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Rezensionen zu
Sturm über der Tuchvilla

Anne Jacobs

Die Tuchvilla-Saga (5)

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Nachdem ich zwischen Band drei und vier fünf Jahre für eine Rückkehr in die Tuchvilla brauchte, ging es mit Band fünf deutlich schneller. Ob mich Band fünf überzeugen konnte, liest du in meiner Rezension zu Sturm über der Tuchvilla: Nach dem ruhigeren vierten Band der Tuchvilla-Saga verspricht Band fünf wieder ein wenig dramatischer zu werden. Nach einem Zeitsprung in das Jahr 1935 stehen den Melzers vor allem durch die politische Lage eine schwere Zeit ins Haus. Sturm über der Tuchvilla führt die Melzers in schwierige Zeiten Ob auf Seiten der Herrschaften oder der Angestellten, ich mag die Figuren der Tuchvilla sehr gerne. Sie sind sehr liebevoll konstruiert und auch die Antagonisten wirkten authentisch. Jede Figur erhält Raum, um sich zu entfalten. Natürlich hat mich die Geschichte um Paul und Marie Melzer am meisten interessiert, da diese untrennbar mit dem Schicksal der Tuchvilla verknüpft ist. Womit ich im fünften Band allerdings zunehmend Probleme hatte, war Lisas Darstellung. Schon im vierten Band hatte ich angemerkt, dass Lisa nicht sonderlich gut wegkommt. Zwar mag ich sie von den Figuren charakterlich am wenigsten, ihre Darstellung sehe ich allerdings kritisch. Dass Lisa ein schwieriger Charakter ist, hätte ausgereicht. Sie muss nicht zusätzlich noch nach zwei Treppenstufen lauthals schnaufen, sich am häufigsten beim Essen nachnehmen und als Negativbeispiel für Schwangerschaftskilos stehen. Dafür gab es für mich auch Punktabzug. Der Plot hält das Erwartbare bereit. Da die Geschichte im Jahr 1935 verortet ist, spielen die politischen Entwicklungen dieser Zeit eine große Rolle im Buch. Sie beeinflussen das Schicksal der Familie Melzer sowie der Fabrik vor einige Herausforderungen.Gerade auch Sebastians und Maries Schicksale stehen hier im Vordergrund, die auch die Entwicklung sowie das Tempo des Fortsetzungsbands tragen. Insgesamt hat mir Sturm über der Tuchvilla gut gefallen. Die Geschichte wird gut fortgesetzt und auch die Figuren entwickeln sich passend. Ich bin gespannt, wie sich die Handlung in Band sechs fortführt. Ich danke dem Blanvalet Verlag und dem Bloggerportal herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Sturm über der Tuchvilla.

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In der Tuchvilla weht zunehmend ein eisiger Wind. Die Familie Melzer merkt, dass etwas Unheilvolles sich in Deutschland droht aufzubauen. So muss wahrscheinlich Marie 1935 ihr geliebtes Schneideratelier in Augsburg aufgeben, weil sie jüdischer Abstammung ist. Und auch in der Tuchvilla versucht ihr Mann Paul den Betrieb trotz Ressourcenknappheit und Auftragsmangel aufrechtzuerhalten. Auch der Druck seitens der Regierung bereitet ihm zunehmend schlaflose Nächte. Kann die Familie diesen Sturm überstehen? Dieses Buch ist der fünfte Band der Tuchvilla-Reihe. Die Familie ist im Strudel der Vorboten des kommenden Zweiten Weltkrieges verwickelt. Ich finde, solche Geschichte regen zum Nachdenken an. Würde man selbst ahnen, was auf einen zukommt? Durch die vorgängigen Bände kennt man auch die Familienangehörigen und Haushaltsangestellten schon über Generationen, was eine gewisse Spannung hervorruft. Einzig den Schluss empfand ich etwas abrupt. Mein Fazit: Eine Familie zu begleiten, die plötzlich vor grosses Lebensentscheidungen steht, finde ich bewegen. 4 Sterne.

