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Rezensionen zu
Nordsee-Nacht

Hannah Häffner

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€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Vielen Dank an das @bloggerportal für die Bereitstellung des Buches. Autorin: Hannah Häffner Verlag: Goldmann Erschienen am: 15.06.2020 Zum Inhalt: Als die 6jährige Friederike 1987 aus einem Ferienlager spurlos verschwindet gibt dies allen Beteiligten große Rätsel auf. Ihr Verschwinden kann niemals aufgeklärt werden und das hinterlässt tiefe Spuren. Der damalige Ermittler Wedeland und auch Sascha, eine Betreuerin des Ferienlagers können nicht vergessen, was damals geschah. Als 25 Jahre später eine Frau halbtot am Strand gefunden wird stürzt sich die Boulevardpresse auf diese Nachricht. Kann es sich bei der Frau womöglich um die vermisste Friederike handeln? Die Frau selbst hat keine Ahnung, wer sie ist oder woher sie kommt. Kommissar Wedeland ist mittlerweile im Ruhestand, aber als Sascha aufgrund der aktuellen Entwicklung Kontakt zu ihm aufnimmt, beginnt er erneut in der Vergangenheit zu graben. Kann endlich doch noch aufgeklärt werden, was damals geschah? Fazit: Obwohl dieses Buch als Roman deklariert ist, hat es schon viele Elemente eines Ermittlerkrimis. Und doch ist es kein „klassischer Krimi“. Denn die Autorin setzt den Fokus auf Personen, die sonst eher hintergründig beleuchtet werden. So z.B. die Betreuerin unter deren Obhut ein Kind verschwunden ist. Was für eine furchtbare Vorstellung! Mir hat diese etwas andere Herangehensweise wirklich gut gefallen. Allerdings darf man als Leser keine actionreiche oder spannungsgelade Geschichte erwarten. Nicht die großen Wellenbrecher, die dich umhauen, sondern eher das kontinuierliche Rauschen kleiner Wogen, macht dieses Lesevergnügen so besonders. Ich kann „Nordseenacht“ durchaus empfehlen, man sollte aber wissen, dass hier eine eher ruhige Erzählweise gewählt wurde. Die leisen Töne bringen die Tiefe in das Geschehen und haben es so für mich zu einem gelungenen Leseerlebnis gemacht.

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Dorfleben pur ...

Von: Tina

09.07.2020

Nordsee-Nacht in zwei große Kapitel unterteilt. Einmal geht um die Geschehnisse im Ferienlager im Küstenort Hulthave im Jahr 1987. Der zweite Teil spielt sich im Jahr 2012 ab, auch wieder in Hulthave. Eine junge Frau wurde am Strand gefunden, die sich an nichts erinnern kann. Weder wie sie heißt, noch wie sie an den Strand kommt. Schnell heißt, das die junge Frau die seit 1987 vermisste Friederike ist. Die unterschiedlichen Perspektiven Die Geschichte wird auch aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und diese Erzählungen haben mich sehr schnell gepackt. Die Betreuerin Sascha ist 1987 die Hauptzeugin und auf ihrer Aussage ruht auch der Fokus im ersten Teil. Langsam, beinahe schleichend, macht die Autorin mir immer weiter klar, dass mit Saschas Aussage irgendetwas nicht stimmen kann - aber zunächst erfahre ich nichts näheres. Die neueren Ermittlungen Im zweiten Teil ruht der Fokus dann zunehmend auf den Ermittlungen des damals zuständigen Kommissars Wedeland, obwohl auch Sascha wieder einer große Rolle spielt. Ihr Leben war seit Friederikes Verschwinden ziemlich aus den Fugen geraten und das liegt hauptsächlich an ihren Schuldgefühlen. Aber auch Kommissar Wedeland hatte damals schon mit argen privaten Problemen zu kämpfen, die sicher auch jetzt den Ausschlag für deine hartnäckigen Ermittlungen bilden. Die lieben Nachbarn Grundsätzlich fand ich es spannend, zu beobachten, wie sich z.B. die Dorfbewohner gegenseitig denunzierten. Wer anders war, wer sich nicht am “Gemeinschaftsleben” beteiligte wurde schuldig gestempelt und geriet so in den Mittelpunkt der Ermittlungen. Das war wirklich interessant zu lesen, aber mir fehlte dann doch ein bisschen die Perspektive des Kindes und der Eltern. Was ist mit ihrem Schmerz, ihrer Angst - was ist aus ihrem Leben geworden? Das hätte mich auf jeden Fall auch interessiert. Ein toller Gesamteindruck Alles in allem ist Nordsee-Nacht ein wirklich gelungenes Debüt. Ein spannender Plot, der sprachlich wirklich super in Szene gesetzt wurde. Das etwas düstere Setting passt ganz wunderbar zur Geschichte und ich fand die gesamte Atmosphäre super gelungen. Das Ende fand ich eine bisschen schwach, nicht jede Frage wurde beantwortet und mir fehlen ein paar Erklärungen - trotzdem hat mir das Buch in seiner Gesamtheit wahnsinnig gut gefallen Mein Fazit: Nordsee-Nacht von Hannah Häffner ist ein stimmiges, spannendes Buch über ein verschwundenes Mädchen. Der Hauptaugenmerk liegt hier eher auf den Folgen, die dieses Verschwinden für das Umfeld des Mädchens hatte und ich kann die Geschichte auf jeden Fall den Fans psychologischer Thriller empfehlen - auch wenn Roman draufsteht :-)

