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Rezensionen zu
Der Fremde aus Paris

Isabella Hammad

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Eine Liebesgeschichte.

Von: Bob

09.10.2020

Dieses Buch erzählt eine Liebesgeschichte, die jedoch nicht schulzig ist. Im Gegenteil, man kommt auch geschichtlich auf seine Kosten. Ein tolles Buch für alle, die sich für Politik und Geschichte interessieren und auch einer Liebesgeschichte nicht abgeneigt sind.

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Der Fremde aus Paris

Von: Stormykitchen

28.09.2020

Scheherazade wäre neidisch! Isabelle Hammad gelingt es, eine Familiengeschichte vor vielschichtigem historischen Tableau so zu erzählen, dass man das Buch trotz 1300 Seiten kaum weglegen kann. Als Fan der französischen Kultur mit einem Faible für alles Orientalische hat mich dieses Buch gepackt wie schon lange keines vorher. Ich werde es zahlreich empfehlen und weiterverschenken an alle, die gern mal über den Tellerrand hinausblicken. Historische und politische Hintergründe der verworrenen und aussichtslos erscheinenden Situation im Nahen Osten werden nachvollziehbar durch ans Herz gehende Einzel- oder Familienschicksale. Hammad schreibt in wunderschönen Bildern, aber nie zu blumig. Ihre Sprache und auch die Übersetzung schafft einen farbigen Rahmen und bleibt trotzdem prägnant. Gerade für Neulinge von arabischer Lektüre ist das Glossar sehr hilfreich. Ein Höhepunkt des Lesejahres 2020!

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Der Fremde aus Paris

Von: MI

28.09.2020

Ich finde, dass das Buch ziemlich lang war und nicht immer einfach zu verstehen. Ich bin leider nicht richtig in die Geschichte eingetaucht. Ich mag normalerweise Romane, die in einer früheren Zeit spielten, aber ich muss leider sagen, dass ich schon bessere gelesen habe! Aber die Geschmäcker sind ja Gott sei Dank verschieden! Zum Inhalt möchte ich gar nicht zu viel verraten, da es für mich auch schwierig ist wiederzugeben!

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Berührend und bereichernd

Von: pw

23.09.2020

Die Hauptfigur in diesem Roman ist Midhat Kamal, ein Palästinenser, der als junger Mann kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges zum Studium nach Frankreich geschickt wird. Nach fünf Jahren kehrt er in seine Heimat, das palästinensische Dorf Nablus, zurück. Wir verfolgen seine Geschichte und Probleme, die seiner Wegbegleiter und irgendwie auch die des palästinensischen Volkes über gut zwanzig Jahre, also bis in die dreißiger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts. Mein erster Eindruck dieses imposanten Werkes von über 700 Seiten war das lange Personenverzeichnis am Anfang – voller arabischer Namen, was mich zunächst ein wenig schockierte. Würde ich damit klarkommen? Aber ich überschlug dann diese Seiten und widmete mich der Handlung. Schließlich würden die Personen nicht alle gleichzeitig auftreten, sondern ich könnte sie nach und nach kennenlernen, so dass ich mit den Namen dann konkrete Figuren verbinden könnte. Eine goldrichtige Entscheidung! Ich war sofort in die Handlung hineingezogen. Ich liebe gute historische Romane, die mein Kopfkino aktivieren. Dieser Roman schaltete es im „HD-Super-Surround-Modus“ ein. Ich war den handelnden Personen nahe und lernte nebenbei eine Menge über fremde Kultur, Geschichte und Geografie. Die Story ist meisterhaft erzählt. Die Personen aus der langen Liste am Anfang treten dann auch alle auf und ich fand es erstaunlich, dass ich nicht ein einziges Mal im Personenverzeichnis nachschlagen musste. Das zeigt, dass die Autorin es geschafft hat, mich innerhalb des Buches tatsächlich mit allen bekannt zu machen. Außerdem hat die Autorin sehr viele Wendungen aus der arabischen Sprache in den wörtlichen Reden benutzt. Beim Lesen habe ich diese irgendwie intuitiv verstanden, ohne die Sprache zu kennen. Ich empfinde diesen gewagten Kunstgriff als äußerst gelungen, denn so wirkt das Ganze noch authentischer. Dass es am Ende ein Glossar mit Übersetzungen gibt, habe ich erst festgestellt, als ich den Roman zu Ende gelesen hatte. Darüber hinaus war ich völlig verblüfft, dass dies der Debütroman der Autorin ist. Sie hat zwar palästinensische Wurzeln und der Roman ist angelehnt an die Lebensgeschichte ihres Urgroßvaters, aber das allein macht noch nicht die Fähigkeit aus, solch ein Meisterwerk zu verfassen. Mein Fazit: Ich bin sehr froh, dass ich mich nicht vom langen Personenverzeichnis am Anfang abschrecken lassen habe und fühle mich durch die Lektüre dieses Buches sowohl berührt als auch bereichert.

