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Rezensionen zu
Das Haus der roten Töchter

Kazuki Sakuraba

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"Das Haus der roten Töchter" von Kazuki Sakuraba ist im Heyne Verlag erschienen und ich war ganz schön neugierig darauf gewesen. Familiensagas können sehr interessant und spannend werden. Der Klappentext klang hier auch danach und dann noch mit der japanischen Kultur, von der ich sehr wenig weiß. Leider konnte mich das Buch nicht für sich gewinnen. Die Geschichte wird von Toko erzählt. Sie erzählt von ihrer Großmutter Manyo und ihrer Mutter Kemari. Wie die beiden aufwuchsen und welchen Einfluss die Zeit auf das Leben und Denken der Menschen hatte. Abschnittsweise fand ich die Handlung interessant. Mir fehlte allerdings der rote Faden in der Geschichte. Es wirkte von Beginn an irgendwie zerstückelt und ich wusste teilweise auch nicht, wieso und weshalb genau die Szenen von Toko erzählt wurden, die sie erzählte. Aber nicht nur das nahm mir die Leselust, auch die Erzählart, wie Toko hier erzählt, gefiel mir nicht. Die Charaktere blieben mir total fern. Sie wurden beim Lesen nicht lebendig. Es fehlten Wünsche, Gefühle, Gedanken ... alles wirkte kalt auf mich. Als würde ich eher etwas Wissenschaftliches lesen als einen spannenden Roman, der mich mitreißen sollte. Obwohl mir die Art, wie die Geschichte erzählt wird, nicht gefiel, fand ich den Schreibstil gut. Sehr detailliert, auch wenn ich manchmal die Wortart merkwürdig fand. Ich kenne mich mit Japanisch nicht aus. Vielleicht gibt es manchmal keine passenden Wörter für das, was ein japanisches Schriftzeichen ausdrücken kann. Zumindest könnte ich mir das gut vorstellen, denn auch in dem Buch wurde deutlich, dass die Namen die Manyos Schwiegermutter ihren Enkeln gab, nicht einfach so ins Namensregister eingetragen werden konnten, weil es keine passenden Schriftzeichen gab. Im Buch wurde übrigens ständig von Buchstaben statt von Schriftzeichen geredet, was ich merkwürdig fand.

