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Rezensionen zu
Das Mädchen aus der Severinstraße

Annette Wieners

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€ 11,00 [D] inkl. MwSt. | € 11,40 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis)

Die 17jährige Maria Reimer sitzt nur daheim, ihr Vater möchte nicht dass sie die Schule weiterhin besucht und auch so soll sie sich lieber von der Strasse fernhalten. Es ist das Jahr 1937 und seit der Machtergreifung von Adolf Hitler sind die Strassen und Umstände unruhiger und gefährlicher geworden. Doch Maria hat ihren eigenen Kopf und möchte unbedingt Fotomodel werden, sie fährt ohne Erlaubnis nach Düsseldorf zu seinem Atelier welches junge Damen für die Mode sucht. Dort lernt sie den Fotografen und Juden Noah kennen... Jahrzehnte später entdeckt die Enkelin Sabine bei Maria unter dem Teppich ein Vermögen in alten D-Mark Scheinen, auch Maria entdeckt Goldbarren in der Bar von ihrem verstorbenen Ehemann Heinrich. Seitdem ist Maria zugeknöpft und weigert sich mit Sabine über die Vergangenheit zu reden, über ihre Zeit als Fotomodel, als Star für die Nationalsozialisten. Doch Sabine lässt nicht locker und will die Wahrheit erfahren... In diesem Buch arbeitet die Autorin wahre Ereignisse ihrer Familie ab und dies ist sehr bewegend, erschreckend und eindrücklich geschehen. Ich war von dieser Geschichte, den Wendungen, dem Schrecken und dem Grauen aus dieser Zeit gepackt, geschockt und wurde einfach nur mitgerissen. Der Schreibstil ist packend, wirft einen in die Zeit zurück, in das Köln von 1937. Maria Reimer ist ein Wirbelwind die ihren Weg schon gerne gehen möchte, aber von ihrem Vater regelrecht ausgebremst wird. Auf der einen Seite konnte ich Maria verstehen, die mir sehr eigensinnig aber sympathisch war, auf der anderen Seite aber auch ihren Vater der Geheimnisse vor Maria hatte und diese nie an – oder aussprach um seine Tochter zu schützen. Maria hält vom Nationalsozialismus nicht viel, hält mit ihrer Meinung nicht immer hinter dem Berg und ist auch sonst oft eher unvorsichtig mit dem Umgang von Juden und Mitmenschen, die in den Augen der Nazis, Abschaum sind. Dann die aktuelle Zeit mit der Enkelin Sabine die sich fast die Zähne an Maria ausbeißt. Der hohe Geld und Goldbarren Fund lassen das ein oder andere erahnen aber man kann sich nicht sicher sein was wirklich geschehen ist. Sabine und Maria sind sich, trotz 2 Zeitebenen, sehr ähnlich was ich an Familiengeschichte und Charakter sehr interessant fand. Sie sind mit sich selbst oft überfordert und halten sich zurück, aber wenn es um Mitmenschen geht die Hilfe brauchen, dann stehen sie für diese ein. Auch hat die Familie im Allgemeinen einige Schicksalsschläge erlitten, viele Ansichten und Erziehungen aus der damaligen Zeit spielen unterschwellig noch eine Rolle. Nicht nur Charaktere sind überzeugend sondern auch die Geschichte von Köln zur damaligen Zeit. Man dachte oft dass gerade in Köln der Widerstand tobte, aber durch Zeitgeschichte, Aufzeichnungen und Augenzeugen wird nun ein ganz anderes, sehr erdrückendes Bild von Köln gezeichnet. Die Stadt hat sich damals als Hochburg gesehen, wollte gegen Berlin konkurrieren, die Industrie erhielt Einzug und viel Aufmerksamkeit, aber auch hatte diese Stadt Gefangenenlager in der Stadt selbst, die Leute sind also an diesen „Untermenschen“ vorbeigelaufen, haben sie gesehen, gehört, haben das grausame Schicksal mitbekommen und kaum einer hat gehandelt. Mich hat das Buch sehr bewegt, man ist mit beiden Damen auf den Spuren der Vergangenheit und hinterfragt vieles. Die Situation bei Maria als junge Frau spitzt sich dann sehr zu und es kamen Geschehnisse auf mich zu die mir trotzdem den Boden unter den Füssen weggezogen haben, das Buch musste dann kurz ruhen und ich neu Luft holen. Auf jeden Fall ein Buch was heute noch wichtiger erscheint, wie soviele Bücher mit diesem Thema, ein Buch gegen das Vergessen und ein Buch was geschichtlich einiges zu bieten hat mit zwei starken Protagonistinnen die mich überzeugen konnten und die ich ins Herz geschlossen habe. Ich empfehle dieses Buch dringend weiter!

