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Rezensionen zu
Die Freibeuterin

Sandra Petrignani

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€ 24,00 [D] inkl. MwSt. | € 24,70 [A] | CHF 33,50* (* empf. VK-Preis)

Wow, was für ein Werk! Das Portrait von Natalia Ginzburg ist ein episches Buch geworden. Der Titel “Die Freibeuterin” ist klug gewählt. Denn Natalia Ginzburg hat unglaublich viel in ihrem Leben bewegt und war dabei immer auf ihrem eigenen Schiff sozusagen unterwegs. Das Buch umfasst ihre gesamte Lebensgeschichte die 1916 in Italien beginnt. Wir begleiten sie durch die Zeit des Nationalsozialismus und wie sie als Verlegerin, als Roman Schriftstellerin, als Kritikerin beginnt die Welt zu kommentieren und das in sehr kluger Weise. Sie sieht sehr genau hin und nimmt wahr, was in der Gesellschaft vor sich geht. Die Autorin Sandra Petrignani hat die große Gabe mit der Stimme von Natalia Ginzburg zu sprechen. Es ist eine ungewöhnliche Biografie, die keineswegs nur die reinen Fakten berichtet sondern einen in das gesamte Lebensgefühl der damaligen Zeit eintauchen lässt. Das große Werk von Natalia Ginzburg wird hier auf eine Art gewürdigt, die zu ihrer Person passt. Sie hat als Intellektuelle Italien mitgeprägt und wer sich für ihre Person, für diese Zeit und gesellschaftspolitische Lage interessiert, dem sei dieses Buch sehr ans Herz gelegt.

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Ich liebe Biografien, weil sie bestens unterhalten und gleichzeitig über den Menschen informieren und das, was er tut oder getan hat. Neulich habe ich ein Buch gelesen, welches das Leben der Natalia Ginzburg zum Inhalt hat. Es war sehr aufschlussreich zu lesen und hat mir all das vermittelt, was ich zur Person wissen wollte. Natalia Ginzburg war eine italienische Schriftstellerin. Die intellektuelle Frau lebte ein kämpferisches Leben, weil sie nicht damit klarkam, in weiblicher Rollenklischees gepresst zu werden. Sie bäumte sich auf ... Das 20. Jahrhundert lebt noch einmal auf, ist sozusagen Hintergrund der Biografie, die sehr lebendig geschrieben ist. Das Buch ist mit einem edlen Lesebändchen versehen. Vor den mehr als 600 Seiten muss man keine Angst haben, die lesen sich flüssig und fesselnd kurzweilig. Mir hat die Lektüre sehr viel gegeben. Ich habe europäische Kulturgeschichte erleben dürfen, habe erfahren, wer ihre Weggefährten waren, lerne ihren Geburtsort kennen und ihr Versteck in den Abruzzen, welches sie während der Besatzung durch die Nationalsozialisten Unterschlupf bot. Noch lebende Weggefährten kommen zu Wort. Dieses Porträt ist nicht nur extrem authentisch und spannend geschrieben, sondern geht detailliert auf alle Aspekte ein, verbindet das Leben der Schriftstellerin mit der Geschichte und der Zeit, in der sie lebte, all das lässt den Leser aufhorchen und begreifen, da alles in einen Zusammenhang gestellt wird, wird deutlich, wie Natalie Günzburg tickte und was ihr widerfuhr. Das Buch ist in vier Teile untergliedert, was mir sehr gut gefällt. Die Herangehensweise ist verständlich. Man kann sich schrittweise herantasten. Es ist ein Genuss, diese Biografie zu lesen - ich mochte das Buch sehr gern und habe die Zusammenhänge sofort verstanden, sehr verständlich geschrieben. Bin rundherum zufrieden - sehr gelungene Publikation !!!

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Der Name Natalia Ginzburg sagte mir bisher nichts, und doch reizte es mich, diese Biografie zu lesen – wohl deshalb, weil sie nicht nur eine Lebensgeschichte erzählt, sondern auch Einblick in die Literaturszene Italiens und das Verlagswesen im 20. Jahrhundert gibt. Zu Beginn erfahren wir viele Details über Ginzburgs Kindheit in Turin – ein bedeutsamer Lebensabschnitt, der ihr Gesamtwerk stark prägen wird, besonders ihr Hauptwerk „Familienlexikon“. Daraus zitiert Petrignani sehr häufig, ebenso aus ihren Gedichten, Essays, Kurzgeschichten und Theaterstücken. Immer wieder gleicht sie fiktive und reale Personen ab und bringt uns nicht nur Ginzburgs Blick auf die Welt, sondern auch das politische Zeitgeschehen wie die antifaschistische Widerstandsbewegung näher. Mit großer Detailverliebtheit widmet sich Petrignani einzelnen Personen, die in Ginzburgs Leben eine wichtige Rolle spielten, angefangen mit ihrem cholerischen Vater, ihren ersten Ehemann Leone Ginzburg, der den Verlag Einaudi gründete, und bekannten Künstlerkollegen wie Italo Calvino und Alberto Moravia. Für meinen Geschmack waren es zu häufige inhaltliche Ausschweifungen, die mich etwas überforderten. Mein Interesse galt eher einigen wenigen Personen, darunter der Schriftstellerin Elsa Morante, zu der Natalia eine besondere Beziehung hatte, und ihrer Arbeit als Lektorin bei Einaudi inmitten von männlich dominierten Intellektuellen. Angetan war ich auch von den Passagen, die Ginzburgs Innenwelten beschreiben, zum Beispiel wie sie sich als Kind ihre eigene Welt schaffte und später ihren gesamten Bekannten- und Verwandtenkreis als Beobachtungsfeld nutzte, um über Unvollkommenheit, Neurosen und Chaos zu schreiben.

