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Rezensionen zu
Die Schwestern von Marzahn

Christiane Tramitz

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Ein Buch das unter die Haut geht

Von: Beatrix Michaela

09.05.2019

Die Schwestern von Marzahn Ein Roman von Christiane Tramitz, im März 2019 im Ludwig Verlag erschienen. Die Geschichte erzählt vom Leben des Fabian Krüger. Er lebt in einem Plattenbau in Berlin Marzahn und hat durch die Umstrukturierung nach der Wende seinen Arbeitsplatz, seine Frau und daraus resultierend auch seinen Lebensinhalt verloren. Durch Zufall lernt er 2 kleine Mädchen, die in dem Haus wohnen, kennen. Dadurch, dass er ihnen hilft, zuerst widerwillig aber dann immer mehr aus eigenem Antrieb, findet er wieder ins Leben zurück, bis die Mädchen plötzlich verschwunden sind. Auf seiner Recherche nach dem Verbleib der Mädchen kommt er der traurigen Wahrheit auf die Spur. In ihrem Roman beleuchtet die Autorin die Lebensgeschichte mehrerer Personen. Diese sind: Fabian Krüger, seine Frau, seine Kumpels (Arbeitskollegen von früher, die auch ihre Arbeit verloren haben), Nachbarn vom Plattenbau und die Geschichte zweier Ordensschwestern, die nach der Wende nach Marzahn gezogen sind um dort im sozialen Brennpunkt, unter den vielen Menschen die ihre Hoffnung verloren haben, Hoffnung zu geben. Sie haben dort im Jahr 1992 eine Lebensberatungsstelle aufgebaut. Die Geschichte all dieser Menschen sind miteinander verwoben. Die einzelnen Kapiteln sind aus der Sicht des Fabian Krügers, seiner Frau und den Ordensschwestern geschrieben. Sie spielen in der Gegenwart sowie in der Vergangenheit. Gewisse Verhaltensmuster erklären sich durch den Blick zurück in seine Kindheit. Es zeigt auch Einblicke in das Leben unter dem Regime der DDR. Die ungeschönte Erzählung über das Leben ganz unten stimmt einen sehr nachdenklich, aber es zeigt auch auf, dass es auch ganz unten wieder Hoffnung geben kann. Anfangs ist das Buch etwas schwierig zu lesen, da es zwischen den einzelnen Figuren und der Zeit (Gegenwart/Vergangenheit) wechselt. Das wird aber besser, wenn man die Personen besser kennt. Für mich ein Buch, dessen Handlungsweise der Personen ich erst nach dem Lesen des Buches, unter Berücksichtigung des Ganzen, verstanden habe. Es ist ein Buch, das unter die Haut geht , und dessen Geschichte einem auch nach dem Lesen nicht loslässt.

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Lesenswert!

Von: H.

09.05.2019

Das Buch hat mich als Berliner neugierig gemacht. Der Schreibstil ist gut und es lässt sich flüssig lesen. Die Geschichte lässt einen neue Seiten von Berlin entdecken, der Gesellschaftsschicht, an der man meistens vorbeischaut. Aber Marzahn ist nicht nur arm, düster und beängstigend. Marzahn hat auch seine schönen, charmanten und liebenswerten Seiten und Menschen.

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Weit draußen

Von: Fiona9to3

08.05.2019

Berlin-Marzahn: Wer sich mit S-Bahn und Bus auf den langen Weg zu den "Gärten der Welt" macht und an Europas größter Plattenbausiedlung vorbeifährt, ahnt nicht, welche Geschichten sich hinter den grauen Hochhäuserblocks, hier:Platte 13, verbergen. Christiane Tramitz schaut hinter die Fenster. Gleich mehrere Schicksale verwebt sie zu einer eindrücklichen Geschichte, die noch zu Zeiten der DDR ihre Anfänge hat und bis heute nachwirkt. Absolute Leseempfehlung!