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Es ist ein bisschen wie heimkommen

Von: Azyria Sun

11.03.2022

Worum geht’s? Augsburg 1935: Die NSDAP und mit ihr Hitler kommen an die Macht. Die Rassegesetze werden erlassen und verschärft. Marie, die jüdische Eltern hat, gilt damit automatisch als Jüdin und hat mit ersten Angriffen auf ihr Atelier zu kämpfen. Auch die Tuchfabrik gerät in eine finanzielle Notlage. Es bleibt Marie nichts anderes übrig, als dem wachsenden Druck der Regierung nachzugeben und Paul und die Tuchvilla zu verlassen. Meine Meinung: Mit „Sturm über der Tuchvilla“ schreibt Anne Jacobs den 6. Teil ihrer Familiensaga und ich muss sagen, auch dieser Band hat mich wieder begeistert. Die Autorin schreibt so unglaublich lebendig und es macht einfach nur Spaß, diesen historisch angelehnten Roman zu lesen. Die Familie Melzer, ihre Angestellten und auch ihre Verwandten sind mir wirklich sehr ans Herz gewachsen. Auch hier dürfen wir sie wieder begleiten. Fanny, die Köchin, die immer Älter wird, Humbert ist immer noch mit dabei. Christian und Liesl bekommen ihr erstes Kind und auch Kittys Schwägerin Tilly bekommt ein Kind. Die Frau, die damals Medizin studiert hat und in diesem Buch endlich ihr Glück findet. In Augsburg geht es wirklich hoch her und ich mag den Trubel, sei es in der Tuchvilla, in der Tuchfabrik, in der Henny inzwischen als Pauls rechte Hand mitarbeiten darf, oder in der Wohnung in der Frauentorstraße – es ist einfach herrlich, Zeit mit den Charakteren zu verbringen und ihre Entwicklung mitzuerleben. Und auch die Zeit mit Marie und Leo in New York – hier hätte ich zu gerne noch mehr gelesen. Über Leos Studium an der Uni und das Leben dort allgemein. Ich hoffe, hierzu erfahren wir im nächsten Buch noch mehr! Überhaupt ist die Vorkriegszeit spannend dargestellt. Die Autorin zeigt neben der Geschichte um die Melzers auf, wie die KPD versucht hat, Widerstand gegen das neue Regime auszuüben. Wie gegen Widerständler und Spione und die sog. nicht regierungstreuen Bürger vorgegangen wird. Und sie zeigt die ersten Schritte in Richtung Rassengesetzte und Hetzjagd gegen die Juden auf. Alles genauso interessant wie erschreckend. Wir erleben auch, wie Paul gezwungen ist, Parteimitglied zu werden, um überleben zu können. Den Zwang, der damals herrschte, die Beobachtung, selbst durch die eigenen Nachbarn. Eine krasse Zeit, die dennoch auch immer noch – was Anne Jacobs an der Jugend zeigt – fortschrittlicher wurde und lebendig und bunt war. Trotz der Dicke des Buches hatte ich es ohne Unterbrechung an etwas über einem Tag gelesen. Ich war wieder so gefesselt und mitgerissen, dass ich es einfach nicht aus der Hand legen konnte und ich fiebere schon jetzt dem nächsten Teil entgegen! Fazit: Mit „Sturm über der Tuchvilla“ setzt Anne Jacobs im bereits sechsten Teil ihre Familiensaga fort. Und obwohl alle Teile umfangreich sind, so tut dies der Serie doch keinen Abbruch. Sie ist spannend und mitreißend wie eh und je und es war so schön, all die liebgewonnenen Charaktere wiederzusehen. Diesmal vor dem historischen Hintergrund der Rassengesetzt, der ersten Schritte gegen die Juden und gegen die Parteigegner. Aber auch vor dem Hintergrund der erstarkten Selbstständigkeit der Frauen, und einer Gesellschaft, die langsam auch nichteheliche Kinder anerkennt und Frauen, die sich langsam ihren Platz in den Männerberufen erkämpfen. 5 Sterne für diesen genialen Pageturner und ich kann es nicht erwarten, den nächsten Teil in Händen zu halten!

