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Rezensionen zu
Der dunkle Bote

Alex Beer

Die Kriminalinspektor-Emmerich-Reihe (3)

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Der im Oktober mit dem Österreichischen Krimipreis ausgezeichnete, auch für andere Preise nominierte Kriminalroman „Der dunkle Bote“ ist nach „Der zweite Reiter“ (2017) und „Die rote Frau (2018) der dritte Band der unter dem Pseudonym Alex Beer veröffentlichten Erfolgsreihe der österreichischen Schriftstellerin Daniela Larcher (42) um den Wiener Kriminalinspektor August Emmerich. Wir befinden uns im Wien des Jahres 1920, Monarchie und Adel sind abgeschafft, das gesellschaftliche System ist zerrüttet. Sozialisten und Kommunisten bekämpfen sich mit konservativen Republikanern, die Bevölkerung leidet unter der Hungersnot, die Inflation vernichtet den Geldwert, Arbeitslose und Bettler bestimmen das vom Krieg geschundene Straßenbild, Kriegsgewinnler und mafiöse Banden teilen die Stadt für ihre Machenschaften unter sich auf. An einem kalten Oktobertag wird ein grausam zugerichtetes Mordopfer gefunden, dem die Zunge herausgeschnitten wurde. Diese wird später, verpackt in einer mit einer römischen Ziffer beschrifteten Schachtel, der sich für Frauenrechte einsetzenden Zeitungsreporterin Alma Lehner von einem „dunklen Boten“ zugestellt. Emmerich übernimmt diesen Fall gemeinsam mit seinem jungen Assistenten Ferdinand Winter. Der Fall weitet sich aus, als neue Morde nach ähnlichem Muster folgen. Doch Emmerich fehlt nicht nur jeglicher Ansatzpunkt zur Aufklärung der Morde, sondern wird auch durch Privates abgelenkt: Xaver Koch, der aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrte und zum brutalen Schläger mutierte Ex-Mann seiner Lebensgefährtin Luise und Vater ihrer Kinder hat die Familie entführt, um sich an Emmerich zu rächen. Koch täuscht außerdem einen sozialistischen Putsch gegen die konservative Regierung vor, um mit den dafür erbeuteten Waffen zum kriminellen Herrscher Wiens zu werden. In dieser verworrenen Situation kämpft Emmerich, selbst vom Krieg gezeichnet, voller Leidenschaft und beseelt im Glauben an Recht und Ordnung gegen kriminelles und soziales Unrecht. Alex Beer gelingt es auch in ihrem dritten Band, das gesellschaftlich und politisch so facettenreiche Wien des Jahres 1920 lebendig werden zu lassen. Dank ihrer im Nachwort mit Quellen belegten Recherche beschreibt sie Zeitgeschehen und Örtlichkeiten sehr treffend. Nur mindert dies gelegentlich die Spannung. Unglaubwürdig wird dann auch Assistent Winter, an den sein Chef solche Erläuterungen richtet. Mag Winter auch jung und in der Polizeiarbeit unerfahren sein, dürfte er sich doch als Spross aus gebildetem Adelshaus in Geschichte und Gegenwart Wiens auskennen. Schließlich ist es doch Winter, der dank eigener Bildung seinem Chef den fehlenden Ermittlungsansatz liefert. So zeigt dieser dritte Band im Vergleich zu den zwei ersten leichte Schwächen, auch manche Länge. Fast scheint es, als wolle Beer dieses Manko mit der Aufnahme gleich mehrerer Handlungsstränge ausgleichen, fehlende Spannung also durch zusätzliche Aktion ersetzen. Doch die Abschnitte um Luises Entführung hätte sie sich besser sparen sollen, zumal der dramatische Schluss doch allzu überzogen wirkt. Trotz genannter Schwächen bietet „Der dunkle Bote“ insgesamt – auch für Leser ohne genaue Ortskenntnis Wiens – doch wieder ein interessantes, spannendes Lesevergnügen und setzt mit Wiener Schmäh und manchem humorvollen Einschub die Krimireihe reizvoll fort. Auf den für Mai 2020 angekündigten vierten Band um Kriminalinspektor August Emmerich darf man gespannt sein.