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„Brandbomben, Sprengbomben fielen nicht mehr nur nachts. (…) Ein Kind sprang in den Rhein, weil seine Kleidung brannte. Paare stürzten sich Hand in Hand von den Brücken (…).“ - S. 440f. Rezension {spoilerfrei} Cover Das Cover passt gut zum Inhalt und trotz der schlichten Haltung, fällt es einem im Laden sofort ins Auge und macht einen neugierig, auch durch das geheimnisvolle und hübsche Mädchen. 4,5 /5 🦋e Inhalt Sabine erfährt etwas aus der Vergangenheit ihrer Oma, dass sie neugierig machen lässt und so geht sie auf die Suche nach neuen, ihr bislang unbekannten Familiengeschichten rund um den 2. Weltkrieg. Ihre Oma Maria hat in der Zeit viel erlebt, aber später kaum was erzählt. Gleichzeitig erfährt man als LeserIn durch Kapitel in der Vergangenheit spielend, von Marias Leben in der NS- Zeit. Immer wieder wird einem deutlich, dass es irgendwelche Geheimnisse rund um Maria geben muss und das macht die Geschichte super spannend. Wann wird Sabine davon erfahren, wann erfahren wir mehr? Auch in Sabines Gegenwart bekommt man viel von ihrem Leben mit, sodass das Buch nicht nur von den 2. Weltkrieg handelt, sondern auch aktuelle (Familien-) Probleme beleuchtet, ebenso wie den Alltag von Sabine, die es neben ihren Nachforschungen auch auf der Arbeit nicht ganz einfach hat. Am Ende hätte ich dazu gerne noch etwas mehr erfahren, doch trotzdem war das Ende zufriedenstellend und so unerwartet! Ein toller Plot, der bis zur letzten Seite spannend bleibt. 5/5 🦋e Schreibstil Das Buch beinhaltet abwechselnd Kapitel aus der Gegenwart aus Sabines Sicht und aus Marias Sicht in der NS- Zeit. Dadurch erhält der/ die Leser/in Einblick in beide Seiten und ist manchmal etwas mehr wissend, als Sabine, doch das tut der Spannung nichts ab. Ab und an sind mir einige Szenen zu langatmig und hätten etwas kürzer ausfallen können, doch im Ganzen lädt der schöne Schreibstil einfach zum Weiterlesen ein. Ein wirklich gelungener Schreibstil, der Emotionen hochkommen lässt. 4,5 /5 🦋e Fazit Ein schöner Roman, basierend auf einer wahren Begebenheit. Das macht das Buch noch ansprechender und für Fans historischer Bücher, speziell Bücher rund um die NS- Zeit und Köln- Fans ist es wirklich zu empfehlen. Auch die Klarstellung, wie viel Wahrheit in dem Buch steckt, und wie viel Fiktion, gefällt mir gut.

