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Rezensionen zu
Die Frauen von Salaga

Ayesha Harruna Attah

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€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Die Frauen von Salaga erzählt lebhaft die Geschichte von Aminah und Wurche, die zwar aus komplett unterschiedlichen Lebensverhältnissen stammen, aber in ihren Schicksalen verbunden sind. Man könnte meinen, eine Königstochter und ein typisch bürgerliches Mädchen vereint in ihrem Heimatland Ghana nicht viel, doch wie die Cuts zwischen den Kapiteln kleiner werden, desto mehr erfährt der Leser von ihren Gemeinsamkeiten. Das Buch zeigt Frauen als starke Persönlichkeiten, die sich nicht durch Geschlechterrollen, Herrschaft, Religion, sexueller Belästigung oder Ehe einengen lassen, sondern aus ihren (sehr unterschiedlichen) "Sklavenlagern" ausbrechen können. Durch genaue Beschreibungen, landestypische Wörter und Gedanken der Protagonisten, versetzt das Buch den Leser in die Körper der zwei Mädchen und lässt sie ihr Schicksal miterleben. Nebenbei lernt man, durch das Kennenlernen der Frauen, auch ihre Kultur und ihre Religionen (Islam und Glaube an Otienu) kennen. Außerdem ist man dauerhaft dazu angehalten sein Leben und bestimmte Sitten und Normen (wie die Stellung der Frau) zu hinterfragen und wird von neuen Werten geprägt. Auch wenn das Leben dieser Frauen von der tragischen Geschichte Ayesha Harruna Attahs Ururgroßmutter inspiriert ist, vermittelt es schlussendlich Hoffnung und eine neue Wertschätzung des Lebens.

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absolut lesenswert

Von: TinaB

06.04.2019

Selten hat mich ein Buch so berührt, erschüttert und nachdenklich gemacht. Ich war total gefesselt und habe bis tief in die Nacht gelesen und auch jetzt lässt mich die Geschichte noch immer nicht los. Ayesha Harruna Attah hat einen flüssigen und bildhaften Schreibstil, das machte das Lesen sehr angenehm. Man spürte sehr deutlich, das ihr das Thema Sklaverei und die Freiheit an sich am Herzen liegt. Die historischen Details wirkten authentisch und gut recherchiert. Die Erzählperspektive wechselt stetig zwischen den beiden Hauptprotagonisten Aminah und Wurche, was mir wirklich gut gefiel. Beide wirkten auf mich facettenreich, authentisch und sympathisch und ihre Handlungen waren für mich gut nachvollziehbar und schlüssig. Ich hatte eine tolle Lesezeit und habe dieses Buch auf keinem Fall zum letzten Mal gelesen. Über eine Fortsetzung würde ich mich freuen. Von Wurche und Aminah gibt es sicher noch einiges zu berichten.

