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Rezensionen zu
Die Nacht des Zorns

Fred Vargas

Kommissar Adamsberg ermittelt (7)

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€ 11,00 [D] inkl. MwSt. | € 11,40 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis)

Irgendwie hatte ich im Hinterkopf, dass ich schonmal was von Fred Vargas (- ich hatte aber nicht mehr auf dem Schirm, dass Fred eine Frau ist?! -) gelesen hatte. Auf alle Fälle klangen die letzten Bücher rund um Jean-Baptiste Adamsberg so spannend, dass ich unbedingt klären wollte, ob ich ihr tatsächlich schon einmal literarisch begegnet bin. Nach wenigen Seiten bin ich mir sicher, dass ich bislang nur über Sie aber nichts von ihr gelesen habe, denn an so ein atmosphärisch dichtes Schreiben hätte ich mich erinnert. Da brauche ich auch etliche Seiten bis ich reinkomme. Anders als viele meiner anderen Krimis und Thriller kann man hier nämlich nicht mal eben querlesen oder irgendwas überfliegen. Das hier ist echt anstrengend – im positiven Sinne. Während ich normalerweise 500 Seiten an zwei bis drei Abenden durchziehe, gelingt mir das hier nicht. Zu aufmerksam muss man hier lesen, zu viele Informationen verarbeiten. Nach rund 30 Seiten ist da bei mir Schluss und ich bin wirklich erschöpft. Dennoch ist das Buch so gut geschrieben, dass ich am Ball bleibe. Der wahre Sog entfaltet sich aber erst ab der Hälfte. Ab dann liest es sich auch deutlich flüssiger – eventuell weil ich mit den Charakteren vertraut bin oder aber, weil die Geschichten endlich zusammenlaufen. Ein kleiner und eher unbedeutender Mord zu Beginn, der aber schnell aufgeklärt ist, führt für alle neuen, die den Ermittler noch nicht kennen, diesen ein. Kein Erfolgstyp, kein klassischer Kommissar, eher einer, er zufällig die Lösung spürt. Weder optisch noch charakterlich ein Held oder typischer Vertreter seiner Gattung. Die tatsächliche Handlung beginnt erst mit dem Auftreten einer kleinen, scheuen Frau, die aus dem Umland nach Paris gereist ist, um den Ermittler um Hilfe zu bitten. Ihre Tochter hatte eine Vision (wütendes Heer), die sich alle paar Jahrhunderte zeigt und Tote ankündigt. Einer der Vorhergesagten ist bereits verschwunden und sie sorgt sich nun um ihre Tochter. Aus einem Bauchgefühl heraus schaut sich Adamsberg später dieses Phänomen und den Ort des Geschehens näher an und landet prompt in den Ermittlungen des Kollegen, die er nach einigen Irrungen und Wirrungen übernimmt. Parallel dazu untersucht er den Mord an einem reichen Wirtschaftsmogul aus Paris, der in seinem eigenen Auto angezündet wurde. Verdächtigt wird ein alter Bekannter Adamsbergs … und da sind dann auch die ersten Bezüge zu den alten Fällen, die mit Sternchen und Querverweisen markiert sind. An der ein oder anderen Stelle möchte man dann natürlich sehr gerne wissen, was in den anderen Büchern passiert ist, aber das ist vermutlich auch Sinn und Zweck. Groß stören tut das nicht, denn im Zusammenhang er Geschichte spielt es keine Rolle und wir erfahren genug, um der Handlung problemlos folgen zu können. Und das ist eine große Stärke der Geschichte – man kann den Band trotz aller vorherigen Ereignisse einzeln lesen und wird mit den Protagonisten warm. Klar, die ein oder andere Frage bleibt offen und wir wohl nur geklärt, wenn man sich auch die vorherigen Bücher vornimmt, aber dieses Buch funktioniert auch alleine. Sicherlich ist es leichter, wenn man die Figuren schon kennt, denn man kämpft an der ein oder anderen Stelle dann doch mit den Namen, wenn die Personen mal mit Vorname, mal mit Nachname erwähnt werden. Da ich jetzt aber definitiv gerne wissen möchte, was ein gewisser Arzt verbrochen hat, der zwar im Gefängnis sitzt, aber dem Kommissar hier hilft und, was es mit Adamsbergs Sohn auf sich hat, der nun bei ihm wohnt, mit dem er aber in den vergangenen über 20 Jahren keinen Kontakt hatte, hat das Buch mehrere Zwecke erfüllt. Es hat mich wunderbar unterhalten (definitiv länger als erwartet) und ich werde sicher den ein oder anderen Vorgänger lesen – und dann kann ich mit Sicherheit sagen, dass ich Vargas schonmal gelesen habe.

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