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ORIGINALAUSGABE Hardcover mit Schutzumschlag, 480 Seiten, 12,5 x 20,0 cm, 4 s/w Abbildungen ISBN: 978-3-7645-0685-8 Erschienen am 23. September 2019 Als Sabine Schubert nach dem Tod des Großvaters ihrer Großmutter Maria hilft, das Haus aufzuräumen, kommen unter dem großen, schweren Teppich im Wohnzimmer alte Geldscheine zum Vorschein. Im Keller finden die Frauen Gold und begreifen, dass der Großvater vor langer Zeit ein Vermögen versteckt haben muss. Nur warum? Maria beschleicht eine Ahnung und sie gerät völlig außer sich. Sabine wird klar, dass in der Familiengeschichte erschreckende Lücken aufklaffen. Hat der Großvater in der angesehenen Kölner Metallgussfirma wirklich nur Spielzeug hergestellt? Auch die Großmutter scheint aus ihrer Zeit als berühmtes Fotomodell Einiges zu verschweigen. Damals, Ende der 1930er-Jahre, hieß sie Mary Mer und lernte den jüdischen Fotografen Noah kennen, den sie bis zum heutigen Tag nicht vergessen hat … Zur Autorin Annette Wieners wurde in Paderborn geboren und schreibt bereits Geschichten, seit sie einen Stift halten kann. Nach dem Studium der Publizistik, Germanistik und Ethnologie in Münster arbeitete sie als Journalistin bei Fernseh- und Radiosendern in München und Hannover. In den 1990ern zog sie nach Köln, wo sie auch heute lebt, schreibt und im WDR zu hören ist. »Das Mädchen aus der Severinstraße« ist ihr erster Roman bei Blanvalet. Meine Meinung Ich kenne Annette Wieners schon als Krimiautorin und war daher sehr gespannt auf ihren historischen Roman, der vor kurzem erschienen ist. Man lernt hier Ende der 30er Jahre die 17jährige Maria kennen, die unbediingt Fotomodel werden möchte. Auf ihrem Weg dahin lernt sie den jüdischen Fotografen Noah kennen, der sie fasziniert, aber auch bald wieder aus ihrem Leben verschwunden ist. Auf der anderen Seite geht es um Marias Enkelin Sabine, die ihrer Großmutter nach dem Tod des Großvaters beim Aufräumen hilft. Dabei stoßen sie auf größere Mengen alter Geldscheine und Gold, die er wohl versteckt hat. Wie hat er sich diesen Reichtum verdient? In der Gegenwart beschäftigt sich die Autorin auch mit Sabines Arbeit und einem bestimmten Fall, für den sie bei ihrer Arbeit als Jugendamtsmitarbeiterin zuständig ist. Das fand ich sehr interessant, auch davon zu lesen. Ich hatte mittendrin nur manchmal das Gefühl, den Faden verloren zu haben. Es war teilweise auch nicht so flüssig zu lesen, wie ich mir das gedacht hatte. Alles in allem kann ich hier aber eine Leseempfehlung für einen interessanten historischen Roman auf zwei Zeitebenen aussprechen. Er konnte mich sehr gut unterhalten, auch wenn mir die Geschichte nicht so lange, wie manch anderer historischer Roman, im Gedächtnis bleiben wird. Von mir gibt es hierfür 4 Sterne. 4 von 5 Sternen

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Sabine hilft ihrer Großmutter Maria, deren Haus für den Verkauf vorzubereiten. Unter einem Teppich finden die beiden eine größere Summe Geld. Die Scheine waren ordentlich unter dem Teppich angeordnet, sodass man sie nicht auf Anhieb entdecken konnte. Hinter einer Holzwand im Keller hatte der Großvater zudem Goldbarren aufbewahrt. Maria bekommt eine Ahnung, dass dieses Geld noch aus Kriegszeiten stammt. Seinerzeit arbeitete er in einem Metallbetrieb, der Munition produzierte. Das kriegswichtige Unternehmen, das heute Spielzeug herstellt, möchte diese düstere Zeit aufarbeiten und hat dafür Moritz Bremer engagiert. Er soll eine Broschüre zur Firmengeschichte erstellen. Moritz nimmt Kontakt zu Sabine auf, weil er mehr über ihren Großvater wissen möchte. Sabine ist Anfang 40 und hat als Mitarbeiterin beim Jugendamt mit schwierigen Familien zu tun. Sie ist es gewohnt, mit unkooperativen Gesprächspartnern umzugehen. Wie schwer ihr das manchmal fällt, ist für den Leser spürbar. Auch ihre Großmutter ist nach dem Fund des Geldes nicht gesprächig, sondern verschließt sich ihrer Enkeltochter gegenüber. Diese weiß nur, dass Maria in den 30-er Jahren ein Fotomodell bei Coutureschauen war und ihre Karriere nach der Heirat mit Heinrich aufgegeben hatte. Der Fund des Geldes wühlt die betagte Dame sichtbar auf. Da auch Moritz auf Sabine einwirkt, die Wahrheit über die Vergangenheit zu erfahren, lässt sie mit ihren Fragen nicht locker. In kleinen Portionen erfährt sie, was damals in Köln vorgefallen ist. Gleichzeitig erhält man einen Eindruck, wie sich nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten das Leben für die Bevölkerung änderte. Die Figuren hat die Kölner Autorin Annette Wieners lebendig ausgearbeitet. Sie agieren glaubhaft. Der Handlungsstrang aus der Kriegszeit trägt die Geschichte. Auch als Leser möchte man mehr von Maria erfahren. Es geht dabei um Träume, Vertrauen, Unterstützung und Liebe. Alles, was das Leben ausmacht, wurde Maria während des Zweiten Weltkriegs genommen und sie musste es sich später wieder mühsam aufbauen. Erst 70 Jahre später realisiert sie, dass man ihr die ganze Zeit Wichtiges verschwiegen hatte. Ihre Liebe zum jüdischen Fotografen Noah durfte sie nicht ausleben. Man ließ sie in dem Glauben, dass er tot sei. Ihren Traum, als Fotomodell zu arbeiten, durfte sie nicht verwirklichen. Sogar von ihrem Vater und Heinrich wusste sie nicht alles. Erst Sabine hilft ihr, sich der Vergangenheit zu stellen und offene Fragen zu klären. Beide Zeitebenen ergeben ein rundes Bild von der damaligen Zeit. Zum Teil schockieren die Szenen, zum Teil atmet man auf, dass es auch den Widerstand gab. Sowohl Maria als auch Sabine sind starke Charaktere, die die Belastungen des Alltags aushalten müssen. Jede in ihrer Zeit spiegelt die Gesellschaft. Sie sind sympathisch und gleichzeitig ein bisschen sperrig. Ihre Aktionen sind somit schwer vorhersehbar und überraschen. Der gewählte Schreibstil setzt das Kopfkino in Gang. Als historischer Roman mit dem Fokus auf den Widerstand in Köln ist dieses Buch unbedingt lesenswert. Es beschreibt eine Handvoll Helden in einer wahrhaft unrühmlichen Zeit.

