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Rezensionen zu
Das Mädchen aus der Severinstraße

Annette Wieners

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Maria möchte doch nur ihr Leben leben. Als Fotomodell Karriere machen. Eigene Entscheidungen treffen. Doch ihr Vater stellt sich quer. Dennoch bewirbt sich die 17-Jährige bei einem Foto-Atelier in Düsseldorf. Nimmt an einem Shooting teil. Wobei sie entdeckt wird. Als das frische Gesicht der reichsdeutschen Mode. Viele Jahrzehnte später findet Marias Enkelin Sabine in Marias Haus Geld und Gold. Versteckt unter Teppich und Vertäfelung. Was hat es mit diesem Reichtum auf sich? Ich wohne zwischen Severinstraße und Rheinufer. Meine Familie ist so kölsch wie der Dom. „Das Mädchen aus der Severinstraße“ war für mich ein Muss. Doch leider wurde ich nicht warm mit diesem Mädchen. Zu weinerlich, egoistisch und naiv war mir die Jugendliche. Die so fixiert auf ihren Traum ist, dass sie nichts anderes wahrnimmt. Ihrem Vater wild pubertierend Blindheit und Kontrollsucht vorwirft. Die alle Menschen um sich herum immer wieder in Gefahr bringt. Mit schlimmen Folgen. Schließlich schreiben wir das Jahr 1937. In Köln herrscht euphorische Pro-Hitler-Stimmung, die ihres Gleiches sucht. Im sozialistisch-kommunistisch geprägten Severinsviertel sind die Nazis omnipräsent. Zeigten Stärke und greifen früh hart durch. Doch Maria will flanieren. Übt Posen. Will berühmt werden. Sich verlieben. Zeitung liest dieses Gör nicht. Außer natürlich ihre Modeheftchen. Das Gejammer der jungen Maria ertrug ich nur schwer. Doch immerhin verstand ich sie. Irgendwie. Dagegen blieb mir die hochbetagte Maria fern. Genauso wie ihre Enkelin. Die ihre eigenen Probleme noch auf die Geschichte draufpackt. Der Erzählstrang um Sabine hätte es für mich nicht gebraucht. Als kleiner Rahmen vielleicht. Als Auslöser für die Erinnerungen. Doch insgesamt rissen mich die Episoden um die überambitionierte Sozialarbeiterin immer wieder raus. Ihre Vergangenheit als Mobbingopfer in einer Kölner Behörde. Die zarten Bande, die sie knüpft. Während ihrer Recherche über den Großvater. Mit einem Angestellten der ehemaligen Nazi-Firma, für der ihr Opa arbeitete. Das war mir alles ein wenig zu viel. Auch kam ich mit Annette Wieners Schreibstil nicht klar. Stieß mich an Formulierungen. Eckte an Worte. Dagegen lausche ich der Wahlkölnerin sehr gern! Zum Beispiel beim Podcast zum Buch. Den finde ich extrem hörenswert. Hier gewährt die Journalistin Einblick in ihre Recherche. Beleuchtet Hintergründe und bietet jede Menge historische Tondokumente.