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Wow - von Anfang an war ich begeistert, der Schreibstil ist klar & intensiv; die Ortschaften, samt Strand, tauchten in meinen Gedanken auf, während ich mich atmosphärisch in die bildlich geschilderten Szenen fallen ließ. Durch detaillierte Beschreibungen konnte ich mir die Charaktere genauso lebhaft vorstellen, wie ich mich in das gesamte Setting von "Nordsee-Nacht" einfand. Es handelt sich in dem Debüt von Hannah Häffner um eine Mischung aus Roman, Drama & Krimi, der in zwei Zeiten geteilt wird: 1987- das Jahr, in dem Friederike während einer Ferienfreizeit spurlos verschwindet. Kommissar Wedeland & sein Team sind ratlos, tappen im Dunkeln, während sich die Lebensfreude der jungen Betreuerin Sascha nach diesem Vorfall aufzulösen scheint, ersetzt von einem Dasein aus quälenden Vorwürfen - & das nicht nur, weil das Kind während ihrer Nachtwache verschwand...  2012- Weder der mittlerweile pensionierte Ermittler Wedeland noch die frühzeitig gealterte Betreuerin von damals konnten das Verschwinden von Friederike überwinden... 25 Jahre später wird eine erinnerungslose Frau - die "Nixe" - am Strand von Hulthave gefunden.  Die Presse gräbt den 'Cold Case' Fall um Friederike aus - aber gibt es tatsächlich eine Verbindung? Erik Kellen, mittlerweile Hauptkommissar des kleinen Küstenstädtchens, zweifelt an den haltlosen Vermutungen. Doch niemand kann vorhersehen, was die Sensationsgeilheit der Reporter ins Rollen bringen wird... Haffner lässt uns nicht nur malerisch an der Kulisse des tragischen Verbrechens teilhaben, vor allem dürfen wir durch persönliche Einblicke die Charaktere authentisch kennen - & verstehen lernen. Dass das Innenleben der Handelnden, die sich in einer derart tragischen Situation befinden, eine wichtige Rolle für die Autorin spielt ist spürbar. Die verschiedenen Erzählperspektiven erschaffen, trotz der Sanftheit dieses Romans, eine fesselnde Lebendigkeit. Ich wusste bis zum Schluss nicht wie es ausgeht, wurde aber ständig zu Vermutungen hingerissen; & war über die interessante Entwicklung der schlüssigen Handlung gleichermaßen überrascht, wie über den gesamten Aufbau. & diese Worte... Poetisch entführte mich Hannah Häffner in die Dramatik, leise & doch eindringlich. Schmerz & Schuld, Gefühle & Gedanken waren greifbar & echt, berührten mich tief. Mit vielem hatte ich gerechnet, als ich mich für dieses Buch entschied, aber nicht damit. Wer einen rasanten Krimi erwartet, wird am Ende in Hulthave enttäuscht am grauen Strand stehen. Wer sich auf eine stimmungsvolle, einmalig geschriebene Geschichte einlassen, emotional mitgerissen werden möchte: sollte zu diesem großartigen Debüt "Nordsee-Nacht" greifen. Ich hoffe sehr, dass es noch weitere Romane der Autorin geben wird.