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Da ich von Christiane Tramitz noch nichts gelesen hatte, konnte ich völlig unvoreingenommen an das Buch herangehen, ohne es mit ihren anderen Büchern zu vergleichen. So habe ich die erste Seite völlig ohne Erwartungshaltung aufgeschlagen. Da mich das Buch im Endresultat nicht gefesselt hat, nur 3 Sterne. Ich muss aber sagen, dass das Buch durchaus seinen Sinn erfüllt hat. Es hat mich trotz allem (fast unmerklich) beeindruckt, etwas in mir ausgelöst und nachdenklich gemacht und ich schätze, damit hat Frau Tramitz ihr Ziel schon erreicht. Über die Schreibweise der Autorin habe ich sehr unterschiedliche Meinungen im Netz gelesen. Mir persönlich hat sie eigentlich sehr gut gefallen. Die Sätze waren klar und strukturiert. Man konnte die Geschichte flüssig lesen, was mir immer wichtig ist. Musste ich das Buch mal zur Seite legen und konnte 2 Tage lang nicht lesen, habe ich am 3. Tag sofort wieder in die Geschichte reingefunden. Allerdings gab es zu Anfang der Geschichte relativ viele Wiederholungen, was mich doch etwas gestört hat. Außerdem konnte ich den Anfang des Buches zeitlich zuerst überhaupt nicht mit der restlichen Geschichte in Einklang bringen und hat mich etwas verwirrt. Es gibt insgesamt wenig Dialoge, die die Geschichte etwas aufgelockert hätten. So "dümpelt" das Ganze etwas vor sich hin. Was mich tatsächlich sehr gestört hat, war der kapitelweise Wechsel zwischen den Figuren. Mal aus der Sicht von Hr. Krüger geschrieben, dann von den Ordensschwestern. Im Prinzip kein Problem, zumal der Wechsel klar zu erkennen war und die Geschichten zusammenhängen. Es hat mich in diesem Fall aber sehr beim lesen gestört und ich hätte es tatsächlich besser gefunden, 2 einzelne Geschichten daraus zu machen und die Sichtweise der jeweils anderen Personen nur anzureißen. Bei den Charakteren selber war ich hin und her gerissen. In einem Moment haben sie mich genervt mit ihrem Gejammer und ihrer Einstellung, ihr Selbstmitleid hat mich teilweise richtiggehend wütend gemacht, ich hätte sie am liebsten gepackt und geschüttelt. Im nächsten Moment hätte ich sie dann einfach gern in den Arm genommen und getröstet. Dieses Buch löst ein Wechselbad der Gefühle aus! Großes Manko für mich: die Zeitsprünge. Es geht um Freundschaft. Im Buch selber kam mir genau dieser Aspekt etwas zu kurz. Es wird erzählt, wie Hr. Krüger die Mädchen kennenlernt. Dann blättert man um, es sind Wochen vergangen und es wird betont, wie toll die Freundschaft ist, dass die 3 soviel zusammen machen etc. Wie diese Freundschaft überhaupt gewachsen ist, davon bekommt der Leser leider gar nichts mit und muss das als gegeben hinnehmen. Das wäre aber genau der Teil gewesen, der mich interessiert hätte. Auch das Ende hat mich nicht richtig zufrieden gestellt, besonders nachdem mich das Buch generell schon nicht ganz mitgenommen hat. Es lässt mir zu viel Spielraum für Interpretation, ich hätte mir einen klaren Schlusspunkt gewünscht. Natürlich gibt es auch Positives! Z.B. dass man noch Dinge über den Osten erfährt, die man bisher gar nicht wusste (jedenfalls in meinem Fall). Und ganz Besonders die vielen kleinen Begebenheiten, die sehr zum nachdenken anregen. Darüber, dass heutzutage kaum noch jemand seine Nachbarn kennt (ich hatte direkt Lust einen Kuchen zu backen und nebenan zu klingeln). Darüber, dass man Dinge immer von 2 Seiten betrachten muss. Und dass die Dinge für die einzelnen Menschen unterschiedliche Bedeutung und Gewichtung haben. Davon könnte ich jetzt noch unzählige Beispiele anbringen, weil es in der Geschichte immer wieder was zu entdecken gibt. Das hat viel wett gemacht. Und genau da sind wir wieder bei dem Punkt mit der Gewichtung: ich habe zwar viele (für mich) negative Sachen aufgezählt. Doch die positiven Seiten der Geschichte wiegen deutlich mehr und gleichen vieles wieder aus. Fazit: Das Buch ist nicht schlecht, nur mich persönlich hat es nicht so abgeholt. Trotzdem ist es ein sehr mutiges Buch, dessen Eindrücke noch lange nachhallen

