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Rezensionen zu
Angelika Schrobsdorff

Rengha Rodewill

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Überlebensmotto: Schreiben

Von: Qultur Berlin

30.03.2019

Von Berlin nach Berlin war es ein weiter Weg für die deutsch-jüdische Schriftstellerin Angelika Schrobsdorff, die 2016 in ihrer Heimatstadt gestorben ist. Nach kurzer behüteter Kindheit im großbürgerlichen Berliner Grunewald folgten in den 1930er und 40er Jahren Flucht und Vertreibung. Statt auf eine Ferienreise ging es ins rettende Exil nach Bulgarien. Die Großmutter schickte dorthin noch Grüße kurz vor der Deportation. Nach Kriegsende lebte Angelika Schrobsdorff - dann pendelnd zwischen Deutschland, Israel und Frankreich - ein rastloses "Leben ohne Heimat". Die gleichnamige Text- und Bildbiographie von Rengha Rodewill fasst dies bereits im Titel zusammen. Zur Heimat wurde für die Schriftstellerin, die mit zahlreichen autobiographisch geprägten Romanen, und besonders mit dem Buch über das Leben ihrer jüdischen Mutter Else (verfilmt mit Katja Riemann) bekannt geworden ist, stattdessen das Schreiben. Das Schreiben in deutscher Sprache. Folgerichtig kehrte sie 2006 in die Stadt ihrer Kindheit nach Berlin zurück, um "in der deutschen Sprache zu sterben", wie es die Autorin zum Ausgangspunkt dieser Lebensskizze macht. Den Lebensstationen der Schriftstellerin ist die Fotografin und Herausgeberin Rengha Rodewill mit der Kamera gefolgt. Autobiographische Hinweise finden sich an vielen Stellen in den Büchern von Angelika Schrobsdorff. Doch die hier vorgenommene sensible und empathische Vernetzung von Zitaten aus Schrobsdorffs Romanen, Fotos und von bis dato unveröffentlichten persönlichen Schriften mit bio- und fotographischen Lebensaufnahmen ist in diesem Band zu einem Porträt einer komplexen Schriftstellerpersönlichkeit verdichtet. Genau das animiert dann dazu, in den Büchern der Autorin selbst (noch) einmal nachzulesen. Von besonderer Aktualität ist der Band jedoch auch, weil nachvollziehbar wird, wie Flucht und Entwurzelung einen Lebensweg nachhaltig prägen und lenken können: "Es gab keine Beständigkeit, keine Zukunft, keine Stabilisierung von Beziehungen und Gefühlen. Jeder Anfang trug bereits den Keim des Endes in sich", A. Schrobsdorff

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