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„Kein Geräusch. Nur ihr eigener Atem und ihr Herzschlag, der in ihren Ohren pocht, und sie sieht, zwischen den Zweigen hindurch, die Sterne und den schiefrunden Mond. Vorsichtig setzt sie einen Fuß vor den anderen, sie haben sie nicht bemerkt. Davor hatte sie Angst gehabt.“ (Zitat S. 5) Schon die ersten Zeilen haben mich direkt in die Handlung hineingesogen. Es fühlte sich beim Lesen an, als stünde ich in dieser Nacht neben der kleinen Friederike, die sich im Ferienlager nicht sonderlich wohl fühlt. Der Autorin Hannah Häffner gelingt es, eine unheimliche Atmosphäre zu erschaffen, die sich beinahe real anfühlt und eine unglaubliche Spannung aufbaut, die mich mitgerissen hat. Wie grausam muss es sein, wenn das Kind einen tollen Sommer im Ferienlager verbringen soll und von dieser Reise nicht zurückkehrt? Noch grausamer ist die Vorstellung, nicht zu wissen, was mit dem Kind passiert ist, geschweige denn, ob es noch lebt. Ich mag es mir nicht ausmalen. Doch Friederikes Verschwinden zerstört nicht nur das Leben ihrer Eltern. Auch die Betreuerin Sascha zerbricht an ihrer vermeintlichen Schuld. Der Roman gliedert sich in zwei Teile, die sich zeitlich in die Handlung einordnen lassen: 1987 und 2012. Im ersten Teil steht die Ermittlungsarbeit von Kommissar Wedeland und seinem Team im Mittelpunkt. Gleichzeitig lässt der übergeordnete Erzähler seine Leser*innen immer wieder in die Gefühlswelt aller handelnden Personen blicken, was sämtliche Figuren nahbar und realistisch erscheinen lässt. Nach und nach wird die Nacht des Verschwindens Friederikes rekonstruiert. Doch die entscheidenden Puzzleteile fehlen. Cut. 25 Jahre später. Kommissar Wedeland ist mittlerweile pensioniert. Am Strand von Hulthave wird eine junge Frau gefunden, die ihr Gedächtnis verloren zu haben scheint. Kann es sich bei der „Nixe“, wie die Unbekannte genannt wird, wirklich um die vor 25 Jahren verschwundene Friederike handeln? Wedeland und Sascha sind skeptisch, kehren aber dennoch nach Hulthave zurück, um die Wahrheit über diese eine alles verändernde Nacht herauszufinden. Auch im zweiten Teil des Buches schafft es Häffner, die atmosphärische Spannung aufrecht zu erhalten. Immer mehr Lücken des ungelösten Falls scheinen sich zu schließen. Intelligent und wortgewandt bindet die Autorin ihre Leser*innen in die Ermittlungsarbeit des pensionierten Kommissars ein. Einige bekannte Charaktere tauchen auch nach 25 Jahren wieder auf. Diese sind realistisch gealtert und wecken nach wie vor Mitleid, Skepsis, Sympathie und genau so auch Abneigung. So spannend und detailliert die Geschichte um das Verschwinden der kleinen Friederike auch erzählt wird, die Auflösung war mir persönlich etwas zu knapp. Zwar blieben keine Fragen offen, die Klärung war in sich schlüssig und wirklich gut gewählt, doch hätte ich mir nach der recht lang andauernden Ermittlungsarbeit auch eine detaillierte Aufschlüsselung der Ereignisse gewünscht. Dennoch hat mich „Nordsee-Nacht“ vollkommen überzeugt. Außerdem gelang es Häffner im Epilog, mich noch einmal voll abzuholen und das Ruder doch noch rumzureißen, was für die knappe Auflösung des Falls ein wenig entschädigt. „Er kann wieder atmen. Die Wut ist verschwunden. Er fühlt Frieden, dort, zwischen den Zeiten, zwischen den Leben. Die Wut, die unter seiner Haut gewohnt hat, schon so lange, hat sich verflüchtigt.“ (Zitat S. 377) Persönliches Fazit: „Nordsee-Nacht“ ist ein brillantes Debüt, dass von mir, trotz kleinerer Kritikpunkte, eine klare Leseempfehlung bekommt. Hannah Häffner hat mit ihrem Erstlingswerk einen wunderbar atmosphärischen Spannungsroman geschaffen, der Lust auf mehr macht!