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Achterbahn der Gefühle

Von: Caroline

08.05.2019

Christine Tramitz fängt mit ihrem Schreibstil die Stimmung sehr gut ein. Die Tristesse des Ortes und der Personen die dort leben. Die Geschichte über die Menschen dort regt zum Nachdenken an, wie kann nach so vielen Jahren nach der Wende die Leute dort so vergessen haben. Ich selbst war schon öfters im Osten und kann die Stimmung im Buch nachvollziehen. Die Geschichte öffnet das Herz macht aber auch schwer ums Herz. Das Buch sollte nicht einfach nebenbei gelesen werden, die wahren Geschichten verdienen Aufmerksamkeit . Vielen Dank an dieses tolle Buch über das Leid nach der Wende , dem Verlust der Liebe und geliebter Menschen sowie die Wendungen im Leben von Menschen die nicht aufgeben.

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Das Schöne im Scheitern

Von: Liz Lemon

08.05.2019

Wer beim Lesen von Frau Tramitz kein Mitgefühl entwickelt, der kann einem nur Leid tun. In dieser Geschichte werden verschiedene Charaktere beschrieben, die in Marzahn leben, am Rande der Gesellschaft, zwischen Hochhäusern und Zerfall, weit entfernt vom Trubel der Stadt und auch weit genug entfernt von der Idylle der Einfamilienhäuser. Im Fokus der Geschichte steht Fabian Krüger, dem das Schicksal übel mitgespielt hat. Im Laufe des Buches erfahren wir alles über ihn, seine Kindheit, seine Jugend, die Arbeit, seine Ehe und den Schicksalsschlag, der ihn sein restliches Leben begleiten wird. In einen Ort, in dem das negative Grundgefühl in jedem steckt, zieht es zudem zwei Schwestern der Kirche, die den Menschen helfen wollen, sie wollen Chancen aufzeigen, wo andere nur noch schwarz sehen und auch sie werden beschrieben und für den Leser greifbar gemacht. Doch was haben die Schwestern und das Schicksal des Herrn Krüger miteinander zu tun? Und welche Rolle spielen in dem ganzen Szenario zwei Grundschülerinnen has Platte 13? Darüber möchte ich nicht viel verraten, wünsche aber sehr viel Freude am Lesen.

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Leben auf dem Abstellgleis

Von: Emma

08.05.2019

Ein Buch, das einen mit einem sehr flauen Gefühl im Magen zurück lässt. Ein gigantisches Ghetto mitten in Deutschland: Tristesse, Hoffnungslosigkeit und Resignation schwingen auf jeder Seite mit, eindrücklich und ehrlich beschreibt Christiane Tramnitz das Dasein einiger Bewohner von Marzahn, wobei es ihr gelingt, jedem Charakter seinen eigenen Stempel aufzudrücken, ob schrullig, wütend, resigniert oder mit "höherem Auftrag", man hat beim Lesen Zugang zu allen beschriebenen "Typen". Allerdings ist es mir am Anfang der Kapitel doch immer etwas schwer gefallen mich zu orientieren und zu wissen, in welchem Strang es gerade weiter geht, denn die Geschichten springen ohne erkennbare Struktur hin und her. Vielleicht ist das auch so gewollt, denn Struktur ist nicht gerade die Stärke von Marzahn. In jedem Fall hat das Buch einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen, mir war zuvor nicht bewusst, dass es in Deutschland ganze "Städte" gibt, aus denen es scheinbar kein Entkommen gibt. Lesenswert!