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Midhat, ein junger Palästinener, verlässt seine Heimat und macht sich auf den Weg nach Frankreich, um dort Medizin zu studieren. Er erfährt eine Welt, die so ganz anders ist wie seine eigne und er stürzt sich hinein. Er will dazu gehören und ist zuversichtlich, das dies klappt. Tut es aber nicht, denn diese so anders lebenden und sozialisierten Menschen denken garnicht daran, ihn als ihresgleichen zu sehen und ihm trotzdem noch etwas von sich selbst 'zu lassen'. Und so macht er sich nach einigen Jahren mit der Erkenntnis, es nicht geschafft zu haben, auf zurück nach Hause. Doch auch dort erwartet ihn Fremde und verhaltene Ablehnung. Und so sehr er auch versucht, wieder angenommen zu werden und anzukommen in seiner eigenen Kultur, er heiratet und gründet eine Fanilie, wie der Vater es wünscht, endlich wieder ein zuhause zu haben, es scheitert. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, vor allem, weil die Geschichte mich zur Geschichte geführt hat, zur Geschichte der Palästinenser, in der Zeit vo r unserem Heute. Das war sehr interessant, ergreifend und so voller neuer Erkenntnisse. Und es hat dazu geführt, einen viel persönlicheren Blick auf die aktuelle politische und auch menschliche Dramatik des palästinensischen Volkes ermöglicht zu bekommen.

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Midhat verlässt seine Heimat. Er ist Palästinenser und hat vor in Frankreich Medizin zu studieren. Aber er will mehr von diesem Land, er will es zu seiner Heimat machen und die fremden Menschen mit ihrer so ganz anderen Kultur und Religion zu seinen Freunden. Doch dann merkt er, dass sich ihm diese Türen niemals wirklich öffnen werden, dass er als 'Studienobjekt' angesehen wird. Und auch seine Gefühle für die Tochter seines Professors werden nicht ehrlich erwiedert. Nach einigen Jahren kommt er zu dem Entschluss, in sein tatsächliches Zuhause zurück zukehren und wieder Heimat zu leben. Er versucht, die Erwartungen seines Vaters zu erfüllen und gründet eine Familie. Aber irgendwann muss er sich eingestehen, dass er auch hier 'der Fremde' ist und wo die Wurzeln sind, ist Heimat, für ihn nicht mehr gilt. Die sehr prosaisch und fein erzählte Geschichte von Midhat hat einen sehr berührt und gleichzeitig hineingeführt in die historischen Hintergründe des Palästinas und der Palästinenser heute. Man konnte garnicht anders, wie sich hineinziehen zu lassen in die Geschichte dieses Volkes, ganz so wie es die junge Autorin beabsichtigt hat. Und zurück bleibe ich mit einem neuen tiefern Verständnis für das, was war und mit einem weit bewussteren Interesse, für das, was ist, im Palästina von heute.