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Wie habe ich mich gefreut zu entdecken, dass die Saga um die Augsburger Tuchvilla mit „Sturm über die Tuchvilla“ weitergeht. Und … ich wurde mal wieder nicht enttäuscht. Schnell fühlte ich mich wieder heimisch am warmen Herd und freute mich über die neuen Erlebnisse. Wie man am Datum des Geschehens (1935) schon erahnen kann, wird es langsam eng für diejenigen Bürger, die anstelle einer Kirche eine Synagoge besuchen. Doch auch vor nicht praktizierenden Juden macht die braune Brut keinen Halt und so fällt die Gestapo dann auch in der Tuchfabrik ein. Während Paul noch die Vogel Strauß Methode praktiziert, macht Marie Nägel mit Köpfen und bereitet sich auf eine weite Reise vor. Henny, Dodo und Leo sind erwachsen geworden. Auch sie werden – jeder auf seine eigene Weise – mit der neuen Regierung konfrontiert und müssen manches Abenteuer überstehen. Und natürlich werden auch wieder Kinder geboren, Hunde angeschafft, fast geheiratet und allerlei kleine und große Feste gefeiert. Die absolute Krönung dieses Hörbuchs war aber mal wieder die Sprecherin Anna Thalbach, die den Melzers und Co. Leben einhauchte. Keine kann sich wie sie in die verschiedenen Rollen einfügen, als spräche sie aus eigener Erfahrung. Was musste ich manchmal schmunzeln, wenn sie die hippelige Kitty oder den näselnden Humbert nachsprach. Einfach nur großartig! Ich vergebe mal wieder die volle Punktzahl und spreche eine unbedingte Hörempfehlung an alle Fans aus. Aber immer schön der Reihe nach hören oder lesen! Das offene Ende verspricht eine Fortsetzung nach sich zu ziehen, da freue ich mich schon heute darauf …