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„Es geht ihm nicht gut, dem müden, wunden Wien“,

Von: Bellis-Perennis aus Wien

12.10.2019

Alex Beer entführt uns in die junge Republik Österreich. Die Menschen hungern und frieren, die Spanische Grippe hat Millionen Todesopfer gekostet und die Kriminalität steigt unaufhörlich. Kaum ist eine Platte (=Bande) dingfest gemacht, so wachsen zwei neue nach. In diesem Umfeld müssen sich August Emmerich und sein Assistent Ferdinand Winter zu allem Überfluss um ein ordentliches Büro mit einem Kollegen-Duo matchen: Wer mehr Fälle aufklärt, bekommt das Büro. Zusätzlich belastet August das Verschwinden von Luise und ihren Kindern. Axel Koch, ihr lange tot geglaubter und plötzlich wieder aufgetauchter Ehemann hat Frau und Kinder entführt, und Emmerich Rache geschworen. Dann geschehen mehrere Morde, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben und die Ermittler sind ein wenig abgelenkt. Ist die junge, in Sachen Frauenrechte, engagierte Journalistin Alma Lehner in die Todesfälle verwickelt? Die Spur führt ins nichts, als eine weitere übel zugerichtete Leiche gefunden wird. Veit Kolja, eine Figur aus dem ersten Teil („Der zweite Reiter“), den August Emmerich für immer hinter sich gelassen geglaubt hat, erscheint wieder auf der Bildfläche. Diesmal will er helfen und verrät, wo Axel Koch seine Familie versteckt hat und, was der Unterweltler vorhat, doch nicht ohne Emmerich vor der Brutalität seines Widersachers zu warnen. Meine Meinung: „Es geht ihm nicht gut, dem müden, wunden Wien“, stellt August Emmerich fest und meint damit auch sich selbst. Er ist ebenfalls müde und verwundet. Er vermisst Luise und die Kinder, die er als „seine Familie“ bezeichnet. Die Autorin legt gekonnt mehrere Spuren, die Emmerich weiterbringen, aber auch in die Sackgasse führen. Sehr gut gefällt mir, dass den Frauen im Polizeipräsidium eine große Rolle eingeräumt wird. Ohne die „Hühnerarmee“ geht so gut wie gar nichts. Bei der ersten Nennung des Begriffs musste ich schlucken - wie abwertend. Doch die Damen arbeiten effizient, im Untergrund und das im Schutze des unterschätzt Werdens. Das Netzwerk inklusive Flurfunk (in Österreich „Buschtrommeln“ genannt) ist engmaschig. Auch die Rolle von Alma Lehner ist gut angelegt. Ein bisschen ähnelt sie August Emmerich. Sie hat Ecken und Kanten, lässt sich nicht einschüchtern und will das Leid vor allem von Frauen lindern. Ihre Arbeit erledigt sie recht unkonventionell. Ob sich da in einem neuen Band etwas mit Emmerich anbahnen könnte? In August Emmerichs Privatleben spitzt sich Lage immer mehr zu. Der Showdown ist berührend wie beklemmend. Ich habe mich in das Wien von 1920 zurückversetzt gefühlt. Den erwähnten Münstedt Kino Palast habe ich selbst noch besucht. Das Kino wurde 1984 endgültig geschlossen. Einige der Tschocherl (kleine Branntweinstuben), in denen man an illegalen Glücksspielen teilnehmen konnte, haben recht lange überlebt. Fazit: Ein atmosphärischer Krimi, der die Zustände der jungen Republik Österreich im Jahre 1920 perfekt wiedergibt. Ich gebe hier 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

