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Rezensionen zu
Der Bär und die Nachtigall

Katherine Arden

Winternacht-Trilogie (1)

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€ 16,99 [D] inkl. MwSt. | € 17,50 [A] | CHF 23,90* (* empf. VK-Preis)

Düster, atmosphärisch und märchenhaft: Die Trilogie von Katherine Arden um die junge Wasja und den Winterkönig hat sich ganz schnell in mein Herz gezaubert. ✨ Die Geschichte, tief in den Wäldern des alten Russlands, hat mich sofort in den Bann gezogen. Durch den bildhaften Schreibstil, voller naturbezogener Vergleiche, taucht man sofort in die Welt ein und spürt den Wind und die eisige Kälte förmlich auf der Haut. Besonders die vielen Gestalten aus der russischen Sagenwelt waren spannend umgesetzt und haben immer wieder Lust auf mehr gemacht 🤩 Wasja als Hauptprotagonistin hat mir supergut gefallen. Auch wenn sie am Anfang noch sehr jung ist und vor allem als wildes, kleines Mädchen auftritt, hab ich sie mit den vergehenden Jahren ins Herz geschlossen. Je älter sie wurde, desto spannender wurde auch ihre Entwicklung und die Geschichte. Vor allem ihr einzigartiges Wesen und dass sie sich nicht dem üblichen Rollenbild der damaligen Zeit unterordnen will, hat sie sympathisch gemacht und mich mit ihr mitfiebern lassen. Das einzige was mich ein wenig gestört hat, war der anfangs etwas wirre Erzählstil der Geschichte. Er springt von einer Erzählperspektive zur anderen und teilweise wurde innerhalb eines Gespräches zwischen Vater und Sohn im Wald auf einmal zu den Gedanken des Großfürsten in Moskau gewechselt und dann wieder zurück zu Vater und Sohn. Auch wusste ich lange Zeit nicht, wo die Geschichte eigentlich hinwill und wer hier die Hauptperson sein soll. Sobald sie dann aber mal so richtig ins Rollen kam, gings nur noch bergauf. Besonders ab der zweiten Hälfte stieg die Spannung drastisch an und die Atmosphäre wurde immer packender, bis hin zu einem dramatischen Finale. Insgesamt ein toller historischer Fantasyroman, der besonders das Interesse für russische Mythologie und Geschichte weckt! 🏔️ Zum Glück liegt der zweite Teil schon auf meinem Nachttisch!

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Knappe sieben Wochen habe ich für Der Bär und die Nachtigall gebraucht, dabei hat es gerade einmal 432 Seiten, was nicht sonderlich viel ist. Der erste Band der Winternacht-Trilogie – können wir kurz festhalten, wie schön dieser Titel ist? – hat es mir nicht immer leicht gemacht. Zu Beginn war ich unglaublich begeistert von dem Ideenreichtum der Autorin und auch dem Ausdruck. Wobei dies nicht nur zu Beginn so war, sondern sich durch die gesamte Lektüre zog. Katherine Arden hat einen zauberhaften Schreibstil, der perfekt zu der Geschichte passt und für eine atemberaubende Atmosphäre sorgt. Nur leider war recht schnell der Wurm drin, was daran gelegen hat, dass die Geschichte sehr lange braucht, um an Fahrt aufzunehmen. So wundervoll die Autorin ihre Worte gewählt hat und so kreativ die Geschichte auch ist – wenn mich die Handlung nicht packt, mir gar die Lust aufs Lesen raubt, kann ich das Buch nicht gut finden. So sehr ich es auch möchte. Ich hatte einen enorm schwierigen Start mit dem Buch. Es passiert relativ viel und doch gleichzeitig so wenig. Innerhalb von nicht einmal einhundert Seiten werden mehrere Jahre zusammengefasst und ich wusste oft nicht, was ich daraus machen soll. Welche Figuren sind wichtig? Was soll ich von ihnen halten? Wohin führt mich die Erzählung überhaupt? In den Stories bei Instagram habe ich mit euch über meine Bedenken gesprochen und eine lieber Zuschauerin hat mir erzählt, dass sie das Buch als Hörbuch gehört und absolut geliebt hat. Was unter anderem Anne Moll geschuldet ist, die das Buch auf eine ganz märchenhafte Weise vorliest, die herrlich zur Geschichte passt. Daraufhin habe ich mir also das Hörbuch geholt und was soll ich sagen? Von da an war ich Feuer und Flamme für die Geschichte. Offenbar gibt es wohl Geschichten, die man besser hört statt liest. Zumindest war es bei Der Bär und die Nachtigall bei mir der Fall. Ganz angetan bin ich von Wasja, die sich als Protagonistin des Buches herausstellt, und die Umsetzung von russischen Märchen. Ich kenne mich überhaupt nicht mit russischen Märchen aus, aber ich fand es sehr interessant, von ihnen zu hören und mehr über sie zu lernen. Sie haben Der Bär und die Nachtigall einfach eine so geniale Atmosphäre verschaffen, die nur schwer in Worte zu fassen ist. Mystisch, gruselig und faszinierend treffen es wohl am besten. Trotz einiger Kritikpunkte – und der Tatsache, dass ich immer noch nicht weiß, ob ich das Buch beendet hätte, hätte ich es nur gelesen – bin ich nun trotzdem sehr gespannt auf die Fortsetzung und möchte und möchte unbedingt wissen, was Wasja und ihre Kameraden als Nächstes erleben. Besonders gespannt bin ich auch darauf, ob und inwiefern eine Liebesgeschichte entsteht. Für mich steht jedoch fest, dass ich auch den zweiten Band als Hörbuch hören würde. So gut die Geschichte auch geschrieben ist, beim Lesen hat sie mir einfach die Lust aufs Lesen genommen.