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Das Buch erschien 2019 im Blanvalet Verlag. Annette Wieners ist in Paderborn geboren und aufgewachsen. Sie hat Publizistik, Germanistik und Ethnologie studiert und arbeitete dann bei Fernseh- und Radiosendern. Der Roman besteht aus zwei Handlungssträngen; Gegenwart und Vergangenheit. In der Vergangenheit lernen wir die junge Maria Reimer kennen welche Fotomodell werden will. Sie verliebt sich in den jüdischen Fotografen aber auf Grund unglücklicher Umstände wird aus beiden kein Paar. Ihr Vater verbietet ihr eine Karriere, doch letztendlich arbeitet sie tatsächlich als Fotomodell: während der NS-Zeit wird ihr Gesicht für die Nazi-Propaganda genutzt. Der Leser reist in die Zeit des 2. Weltkrieges und begleitet die junge Maria. Der Umgang mit den Juden wird nicht beschönigt und auch die miserablen Lebensumstände in dieser Zeit werden detailliert beschrieben. Maria ist eine sehr liebenswerte Frau die zwischen Recht und Unrecht unterscheiden kann. Sie versucht ihre Familie und enge Vertraute zu beschützen. In der Gegenwart lernen wir Sabine kennen, die Enkelin von Maria. Sie arbeitet beim Jugendamt und hat es dort mit schwierigen Fällen zu tun. Wie auch ihre Großmutter ist sie ein sehr starker Charakter, die einiges aushalten muss und sich für die Menschen die ihr wichtig sind, stark macht. Zusammen mit ihrer Großmutter findet sie Gold in deren Haus und beginnt mit Nachforschungen. Dabei dringt sie tief in die Familiengeschichte ein und erfährt sehr viel über das Leben ihrer Großmutter. Ich fand das Buch sehr spannend. Die Zeitsprünge haben mir nichts ausgemacht, man wusste immer sofort in welchem Jahr man sich befindet. Am Ende fügten sich beide Zeitebenen zusammen und ich habe das Ende so nicht kommen sehen. Maria und Sabine waren mir sehr sympathisch, da sie sich immer durchgesetzt haben und sehr energisch waren. Der Schreibstil war sehr angenehm und flüssig. Für mich ist es nicht nur eine Liebesgeschichte sondern auch ein historischer Roman da über die Kriegszeit in Köln geschrieben wird. Die Autorin sagt in einem Nachwort, dass sie sich am Leben ihrer Großmutter orientiert hat, allerdings mit fiktiven Einschüben. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen. Es ist eine spannende und rätselhafte Familiengeschichte.

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Es sind Geschichten wie "Das Mädchen aus der Severinstraße", die gegen das Vergessen helfen. Die von der Brutalität und Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus erzählen und wie nachhaltig er die Leben einzelner Menschen beeinflusst. Obwohl ich schon einige wahre und fiktive Geschichten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs gelesen habe, bin ich immer wieder von neuem erschüttert. Entsetzt und traurig. Annette Wieners hat mir mit ihrem Roman, der angelehnt ist an die Vergangenheit ihrer eigenen Großmutter, aber nicht biografisch erzählt, die Tränen in die Augen getrieben. Mehr als einmal. Erzählt wird auf zwei Ebenen. Aus der Sicht von Sabine Schubert und ihrer Großmutter Maria Schubert, einst bekannt als das Fotomodell Mary Mer, einer jungen Frau, die den deutschen Typ Frau so deutlich verkörperte, dass Hitlers Gefolgsleute auf sie aufmerksam wurden. Maria, rein arischen Blutes seit 1772, verliebt in einen jüdischen Fotografen, verehrt von den deutschen rechtsgerichteten Soldaten, die menschenverachtend handeln, sich arrogant über andere stellen, töten. Maria, die hilfsbereit ist und über einen Gerechtigkeitssinn verfügt und weder ihr Gesicht noch ihren Namen für etwas hergeben möchte, in dessen Sinne Menschen hingerichtet werden. Maria, die sich mit gefährlichen Menschen anlegt. Die Erlebnisse des Krieges hallen noch über Generationen nach. Verluste, Ängste, Leere und Schuld haften an denen, die den Krieg mit seinen Schrecken erlebten, werden an Kinder weitergegeben, manchmal an Enkel. Menschen sind nicht mehr in der Lage gesunde Beziehungen zu führen, bleiben misstrauisch, verweilen in der Vergangenheit mit ihren Ängsten oder Hoffnungen. Diese Problematiken der Nachkriegsgenerationen werden von Annette Wieners sehr gut dargestellt. Sie nutzt eine zweite Erzählebene, die etwa in der Gegenwart spielt und die Sabine Schubert, die Enkelin von Maria in den Vordergrund stellt. Sabine hat mit dem Verlust der Mutter zu kämpfen und wiederholt ein Erlebnis der Großmutter, ohne überhaupt eine Ahnung davon zu haben, dass sie beide eine ähnliche Situation durchlaufen bzw. erlebt haben. Ich habe ganz winzig kleine Probleme mit der Sprache, die teilweise ein wenig simpel wirkt, prinzipiell aber gut zur Naivität der Situation passt, die teilweise zur NS-Zeit herrschte und die manche Menschen tatsächlich glauben ließ, das irgendwie alles gar nicht so schlimm sei. Außerdem gibt es einen Erzählstrang, der mit inhaltlich etwas aufstößt, einfach, weil ich da vom Fach bin und die Arbeitsweise der dargestellten Personen, als fragwürdig erachte. Das alles sind Randkritiken, die eine untergeordnete Rolle spielen, denn im Vordergrund steht, was Wieners mit ihrem Roman gelingt: aufrütteln. Schockieren. Aufklären. Sensibilisieren. Für mich ist Köln eine der schönsten Städte Deutschlands. Ich mag es, weil es bunt und trubelig ist. Tolerant und fröhlich. Dass Köln einst eins der Nazizentren war, in denen der Nationalsozialismus schnell und mehr als deutlich übergreifen konnte, war mir nicht bewusst. Es ist von roher Gewalt und hoher Brutalität die Rede. Von wenig Hilfsbereitschaft. Man kann es den Menschen, die heute dort leben, nicht vorwerfen, aber es darf nun mal nicht in Vergessenheit geraten. Annette Wieners hat einen extrem spannenden Roman geschrieben, der mich sehr berührte. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, obwohl ich so viele Tränen vergossen habe. Für die Menschen, die damals gestorben sind, und für alle, die nicht die Eltern bekommen konnten, die sie verdient hätten, weil ein verrückter Mensch, eine wahnsinnige Ideologie deren Psyche und Menschlichkeit zerstörte. Lest dieses Buch, redet darüber, teilt es und gebt weiter, was ihr wisst, damit wir nie wieder in solch eine Situation geraten.