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Die Geschichte wird aus der Sicht von Aminah und Wurche erzählt, die sich erst später begegnen. Beide leben unterschiedliche Leben, doch träumen letztendlich vom selben: Ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Der Autorin gelingt es die Unterschiede beider Frauen nachvollziehbar darzustellen, sodass sich der Leser schnell in den Leben beider jungen Frauen zurechtfindet. Im Verlauf der Handlung passieren immer wieder überraschende Dinge, die die Geschichte spannend bleiben lassen und den Leser berühren. Beide Frauen werden vom Schicksal gezeichnet. Die verträumte Aminah verliert ihr Zuhause und wird als Sklavin verkauft. Ihre Lage wird gefühlvoll beschrieben und ich habe mit ihr gelitten, weil ihre Geschichte unter die Haut geht. Wurches Leben wirkt auf den ersten Blick perfekt, doch schnell wird dem Leser klar, dass sie es trotz ihres adligen Bluts nicht einfach hat. Sie möchte mitreden, wenn es um Politik geht, doch darf das nicht, weil sie eine Frau ist. Dann wird sie verheiratet und man merkt, wie unglücklich sie das macht. Vor allem, weil sie zuvor sehr selbstbewusst und unabhängig wirkt. Auch ihr Schicksal nimmt den Leser mit, weil sie in einen anderen Mann verliebt ist, aber keine Chance auf eine gemeinsame Zukunft hat. Die Geschichte entwickelt sich in einem guten Tempo. Nichts wird zu schnell erzählt und die Autorin lässt sich Zeit dafür, um die Entwicklungen zu beschreiben. Nicht nur vieles an den äußeren Umständen verändert sich, sondern auch im Inneren der Frauen. Man erkennt bei Aminah und Wurche eine Entwicklung, die realistisch dargestellt wird. Besonders schön finde ich, dass vor allem Aminah trotz dem Leid, das sie erfährt, niemals die Hoffnung verliert, sondern stark bleibt, ohne sich unterkriegen zu lassen. Auf jeden Fall nimmt die Geschichte den Leser mit und berührt. Der Autorin gelingt es, Gefühle zu wecken, sodass man die beiden Frauen gespannt auf ihren Weg begleitet. Während dem Lesen erfährt man auch Zahlreiches zur afrikanischen Kultur, was ich interessant finde. Man merkt hierbei, dass die Autorin weiß, worüber sie schreibt, weil alles glaubwürdig erzählt wird. Dank ihrem anschaulichen Schreibstil kann man sich auch alles gut vorstellen. Etwas, das mir an Die Frauen von Salaga ebenfalls gut gefällt ist die Vielseitigkeit des Buchs. Anfangs dachte ich, dass vielleicht eine Dreiecksgeschichte im Fokus stehen würde, aber dem ist nicht so. Die Liebe wird hier eher im Hintergrund behandelt. Stattdessen stehen die Veränderungen beider Frauen im Fokus und besonders interessant finde ich die politischen Aspekte. So wird zum Beispiel auch das Thema Kolonialisierung stark behandelt und von einer anderen Seite beleuchtet. Das Ende ist nicht vorhersehbar. Es lässt den Leser mit gemischten Gefühlen zurück, weil es kein rundes Happy End ist und eine der beiden Frauen mit Leid zurücklässt. Dennoch verspricht es Hoffnung und wirkt realistisch, weshalb ich es gut gewählt finde. Fazit: Die Geschichte zweier unterschiedlicher Frauen, die den Leser berührt und nicht mehr loslässt.

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Intensive Einblicke in ein früheres Afrika

Von: Buchperlenblog

20.03.2019

Mit der Lektüre dieses Buches begibt man sich in das Afrika der früheren Tage. Wie auch diese Kultur der unseren fremd ist, so sind es auch die Namen. Ich gebe zu, ich hatte zu Beginn einige Schwierigkeiten, denn man folgt in diesem Buch zwei Handlungssträngen. Der eine Weg folgt Aminah, einer jungen Frau, die brutal aus ihrem Zuhause in Botu gerissen wird, von Sklavenhändlern ge- und ihrer Wurzeln beraubt. Der andere Weg zeigt uns Wurche, ebenfalls jung, ebenfalls vom Schicksal gezeichnet. Sie ist die Tochter des Königs von Salaga-Kpembe, ein mächtiger Mann seiner Zeit. Sie will bei den Verhandlungen mit den Europäern dabei sein, will ihrem Vater helfen und wird doch immer wieder in ihre Rolle als Frau zurückgedrängt. Als sie schließlich aus taktischen Gründen zwangsverheiratet wird, bricht etwas in ihr auseinander. Zu beiden Geschichten, die sich Schritt für Schritt immer weiter verweben, gehören viele Namen von Familienangehörigen, die sich für uns Europäer zuerst etwas anstrengend zuordnen lassen. Die Rede ist von Na, von Issa-Na, von Mma, Etuto und vielen mehr. Beinahe hätte ich mir zwei Familienstammbäume aufgezeichnet, um den Geschichten besser folgen zu können. Auch werden afrikanische Gerichte oder Traditionen mit Namen bezeichnet, die man zu gern direkt nachschlagen würde. Hier wäre es wirklich schön gewesen, wäre ein kleines Glossar an das Buch angeschlossen gewesen. Nichtsdestotrotz hatte ich mich irgendwann häuslich niedergelassen in dieser Geschichte und folgte mit Staunen, wie zwei junge Frauen ihrem Licabili – Schicksal – zustrebten. Im Grunde genommen wollen beide dasselbe: Ihr Leben selbst in die Hand nehmen, und beiden werden von außen Steine in den Weg geworfen,die sie zwar behindern, aber nicht beirren. Die Erzählstruktur ist dabei ein Auf und Ab. Mal vergehen innerhalb weniger Zeilen viele Wochen, mal verweilt man lange in einem einzigen Augenblick. Das Schicksal der beiden, sowie auch das weitere Schicksal Afrikas berührte mich und jagte mir am Ende einen kleiner Schauer über den Rücken. Ayesha Harruna Attah wurde zu dieser Geschichte von dem Leben ihrer Urgroßmutter inspiriert und man hört ihr an, dass sie weiß, von was sie erzählt. Fazit Hat man sich einmal mit den vielen Namen angefreundet, die auf einen einprasseln, erlebt man Teile zweier Leben, die unterschiedlicher und zugleich identischer nicht sein könnten. Und die einen in eine fremde Welt entführen, die man viel zu selten betritt.

