Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Mörderinnen

Veikko Bartel

(21)
(7)
(0)
(0)
(0)
€ 13,99 [D] inkl. MwSt. | € 13,99 [A] | CHF 20,00* (* empf. VK-Preis)

Jedes einzelne Strafverfahren ist ein Abbild der Welt, in der wir leben.

Von: Elisabeth Bulitta aus Donaueschingen

06.09.2018

Frauen morden anders als Männer: grausamer, hinterhältiger. Und noch etwas unterscheidet sie von männlichen Tätern: Sie haben einen längeren Leidensweg hinter sich, bis sie diesen letzten Schritt wagen. Doch was ist es, was sie dazu veranlasst? Anhand von vier realen Strafprozessen gegen Mörderinnen, einer Kindsmörderin, einer Gattenmörderin, einer Sadistin und einer Giftmörderin, spürt Bartel in seinem Werk dieser Frage nach. In seinem Vorwort diskutiert Bartel die Frage, ob es eigentlich das Böse und Moral an sich gebe, und kommt dabei zu dem Schluss, dass eine Tat nie unabhängig von der Gesellschaft gesehen werden darf. Daraus folgt, dass es, unabhängig von der Schwere der Tat, eines Anwalts bedarf, der die persönliche Schuld des Angeklagten als Grundlage für die Strafzumessung zu bestimmen versucht. Vor Gericht wird nicht die Tat, sondern der Mensch verteidigt, was ein Eintauchen in dessen Biographie unabdingbar macht. Die vier Fälle, anhand derer Bartel die Wege dieser Mörderinnen nachzeichnet, könnten unterschiedlicher nicht sein, finden sich doch unter ihnen alle Bildungsschichten, verschiedene Nationalitäten und Tötungsarten. Doch eines haben alle diese Berichte gemeinsam: Bartel schafft es auf ansprechende Art und Weise die Frauen, die hinter diesen Taten stehen, als Menschen zum Vorschein kommen zu lassen, die mit Monstern, als die gerade Täter/innen grausamer Verbrechen gerne dargestellt werden, nur bedingt etwas gemeinsam haben. Dieses gelingt ihm dadurch, dass er stets eine sachliche Distanz wahrt und auf voyeuristische Darstellungen verzichtet. In den Berichten kommen unterschiedliche Perspektiven zum Tragen, was das Lesen abwechslungsreich macht und je eine eigene Atmosphäre erzeugt. Zwar stehen die individuellen Schicksale dieser Frauen im Mittelpunkt, doch erhält der Leser auch Einblicke in gerichtliche Verfahren und die Ermittlungsarbeit. Außerdem scheut der Autor nicht vor der Äußerung eigener Befindlichkeiten zurück, was stellenweise den Leser trotz allem zum Schmunzeln verleitet – wohl nicht die schlechteste Art, sich mit dem Schrecklichen, das man vor Augen hat, zu arrangieren und letztlich nicht daran zu verzweifeln. Zudem wird auch nicht vergessen, die Rolle der Presse kritisch zu hinterfragen. Bartels Sprache ist schnörkellos und angenehm zu lesen, auf Fachjargon verzichtet er, sodass der Leser sich voll und ganz auf die „Geschichten“ und die Biographien der Frauen konzentrieren kann. Dieses wiederum motiviert, über Selbige nachzudenken und vielleicht auch einmal selbst eine andere Perspektive einzunehmen. Das Cover ist schlicht gehalten und entspricht dem Thema des Buches: Auf dem weißen Hintergrund sieht der Betrachter lediglich eine verwischte Lippenstiftspur, die zugleich etwas Weibliches und Böses oder „Verruchtes“ übermittelt. Insgesamt gelingt es Bartel mit „Mörderinnen“, einen wirklich faszinierenden Einblick in diese Menschen zu geben und zum Nachdenken anzuregen, ja beim Leser sogar ein Mitfühlen hervorzurufen. Nachdem ich einmal mit dem Lesen angefangen hatte, mochte ich die Lektüre kaum unterbrechen, enthält sie doch – trotz aller Tragik – auch einen Unterhaltungswert. Ein Buch, das ich allen, die sich einmal mit realen Verbrechen beschäftigen möchten, wärmstens empfehlen kann.