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Das Mädchen aus der Severinstraße Inhalt: Ein Roman über eine große Liebe und ein lebendiges Stück deutsche Zeitgeschichte Als Sabine Schubert nach dem Tod des Großvaters ihrer Großmutter Maria hilft, das Haus aufzuräumen, kommen unter dem großen, schweren Teppich im Wohnzimmer alte Geldscheine zum Vorschein. Im Keller finden die Frauen Gold und begreifen, dass der Großvater vor langer Zeit ein Vermögen versteckt haben muss. Nur warum? Maria beschleicht eine Ahnung und sie gerät völlig außer sich. Sabine wird klar, dass in der Familiengeschichte erschreckende Lücken aufklaffen. Hat der Großvater in der angesehenen Kölner Metallgussfirma wirklich nur Spielzeug hergestellt? Auch die Großmutter scheint aus ihrer Zeit als berühmtes Fotomodell Einiges zu verschweigen. Damals, Ende der 1930er-Jahre, hieß sie Mary Mer und lernte den jüdischen Fotografen Noah kennen, den sie bis zum heutigen Tag nicht vergessen hat ... Meine Meinung: In diesem Buch lernen wir Leser Maria kennen, die in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts lebt und deren Lebensweise wir kennenlernen, die spezieller nicht sein kann, denn Maria ist Fotomodell. Außerdem gibt es die Schnittstelle der Gegenwart- ihre Enkelin Sabine, die über Marias Leben und damit auch ihr Leben recherchiert, um ein Familiengeheimnis aufzudecken. Bei dieser Recherche prallt Sabine- und damit auch der Leser- in eine Zeit in der es nicht nur politisch heiß her ging, unterschiedliche Lebensentwürfe und eine nicht ganz eindeutige Moralvorstellung machten das Leben in dieser Zeit schwierig. Marias Lebe war geprägt von Hoffnung, Leid, Enttäuschung und Stärke- letztlich lernen wir eine starke Frau kennen, die aus der gegebenen Situation versucht hat das Beste zu machen. Maria, genannt Mery Me, richtet mit der Verwirklichung ihrer Träume so einiges Unheil an. Die Zeit des 2. Weltkriegs stürzt ihre heile Welt in ein ziemliches Chaos und Maria muss Entscheidungen treffen, die sie ihr ganzes Leben lang verfolgen werden. Mit Maria und Sabine wurden dem Buch zwei starke und interessante Charaktere an die Seite gestellt, denen ich mit der Zeit immer näher gekommen bin. Mit ihnen durfte ich viele intensive und eindrückliche Momente erleben. Durch den bildlichen Schreibstil spielte sich beim Lesen vor meinen Augen durchgehend ein regelrechter Film ab. Und auch das eher langsame Fortschreiten der Handlung trug dazu bei, dass ich mir alles ziemlich gut vorstellen konnte. Für mich war es ein interessantes Buch mit einigen Längen, was sich jedoch alles in Allem in Grenzen hielt. Eine interessante Familiengeschichte, die mich in ihren Bann zog.