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Das Buch hat mich überrascht und hat mich umgehauen. Die Sprache des Buches sehr ungewöhnlich und gut zu lese. Geschrieben aus der ich Perspektive des Erzählers. Es geht um Paul. Um Pauls Liebe, Liebe zur Frauen und zu Männern. Um sich selbst zu finden und so zu akzeptieren wie Mann oder Frau ist. Es geht um Fremdgehen und Liebe finden. Sich öffnen und sich selbst die Wahrheit eingestehen. Sich selbst zu akzeptieren. Mutig sein. Ich hätte für mich so vieles aus dem rausschreiben können. Die wichtigsten Zitaten sind für mich: - die Zeit macht alles zunichte - sie streicht Schulden, verzeiht Plünderungen, sieht über Verrat und Plünderungen hinweg. - Befangenheit ist Liebe, nackte Angst ist Liebe, sogar die Verachtung, für du spürst, ist Liebe. Die Liebe hat es am liebsten, wenn Sie uns kalt erwischt. Und wir richten uns grundsätzlich kalt.

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Schon der Titel weckte mein Interesse, weil die Severinstraße in meiner Heimatstadt Köln liegt. Der Roman spielt sowohl in der NS-Zeit, in der sich Köln nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat (aber das war anderenorts auch nicht anders), und in der Gegenwart. Zwei starke Frauen erzählen aus ihrer Sicht, Maria über die Vergangenheit und Sabine die Gegenwart. Ende der 30iger Jahre war es für Frauen schwer, ihren eigenen Weg zu gehen. Maria aber will dies unbedingt. Als ihre Enkelin Sabine nach dem Tod ihres Großvaters eine Menge Geld entdeckt und Maria selbst Goldbarren findet, beginnt das Rätsel. Sabine ist neugierig geworden und will die Wahrheit über die Vergangenheit wissen, doch ihre Großmutter will nicht reden. Sie ist stumm, wie so viele ihrer Generation. Mit meinen eigenen Eltern war das nicht anders. Die Autorin verarbeitet die eigene Familiengeschichte in diesem fiktiven Roman. Fesselnd geschrieben fühlte ich mich hineinversetzt in die Nazizeit mit ihrem Grauen. Wenn gegen Ende die beiden Handlungsstränge zusammentreffen, löst sich das Rätsel rund um das Geld und Gold. Die Auflösung hat mich allerdings überrascht. Ich kann das Buch allen empfehlen, die sich für Frauenschicksale in der NS-Zeit interessieren. Für Köln-Fans ist der Roman sowieso ein Muß.