Lesen Sie weiter

Ich bin ein leidenschaftlicher Krimi- und Thriller-Fan und teile ebenso leidenschaftlich die Faszination an wahren Verbrechen. Als Hannoveranerin liebe ich da zum Beispiel die Schauergeschichten des Massenmörders Haarmann. Heutzutage sind wir wohl alle heimliche Voyeure und ergötzen uns noch immer an der dunklen Faszination von Mördern - und auch von Mörderinnen. Reale Kriminalfälle werden in der Presse breitgetreten und öffentlich diskutiert. Alle stürzen sich regelrecht auf die neusten und brutalsten Verbrechen, aber eben ohne nach den Hintergründen der Tat zu fragen. Frauen als Täterinnen sind dabei besonders selten, aber auch deswegen so schockierend. Veikko Bartel trifft in seinem Buch den Nagel auf den Kopf wenn er sagt, dass Frauen (wenn sie denn mal so richtig wütend werden) die deutlich fieseren und brutaleren Mörder sein können. Während Mann sich einfach gegenseitig ganz primitiv totprügelt, greift die Frau zu geheimen Intrigen oder zum Giftfläschchen. Nach außen hin wunderschön und mit großen Kulleraugen, die keiner Fliege was zu Leide tun können - aber innerlich der Teufel in Person, die Giftmörderin, Sadistin oder sogar Kindsmörderin. Doch in seinen insgesamt vier Fällen schafft es Bartel auch, zum Nachdenken anzuregen. Denn nicht jede der vier dargestellten Frauen ist eine kaltblütige Mörderin. Jede Frau hat eine Geschichte hinter der Tat und die ist manchmal erschütternder als der Mord selbst. Man ertappt sich dann doch das ein oder andere Mal, wie man mit der Täterin sympathisiert. Und ganz plötzlich erscheint einem das Urteil der Richter dann zu hart. Bartel ist sehr kritisch gegenüber den Medien und den Journalisten, die eigentlich objektiv über die Taten berichten sollten, es aber nicht tun. Es zeigt sich: Oft sind selbst die brutalsten Straftaten ganz anders, als sie in den Medien dargestellt wurden. Da wird aus einer führsorglichen Familienmutter schnell das Monster der Nation. Dabei ist Bartel dennoch sachlich und rational und gibt einen spannenden und wirklich sehr gut geschriebenen Einblick in seine Arbeit. Manche Geschichten könnte man problemlos in eine Roman umwandeln, so spannend und erzählerisch sind seine Darstellungen. Und das Beste: Erst heute durfte ich auf Instagram entdecken, dass der Autor schon eine Fortsetzung des Buches für 2019 plant! Diesmal mit dem Titel: Mörder. Ich bin gespannt und kann es kaum erwarten. 4,5/5 Sternen

Lesen Sie weiter

Cover: Das Cover ist sehr ansprechend und besticht mit seiner Schlichtheit. Durch den verschmierten Lippenstift ist es sehr feminin und gleichzeitig lässt es böses erahnen. Inhalt: Das Buch behandelt vier verschiedene Fälle von Frauen, die aus verschiedenen Beweggründen und mit verschiedenen Mitteln zu Mörderinnen wurden. Dabei stehen nicht nur die Taten selbst im Vordergrund, sondern auch die Frauen selbst und die Frage: Was hat sie zu Mörderinnen gemacht? Fazit: Schon allein die Tatsache, dass Veikko Bartel sich entschieden hat über weibliche Mörder zu schreiben hat mich gereizt, denn bei den meisten Büchern über Mörder geht es um männliche Mörder. Im Klappentext des Buches steht der Satz: Die Realität ist spannender als jeder Krimi. Ob jetzt jeder diesem Satz zustimmt oder nicht kann ich nicht beurteilen, aber für mich kann ich durchaus feststellen, dass sich durch den Realitätsbezug eine besondere und ganz eigene Spannung entwickelt. Diese Taten sind wirklich passiert und auch, wenn hier nur die interessanteren und unterhaltsamen Fälle ausgewählt wurden, decken sie doch ganz verschiedene Typen von Mörderinnen ab. Die Geschichte rund um die einzelnen Frauen sind sehr verschieden erzählt und haben alle ihren eigenen Erzählstil und ihre ganz eigene Atmosphäre. Erstaunlich war es für mich, dass ich trotz der grausamen Taten teilweise mitfühlen konnte und über manches sogar amüsiert schmunzeln musste. Veikko Bartel schreibt sehr spannend und wechselt dabei die Perspektiven. Die Sicht der Täterinnen, seine Sicht als Strafverteidiger und die der Ermittler fließen in das Buch ein. De Von mir bekommt Mörderinnen von Veikko Bartel fünf von fünf Sternen und ich kann das Buch allen Crime Fans weiterempfehlen.

Lesen Sie weiter

Super

Von: Valerie Süßmuth

20.08.2018

Hin und wieder ist mir auch mal nach einem interessanten Sachbuch. Und dann darf es auch gerne prekäre Themen berühren, die nicht ganz so alltäglich sind. Das hat mich auch an diesem Sachbuch gereizt- 'die Realität ist spannender als jeder Krimi', verspricht es. Ja, wirklich? Davon musste ich mich natürlich überzeugen. Die kranke Faszination für solche Fälle kann sicher fast jeder nachvollziehen. Ganz besonders, wenn es um Frauen geht- denn Frauen als Mörderinnen gelangen seltener in die Öffentlichkeit, und wenn, sind es meist Fälle die einem buchstäblich die Haare zu Berge stehen lassen. Ganz besonders perfide ist da oft das Vorgehen. Hier zeigt sich aber auch dass die Gesellschaft immer noch nicht echte Gleichberechtigung praktiziert- immer noch traut man Frauen viele Gewaltverbrechen schlichtweg nicht zu, zum Beispiel Kindsmord. Entsprechend schockierend stellt sich dieses Buch dar- vier Geschichten von vier Mörderinnen. Schreckliche Taten, zweifelsohne. Und dennoch steht hinter jeder Tat auch eine Geschichte, und genau darauf nimmt der Autor hier Bezug. Und diese Geschichten fand ich zum Teil noch schockierender als die Tat selbst- mehr noch, ich hatte manchmal sogar Mitleid mit den angeklagten Frauen. Es ist wirklich wahr- es ist nicht alles immer nur schwarz und weiß, die Welt ist voller Grautöne. Und ich bin wirklich froh darum, einmal mehr einen Einblick bekommen zu haben. Ich bin sicher, Richter haben einen sehr harten Job, schließlich sind auch sie nur Menschen und nicht taub gegen jene Geschichten, die Frauen zu Mörderinnen machen. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung, ich freue mich sogar schon auf das neue geplante Buch des Autors. Ich werde ihn auf jeden Fall im Auge behalten.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.