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Als Sabine Schubert nach dem Tod des Großvaters ihrer Großmutter Maria hilft, das Haus aufzuräumen, kommen unter dem großen, schweren Teppich im Wohnzimmer alte Geldscheine zum Vorschein. Im Keller finden die Frauen Gold und begreifen, dass der Großvater vor langer Zeit ein Vermögen versteckt haben muss. Nur warum? Maria beschleicht eine Ahnung und sie gerät völlig außer sich. Sabine wird klar, dass in der Familiengeschichte erschreckende Lücken aufklaffen. Hat der Großvater in der angesehenen Kölner Metallgussfirma wirklich nur Spielzeug hergestellt? Auch die Großmutter scheint aus ihrer Zeit als berühmtes Fotomodell Einiges zu verschweigen. Damals, Ende der 1930er-Jahre, hieß sie Mary Mer und lernte den jüdischen Fotografen Noah kennen, den sie bis zum heutigen Tag nicht vergessen hat ... Meinung: Die Autorin Annette Wienders, konnte mich sofort in ihren Bann ziehen. Marias Geschichte hat mich von der ersten bis zur letzten Seite komplett gepackt. Einmal angefangen kann man gar nicht mehr aufhören. In dem Buch geht um Familiengeheimnisse, um den Nationalsozialismus und um Antisemitismus. Wir lernen außerdem Maria Reimer als das bekannte Fotomodell Mary Mer kennen. Die Geschichte wir in zwei Zeitebenen erzählt. In der Vergangenheit dreht sich hauptsächlich alles um Maria. In der Gegenwart geht es um Sabine (Marias Enkelin). Hier wird zu erst Sabines Arbeit beim Jugendamt genauer beschrieben, danach geht es darum was schreckliches in der Vergangenheit passiert ist. Was ich total klasse fand, war wie beides so gut mit einander harmoniert. Fazit: Von mir gibt es eine eindeutige Leseempfehlung. Eine spannende Geschichte wo alles von der ersten bis zur letzten Seite stimmt. Für mich hat alles so toll harmoniert.

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Ich habe es gerade aus der Hand gelegt und das Ende vollends in einem Rutsch gelesen. Als Sabine Schubert nach dem Tod des Großvaters ihrer Großmutter Maria hilft, das Haus aufzuräumen, kommen unter dem großen, schweren Teppich im Wohnzimmer alte Geldscheine zum Vorschein. Im Keller finden die Frauen Gold und begreifen, dass der Großvater vor langer Zeit ein Vermögen versteckt haben muss. Nur warum? Maria beschleicht eine Ahnung und sie gerät völlig außer sich. Sabine wird klar, dass in der Familiengeschichte erschreckende Lücken aufklaffen. Hat der Großvater in der angesehenen Kölner Metallgussfirma wirklich nur Spielzeug hergestellt? Auch die Großmutter scheint aus ihrer Zeit als berühmtes Fotomodell Einiges zu verschweigen. Damals, Ende der 1930er-Jahre, hieß sie Mary Mer und lernte den jüdischen Fotografen Noah kennen, den sie bis zum heutigen Tag nicht vergessen hat ... Es hat mir sehr gut gefallen, dass kapitelweise die Zeit des Geschehens wechselte - Neuzeit und die Wirren des zweiten Weltkrieges. Dieses Thema fasziniert mich immer wieder, und ganz besonders dann, wenn wahre Begebenheiten miteingeschlossen sind. Die Frage, woher Geld und Gold stammten, und die Geheimnisse um die Familie hielten den Spannungsbogen durch das gesamte Buch hoch. Manchmal waren mir einzelne Stellen zu sehr in die Länge gezogen. ⭐️⭐️⭐️⭐️ Dem Verlag blanvalet ein herzliches Dankeschön für dieses wunderbare Leseexemplar.