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Zum dritten Mal lässt die Wiener Autorin Alex Beer August Emmerich im Wien der Nachkriegszeit des ersten Weltkriegs ermitteln. Nachdem ich vor einiger Zeit den ersten Fall „Der zweite Reiter“ gerne gelesen hatte, freute ich mich auf eine neue Begegnung mit dem Wiener Ermittler und danke der Verlagsgruppe Random House, daß sie mir ein kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Der Inhalt Wien 1920: Es ist ein bitterkalter Winter und die Menschen leiden nicht nur unter den Folgen horrender Reparationszahlungen, die sie nach dem verlorenen Krieg noch immer an die Siegermächte zahlen müssen, sondern auch unter der durch die Kälte verloren gegangenen Kartoffelernte, was die ohnehin enge Versorgungslage noch verschlimmert. Viele Männer sind arbeitslos, der Geldschmuggel blüht und verschiedene Jugendbanden, sogenannte Platten, machen ihre Geschäfte mit Diebstahl, Zuhälterei und Schutzgelderpressung. August Emmerich und sein Assistent Ferdinand Winter sind auf der Suche nach einem Mörder, der seine Opfer grausam entstellt und der Presse merkwürdige Botschaften zuspielt. Aber das ist nicht das Einzige, was Emmerich beschäftigt: Noch immer sucht er Xaver Koch, den gewalttätigen Mann seiner Geliebten Luise, der mit ihr und den drei Kindern untergetaucht ist und ihr Leben bedroht……. Meine Meinung Dieser Krimi hat mir noch besser gefallen als „Der zweite Reiter“. Alex Beer gelingt es sehr gut, ein authentisches Bild der Wiener Verhältnisse zu zeichnen: Die Verzweiflung der Menschen, die unter erbärmlichen Verhältnissen leben und für die der verlorene Krieg noch immer allgegenwärtig ist. Die vielen Frauen, die ihre Männer im Krieg verloren haben und die irgendwie versuchen müssen, sich und ihre Kinder durchzubringen und diese oft wohl oder übel vernachlässigen mit der Folge, dass sie in die Kriminalität abrutschen. Dazu einen blühenden Schwarmarkt für Valuten. Das sind die Milieus, in denen Emmerich und Winter zunächst ermitteln, bis die Spur sie ganz woanders hinführt. Das Verhältnis von Emmerich und seinem Assistenten ändert sich im Laufe des Buches von einem eher kollegialen zu einem immer vertrauensvoller werdenden. Emmerich erzählt Winter schließlich auch von seiner Suche nach der Frau, mit der er einige Zeit zusammenlebte und deren Ehemann sie beide für tot hielten, bis dieser eines Tages wieder vor der Tür stand, entlassen aus russischer Gefangenschaft und geprägt von Kälte und Krieg. Xaver Koch konnte es nicht verwinden, daß Luise mit Emmerich lebte und hat ihm Rache geschworen, wenn er je wieder versuchen sollte, Luise zu sehen. Aber Emmerich möchte Luise unbedingt aus den Händen ihres Peingers befreien. Parallell erleben wir Leser*innen die Hölle mit, in der Luise lebt und die sie zu einem Entschluss treibt, der mehr mit Emmerichs Mordserie zu tun als dieser ahnen kann und der zu einem dramatischen Finale führt. Fazit: Ein spannender Kriminalroman mit sehr überzeugendem Handlungspersonal und einem sorgfältig gezeichneten historischen Hintergrund. Absolut lesenswert!

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Der dunkle Bote von Alex Beer war für mich ein absoluter Pageturner. August Emmerich kommt einem schon wie ein alter Bekannter vor, den man nach langer Zeit mal wieder trifft. Was wohl daran liegt, dass dies nun schon der dritte Band ist. August ist mit seinem Kollegen Winter wieder an einem besonders grausigen Mörder dran. Dieser mordet mit Vorliebe Männer die es "verdient haben". Naja, zumindest aus der Sicht der Frauen. Alle Toten die man vereist oder in der "Blutsuppn" eines Schlachthofs findet, haben nämlich eins gemein. Sie behandeln Frauen schlecht. Der Mörder, welcher auch Feminist ist, scheint sich genau diese herauszufiltern, die es ohnehin "verdient ham". Auch Emmerichs Nemesis Xaver Koch behandelt seine Frau schlecht. Luise die damalige Lebensgefährtin Emmerichs lebt abgeschieden mit ihren Kindern bei Xaver, nachdem dieser doch noch vom Krieg heimgekehrt ist. Mit ihm ist auch die Gewalt heimgekehrt und Luise wird von ihm misshandelt. Kann August seine kleine Familie wiederfinden und retten? Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Man denkt sich, nur noch ein Kapitel dann ist Schluss und doch muss man immer weiter immer weiter...