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Winterzauber

Von: Kat

25.05.2020

Eime wunderschöne Geschichte mit so vielen Details. Die Charactere fühlen sich echt an und man fühlt fast die Kälte. Perfekt für den Winter!

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Die Reise geht nach Russland. Weit in den Norden, wo die Kälte zum eigenen Charakter wird und die Geschichte voran treibt. Dort sitzt die alte Kinderfrau Dunja und erzählt: vom Winterkönig, von Kobolden und Hexen. Für Wasja, die jüngste Tochter der großen Familie, werden all diese Geschichten war, denn sie sieht die Wesen, die da durch Haus und Hof und Wald wandeln und verbündet sich mit ihnen, um ihre Familie und ihr Dorf zu retten. Ein schönes Märchen ist das, mit Gut und Böse und Bären. Ein wildes Mädchen, das sich von allen unterscheidet und sich durchsetzen muss. Auch wenn das Buch im tiefen Russland spielt, kann man die Sagen und Rituale gut nachvollziehen.

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Nachdem ich das wunderschöne Cover gesehen und den Klappentext gelesen hatte, war es um mich geschehen. Ich habe mich so sehr gefreut, in die zauberhafte Welt von Wasja und dieser wundersamen Geschöpfen einzutauchen, die sie und ihr Zuhause beschützen. Das Buch habe ich bereits vor ein paar Wochen begonnen und etwas über 100 Seiten gelesen, doch zu meiner Enttäuschung bin ich mit der Geschichte irgendwie nicht so recht warm geworden. Ich kann gar nicht genau sagen, woran es lag. Vielleicht lag es daran, dass ich manche Stellen etwas verwirrend fand und sie mehrfach lesen musste, um den roten Faden nicht zu verlieren. Vielleicht war es aber auch einfach nur der falsche Zeitpunkt. Als ich das Buch nach einer Weile wieder in die Hand genommen habe, um darin weiterzulesen, hat sich meine Befürchtung zum Glück in Luft aufgelöst. Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildhaft, benötigt jedoch etwas Zeit, um seine volle Wirkung zu entfalten. Wenn man sich vollends auf das Buch einlässt, nimmt die Story ordentlich an Fahrt auf. Nach einer Weile entsteht beim Lesen ein kleiner Film im Kopf, der es mir enorm erleichtert hat, der Geschichte zu folgen und sie hautnah mitzuerleben. Die Art und Weise wie Katherine Arden die Landschaft in Rus und die unterschiedlichen Jahreszeiten beschrieben hat, hat mir das Gefühl gegeben, an Wasjas Seite durch die Geschichte zu schreiten. Vor allem die Kälte in Rus wurde so bildhaft beschrieben, dass es mir selbst des Öfteren eiskalt den Rücken heruntergelaufen ist. Wasja ist eine wahnsinnig starke Persönlichkeit. Sie ist ganz anders als alle anderen Mädchen um sie herum; sie ist wilder, unberechenbarer, mutiger und steht für das ein, was ihr wichtig ist. Die Konsequenzen sind ihr dabei egal. Sie ist ein Freigeist, setzt sich darüber hinweg, was ihr andere vorzuschreiben versuchen und möchte sich nicht in eine vorgefertigte Rolle zwängen lassen. In der Story herrschen klare Geschlechterrollen. Männer kümmern sich um ihre Familien und können ansonsten frei und selbstbestimmt ihr Leben leben. Frauen hingegen gehören entweder ins Kloster oder in die Küche. Sie werden an wildfremde Männer verheiratet und sollen dafür auch noch dankbar sein. Nur Wasja möchte sich ihrem Schicksal nicht fügen. Sie will selbst über ihr Leben bestimmen und würde sich eher für den Tod entscheiden, als ein Leben in Ketten zu führen. Sie versucht ihre Familie mit allen Mitteln zu beschützen und erntet dafür weder Dank noch Lob. Stattdessen werden ihr fiese Anschuldigungen an den Kopf geworfen. Außerdem wird sie für ihr Verhalten zum Teil auch noch heftig bestraft, was mir oft bitter aufgestoßen ist. Wasja hingegen hat sich niemals beschwert und einfach alles hingenommen, wofür ich sie zwar einerseits bewundere, anderseits aber auch bemitleide. Besonders Anna - Wasjas Stiefmutter, die selbst noch ein halbes Kind ist - hat es ganz besonders auf sie abgesehen. Sie hat keine Möglichkeit ausgelassen, Wasja ihren Hass spüren zu lassen und sie zu bestrafen. Anna ist ein Charakter, für den ich abgrundtiefen Hass verspürt habe. Ihre Art hat mich beinahe regelmäßig in den Wahnsinn getrieben. Konstantin - ein Priester, der ein wenig später eine relativ große Rolle in der Geschichte einnimmt - war mir ebenfalls unsympathisch. Sein Charakter und seine Absichten waren mir einfach zu undurchsichtig und viel zu widersprüchlich. Ganz anders als Dunja - sie habe ich trotz ihrer ruppigen Art sehr schnell in mein Herz geschlossen. Was mir außerdem sehr gut gefallen hat - und das kommt in letzter Zeit eher selten vor - war das Ende der Story. Die letzten Kapitel waren so spannend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Meiner Meinung nach hat es sehr gut zur Geschichte und vor allem zu Wasja gepasst. Ein anderes Ende wäre ihr vermutlich nicht gerecht geworden.