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Annette Wieners kann gute Bücher schreiben. Spannende Krimis mit interessanten Charakteren und aktionsreicher Handlung. Sehr gerne habe ich ihre bisher drei Bücher gelesen um eine Friedhofsgärtnerin und ehemalige Kriminalbeamtin, die ihre Vergangenheit verarbeiten muss und in die Aufklärung übler Verbrechen hineingezogen wird. Von dem vorliegenden Buch aber kann man leider nicht sagen, dass es ihr gelungen ist. Natürlich ist es für eine Rezensentin schwer, die Handlung eines Romans zu bewerten, der auf der Familiengeschichte der Autorin beruht. Aber auch bei familiärer Vergangenheitsbewältigung in Form eines Romans darf man packenden Schreibstil, fesselnden Handlungsverlauf, gut ausgearbeitete, sympathische und sich entwickelnde Charaktere erwarten. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Die eine beginnt 1937 und schildert das Geschehen aus Sicht der 17-jährigen Maria Reimer in Köln. Nachdem sie die Schule verlassen hat, verbietet ihr der Vater die Ausübung eines Berufs. Sie setzt sich jedoch über dieses Verbot hinweg und bewirbt sich als Fotomodell. In dem Fotostudio begegnet sie dem Juden Noah. Schon bei der ersten Begegnung meint sie, sich in den jungen Mann zu verlieben und gefährdet ihn durch ihr Verhalten. Ihr Vater geht geheimnisvollen Dingen nach, in die er sie nicht einweiht. Dabei geht es insbesondere um einen kleinen Nachbarsjungen namens Elias, dem der Vater heimlich Brote zusteckt und den er später vor der Gestapo versteckt. Eines Tages zieht in ein Haus auf der anderen Straßenseite ein junger Mann ein, Heinrich Schubert. Nachdem Marias Vater spurlos verschwunden ist, kümmert er sich um Maria. Die zweite Zeitebene spielt heute und wird erzählt von Sabine, Marias Enkelin. Diese findet eines Tages im Haus der Großmutter mehrere große Geldbeträge und einige Goldbarren. Damit bringt sie ihre Großmutter dazu, über ihre Vergangenheit nachzudenken und Sabine nach und nach davon zu berichten. Leider ist der Roman ohne Spannung, sowohl Maria wie auch Sabine bleiben schablonenhaft und flach, die Dialoge sind steif und unnatürlich, die Personen handeln teilweise nicht nachvollziehbar. Insbesondere die junge Maria kommt als unbelehrbares Prinzesschen herüber, die in einer in der damaligen Zeit höchst gefährlichen Art agiert. Die Handlung schreitet dabei kaum voran, ihre Gedanken drehen sich die ganze Zeit um Noah und um sich selbst. Dabei entstehen dann Sätze wie diese: Und schon wieder schlich sich die Erinnerung an Noah ein, und diesmal tat es sogar sehr weh. Der Bauch wurde hart, der Kopf kochte. Aber man durfte den Sorgen nie, niemals nachgeben (Seite 115). Aber auch Sabine, die im Kölner Jugendamt arbeitet und sich hier für einen kleinen Jungen besonders engagiert – die Parallele zu Elias ist unübersehbar – ist kein spannender Charakter. Bei Recherchen zu den gefundenen Wertsachen verliebt sie sich in einen Mitarbeiter der Firma, in welcher ihr Großvater – oben erwähnter Heinrich Schubert – viele Jahre gearbeitet hat. Um diese Firma geht es in einem quasi parallelen Handlungsstrang, um die Verstrickungen der Firma in die Produktion von Rüstungsmaterial und die Beschäftigung von Zwangsarbeitern während des Dritten Reichs. Im Nachwort erläutert Annette Wieners welche Teile des Romans die wirkliche Geschichte ihrer Familie erzählen und wo sie etwas hinzugefügt hat. So ist diese Firma Abbild einer damals tatsächlich existenten, deren Vergangenheit die Autorin recherchiert hat. Ich hatte mich aufgrund meiner oben erwähnten bisherigen Erfahrungen mit den Büchern von Annette Wieners auf diesen Roman gefreut, auch weil Thema und Zeitebene ja durchaus reichlich Stoff für Spannung bieten. Leider wurde ich enttäuscht. Annette Wieners: Das Mädchen aus der Severinstraße. Blanvalet, September 2019. 480 Seiten, Gebundene Ausgabe, 20,00 Euro.

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