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„Literaturwerkstatt- kreativ / Blog“ stellt vor „Der dunkle Bote“ von Alex Beer Der zweite Reiter / Die rote Frau / Der dunkle Bote Wien – Sonntag, 31. Oktober 1920 – Freitag, 24. Dezember 1920 „Ein unerwarteter Kälteeinbruch hat die Ernten vernichtet, jeder dritte Mann ist arbeitslos, und das organisierte Verbrechen hat Hochkonjunktur“ Mitten in der schlimmsten wirtschaftlichen Lage die Wien je erlebt hat, ermitteln Kriminalinspektor August Emmerich und sein Assistent Ferdinand Winter in einem äußerst spektakulären Mordfall. Einem jungen Mann wurde die Zunge herausgeschnitten und sein Körper war von einer Eisschicht bedeckt. Kurze Zeit später wird noch eine weitere schaurig zugerichtete Leiche gefunden. Emmerich und Winter versuchen Zusammenhänge zwischen den beiden Fällen zu finden, um dem Täter auf die Spur zu kommen. Neben seiner Arbeit ist Emmerich weiterhin auf seinem persönlichen Rachefeldzug gegen seinen Erzrivalen Xaver Koch, der mittlerweile eine Größe in Wiens Unterwelt geworden ist. Er hat Emmerichs Lebensgefährtin Luise entführt und entpuppt sich mehr und mehr als äußerst gefährlicher Gegner… Fazit: Alex Beer ist das Pseudonym der österreichischen Schriftstellerin Daniela Larcher und sie legt hier ihren dritten Kriminalroman um den Ermittler August Emmerich vor. Bereits mit ihrem ersten Band konnte die Autorin mich mit ihrem Erstlingswerk in ihren Bann ziehen und die Sogwirkung hat auch bei dieser Geschichte nicht aufgehört. Die Seiten sind wieder nur so dahin geflogen. Für mich ist dieser Krimi ein absoluter Pagerunner. Und August Emmerich gehört weiterhin zu meinen absoluten Lieblingsermittlern. Wie schon in den vorangegangenen Bänden ist der Schreibstil von Alex Beer, lebendig, flüssig und sehr detailliert. Wieder lässt sie den Lokalkolorit des alten Wiens und seinen dort lebenden Menschen in die Erzählung mit einfließen. Sie zeichnet ein sehr klares Bild der damaligen sehr düsteren Zeit und schont uns Leser nicht. Sehr gut hat mir die neue Protagonistin gefallen. Die Journalistin Alma Lehner ist gut kreiert, hat Ecken und Kanten und ist August Emmerich nicht unähnlich; beide kämpfen für Gerechtigkeit. Ich würde mich freuen, wenn sie im 4. Band – der wohl schon in Planung ist – wieder eine Rolle spielen würde. Sie ist eine absolute Bereicherung in dieser Geschichte und gerade das Thema „Unterdrückung der Frau“, das eng mit ihr in Verbindung steht, hat Alex Beer in diesem Zusammenhang hervorragend recherchiert. Obwohl dieser Teil wieder ein abgeschlossener Fall ist, würde ich doch raten mit dem ersten Teil zu beginnen. Letztlich bauen die Erzählungen aufeinander auf und viele Fakten würden sonst einfach fehlen, zumal sich die Protagonisten Emmerich und Winter auch von Buch zu Buch weiterentwickelt haben. Ein absolut spannender und atmosphärischer Krimi, – weiter so Alex Beer. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall! Besten Dank an den Limes Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Schauplatz des Romans ist erneut Wien in der Nachkriegszeit. "Der dunkle Bote, der dem dritten Krimi von Alex Beer den Titel gibt, treibt diesmal sein Unwesen und hinterlässt grausam zugerichtete Leichen. Kriminalkommissar August Emmerich und sein Assistent Ferdinand Winter tun sich schwer, einen Zusammenhang zwischen den ermordeten Personen herzustellen. Ein interner Wettkampf treibt die beiden zusätzlich an, den Fall möglichst zügig zu lösen. Dabei hat Emmerich eigentlich ganz andere Sorgen: Er muss seine Lebensgefährtin finden, die vom totgeglaubten brutalen Xaver Koch entführt wurde. Die Autorin schwört wieder eine so authentische Atmosphäre herauf, dass man das Gefühl hat, man befinde sich selbst mitten im Chaos und Elend der Stadt, die von Hunger und Not, von Aggression und Verbrechen geprägt ist. Sie entführt uns an reale Schauplätze wie den zentralen Friedhof, das Schweineschlachthaus oder den Tandelmarkt. Brutale Jugendgangs, die sogenannten Platten, sowie Geldschmuggler kommen ins Spiel. Alex Beer macht außerdem deutlich, wie Frauen als Menschen zweiter Klasse behandelt wurden und um ihre Rechte kämpften. Die Stadt des Elends hat sich in eine Stadt des Zorns verwandelt, in der Feindbilder geschaffen werden, um seine eigene Haut zu retten und über die Runden zu kommen. Dass die Ermittler auf die Hilfe des Verbrechers Veit Kolja zurückgreifen müssen, sagt viel über ihre verzweifelte Lage aus. Doch schon in ihren vergangenen Fällen haben sie bewiesen, dass man mitunter unkonventionelle Wege gehen muss, um den Täter zu überlisten. Alex Beer ist wieder einmal eine spannend konstruierte Geschichte in einem überzeugenden Setting gelungen, auch wenn die Handlung nicht ganz so fesselnd war wie in den beiden Vorgängern.