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Der Bär und die Nachtigall ist ein wundervolles Wintermärchen. Es liest sich wie die klassischen Märchen von damals, mit magischen Wesen und Geistern, aber hier gibt es keine Prinzessin, die gerettet werden muss. Nein, hier ist Wasja unsere Protagonistin und sie ist diejenige, die ihr Dorf rettet—denn sie ist die einzige, die die Geister von früher sehen kann und die in der Lage dazu ist, die dunkle Magie, die sich in den Wäldern erhebt, aufzuhalten. Wasja ist stur und schlau und mutig. Sie ist die perfekte Protagonistin für ein Märchen wie dieses und es war wundervoll, sie auf dieses Abenteuer zu begleiten. Und Katherine Arden ist die Art von Autorin, die einen mit ihren Worten in einen Bann zieht, aus dem man sich nicht lösen kann, bis man die allerletzte Seite erreicht hat. Ich kann euch nur empfehlen, Der Bär und die Nachtigall zu lesen, in die winterliche Atmosphäre einzutauchen, die Katherine Arden hier erschaffen hat, und zusammen mit Wasja auf ein Abenteuer zu gehen und ihre Familie zu retten!

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Der Bär und die Nachtigall ist mal wieder ein Buch, das aufgrund des Hypes auf Goodreads, auf meiner Wunschliste gelandet ist. Als ich gesehen habe, dass es endlich auf Deutsch übersetzt wird, wusste ich: Ich muss es haben! Ich habe kaum bis gar keine Ahnung von russischen Volkssagen und war deshalb umso gespannter, was mich im Buch erwarten würde. Die Handlung spielt im alten Russland im 14. Jahrhundert. Wir lernen Pjotr Wladimirowitsch als schwer arbeitenden Grundbesitzer und Bauer kennen, der mit seiner Frau zu Beginn des Buches vier Kinder hat. Unterstützt wird die Familie von dem Kindermädchen Dunja, das sich nicht nur um die Kinder kümmert, sondern ihnen auch regelmässig mystische Geschichten erzählt. Pjotrs Frau wird zu Beginn des Buches noch einmal mit einem fünften Kind schwanger. Einem Kind, das das Schicksal der Familie für immer verändern sollte. Und das beginnt damit, dass die Mutter kurz nach Wasjas Geburt stirbt. Wasja ist ganz anders als ihre vier älteren Geschwister. Sie ist ein richtiger Wildfang, unberechenbar und wird als äusserlich hässlich beschrieben. Doch Wasja ist etwas ganz Besonderes: Sie hat die Gabe Geister zu sehen und mit ihnen zu kommunizieren. Vielleicht ist auch das einer der Gründe, weshalb sie es immer wieder in die Natur zieht, die von Wald-, Wasser- und Sumpfgeister nur so wimmelt. Die Handlung wird sehr überschaubar und chronologisch erzählt. Man kann nicht nur beobachten, wie Wasja allmählich älter wird, sondern auch, wie ihre Geschwister nach und nach das Nest verlassen, heiraten, Kinder bekommen und/oder ihrer beruflichen Bestimmung nachgehen. Auch ihr Vater heiratet einige Zeit nach dem Tod seiner Ehefrau seine zweite Frau - Anna - die ebenfalls die Gabe besitzt, Geister zu sehen. Im Unterschied zu Wasja, zweifelt sie aber dadurch an ihrem Verstand und wirkt nach aussen hin verwirrt und seltsam. Wasjas Rolle wird im weiteren Handlungsverlauf immer weiter in den Vordergrund gerückt, denn mit zunehmenden Alter nehmen auch die Gefahren zu, die nicht nur durch den Winterkönig, sondern auch durch einen ominösen einäugigen Mann im Wald verursacht werden. Wasjas Schicksal wurde bereits bei ihrer Geburt festgelegt und als sie im Buch das heutige Jugendalter (und damalige junge Erwachsenenalter) erreicht, muss sie sich dem stellen, wofür sie geboren wurde... Katherine Arden hat eine ganz wundervolle Geschichte im alten Russland geschrieben, die