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Greifbare Hoffnungslosigkeit

Von: Kyra

07.05.2019

Fabian Krüger hat alles verloren. Seinen Sohn, seinen Job, seine Frau. Mit dem Untergang der DDR ging sein Leben zugrunde. Seitdem sitzt er in den Plattenbauten von Marzahn. Versäuft sein weniges Geld, hadert mit seinem Schicksal. Bis er eines Tages die Töchter einer Nachbarin kennen lernt, die sich um den Haushalt alleine kümmern müssen. Aus anfänglicher Ablehnung wird eine seltsame Freundschaft. Vorsicht: Spoiler! Marzahn, kein Ort, der berühmt für wohlbehütet aufwachsende Kinder und niedrige Arbeitslosenzahlen ist. Wer hier lebt, ist ganz unten angekommen - und doch hat man Stolz, manche haben eine Beschäftigung, der sie nachgehen und zwischen all der gegenseitigen Ablehnung zwischen den Menschen, die hier leben, gibt es Bekanntschaften und zarte Freundschaften. Für die meisten ist der Weg zur Tafel wie ein Spießrutenlauf; wer zum ersten Mal dorthin geht, weint, schämt sich, hofft, nicht erkannt zu werden. So ergeht es auch Fabian Krüger. Der Mann hat außer seinen Saufkumpanen nichts mehr, woran sein Herz hängt. Sein Sohn starb vor vielen Jahren, er verlor seinen Job, als die Grenze geöffnet und alles durch moderne Technik ersetzt wurde. Dann verließ ihn seine Frau, die Liebe seines Lebens. Krüger wohnt alleine in der Platte, seit über 30 Jahren in der gleichen Wohnung, die einmal so teuer und wertvoll gewesen ist und nun verwaist nur noch einen einzigen Bewohner beheimatet. Er ist verbittert, was vollkommen verständlich ist, und schichtet die Münzen auf kleine Türmchen auf, so viel hat er noch, so viel kann er in Bier investieren. Doch dann sitzen eines Tages die zwei Mädchen aus dem achten Stock auf der Treppe, morgens, mittags und abends und Krüger hat tief in sich ein Herz, Mitgefühl, Empathie. Die Mutter ist ins Krankenhaus gekommen, die Mädchen haben keinen Schlüssel, Krüger öffnet die Wohnungstür. Der Beginn einer Freundschaft. Sie lassen Drachen fliegen, sie lernen und spielen zusammen, sie kochen. Langsam heilen jahrzehntealte Wunden - und doch ist keine Freude von Dauer. Krügers Frau, die nach langer Zeit, nach vielen Tränen, Schreien, Wut und Enttäuschung endlich ihre Geschichte erzählen kann. Die Geschichte ihrer Ehe, ihres Sohnes, ihres Lebens davor und danach. Die Schwestern von Marzahn ist ein empathisches Werk, das Hoffnungslosigkeit spürbar werden lässt. Perspektiven gibt es keine, zu eingefahren ist man im Trott aus Geld zählen und über die Runden kommen, dass man den Blick nicht heben kann - wohin auch? Gleichzeitig ist der eigene Kummer zu groß, die Enttäuschungen und Wunden sind tief, so dass man nicht auf andere achtet, weil man es einfach nicht kann - und es ist immer besser, sich nicht einzumischen. Wie es an anderer Stelle heißt: "Marzahn ist überall", das gilt auch hier, denn die Botschaft ist klar: Aufeinander zu achten, sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen, damit Wunden heilen können - und manches gar nicht erst passiert. Statt die Nase zu rümpfen und wegzuschauen, ist die (Lebens-)Geschichte hinter den Menschen ausschlaggebend. Das Buch ist flüssig geschrieben und nimmt den Leser mit nach Marzahn, in die trostlose Siedlung der Hoffnungslosigkeit.

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