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In diesen Monaten liegen Bücher mit den unterschiedlichsten einladenden Urlaubsmotiven aus allen Herren Ländern in den Schaufenstern der Bücherläden. Von bayrisch Herzhaft bis nordisch kühl oder auch ein irgendein Traumstrand am Mittelmehr. Wahlweise sind es Romane oder spannendere Kost in Form von Krimi oder Thriller. Alle habe das gleiche Ziel: Uns die schönsten Tage des Jahres mit guter Lektüre zu versüßen. So hat mich in den Verlagsvorschauen von Random das wunderschöne Cover von „Nordsee-Nacht“ von Hannah Häffner angesprochen. Die Besonderheit an diesem Buch ist auch, dass auch die Innenseiten der Vorder– und Rückseite des Buches sehr schön mit Zitaten aus dem Buch gestaltet sind. Der folgende Verlagstext hat dann das schöne Cover noch unterstützt. Der Küstenort Hulthave, 1987. Die kleine Friederike verschwindet spurlos aus einem Zeltlager. Kommissar Wedeland ermittelt fieberhaft, aber vergebens. Das katastrophale Ereignis legt sich wie ein Schatten über das Städtchen am Meer und das Leben der Betreuerin Sascha, die an ihren Schuldgefühlen zu zerbrechen droht. 25 Jahre später wird am Strand eine bewusstlose Frau gefunden; als sie erwacht, kann sie sich an nichts erinnern. Schnell kommt das Gerücht auf, es handle sich um Friederike. Daraufhin kehren Sascha und Kommissar Wedeland nach Hulthave zurück – denn es ist Zeit, endlich die Wahrheit über jene verhängnisvolle Nacht herauszufinden ... Das Buch beginnt schon im Prolog mit viel Knistern und viel Spannung, was in den ersten Kapiteln perfekt weitergeführt wird. An die Schreibweise musste ich mich erst etwas gewöhnen, da in manchen Sätzen etwas zu viel gewollt war. Doch wenn man sich daran gewöhnt hat, kann man das Buch flüssig lesen. Die Autorin beschreibt die doch recht düstere Stimmung die die Geschichte umgibt wirklich sehr gut. Diese sehr schöne Atmosphäre begleitet einem auf fast allen Seiten und verstärkt sich gekonnt je nach Szenerie und Protagonist. Frau Häffner spielt sehr gut mit Worten und zieht das Buch von einem Roman ganz deutlich in das Genre mindestens auf die Seite eines Krimis. Die Spannung wird in der ersten Hälfte des Buches durchweg hochgehalten und man weiß nicht, was ist mit Fredericke passiert ist oder was genau geschehen ist. Nach der Hälfe des Buches kommt ein recht großer Zeitsprung. Das ist zwar wichtig für die Story, jedoch war für mich die bis dahin und damit aufgebaute Spannung auch gleich wieder verschwunden, da nun wieder ein Ermittler und dessen Geschichte beschrieben wurde – und das war mir dann etwas viel. Das Buch hat sich dann irgendwann auch wesentlich mehr mit den Befindlichkeiten der Beteiligten beschäftigt und weniger mit der Suche nach dem Mädchen. Natürlich klärt sich damit Vieles um die damaligen Geschehnisse, doch es waren für mich mindestens 30 zu viel. Der Schluss ist natürlich wieder von Feinsten und versöhnt dann mit der Länge und den Ausschweifungen davor. Es ist eine wirklich gute Urlaubslektüre für alle Fans die auch auf dem Liegestuhl etwas düstere Stimmung und gute Spannung mögen.