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„Sie will keine Erwachsene werden, die lügt. Sie wird die Wahrheit zu ihrem Lebens- und Schreibstil erheben.“ (Zitat Seite 27) Thema und Inhalt Schon die Jugendjahre der 1952 geborenen Autorin und Journalistin Sandra Petrignani wurden vom legendären Einaudi-Verlag nachhaltig geprägt, dem von Giulio Einaudi und Leone Ginzburg am 15. November 1933 gegründeten Verlag, der untrennbar auch mit Natalia Ginzburg verbunden ist. In den 1980er Jahren sendet sie daher das Manuskript ihres Romans „Navigazioni di Circe“ an Natalia Ginzburg mit der Bitte um ihre Meinung. Obwohl Natalia ihr erklärt, das Buch nicht verstanden zu haben und daher auch kein Urteil darüber abgeben zu können, bleiben sie in Kontakt. Die Tatsache, die legendäre Natalia Ginzburg persönlich gekannt zu haben, gibt der nun vorliegenden Biografie einen schwer in Worte zu fassenden Zauber und Tiefe, man spürt die Begeisterung von Sandra Petrignani für diese einzigartige Schriftstellerin und für die bedeutende Zeit der großen Namen der italienischen Nachkriegsliteratur und Ära eines neuen Verlagswesens, das von intellektuellen Persönlichkeiten geprägt war, die nicht nur Verleger und Lektoren waren, sondern auch Schriftsteller, und so mit Begeisterung und Überzeugung ihrer Tätigkeit nachgingen. Umsetzung In einer kurzen Einleitung erzählt die Verfasserin dieses Buches, wie sie Natalia Ginzburg kennengelernt hat. Dann beginnt die Biografie mit der Kindheit von Natalia und schildert ihr Leben und diese trotz schwierigster politischer Bedingungen sehr kreative, intensive und kulturell bedeutende Epoche der italienischen Literaturgeschichte im Zeitablauf chronologisch. Sie endet mit dem Tod von Natalia Ginzburg und einem Auszug besonders prägender Aussagen von Freunden und Weggefährten dieser einmaligen Künstlerpersönlichkeit, die sie in Zuge der Recherchen zu dieser Biografie treffen konnte und über persönliche Erinnerungen befragen. Im Anhang findet sich ein chronologischer Überblick mit allen wichtigen Informationen und Daten, eine umfangreiche Bibliografie, Namensverzeichnis und Glossar. Sandra Petrignani geht in den Wohnungen, im Leben und in den Werken von Natalia Ginzburg buchstäblich ein und aus. In den Zitaten und Hinweisen, wo sie spätere Zusammenhänge auf reale Ereignisse und Wurzeln der Person Natalia findet, bricht sie mit der Chronologie und bewegt sich kreuz und quer durch das Werk der Schriftstellerin, vergleicht die Figuren, die später in den Erzählungen, Romanen und Theaterstücken auftreten, mit den echten Vorbildern in Natalias Leben. Einer dieser wiederkehrenden Eckpfeiler der Recherchen ist das „Lessico famigliare“ (Familienlexikon), der 1963 erschienene, autobiografische Roman von Natalia Ginzburg. So öffnet Sandra Petrignani neugierig jeweils eine von vielen Türen, sieht sich genau um und beschreibt dann ihre Beobachtungen. Dazwischen nimmt sie sich Zeit für Episoden aus ihren Recherchen, in denen sie Neues erfährt, das ihre Arbeit unterstützt. Dies alles in einer erzählenden Sprache, wie man Natalias Leben einer aufmerksam zuhörenden Freundin schildern würde, was diese Biografie so gut und spannend zu lesen macht. Fazit Eine mitreißende Biografie, die lebt und atmet und die Leserschaft direkt in die Räume des Einaudi Verlages führt, wo man Natalia Ginzburgs literarischen Streitgesprächen folgt. In den Briefen und Dokumenten findet man beim Lesen die verständnisvolle Warmherzigkeit und Lebenserfahrung einer nach außen hin ernsten Frau, von der man sich wünscht, sie persönlich kennengelernt zu haben. So aber macht man sich zumindest auf die Suche nach einigen der in der Bibliografie aufgelisteten Bücher, um damit den Besuch in der Zeit der italienischen Nachkriegsliteratur ausklingen zu lassen.

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Nichts als die Wahrheit

Von: Dr.Axel Schertel aus 86637 Wertingen

13.04.2020

Gratuliere zu dieser Veröffentlichung. Ein Ostergeschenk einer mir bisher unbekannten Autorin.Kenntnisreich, aufwändig und liebevoll recherchiert, dem Anspruch der Ginzburg „Nichts als die Wahrheit“ gerecht werdend.Gleichzeitig ein fundierter Streifzug durch die bemerkenswerte Literaturszene Italiens im 20.Jahrhundert.Bin begeistert .Würde mich über eine deutsche Übersetzung weiterer Werke von Frau Petrignani freuen, insbesondere „Vecchi“ (Alte Menschen) erwähnt in Norberto Bobbios „ Vom Alter“ Wagenbachverlag).

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