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Handlung Augsburg, 1935 Auch in der Tuchvilla macht sich die neue politische Situation langsam bemerkbar. Marie muss aufgrund ihrer jüdischen Abstammung ihr beliebtes und erfolgreiches Schneideratelier schließen und sie fürchtet sich davor, was auf Deutschland in den nächsten Jahren zukommen wird. Ihr Mann Paul währenddessen bangt um die Tuchfabrik und das Auskommen seiner Angestellten und es scheint nur eine Lösung zu geben, um diese Probleme zu beheben... Als ihm schließlich auch noch geraten wird, sich von seiner Frau aufgrund ihrer Herkunft scheiden zu lassen, sieht sich Marie gezwungen eine Entscheidung zu treffen. Eine Entscheidung mit weitreichenden Folgen und einer Veränderung der gesamten Lebenssituation... Meinung Alle der bisher vier erschienen Teile der Tuchvilla-Saga habe ich richtig gern und mit viel Freude gelesen. Und ich weiß noch, wie ich nach dem Beenden von Band vier dasaß und mir dachte, dass ein weiterer Teil der Reihe durchaus möglich und auch sinnvoll wäre, weil politisch interessante Zeiten auf die Familie Melzer und ihre Angestellten zukommt. Daher war mein Interesse sofort geweckt, als dieser Teil angekündigt wurde und ich habe mich sehr über das Rezensionsexemplar gefreut, ein herzliches Dankeschön an das Bloggerportal! Mir ist der Start in die Geschichte schon ziemlich schwer gefallen. Ich brauchte einiges an Zeit, um mich an die Figuren und ihre familiären Bindungen zu erinnern und auch die Geschehnisse aus den vorherigen Teilen waren vergessen und mussten aus den Tiefen meines Gedächtnisses ausgegraben werden. Daher musste ich zu Beginn sehr aufmerksam und ordentlich lesen um mich wieder zurechtzufinden und der Handlung folgen zu können. Leider hat dadurch anfangs auch mein Lesefluss gelitten, ich bin oft nur langsam vorangekommen und musste mich dazu motivieren, um am Ball zu bleiben. Nach vielleicht 100 – 150 Seiten bin ich dann endlich in der Geschichte angekommen. Ich bin besser mit dem Lesen vorangekommen und fand, dass die Handlung mehr an Fahrt aufnimmt. Die Sprache wurde vertrauter, genau wie die Figuren. Ich konnte mir Szenen besser vorstellen und finde, dass mehr Dynamik aufgekommen ist. Das hat der Geschichte gut getan und hat sie auch einen Hauch spannender gemacht. Die Sprache ist durchweg auf einem guten Niveau. Fein lesbar, gut umschreibend und einen soliden Gesamteindruck gebend. Nachdem ich mich an sie gewöhnt hatte bin ich immer besser mit dem Lesen vorangekommen, gerade das letzte Drittel hatte ich innerhalb kurzer Zeit ausgelesen gehabt. Diesmal ist es sehr interessant, dass sich ein Teil der Geschichte in die USA verlagert. Es gibt dann zwei Hauptschauplätze, an denen die Handlung spielt. Und obwohl ich verstehe, weshalb die Figuren sich für einen Umzug in ein anderes Land entschieden haben und ich die Entscheidung auch gut heiße, bin ich nicht ganz überzeugt davon. Ich finde, dass die zwei Orte nicht so ganz miteinander funktionieren, es tut ihrer Darstellung nicht so gut, weil sie plötzlich nicht mehr so dynamisch wirken. Ich finde, sie halten sich nicht die Waage und begegnen einander nicht ebenbürtig, sondern die Ereignisse in der Tuchvilla sind einfach einen Hauch lebendiger und greifbarer beschrieben, weshalb ich mir gewünscht hätte, dass sich die Orte mehr ergänzen. Jene Kapitel in Amerika haben keinen eigenen Charme und Charakter erhalten, sie plätschern ein wenig vor sich hin und sie heben sich nicht so stark hervor, wie ich es mir gewünscht hätte. Aus diesem Grund bin ich zwiegespalten, was ich davon halten soll, dass ein Teil der Geschichte in ein anderes Land verlagert wurde. Sehr gut gelungen ist die Darstellung der Zuspitzung der politischen Lage. Das wird lebendig und eindrücklich geschildert, man kann gut nachvollziehen, in was für Zwickmühlen die Figuren stecken und was ihre Motive für Entscheidungen sind. Ich mag es, dass die Themen nicht zu eindimensional dargestellt sind, sondern ein breites Bild an Überzeugungen gezeichnet ist. Bei den Settings hat mir vor allem die titelgebende Tuchvilla gefallen. Sie ist einfach unheimlich schön und ansprechend gezeichnet, das Gebäude besitzt Charakter und man merkt deutlich, wie die Protagonisten die einzelnen Räume mit Leben füllen. Auf diese Weise entsteht ein einzigartiges Setting, welches mich komplett überzeugen konnte, welches aber auch die anderen Handlungsorte in den Schatten gestellt hat. Sie konnten nicht so viel Wärme und Details bieten, ihre Darstellung wirkte meist nüchterner und zurückhaltender. Was ich an sich gar nicht so schlimm finde, die Tuchvilla ist einfach das Herzstück der Geschichte und ich mag es, dass man dies so deutlich erkennt. Auch mit den Figuren bin ich komplett zufrieden. Sie haben starke Wesen erhalten und zeichnen sich durch ihren Charakter, ihr Auftreten und ihre Überzeugungen aus. Sie treten einander ebenbürtig auf und wirken in ihrer Darstellung sehr einzigartig und interessant. Es gibt eine angenehme Vielfalt an Charakteren, wobei ich es ein wenig schade finde, dass keiner mal aus der Reihe tanzt und gegen die Masse schwimmt. Besonders hervorheben möchte ich auch diesmal, dass es wieder zahlreiche Abschnitte über das Leben der Bediensteten gibt. Sie haben den Raum erhalten, um sich mitzuteilen und so bekommt man als Leser noch einen anderen Blick auf die Familie Melzer. Habe ich sehr gern gemocht, jene Kapitel haben ihren eigenen Charme und eine ganz tolle Dynamik erhalten! Fazit An sich bin ich zufrieden mit der Geschichte, sie hat mich gut unterhalten und es ist zusammenfassend betrachtet eine schöne Lektüre. Und wieder sitze ich nun da, habe das Buch beendet und finde, dass eine Fortsetzung sehr angebracht wäre. Zu viele offene Fragen habe ich noch und irgendwie endet die Erzählung ein bisschen in der Schwebe. Man weiß einfach nicht, was die Figuren weiterhin erleben werden und ich finde, dass deutlich spürbar ist, dass die Geschichte noch nicht auserzählt ist. Allerdings werde ich den Roman nicht als Highlight in Erinnerung behalten. Dafür hat mir ein bisschen was gefehlt, manche Punkte sind nicht ganz ausgereift oder einfach nicht rund geworden. Für den fünften Band der Tuchvilla-Saga vergebe ich eine gute Vier-Sterne-Bewertung und eine Leseempfehlung!