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✏️„Aber wir brauchen jemanden, zu dem wir aufsehen können, und das bist du, auch wenn du erst fünfzehn bist. Wir haben keine andere Wahl. Du hast keine andere Wahl.“✏️ . Klappentext: . Westafrika, Ende des 19. Jahrhunderts. Aminah, ein verträumtes junges Mädchen, wird brutal aus ihrem Zuhause gerissen und als Sklavin verkauft. Wurche ist eine privilegierte Frau, doch ihr Vater zwingt sie, eine ungewollte Ehe einzugehen. Als Aminah und Wurche sich auf dem Sklavenmarkt von Salaga begegnen, verbinden sich ihre Schicksale unwiderruflich miteinander. Beide hadern mit den Grenzen, die ihnen Zeit und Gesellschaft auferlegen. Beide riskieren ihr Leben. Und beide verlieben sich in denselben Mann. . Die Autorin Ayesha Harruna Attah wurde in Ghana geboren. Sie studierte in den USA und lebt heute im Senegal. Ihr Roman „Die Frauen von Salaga“ ist von dem Schicksal ihrer Ururgroßmutter inspiriert. Es ist ein Roman, der einen eintauchen lässt in eine unbekannte, fremde Lebenswelt im vorkolonialen Ghana. Er erzählt von Freiheit, Liebe und Vergebung. . Ayesha Harruna Attah beschreibt sehr bildhaft das Leben in einem Gebiet, das heute zu Ghana behört. Zwei sehr unterschiedliche Frauen sind die Hauptcharaktere ihrer Geschichte. Da ist Aminah, die aus einem einfachen Dorf kommt und von Sklavenräubern aus ihrem Leben gerissen wird und da ist Wurche, Tochter eines Königs, die auch nicht frei über ihrer Leben bestimmen kann. So unterschiedlich sie auch aufwachsen, sie verbindet der Traum von einem selbstbestimmten Leben. Im Laufe der Geschichte werden sich ihre Lebenswege kreuzen und miteinander verschlingen. . Die Autorin versteht es geschickt das alte Ghana auferstehen zu lassen. Man riecht förmlich die Gewürze, hört die Trommeln und spürt die Hitze der Savanne. Die Lebensumstände im Dorf waren hart. Die verschiedenen Stämme gingen mehrfach kriegerisch aufeinander los um sich die Vorherrschaft zu sichern. Die Dörfer sind abgeschnitten von der Außenwelt. Die einzige Verbindung sind die Karawanen, die durch die Wüsten ziehen. Das Buch gibt Einblick in die faszinierende Lebensweise in einer afrikanischen Dorfgemeinschaft. . Aminah in ihrem Leben zu begleiten ist an vielen Stellen nicht leicht. Sie verliert erst ihren Vater, dann muss sie mit ansehen wie ihre Mutter in ihrem Haus verbrennt und schließlich wird sie auch noch von ihren Schwestern getrennt, als sie verschleppt wird. Aber sie ist stark und sie findet stets neuen Lebensmut. Sie wird benutzt und missbraucht, aber sie hält durch und kämpft für ihre Freiheit. . Wurche hadert damit eine Frau zu sein und damit nicht die Stellung einnehmen zu können, die sie gerne hätte. Sie will sich nicht einem Mann unterordnen, sie ist eigen, unbeugsam aber herzensgut. Auch sie kämpft für ihre Träume, ihre Liebe zu einem Mann und für Anerkennung in einer Männergesellschaft. . Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Das Buch habe ich an einem Samstagnachmittag gelesen, weil ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte und es hat mich sehr berührt. Es ist ein wichtiges Zeitzeugnis aus einer uns doch eher unbekannten Vergangenheit Afrikas. Ich wusste bisher wenig darüber, wie Sklavenhandel überhaupt entstanden ist und wie der ursprüngliche Sinn durch die Kolonisierung verloren ging und dann zu einer Sklavenmaschinerie wurde. . Ein Roman, der einen in eine vollkommen andere Welt eintauchen lässt und die Geschichte von zwei Frauen erzählt, welche man sehr gerne in ihren Leben begleitet und die einem sicher auch noch lange in Erinnerung bleiben werden. Denn das Ende des Buches ist wunderbar versöhnlich und hoffnungsvoll. . Vielen Dank Ayesha Harruna Attah für diese außergewöhnliche Geschichte.

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