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Rezensionen zu
Das Mädchen auf dem Baum

Sebnem Isigüzel

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€ 15,00 [D] inkl. MwSt. | € 15,50 [A] | CHF 21,50* (* empf. VK-Preis)

Inmitten der Unruhen im Gülhane - Park klettert eine junge Frau auf einen Baum und beschließt dort oben zu bleiben. Sie beginnt sowohl das Zeitgeschehen zu kommentieren als auch ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund und ist vor Schmerz und Zynismus nicht gefeit. Dann kommt ein Junger Mann zu dem Baum, entdeckt sie und verliebt sich in sie. Die beiden beginnen sich aus ihren Leben zu erzählen. Mit gnadenloser Ehrlichkeit und Schonungslos lassen sie ihre Leben, die doch eigentlich bisher eher kurz waren, jedoch vollgepackt mit Ereignissen und Erlebnissen die ihre Jugend zu früh beendeten, revuepassieren. Dieser Roman war wirklich sehr spannend. Ich wusste von den Protesten bisher eigentlich gar nichts. Doch dieser Roman hat mir einen Einblick gegeben in die jüngere Geschichte Istanbuls als Sicht einer Jungen Frau die gefangen scheint zwischen Erwartungen von Außen und eigenen Wünschen, zwischen Gewalt und dem Wunsch nach Liebe und Geborgenheit und die sich dem entziehen will indem sie sich über die Menschen erhebt und aus einer ihnen (zumindest Räumlich) übergeordneten Postion zur beobachterin und ein Stück weit zur Richterin über die Menschen wird. Sie betrachtet und bewertet, verachtet und liebt. Und das alles mit einer Mischung aus Schmerz, Resignation aber auch einem kleinen funken Hoffnung. Ein sehr interessanter Roman

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„Das Mädchen auf dem Baum“ von Sebnem Isigüzel Dieses Buch erzählt auf aberwitzige, charmante und recht unorthodoxe Art und Weise türkische Geschichte anhand eines komplexen Familienromans und handelt nebenbei die großen Themen von Freiheit und Liebe ab. Die Geschichte wird von der siebzehnjährigen, namenlosen Protagonistin erzählt, die sich aus Trauer und Angst auf einen Baum in Istanbuls ältestem Park geflüchtet hat, denn ihr Leben steht Kopf. Anlässlich des Todes ihrer beiden besten Freundinnen bei einem Anschlag, reflektiert sie ihr Leben und das der Frauen in ihrer Familie: Großmutter,Tante und Mutter. So kommt sie von den gewaltsam niedergeschlagenen Demonstrationen, an denen sie selbst teilnahm, auf das Arbeitsverbot der journalistischen Tante und die gewaltsamen Ausschreitungen gegen Griechen im Jahr 1955, zeigt die Spannungen in der türkischen Gesellschaft und ihr Ringen um Emanzipation und Demokratie. In diese Rückblenden mischt sich auch der Erzählstrang um einen Romanwettbewerb, an dem sie kürzlich in der Schule teilgenommen und verloren hat. Die Kommentare der Lehrerin zu Stil und Inhalt, die Gedanken der jungen Autorin, die Diskussionen mit ihren Freundinnen darüber, scheinen sich genau auf die Geschichte zu beziehen, die wir Leser*innen gerade vor uns haben. Und so ist dies nicht nur ein Roman im Roman, sondern gleichzeitig auch der Roman selbst, der sich auf dieser Metaebene immer wieder in Frage stellt und zu sich selbst und seiner Protagonistin ins Verhältnis setzt. Als Yunus, ein Junger Hotelpage mit Höhenangst unter ihrem Baum auftaucht, entspinnt sich eine zarte Liebesgeschichte. Originell, frech, traurig und leichtfüßig, respektlos und liebevoll und sehr empfehlenswert. Aus dem Türkischen von Gerhard Meier, btb 2023

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