sehr ruhig und langsam erzählt wird. Aber gerade diese ruhige Erzählweise war es, die mir besonders gefallen hat. Man hat so die Gelegenheit, langsam in die Welt von Wasja einzutauchen und alle Charaktere - und deren gibt es viele - kennenzulernen. Dadurch, dass man Wasja beim Aufwachsen kennenlernen kann, wird einem als Leser*in ihre Bedeutung für den Verlauf der Geschichte auch immer deutlicher, denn sie zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch. Und trotzdem dreht sich nicht alles nur um sie, man erfährt auch einiges über den Rest ihrer Familie, ihre Stiefmutter oder die Nebencharaktere, wie etwa den neu hinzugezogenen Priester Konstantin, der Wasja das Leben schwer macht. Obwohl ich noch nie in Russland war und mich mit dem historischen Russland schon gar nicht auskenne, hatte ich den Eindruck, dass die Autorin die Kultur und die Stimmung der damaligen Zeit sehr gut eingefangen und beschrieben hat. Während der ganzen Geschichte konnte ich mir die Schauplätze sehr gut vorstellen und Teil der russischen Sagenkultur werden. Wie adäquat die Autorin die russische Folklore umgesetzt hat, kann ich natürlich nicht beurteilen. Gerade der Winterkönig fand ich aber sehr faszinierend (und das nicht nur, weil er mich an die weissen Wanderer aus Game of Thrones erinnert hat :D). Trotz all dem Lob, hat sich bei mir aber während dem Lesen nicht dieses Gefühl eingestellt, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann und/oder ich unbedingt wissen muss, wie es weiter geht. Es war zwar jedes Mal ein Vergnügen in Wasjas Welt einzutauchen, aber ich konnte das Buch auch gut einige Tage zur Seite legen. Und das ist auch das einzige, was mir ein bisschen gefehlt hat: Dieses Gefühl, dass mich ein Buch packt und ich es unbedingt in einem Stück zu Ende lesen möchte. Aus diesem Grund konnte nicht die volle Sternezahl vergeben. Fazit: "Die Bär und die Nachtigall" ist eine ruhige, aber wundervoll erzählte Geschichte, die im historischen Russland spielt und dem Leser die russische Volkssagen näher bringt. Die Autorin lässt sich Zeit, die verschiedenen Charaktere einzuführen und lässt die Leser*innen an der Entwicklung der Protagonistin Wasja teilhaben. Eine schöne Erzählung, in deren Welt ich immer wieder gerne eingetaucht bin. Trotzdem hat mir ein bisschen das Gefühl gefehlt, dass mich die Story so packt, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Von mir gibt es deshalb 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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»Selbst wenn es die letzte Entscheidung meines Lebens ist, dann war es wenigstens meine.« 🐻🐦 Nachdem ich das wunderschöne Cover gesehen und den Klappentext gelesen hatte, war es um mich geschehen. Ich habe mich so sehr gefreut, in die zauberhafte Welt von Wasja und dieser wundersamen Geschöpfen einzutauchen, die sie und ihr Zuhause beschützen. Das Buch habe ich bereits vor ein paar Wochen begonnen und etwas über 100 Seiten gelesen, doch zu meiner Enttäuschung bin ich mit der Geschichte irgendwie nicht so recht warm geworden. Ich kann gar nicht genau sagen, woran es lag. Vielleicht lag es daran, dass ich manche Stellen etwas verwirrend fand und sie mehrfach lesen musste, um den roten Faden nicht zu verlieren. Vielleicht war es aber auch einfach nur der falsche Zeitpunkt. Als ich das Buch nach einer Weile wieder in die Hand genommen habe, um darin weiterzulesen, hat sich meine Befürchtung zum Glück in Luft aufgelöst. Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildhaft, benötigt jedoch etwas Zeit, um seine volle Wirkung zu entfalten. Wenn man sich vollends auf das Buch einlässt, nimmt die Story ordentlich an Fahrt auf. Nach einer Weile entsteht beim Lesen ein kleiner Film im Kopf, der es mir enorm erleichtert hat, der Geschichte zu folgen und sie hautnah mitzuerleben. Die Art und Weise wie Katherine Arden die Landschaft in Rus und die unterschiedlichen Jahreszeiten beschrieben hat, hat mir das Gefühl gegeben, an Wasjas Seite durch die Geschichte zu schreiten. Vor allem die Kälte in Rus wurde so bildhaft beschrieben, dass es mir selbst des Öfteren eiskalt den Rücken heruntergelaufen ist. Wasja ist eine wahnsinnig starke Persönlichkeit. Sie ist ganz anders als alle anderen Mädchen um sie herum; sie ist wilder, unberechenbarer, mutiger und steht für das ein, was ihr wichtig ist. Die Konsequenzen sind ihr dabei egal. Sie ist ein Freigeist, setzt sich darüber hinweg, was ihr andere vorzuschreiben versuchen und möchte sich nicht in eine vorgefertigte Rolle zwängen lassen. In der Story herrschen klare Geschlechterrollen. Männer kümmern sich um ihre Familien und können ansonsten frei und selbstbestimmt ihr Leben leben. Frauen hingegen gehören entweder ins Kloster oder in die Küche. Sie werden an wildfremde Männer verheiratet und sollen dafür auch noch dankbar sein. Nur Wasja möchte sich ihrem Schicksal nicht fügen. Sie will selbst über ihr Leben bestimmen und würde sich eher für den Tod entscheiden, als ein Leben in Ketten zu führen. Sie versucht ihre Familie mit allen Mitteln zu beschützen und erntet dafür weder Dank noch Lob. Stattdessen werden ihr fiese Anschuldigungen an den Kopf geworfen. Außerdem wird sie für ihr Verhalten zum Teil auch noch heftig bestraft, was mir oft bitter aufgestoßen ist. Wasja hingegen hat sich niemals beschwert und einfach alles hingenommen, wofür ich sie zwar einerseits bewundere, anderseits aber auch bemitleide. Besonders Anna - Wasjas Stiefmutter, die selbst noch ein halbes Kind ist - hat es ganz besonders auf sie abgesehen. Sie hat keine Möglichkeit ausgelassen, Wasja ihren Hass spüren zu lassen und sie zu bestrafen. Anna ist ein Charakter, für den ich abgrundtiefen Hass verspürt habe. Ihre Art hat mich beinahe regelmäßig in den Wahnsinn getrieben. Konstantin - ein Priester, der ein wenig später eine relativ große Rolle in der Geschichte einnimmt - war mir ebenfalls unsympathisch. Sein Charakter und seine Absichten waren mir einfach zu undurchsichtig und viel zu widersprüchlich. Ganz anders als Dunja - sie habe ich trotz ihrer ruppigen Art sehr schnell in mein Herz geschlossen. Was mir außerdem sehr gut gefallen hat - und das kommt in letzter Zeit eher selten vor - war das Ende der Story. Die letzten Kapitel waren so spannend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Meiner Meinung nach hat es sehr gut zur Geschichte und vor allem zu Wasja gepasst. Ein anderes Ende wäre ihr vermutlich nicht gerecht geworden. 🐻🐦 Fazit: »Der Bär und die Nachtigall« ist ein Buch, auf das man sich vollkommen einlassen muss. Es ist keine Geschichte, die man schnell nebenbei lesen kann. Sie erfordert Geduld und vor allem Konzentration, doch dann eröffnet sich einem eine magische und manchmal etwas grausame Welt, die mich oft staunend zurückgelassen hat. Katherine Arden hat es geschafft, die märchenhaften Elemente der Story perfekt mit der Realität zu vereinen. Ich empfehle das Buch gerne weiter und freue mich auf weitere Werke der Autorin. 4/5 ⭐️ 🐻🐦 Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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