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Rezensionen zu
Jäger, Hirten, Kritiker

Richard David Precht

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Klappentext: Dass unsere Welt sich gegenwärtig rasant verändert, weiß inzwischen jeder. Doch wie reagieren wir darauf? Die einen feiern die digitale Zukunft mit erschreckender Naivität und erwarten die Veränderungen wie das Wetter. Die Politik scheint den großen Umbruch nicht ernst zu nehmen. Sie dekoriert noch einmal auf der Titanic die Liegestühle um. Andere warnen vor der Diktatur der Digitalkonzerne aus dem Silicon Valley. Und wieder andere möchten am liebsten die Decke über den Kopf ziehen und zurück in die Vergangenheit. Richard David Precht skizziert dagegen das Bild einer wünschenswerten Zukunft im digitalen Zeitalter. Ist das Ende der Leistungsgesellschaft, wie wir sie kannten, überhaupt ein Verlust? Für Precht enthält es die Chance, in Zukunft erfüllter und selbstbestimmter zu leben. Doch dafür müssen wir jetzt die Weichen stellen und unser Gesellschaftssystem konsequent verändern. Denn zu arbeiten, etwas zu gestalten, sich selbst zu verwirklichen, liegt in der Natur des Menschen. Von neun bis fünf in einem Büro zu sitzen und dafür Lohn zu bekommen nicht! Dieses Buch will zeigen, wo die Weichen liegen, die wir richtig stellen müssen. Denn die Zukunft kommt nicht - sie wird von uns gemacht! Die Frage ist nicht: Wie werden wir leben? Sondern: Wie wollen wir leben? Meine Meinung: Der Autor hat, ganz in der Tradition bekannter Philosophen, eine Utopie für eine digitale Welt entwickelt, in der sich Technik und Humanismus nicht ausschließen. Zunächst skizziert er den Status Quo der heutigen digitalen Welt und die verschiedenen Weltentwürfe von berühmten Denkern wie Marx oder Rousseau auf. Dabei spricht sich der Autor ganz klar gegen eine reine "Leistungsgesellschaft" aus, die Digitalisierung um um ihren Namen willen umsetzt, ohne ihr kritisch gegenüber zu stehen. Grundsätzlich fand ich seine Gedanken richtig, jedoch konnte ich mich mit dem Schreibstil des Autors nichts os ganz anfreunden. Für mich persönlich wären Infografiken und genaue Quellenangaben angebrachter gewesen. Stattdessen ist das Buch ein einziger langer Text, nur unterteilt in einzelne Kapitel. Vieles konnte ich nachvollziehen, wie z.B. die Tatsache, dass im Laufe der Jahre immer mehr Berufe aufgrund der Digitalisierung wegfallen werden. Vor allem für Niedrigqualifizierte wird es schwierig werden, eine Umschulung zu machen, denn zB Algorithmen zu entwickeln kann nicht jeder. Früher oder später wird man sich also der Frage nach dem BGE stellen müssen. Prechts Gedanken dazu fand ich sehr interessant und vor allem sehr sozial. Er regt dazu an, einer technologischen Dystopie entgegen zu wirken und sieht Unternehmen wie Google eher kritisch. Wirklich viel gelernt habe ich persönlich bei dem Buch allerdings nicht, zudem konnte ich mich mit dem Schreibstil des Autors nicht anfreunden. Ich denke, ich hätte eine Vorlesung zu dem Thema interessanter gefunden, als das Buch zu lesen.

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Gute Analyse, aber keine Lösung - Potential verschenkt

Von: Simone Marienfeld aus Köln

26.04.2018

“Vorsicht Spoiler!” 5 Sterne für die Analyse, aber leider fehlt die Lösung. Ein BGE, dass durch eine Tobin-Steuer / Finanztransaktionssteuer finanziert werden soll, wird immer utopisch bleiben. Seit 1972 (!) scheitert die Tobin-Steuer daran, dass sie nur global umsetzbar ist, weil man der Steuer sonst ausweichen kann. Da die USA, Großbritannien und fast alle anderen Finanzplätze nicht mitmachen, ist das keine Lösung. Die alten BGE-Modelle sind auch eine Form der Resignation nach der Devise "Gegen massenhafte Jobverluste kann man nichts machen, also speisen wir die Überflüssigen mit einem Almosen ab." Das kann es doch nicht sein. Den logischen Boom im Niedriglohnsektor durch den Kombilohneffekt hat das Buch auch nicht berücksichtigt. Leider hat R.D. Precht in seiner Recherche nicht "bge vergleich" gegoogelt. Sonst wäre er auf die "Unterbeschäftigungssteuer" gestoßen, die auch ein "Steuespar-BGE" enthält (beide Begriffe einfach googeln). Kurzfassung: Umsätze und Beschäftigungsintensität werden regional/national verknüpft. Wer im Inland zu wenige (fair bezahlte) Angestellte im Verhältnis zum Inlandsumsatz hat, muss eine so hohe Unterbeschäftigungssteuer auf seine Produkte aufschlagen, dass er aus dem Binnenmarkt ausscheidet. Wessen Beschäftigungsquote hoch genug ist, macht hingegen glänzende Geschäfte. Ergebnis: ALLE Menschen werden für immer an der Wertschöpfung der Wirtschaft beteiligt, und wer nicht arbeitet, erhält 2.000 € BGE als Steuersparmodell von Unternehmen (was als Referenz die Löhne hoch treibt). Die Digitalisierung sorgt für immer kürzere Arbeitszeiten, und der Verlust der Einkommen ist gebannt. Umgehen können es Unternehmen nicht, und das wollen sie auch nicht, weil sie damit in der viel höheren Kaufkraft der Kunden "baden" und gegen Billigimporte geschützt sind. Mehr Details und Antworten erläutert die Website. Das wäre doch ein schönes Thema für die Weiterentwicklung dieses Buches: Wie gelingt die Teilhabe aller Menschen an der Wirtschaft? Mit Almosen ist die Demokratie nicht zu retten.

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