. Es wird zu viel erklärt. Und gerade diese Erklärungen nehmen an vielen Stellen die Spannung. Gerade der Höhepunkt der Geschichte, die Konfrontation, liest sich einfach nur wie ein Geplänkel. Dabei wird jemand mit dem Messer bedroht und beinahe zu Tode gewürgt. Da muss nichts erklärt werden. Zusätzlich verstehe ich nicht, wie eine Kriminalpsychologin sich so dermaßen unprofessionell anstellt, wenn es um ein Kind geht. Sie ist noch immer Psychologin. Anfangs kreisten ihre Gedanken um den Serienmörder, zum Ende hin zusätzlich um das Mädchen. Jede Handlung wird letzten Endes akribisch auseinandergenommen und analysiert. Etwas spät, findest du nicht auch, Sonkyong? Einerseits liest sich das Buch sehr gut. Man gerät nicht ins Stocken, die Sprache ist verständlich und recht melodiös und philosophisch. Auch der Verlauf der Handlung gefiel mir sehr gut. Die Situation spitzt sich immer weiter zu. Spekulationen, die ich zu Beginn hatte, bewahrheiteten sich, und obwohl sehr viele Klischees eingebracht werden, war das Buch doch mal etwas anderes. Das war mein erster Thriller aus dem Asiatischen Raum. Andererseits gefielen mir die übertriebene Logik und die Erklärungen nicht. Das störte mich schon bei Cixin Liu. Sie nehmen der Geschichte einen Teil der realitätsnahen Erzählung und distanzieren den Leser vom Buch. Dieses typische "Ich werden in die Geschichte hineingezogen" trat bei mir nur stellenweise auf, leider zu selten. Dennoch empfehle ich diesen Thriller, denn für mich war es eine gelungene Handlung und eine Erfahrung, die ich jedem rate zu machen.

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Maxwell

Von: wal.li

16.08.2020

Der noch junge Serienmörder Lee Byongdo ist gefasst und verurteilt. Die Polizei vermutet allerdings, dass er noch mehr Morde begangen hat. Der Killer hüllt sich jedoch in Schweigen. Einzig gegenüber der Kriminalpsychologin Sonkyong gegenüber will er sich öffnen, wenn sie zu Gesprächen ins Gefängnis kommt. Sonkyong, deren Leben gerade gravierende Veränderungen durchmacht, ist unsicher, ob sie dem Wunsch des Killers nachkommen soll. Mit Grace Starling will sie sich eigentlich nicht vergleichen, auch wenn sie eine FBI Schulung besucht hat. Fast zur selben Zeit wird in einem Stadtteil ein Brand untersucht, bei dem Menschen zu Schaden kamen. Die Vergangenheit des Täters wird von einem Beatles Song bestimmt. Die Einladung, sich das Lied „Maxwell`s silver Hammer“ anzuhören, kann man natürlich nicht ablehnen. Ein nettes Lied, solange man nicht auf den Text achtet. Der lässt einem allerdings das Blut in den Adern gefrieren und man kann sich gut vorstellen, dass die Erinnerungen des Mörders an das Lied nicht gerade die besten sind. Hätte so ein Täter unter anderen Umständen ein anderes Leben haben können? Wie kommt er ausgerechnet auf die Psychologin? Und wie sieht es mit ihrem Leben aus? Gewissen Herausforderungen muss man sich eben stellen. Bei den manchmal eher garstigen Personen, die diesen Roman bevölkern, kann die Frage aufkommen, wieso man sich dem Buch nicht entziehen kann. Die handelnden Personen hatten es allesamt nicht leicht im Leben und ein solches zufälliges Aufeinandertreffen ist wohl doch etwas zu viel. Davon mal abgesehen, ist dieser Roman der gebrochenen Persönlichkeiten ausgesprochen fesselnd. Man wird Serienkiller nie entschlüsseln können. Doch hier bekommt man den Hauch einer Ahnung, wie widrige Umstände zu tragischen Ereignissen führen. Es ist so ein Buch, bei sich sich während des Lesens auch bei Sommertemperaturen eine Gänsehaut die Haut überzieht. Je kann ein Täter sein, doch die Meisten sind es nicht, was macht den Unterschied. Eine Frage, die dieses Buch auf sehr spannende Weise letztlich nicht beantworten kann.

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