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Ein Meisterwerk

Von: Josef Brodträger aus Wien

12.07.2019

Es ist jetzt schon das dritte Buch von Alex Beer, welches ich verschlungen, förmlich in mich aufgesaugt habe wie ein Schwamm. „Der Dunkle Bote“ ist jetzt der Dritte Band nach „Der zweite Reiter“ und die „Rote Frau“ der Krimi Reihe rund um August Emmerich. Wer Krimis mag hat sich sofort in den Stil und die Erzählung der Autorin verliebt. Doch diese Kommissar Emmerich Romane sind viel mehr als ein Krimi. Die ganze Geschichte und natürlich auch die davor ist ein Spiegel ein historischer Bericht von Wien in der Zwischenkriegszeit. Der jetzt im LIMES Verlag erschienene Band handelt im November 1920. Die Autorin beschreibt in meisterhafter Art den Nachkriegsalltag von Wien, der von Hunger und Not geprägt war, die Wirtschaft lag brach, es herrschte Wohnungsmangel und die Arbeitslosenzahlen waren so hoch wie nie. Das Chaos und Elend , das den Alltag beherrschte, war ein guter Nährboden für das organisierte Verbrechen. Und genau in dieser Zeit geschieht ein Mordfall , der die ganze Stadt erschüttert, weil er alles bisher Dagewesene übertrifft. Kriminalinspektor August Emmerich mit seinem Assistenten Ferdinand Winter nimmt die Ermittlungen auf. Doch das ist nicht das einzige Rätsel, welches er zu lösen hat, ist er doch immer noch auf der Suche nach seiner Lebensgefährtin Luise und ihren Kindern. Lassen sie sich hineinziehen in diese spannende und perfekt recherchierte und wahrheitsgetreue Geschichte, einer Autorin welche bereits den Leo Perutz Preis erhalten hat und für dieses Werk wieder nominiert wurde. J.B. 07.2019

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November 1920. Wien kämpft mit den Folgen des 1. Weltkrieges, der Versailler Vertrag kennt kein Pardon und die illegalen Geschäfte mit Schmuggelwaren und Valuten haben Hochkonjunktur. Kriegsheimkehrer bevölkern die Straßen und die Rattenfänger aus dem antisemitischen Lager strecken ihre Fühler nach gutgläubigen Mitbürgern aus … Kriminalinspektor August Emmerich und seinem Kollegen Ferdinand Winter von der Abteilung „Leib und Leben“ geht die Beschäftigung nicht aus: In Wien geschehen grausame und skurrile Morde, bei denen den männlichen Opfern die Zunge herausgeschnitten wird. Wenige Stunden später trifft ein Paket mit verhängnisvollem Inhalt in der Redaktion der „Wiener Illustrierten“ ein. Die beiden Ermittler versuchen dem Täter auf die Spur zu kommen! Auch in „Der dunkle Bote“ schickt uns Alex Beer wieder auf eine spannende Zeitreise. Durch die bildgewaltigen Beschreibungen der Orte und Menschen fühlt man sich als Leser sofort im Wien der damaligen Zeit angekommen. Die einst so schillernde Stadt mit all ihren klaffenden Wunden und Entbehrungen, in meinen Augen eine wirklich realistische Darstellung der 20er Jahre! Der Kriminalroman kommt ganz ohne grobe Gewaltdarstellungen aus, Alex Beer setzt rein auf die Ermittlungsarbeit. Ihr Schreibstil ist gewohnt leicht und mitreißend, dennoch schafft sie es die Düsternis auf den Straßen Wiens gekonnt einzufangen. Auch die historischen Details werden wieder korrekt und nachvollziehbar wiedergegeben und fügen sich nahtlos in die Geschichte ein. Dadurch hält sich der Spannungsbogen wunderbar über das ganze Buch hinweg, das letztendlich in einem unerwarteten und erschütternden Finale endet. Bis zum Schluss fiebert man mit August Emmerich und Ferdinand Winter mit und hofft das sie der „Teufel“ nicht einholt … Natürlich nimmt auch Emmerichs Privatleben wieder viel Platz ein. Nachdem Luise und die Kinder von Xaver Koch verschleppt wurden, fehlt von ihnen jede Spur. Emmerich setzt alle Hebel in Bewegung um seine Familie zurück zu bekommen, doch nicht nur sein Informant kommt Koch gefährlich nahe … Alex Beer setzt im Genre des historischen Kriminalromans mit dieser Reihe Maßstäbe, und ich bin fest davon überzeugt, dass sie dieses Niveau auch in den Nachfolgerbänden nicht nur halten kann sondern noch verbessern wird.

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