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Hannah Häffner erzählt uns die Geschichte vom verschwinden einer 6 Jährigen Friederike und einer verzweifelten suche nach ihr. Es ist ein Buch über Liebe, Ängste, Trauer, Vergessen und Schuld. „𝐸𝑠 𝑓𝑢̈ℎ𝑙𝑡 𝑠𝑖𝑐ℎ 𝑎𝑛, 𝑎𝑙𝑠 ℎ𝑎̈𝑡𝑡𝑒𝑛 𝑆𝑖𝑒 𝐹𝑟𝑖𝑒𝑑𝑒𝑟𝑖𝑘𝑒 𝑎𝑢𝑠 𝑑𝑒𝑛 𝐴𝑢𝑔𝑒𝑛 𝑣𝑒𝑟𝑙𝑜𝑟𝑒𝑛. 𝑆𝑖𝑒 𝑎𝑙𝑙𝑒. 𝑊𝑖𝑟 𝑎𝑙𝑙𝑒. 𝐸𝑠 𝑖𝑠𝑡, 𝑎𝑙𝑠 ℎ𝑎̈𝑡𝑡𝑒𝑛 𝑤𝑖𝑟 𝑠𝑐ℎ𝑜𝑛 𝑎𝑛𝑔𝑒𝑓𝑎𝑛𝑔𝑒𝑛, 𝑠𝑖𝑒 𝑧𝑢 𝑣𝑒𝑟𝑔𝑒𝑠𝑠𝑒𝑛“ (𝑆. 133) Eine tolle Atmosphäre, die der Schreibstill vermittelt. Die Kapitellänge ist angenehm zu lesen. Der Anfang war sehr rasant und spannend, bevor es aber in das Jahr 2012 überging, hätte ich mir mehr Informationen über das Verschwinden von Friederike gewünscht. Sascha war mir sehr sympathisch, ich konnte ihre Ängste und Schuldgefühle nachvollziehen. Mit anderen Charakteren konnte ich leider nichts anfangen, die waren irgendwie ziellos unterwegs. Im zweiten Teil ging es spannend los, als die bewusstlose Frau aufgetaucht ist...und dann hat leider für mich das Buch an Spannung verloren. Es wurde vieles in die Länge gezogen und ich konnte die Charaktere nicht mehr greifen. Ich habe mir so sehr einen Starken Protagonisten gewünscht, der alles wie ein Puzzleteil zusammensetzt. Die Auflösung des Falls war für mich logisch, aber leider zu kurz geraten. „Nordsee-Nacht“ ist ein Roman der sich mit Vergessen und Schicksal beschäftigt und was das Verschwinden eines Kindes in all den Beteiligen auslöst. Ich hatte leider zu hohe Erwartungen und eine Art Krimi erwartet, wer etwas leichtes mag wird dieses Buch mögen. Da mir der Schreibstill an sich gut gefallen hat, würde ich gerne ein weiteres Buch der Autorin lesen.

