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Rezensionen zu
Dunkelgrün fast schwarz

Mareike Fallwickl

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Raf und Motz sind beste Freunde - doch es ist nicht immer leicht zwischen ihnen. Raf hat Angewohnheiten, die Motz nicht mag, doch es fällt ihm schwer, das anzusprechen, wo er doch der einzige Freund ist, den er hat. Auch die Mutter von Moritz muss mit ansehen, wie Raffael und Moritz immer unzertrennlicher werden, obwohl sie doch Rafs dunkle Seite sehen kann. Noch komplizierter wird die Situation allerdings, als Johanna in die Klasse kommt und sich mit den beiden Jungs anfreundet... Ob das gut gehen kann? „Das Grün ist dunkler geworden, viel dunkler, tief und massiv, fast schwarz." S. 39 Lange bin ich um das Buch herumgeschlichen, habe es immer wieder auf Instagram-Kanälen gesehen und war mir dennoch nicht sicher, ob ich es lesen sollte. Gerade dann, wenn ein Buch so gehyped wird, tu ich mir immer etwas schwer damit. Doch meistens siegt die Neugier dann doch... „Johanna gab sich nicht unnahbar, sie war es. Das Gesicht blank, frei von Emotionen. Und was hätte sie noch empfinden sollen? Der Unfall hatte diese Fähigkeit ausgelöscht Wie wenn eine Bombe in deinem Herzen hochgeht, ein atomarer Blitz, ein Rauchpilz, und zurück bleibt verbranntes Ödland, auf dem nie mehr auch nur ein einziger Grashalm wachsen wird, und denk jetzt nicht an eine Blume. Du bist pathetisch mit siebzehn, seltsam angeknackst, aus der Form der Kindheit geflossen, und du ahnst schon, dass du nie wieder stabil sein wirst. Aber wie schlimm es wirklich wird, das ahnst du nicht." S. 180 Besonders gut gefallen hat mir der Schreibstil der Autorin. Sehr lebhaft, bildhaft und mitreißend. Man kann sich das kleine Dorf sehr gut vorstellen. Die Geschichte wird in verschiedenen Perspektiven - die von Moritz, Johanna und Marie - und verschiedenen Zeiten - 2017 und Vergangenheit, der Kindheit und Jugend von Raf und Moritz - erzählt. Dadurch bekommt man einen guten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Charaktere und erfährt nur nach und nach, was eigentlich zwischen Raf, Moritz und Johanna vorgefallen ist. Dadurch wird Spannung aufgebaut und die ganze Wahrheit erfährt man erst am Schluss. „Aber eins sag ich dir, Moritz: Irgendwann wirst du erkennen, dass manche Menschen nur leuchten, indem sie andere ins Dunkle schubsen." S. 302 Die Story selbst zieht sich jedoch auch ziemlich in die Länge. Durch den Perspektiven- und Zeitwechsel kam es ständig zu recht spannenden Ereignissen, die dann durch eine neue Perspektive oder einen Zeitsprung unterbrochen wurden. Eigentlich mag ich Bücher mit verschiedenen Perspektiven sehr gerne, aber hier fand ich es zu häufig, beziehungsweise an den falschen Stellen. Der Lesefluss wurde dadurch regelmäßig stark unterbrochen, weswegen das Buch sich gefühlt auch so in die Länge gezogen hat. Auch mit den Charakteren bin ich nicht recht warm geworden. Moritz, der schüchterne, emotionale, künstlerisch begabte Junge, der sich ein scheinbar gutes Leben aufgebaut hat, nachdem die Freundschaft mit Raffael endete, der eine Frau hat und ein Kind erwartet, wird sofort wieder zu seinem früheren, unsicheren Ich, als sein ehemaliger bester Freund vor der Tür steht. Er hinterfragt nichts, macht einfach nur das, was Raf ihm sagt - eine toxische Freundschaft durch und durch. Doch scheint Moritz in all den Jahren einfach nichts gelernt zu haben, selbst als seine Frau ihm droht, ihn zu verlassen und aus der Wohnung flieht, bringt er es nicht über sich, mit Raffael zu reden. Raffael hingegen ist in seiner Boshaftigkeit und Bösartigkeit ziemlich überzeugend. Besonders schwer zu lesen fand ich aber die Kapitel von Johanna, sie waren beinahe unerträglich. Das einstige unnahbare Mädchen, das ihren eigenen Kopf hat, ist als Erwachsene nicht nur hochgradig magersüchtig (was aber nie wirklich thematisiert oder gar als Problem erkannt wird), sondern auch abhängig von einem Mann, der sie nur rumschubst und nicht wertschätzen kann. Sie unterwirft sich ihm geradezu und lässt sich schlecht behandeln, ohne auch nur großartig darüber nachzudenken. Auch hier gibt es nicht einen Hauch von Einsicht In ihren Kapiteln, aber auch den anderen, gibt es wirklich verflixt viele Sex-Szenen. Da hab ich prinzipiell nichts dagegen, aber irgendwann haben mich diese einfach nur noch genervt... Es war einfach too much. Insgesamt fand ich auch das Frauenbild, das in dem Buch gezeigt wird, sehr fragwürdig. Am besten gefallen hat mir Marie, die Mutter von Moritz, die zwar augenscheinlich die perfekte Mutter und Hausfrau ist, sich aber hin und wieder auch nimmt, was ihr gefällt. „Ihr Männer immer. Da sagen die Frauen euch wieder und wieder, dass etwas geschehen muss, und ihr hört nicht zu Aber wenn die Frauen dann weg sind, kriegt ihr auf einmal Panik." S. 323 Eine Geschichte über Freundschaft, Familie, Ehe, Lügen, Verrat, Liebe, Hass - und ziemlich viel Sex. Fazit Ein Buch, das mich leider nicht überzeugen konnte. Der wunderschöne Schreibstil hat mir zwar wirklich gut gefallen, aber die Story war mir zu langatmig, zu vulgär, es gab einfach zu viele Sex-Szenen und keinerlei Einsicht der Protagonisten bei problematischem Verhalten. https://lucciola-test.blogspot.com/2019/10/books-mareike-fallwickl-dunkelgrun-fast.html

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