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Midhat ist Palästinenser. Kurz vor Beginn des 1.Weltkriegs geht er nach Frankreich, um dort Medizin zu studieren. Er staunt über diese so andere Welt und versucht, in gewissem Rahmen, ein Teil von ihr zu werden, sich zu integrieren. Das gelingt allerdings nur sehr bedingt, denn für die anderen ist nun mal er 'der Andere' und auch die Liebe, die er für die Tochter des Professors, bei dem er Unterkunft erhält, zu empfinden glaubt, hat keine wirkliche Zukunft. Nach einigen Jahren beschließt er, in dieser fremden Gesellschaft gescheitert, immer als Außenseiter behandelt, in seine Heimat zurück zu kehren. Aber auch dort ist er inzwischen zum Fremden geworden und obwohl er alle Wünsche seines Vaters erfüllt, heiratet und eine Familie gründet, bleibt ihm die so sehr ersehnte Anerkennung und das Gefühl, zuhause zu sein, verwährt. Isabella Hammad hat ihren Debütroman an der Geschichte ihres eigenen Urgroßvaters angelehnt und sie nutzt dieses Buch, um das Interesse für die Geschichte des Palästinensischen Volkes auf eine sehr persönliche Weise an ihre Leser heranzuführen. Dabei merkt man aber schon sehr, wie viel wichtiger ihr die historisch-geschichtlichen Geschehnisse gegenüber der dem Roman zugrunde liebenden persönlichen Geschichte dieser einen Person, Midhat, ist. Das ist ein bisschen überraschend, da ja hier ganz bewusst die eigene Familiengeschichte als roter Faden und symbolisch für das schicksalhafte Erleben aller Palästinenser, gewählt wurde. Und das ist es dann auch, was nicht so ganz stimmig ist und eben nur bedingt funktioniert. Midhat ist sympathisch und man wünscht ihm, das sein langer redlicher Kampf ums Ankommen belohnt wird, aber die dafür nötige Bindung zwischen Leser und Protagonist, die empfinde ich einfach nicht, um bei dem, was Roman sein sollte, wirklich voll dabei zu sein. Über die geschichtlichen Abläufe erfahre ich dagegen viel und es ist eine tolle Möglichkeit, dem Volk der Palästinenser näher zu kommen und so auch einen besseren Einblick und eine Einordnung dessen zu erlangen, was hier und heute aktuell passiert.

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Midhat Kamal aus Nablus in Palästina wird zu Beginn des Ersten Weltkrieges von seinem Vater, einem angesehenen Textilhändler aus Kairo, zum Medizinstudium nach Montpellier geschickt. Er wohnt dort bei Dr. Molineu, einem ambitionierten Soziologen und seiner Tochter Jeannette, für die er tiefe Liebe empfindet. Jeannette erwidert diese Gefühle. Isabella Hammad schildert treffend die Stimmung zu Beginn des Ersten Weltkrieges, das Umschlagen der Stimmung von Euphorie in Resignation und Trauer. Midhat entdeckt eine neue Welt auch später in Paris, wo er nach einem Zwischenfall im Hause der Molineus Geschichte studiert und zu einem arabischen Freundeskreis gehört, der auch Kontakte zu hohen politischen Würdenträgern unterhält. Im zweiten Teil des Romans kehrt Midhat nach Ende des Ersten Weltkrieges in seine Heimatstadt zurück. Das Osmanische Reich ist Geschichte, im Nahen Osten werden die britisch-französischen Mandate umgesetzt, die dauerhaft Konflikte in dieser Region begründen werden, Zionisten wandern ein, die nachhaltig das Gesellschaftsbild verändern. Welchen ambitionierten Weg wird Midhat einschlagen: Arzt, Politiker, angesehener Geschäftsmann in Kairo? Ein Brief Jeannettes bildet eine Zäsur und Midhat beugt sich dem väterlichen Willen. Hartnäckig umwirbt er Fatima aus einer sozial höher gestellten Familie. Der Tod des Vaters ist die nächste Zäsur. Im dritten Teil bildet wiederum Jeannettes Brief eine Zäsur und ist Anlass für Midhats Psychose. Ausführlich wird der arabische Generalstreik von 1936 geschildert. Eindrucksvoll schildert Hammad die Rolle der Familie, die in schwierigen Zeiten Halt bietet. Aber auch Rolle der verschiedenen internationalen Akteure erscheint plausibel. Der Roman umfasst 20 entscheidende Jahre palästinensischer Geschichte und einer berührenden Geschichte von Liebe, Sehnsüchten und Fremdheit. Sehr nützlich ist die Zeittafel zu den Ereignissen im Nahen Osten

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