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Gibt es Bücher, bei denen ihr wisst, dass ihr sie als Hörbuch gut findet, aber als Buch nie zu Ende gelesen hättet? Bei mir gibt es diese Kategorie. Das perfekte Beispiel ist die Tuchvilla Saga von Anne Jacobs. Die Hörbücher finde ich richtig gut - weiß, aber ich hätte am Lesen keine Freude gehabt. Sturm über der Tuchvilla ist bereits der 5. Band der Saga. Meine Empfehlung ist ganz klar die Bücher der Reihe nachzulesen/hören. Diesmal wird die Familie Melzer vor die Herausforderungen gestellt, die sich 1935 in Deutschland entwickeln. Vor allem da Marie jüdischer Abstammung ist. Kaum vorstellbar, dass es so ähnlich auch in Wirklichkeit gewesen sein muss ☹ Auch diesem Band habe ich wieder mit Spannung gelauscht. Muss aber gestehen, dass mich die Vorgänger mehr mit gerissen haben. Es war trotz aller Dramen seichter. Manches lief mir irgendwie, auch wenn die Situationen schwierig waren, einfach zu glatt ab. Es ist jedoch schön Familie Melzer und ihre Angestellen zu begleiten und zu sehen, wie sie sich in den 22 Jahren entwickelt haben. Ein bisschen erinnert es mich ja an Downton Abbey. Das Ende hat mich mit vielen offenen Fragen zurückgelassen. Dieser Teil endet für mich mitten in der Geschichte. Einerseits gut, weil ich mich auf einen 6. Teil freue. Aber auch ein klein wenig frustrierend. 𝑭𝒂𝒛𝒊𝒕: Eine historische Familiensaga mit viel Dramen, liebevollen Charakteren und spannenden Entwicklungen.

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Augsburg 1935. Über Deutschland braut sich ein Sturm zusammen. Das bekommt auch die Familie Melzer zu spüren. Da Marie jüdischer Abstammung ist, wird Paul dazu gedrängt, sich von ihr zu trennen, wenn er seine Tuchfabrik weiter problemlos betreiben will. Doch Paul will dem Druck nicht nachgeben. Die Zustände werden immer schlimmer. Selbst Nachts werden die Bewohner der Tuchvilla aus ihren Betten geholt, weil die Gestapo einen russischen Flüchtling im Haus vermutet. Währenddessen hat Dodo es geschafft einen Flugschein zu machen und ist nun auf der Suche nach einem entsprechenden Job. Dank Henny schafft sie es, einen Praktikumsplatz bei den Bayerischen Flugzeugwerken zu bekommen. Dort ist der berühmte Messerschmitt tätig. Ihr Bruder Leo hat eine Laufbahn als Musiker eingeschlagen. Als es an der Universität zu Ausschreitungen gegen Juden kommt, beschließt Marie gegen den Willen von Paul mit Leo nach Amerika auszuwandern. Bricht damit die Familie auseinander? Im mittlerweile fünften Teil der Tuchvilla-Saga geht es diesmal um die 1930er Jahre. Es kommen schwere Zeiten auf die Familie Melzer zu. Während einige ins Ausland flüchten, gehen andere in den Untergrund oder wahren den Schein durch einen Eintritt in die NSDAP. Wie lange kann die Familie das verkraften? Anne Jacobs erzählt die Geschichte in dem gewohnt flüssigen Schreibstil. Dabei wird es nie langweilig. Es gelingt ihr sehr gut das Leben der Familie und die Ereignisse der damaligen Zeit zu verweben. Gelesen wird das Hörbuch von Anna Thalbach, die für mich mittlerweile zu dieser Geschichte dazugehört. Sie schafft es mit ihrer Stimme hervorragend den verschiedenen Protagonisten eine Persönlichkeit zu geben. Für mich ist "Sturm über der Tuchvilla" eine gelungene Fortsetzung der Familiensaga und ich vergeben volle 5 von 5 Sterne.