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Ich liebe Familiensagas und von dunklen Geheimnisse, die Generationen zurückreichen, kann ich nicht genug bekommen. Es gibt einige Autorinnen, die das Genre dominieren und die zugegebenermaßen auch zu meinen Lieblingen gehören, aber ich hatte große Lust, einmal etwas völlig Neues zu entdecken. Kazuki Sakurabas Roman "Das Haus der roten Töchter" hat mich deswegen wahnsinnig interessiert: Nicht nur, dass ich noch nie ein Buch von einer japanischen Schriftstellerin gelesen habe - auch der Klappentext, das Setting, einfach alles an diesem Roman fand ich von Anfang an spannend. Ich war begierig darauf, in eine völlig fremde Welt, eine ganz andere Kultur einzutauchen - und zumindest in dieser Hinsicht hat mich "Das Haus der roten Töchter" keinesfalls enttäuscht. Was bereits auf den ersten Seiten auffällt, ist, dass Sakuraba den Fokus auf das Setting, den Ort Benimidori, aber auch auf die Kultur Japans und die gesellschaftliche Entwicklung von den 1950er Jahren bis heute legt. Sie reichert ihre Geschichte mit unheimlich vielen Fakten an und legt großen Wert darauf, das Lebensgefühl verschiedener Generationen im ländlichen Japan zu vermitteln. Und das funktioniert eigentlich auch ganz gut, denn für jemanden wie mich, der in Bezug auf die japanische Kultur allerhöchstens rudimentäre Kenntnisse hat, gibt es in dieser Geschichte wahnsinnig viel zu entdecken. Von längst vergessenen Dynastien und einer erst aufstrebenden und dann allmählich untergehenden Wirtschaft über die rebellische Jugendkultur in den 1960er und 1970er Jahren bis hin zur Sternstunde der Mangas und Animes. Gewissermaßen bietet "Das Haus der roten Töchter" einen Querschnitt durch alle gesellschaftlichen Schichten und durch das Leben in Japan in den letzten 60 Jahren. Es gibt wirklich einiges, das mich an Sakurabas Geschichte fasziniert hat. Allerdings (und leider ist es genau das, was es mir so unheimlich schwer gemacht hat, das Buch zu lesen und am Ball zu bleiben) hatte ich das Gefühl, dass Sakurabas Fokus auf Detailgenauigkeit zwei ganz wesentliche Dinge hinten runter fallen lässt: Die Handlung und die Figuren. Beides bleibt, so zumindest habe ich es beim Lesen empfunden, von Anfang bis Ende vage. Ein Begriff, der sich mir beim Lesen von "Das Haus der roten Töchter" immer wieder regelrecht aufgedrängt hat, ist: Beiläufig. Beinahe alles an dieser Geschichte wirkt beiläufig, nichts und niemand scheint richtig im Mittelpunkt zu stehen. Im ersten Teil des Romans ist es Manyo, über deren Alltag man zwar einiges erfährt, deren Gefühls- und Gedankenwelt dem Leser aber ebenso verborgen bleibt wie die aller anderen Figuren in diesem Buch. Ich hatte durchgehend das Gefühl, als Leser durchs Schlüsselloch zu schauen. Oder vielleicht, ein stiller Beobachter vom Gipfel eines hohen Berges zu sein, der das undurchsichtige Treiben in der Stadt darunter beobachtet und sich nicht viel dabei denken kann, weil er einfach zu wenig sieht. Es gab so viele Begebenheiten, bei denen ich dachte: Jetzt geht´s los, jetzt kommt die Handlung ins Rollen. Aber sie kam es nie. Immer wieder werden Puzzlestücke aufgenommen und kurz näher betrachtet, bevor sie wieder fallen gelassen werden. Und am Ende will sich das große Ganze einfach nicht zusammensetzen. Die verschiedenen Handlungsstränge bleiben lose Fäden, weigern sich fast schon standhaft, sich miteinander zu verbinden und haben mich ein ums andere Mal ratlos zurückgelassen. Schon nach den ersten 100 Seiten fiel es mir deshalb unheimlich schwer, das Buch nicht beiseite zu legen. Ich habe mehrere Wochen gebraucht, um es zu Ende zu lesen und habe oftmals nur wenige Seiten am Abend gelesen. Einfach weil der Handlung in meinen Augen jeglicher Spannungsbogen fehlt, weil es auch keinen roten Faden oder Fixpunkt und auch kein Ziel gibt, auf welches das alles hinausläuft. Da auch die zahlreichen Figuren, die die Geschichte eigentlich spannend hätten machen können, durchgehend blass bleiben und man sozusagen fast ausschließlich das Augenscheinliche über sie erfährt, konnte ich einfach keinen Bezug zur Geschichte herstellen. Ich konnte mich einfach nicht in die Figuren hineindenken und konnte eigentlich auch für die Handlung kein wirkliches Interesse aufbringen. Möglicherweise liegt das zum Teil auch an Sakurabas recht eigenem Schreibstil, der vor allem beschreibend und wenig emotional ist, und auch an der ein oder anderen spürbaren Hürde, die es bei der Übersetzung gegeben zu haben scheint. Insgesamt war "Das Haus der roten Töchter" schlicht und ergreifend nicht das richtige Buch für mich. Mein Fazit Kazuki Sakuraba schafft in "Das Haus der roten Töchter" ohne Zweifel eine interessante Ausgangssituation und sie gibt dem Leser mit ihrem Roman einen umfassenden und sehr detailreichen Einblick in die japanische Geschichte und Kultur. Allerdings bleiben Plot und Figuren dabei leider auf der Strecke. Mir fehlten an dieser Geschichte nicht nur der Spannungsbogen und ein erkennbarer roter Faden, sondern auch sehr schmerzlich eine Nähe zu den Charakteren. Ich habe mich stellenweise durch das Buch geschleppt und kann auch am Ende nicht viel anfangen mit Sakurabas Geschichte, obwohl es wie gesagt zahlreiche Begebenheiten mit Potenzial gab. Am Ende ist "Das Haus der roten Töchter" leider überhaupt nichts für mich.