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“Ein Küstenort an der Nordsee. Ein verschwundenes Mädchen. Und die Schatten der Schuld werden immer länger…“ (Zitat Buchrücken) 1987 verschwindet die kleine Friederike spurlos aus einem Zeltlager. Die junge Betreuerin Sascha ist verzweifelt. Hätte sie das Verschwinden verhindern können? Diese Frage lässt sie jahrelang nicht mehr los. Auch Kommissar Wedeland dreht sich mit seinen Ermittlungen im Kreis. Es gibt keine Zeugen – nichts und niemand hat die kleine Friederike in der Tatnacht gesehen. Dieses furchtbare Ereignis lähmt das ganze Städtchen Hulthave, das sich auch Jahre später nicht davon erholen kann, denn 25 Jahre später wird am Strand von Hulthave eine bewusstlose Frau gefunden. Sie kann sich an nichts mehr erinnern und hat das Alter von Friederike. Für die Presse ein gefundenes Fressen, denn schnell wird vermutet, dass es sich bei der Frau um Friederike handeln könnte. Wedeland, inzwischen Renter, kehrt nach Hulthave zurück, da ihn der Fall über die Jahre nicht losgelassen hat. Auch Sascha kehrt zurück, um sich von einer riesigen Last zu befreien. Denn ein wichtiges Detail wurde vor 25 Jahren übersehen… Wow – was für tolles und fesselndes Buch, das bis zur letzten Seite spannend bleibt. Ich kann es euch nur Wärmstens empfehlen, das Buch zu lesen. @hannahhaeffner ist mit #nordseenacht ein fantastisches kriminalistisches Meisterwerk gelungen. Solltet ihr euren Sommerurlaub an der Nordsee verbringen, wird dieses Buch sogar zur Pflichtlektüre…😉

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Schatten der Schuld

Von: dorli aus Berlin

29.06.2020

Hulthave, ein kleiner Küstenort an der Nordsee. Hier verschwindet 1987 die 6-jährige Friederike Baumgart spurlos aus einem Zeltlager. Trotz fieberhafter Suche und intensiven Ermittlungen der Polizei bleibt das Mädchen verschwunden. Zeitsprung in das Jahr 2012. Am Strand von Hulthave wird eine Frau aufgefunden, der jegliche Erinnerung an ihr bisheriges Leben fehlt. Schon nach kurzer Zeit werden Stimmen laut, dass es sich bei der Frau um Friederike handeln könnte… Hannah Häffner beginnt diesen Roman mit einem sehr spannenden Prolog: Friederike hat keinen Spaß in dem Zeltlager und beschließt auszubüxen. Mitten in der Nacht klettert sie über den Zaun und wird von dem Licht eines näher kommenden Autos geblendet… Mehr erfährt der Leser an dieser Stelle nicht. Die kleine Szene hat allerdings eine ungeheure Sogwirkung im Gepäck - gespannt verfolgt man Seite um Seite das weitere Geschehen, weil man unbedingt mehr über Friederikes Schicksal erfahren möchte. Hannah Häffner lässt in „Nordsee-Nacht“ zwar die Polizei ähnlich wie in einem Krimi ermitteln, doch diese Ermittlungen spielen nur eine untergeordnete Rolle. Hier geht es hauptsächlich um die Frage, was das Verschwinden des Mädchens in den anderen Beteiligten des Falls auslöst und wie sie die dramatischen Ereignisse über die Jahre hinweg verkraftet haben. Im Mittelpunkt steht dabei die Betreuerin Sascha Götz. Sascha hatte in der betreffenden Nacht Aufsicht und war für ein paar Minuten unaufmerksam. Sie gibt sich die Schuld an Friederikes Verschwinden – nicht enden wollende Selbstvorwürfe, die von der Autorin intensiv beleuchtet werden. Auch die zunehmende Hilflosigkeit des verantwortlichen Kommissars und sein Gefühl, versagt zu haben, als mit jedem Tag deutlicher wird, dass ein guter Ausgang des Falls unwahrscheinlich ist, wird mitreißend geschildert. Der spannende Fall wird am Ende nachvollziehbar aufgelöst. Dennoch bleibe ich ein wenig unzufrieden zurück, weil ich gerne mehr über das Leben des Hauptschuldigen erfahren hätte. Seine Gedanken werden zwar in einem kurzen Epilog wiedergegeben, doch diese Ausführungen waren mir in einer Geschichte, in der es primär um die Auswirkungen von und den Umgang mit Schuldgefühlen geht, zu dünn (3,5/5).

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