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Nach dem 4. Band der Tuchvilla hatte ich schon gemutmaßt, dass es eine weitere Fortsetzung geben wird, da mit Dodo und Leo, den Kindern von Marie und Paul Melzer, bereits die nächste Generation in den Startlöchern steht. Und so ist es jetzt auch gekommen. Inzwischen schreiben wir das Jahr 1935. Leo studiert in München Musik und Dodo hat in Berlin eine Ausbildung zur Motorfliegerin gemacht. Beide haben Träume und Wünsche für ihre Zukunft, doch die Zeiten ändern sich schnell. Die Nationalsozialisten sind an der Macht, in Leos Schule werden die jüdischen Lehrkräfte vertrieben und Dodo muss feststellen, dass Frauen nach Ansicht der neuen Machthaber schwanger an den Herd gehören und nicht hinter das Steuerruder eines Flugzeugs. Auch ihre Mutter Marie bekommt Probleme, weil ihr Großvater Jude war – obwohl sie getauft und christlich erzogen wurde, gelten sie und ihre Kinder als Juden. Ihre Kundinnen beginnen, ihr Modeatelier zu meiden, als sich das rumspricht. Und ihrem Mann Paul wird mehrfach nahegelegt, sich scheiden zu lassen, wenn er die Fabrik (be-)halten will. Aber auch Pauls Schwester Lisa hat es nicht leicht. Ihr Mann Sebastian ist ein überzeugter Kommunist und war deswegen schon einmal für 4 Wochen im KZ. Es sieht so aus, als hätte man ihn dort gebrochen, er wird immer wunderlicher und damit zur Gefahr für die Familie ... Anne Jacobs hat einen unheimlich tollen und mitreißenden Schreibstil. Sie versteht es, die Spannung über die fast 700 Seiten zu halten, die ich (wieder mal) an nur 3 Tagen gelesen habe. Nur mit dem Wiedereinstieg hatte ich zu Beginn kleinere Probleme. Bei den vielen Personen, die inzwischen zum Universum der Melzers gehören, war ich dankbar für das Personenregister. Neben den Familienangehörigen und Angestellten tauchen auch alte Bekannte wieder auf. Die ehemaligen Gouvernante Serafina will immer noch höher hinauf. Auch die ehemalige Kammerzofe Gerti hat große Pläne für ihre Zukunft. Und leider holen auch die Erlebnisse mit dem russischen Kriegsgefangenen die Bewohner der Villa wieder ein. Die drängendste Frage für Paul, den Fabrik- und Familienvorstrand der Melzers, ist die nach seiner Nachfolge. Theoretisch wäre Leo sein Erbe, aber der will die Fabrik nicht, genau wie Dodo, die sich nur fürs Fliegen interessiert. Der Nachzügler Kurt ist eben erst in die Schule gekommen und glänzt leider nicht durch gute Leistungen. Henny, Pauls Nichte, hat ein Händchen für das Geschäft und kann sehr gut mit Menschen – aber sie ist „nur“ eine Frau. Und über allem schweben die neuen Gesetze der Nationalsozialisten, nach denen Marie und ihre Kinder in großer Gefahr sind – auch wenn die Familie das noch nicht wahrhaben will. Aber Marie hat ein untrügliches Gespür und ist bereit, sich für die Familie zu opfern … Anna Jacobs entfaltet auch im 5. Band ein sehr umfassendes und ausführliches Bild des damaligen aktuellen Welt- und politischen Geschehens und verknüpft dieses mit den unterschiedlichen Schicksalen der Familienmitglieder und ihrer Angestellten. Sie zeigt, wie sich Herrschaft der NSDAP auf den Einzelnen auswirkt und sich das Familiengefüge dadurch langsam verschiebt. Denn nicht nur Marie, Leo und Dodo müssen durch die neuen Rassengesetze ihre Träume neu überdenken ... Auch der „Sturm über der Tuchvilla“ ist wieder sehr spannungsgeladen, fesselnd und unterhaltsam und endet so, dass man sich eine weitere Fortsetzung unbedingt wünscht – aber vielleicht mit etwas weniger Personen ;-) …

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