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In ihrem Roman "Das Haus der roten Töchter" erzählt Kazuki Sakuraba ein Familienepos aus Japan. Der Roman erscheint 2019 im Heyne Verlag. Japan 1953: Manyo, das Mädchen aus den Bergen kann die Zukunft voraussehen. Ihre Visionen machen ihrem eigenen Stamm Angst und sie verstossen sie. Von nun an lebt sie bei einer Adoptivfamilie im Tal und fällt durch ihr äußeres Erscheinungsbild mit ihrem langen schwarzen Haar auf. Der Sohn der angesehenen Familie Akakuchiba nimmt sie später zur Frau. Wieso erwählt er ausgerechnet die arme Manyo? Ist ihre Schönheit der Grund? Erst nach Manyos Tod lüftet ihre Enkelin Toko dieses Geheimnis und auch die Aussage ihrer Großmutter auf dem Sterbebett, als sie behauptet, eine Mörderin zu sein. "Yoji erwämte sich für die Sache und erklärte Manyo die Entstehung des Universums, die Form der Galaxie und die Beschaffenheit der Erde...dieses Wissen floss in Manyos schneeweißen, vollkommen leeren Schädel." Zitat Seite 111 "Das Haus der roten Töchter" beschreibt in seinen drei Teilen das Leben von drei Frauen. Es beginnt mit der hellseherischen Manyo. Sie ist eine Tochter von "Bergmenschen", die wegen ihrer rätselhaften Visionen von ihrem Stamm verstossen wurde und von einer herzensguten Adoptivfamilie im Tal aufgenommen wurde. Dort kümmert sie sich um die jüngeren Geschwister und bleibt Analphabetin. Trotzdem heiratet sie später Yoji, den Sohn der reichen Familie Akakuchiba, die ein Stahlunternehmen in Benimidorid besitzt. In dieser Familie steigt Manyo zur Familienmatriarchin auf. Im zweiten Teil geht es um Manyos rebellische Tochter Kemari, die Anführerin einer Motorradbande und später erfolgreiche Manga-Künstlerin ist. Kemaris Tochter Toko erzählt im letzen Teil die Geschichte ihrer Familie und versucht das Rätsel von Mordfall ihrer Großmutter zu lüften. Dieser Roman wird ruhig erzählt, die Figuren sind mit ihren Visionen teilweise unergründlich, die Pesonenvielfalt ist noch überschaubar, doch mir kommen sie alle nicht nahe. Das liegt daran, dass man ihre Wünsche, Gefühle und Hoffnungen gar nicht näher erfährt. Sie bleiben plakative Charaktere, die man handeln oder besser gesagt alles erdulden sieht. Manyos Ehe ist keine Liebesheirat, trotzdem bekommt sie mehrere Kinder mit Yoji, der nebenbei noch eine Konkubine hat. Die Visionen von Todesfällen begleiten Manyo weiterhin. Dies hat mich sehr gestört, denn es gibt keine realistische Handlung wieder. Ich wünsche in Romanen Klarheit über Vorgänge und keine Gespinste und mysteriösen Firlefanz. Auch Kemaris Leben entwickelt sich nicht sehr unterhaltsam. Am Erzählstil ist nichts auszusetzen, die Wortwahl ist teilweise richtig gut, doch auch das bringt trotz einiger schöner Stimmungsbilder keinen Lichtblick ins Geschehen. Hier geht es eigentlich nicht mehr als um eine Wiedergabe von Geschehnissen. Eine echte Handlung ist kaum auszumachen. Man liest und fühlt sich wie ein fremder Außenseiter, der zu den Personen und Vorgängen keine Beziehung aufbauen kann. Der ganze Roman liest sich teilweise sehr fremdartig und verworren. Viele Belanglosigkeiten und Personenschilderungen wechseln sich ab und werden scheinbar ohne tieferen Sinn aneinander gereiht. Es gibt einige einzelne Sequenzen, die mir gut gefallen. Dazu ghört auch die realistisch klingende und interessante Beschreibung der Hochzeit. Leider konnte das die negative Wirkung des kompletten Buches nicht aufwiegen. Diese Familie konnte mich mit ihren Schicksalen nicht erreichen. Manyo ist eine naive, duldsame Person, die ihre jeweilige Rolle ohne eigene Interessen einzunehmen und zu ertragen scheint. Kemari ist um einiges kämpferischer, bleibt aber als Erwachsene ebenfalls ziemlich konturlos. Und Toko versucht zwar, die Familiengeschichte aufzuklären, sie bleibt aber relativ blass und austauschbar. Die Spannung um die Auflösung von Manyos Geheimnis blieb auf einen niedrigen Level und hat mich am Ende auch nochenttäuscht. Fragwürdig ist auch die Intention der Autorin. Sie zeigt hier den Wandel der Zeiten, jedoch wird Japans Zeitgeschichte hier durch die vorliegenden Informationen nicht genügend aufgeklärt. Ohne Vorwissen über die Nachkriegszeit und die Entwicklung der Wirtschaft mitsamt Bubble-Economy fehlen mir hier weitere Einblicke. Es wird die japanische Mentalität der Anpassung deutlich, Manyo fügt sich in ihre Rollen. Das war aber zu der Zeit auch im deutschen Frauenbild nicht anders. Ein ziemliche fragwürdiger Roman über eine Familie mit einigen mystischen Vorgängen und Beschreihttps://blogger.randomhouse.de/bloggerportal/site/reviews.htmlbungen, die man nicht näher ergründen kann. Der Roman konnte mich leider nicht überzeugen.

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