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Das Mädchen aus der Severinstraße – Annette Wieners Köln, 1937. Die siebzehnjährige Maria Reimer möchte einen Beruf erlernen, aber der Vater verbietet es ihr. Heimlich bewirbt sie sich in einem Düsseldorfer Atelier als Fotomodel und verliebt sich in den jüdischen Fotografen Noah. Nach einem Kuss schient Noah jedoch ihre Karriere zu sabotieren. Maria ahnt nicht, welche Pläne das Atelier mit ihr hat. Sie soll das Gesicht der Nazi-Propaganda werden, ein Vorbild für die Frauen im deutschen Reich. Noahs und Marias Wege werden sich erneut kreuzen, aber auf andere Weise, als sie sich erhofft... Jahrzehnte später findet Marias Enkelin Sabine alte Geldscheine unter dem Wohnzimmerteppich, ein kleines Vermögen, doch anstatt sich zu freuen, gerät Maria außer sich. Erschrocken stellt Sabine fest, dass in der Familiengeschichte große Lücken aufklaffen. Die Großmutter wird einmal als Fotomodel Mary Mer bekannt, aber was ist Ende der Dreißigerjahre wirklich geschehen? Als ich den Klappentext gelesen habe und am Ende den Zusatz „Inspiriert von wahren Ereignissen im Leben der Autorin und ihrer Familie“ wollte ich dieses Buch sofort lesen. Denn das sind auch genau Bücher nach meinem Geschmack und somit ist es auch nicht lange auf meinem Stapel ungelesener Bücher geblieben sondern wurde im wahrsten Sinne des Wortes inhaliert. Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Einmal zu der Zeit um 1937, in der die Geschichte der jungen Marie Reimer bzw. Mary Mer erzählt wird und einmal in der Gegenwart, in der Marias Enkelin Sabine die große Lücke in ihrer Familiengeschichte neben ihrem Job als Mitarbeiterin des Jugendamtes der Stadt Köln zu füllen. Dies gestaltet sich aber nicht als ganz einfach, denn Maria Reimer ist dabei keine große Hilfe. Aus irgendeinem Grund versucht sie diesen Teil der Vergangenheit zur Seite zu schieben. Den Teil ihrer Vergangenheit, in der Köln von den Nazis beherrscht wird und Maria versucht ein eigenständiges Leben zu führen, doch von ihrem Vater zurückgehalten wird. Gekonnt wirft die Autorin immer mehr Fragen auf, die es mir als Leser wirklich schwer gemacht haben, dass Buch überhaupt zur Seite zu legen. Ein Absoluter Pagerturner, der durch und durch Lesenswert ist. Hinzu kommt, dass ich selber persönlichen Bezug zu Köln habe, und genau die Schauspielorte bestens kenne. Ich habe es sehr genossen mich irgendwie selber in diesem Buch stehen zu sehen und heimlich alles im Blick zu haben. Allerdings waren es dann doch zum Schluss zu viele Fragen, zu denen ich am Ende keine Antworten mehr bekommen habe. Wer aber gerne Geschichten rund um Familiengeheimnisse gepaart mit wahren Erzählungen aus der Zeit des Nationalsozialismus und Rechtsextremismus miterleben möchte, wenn eine Autorin wirklichen Bezug zum Ort des Geschehen und zur Geschichte hat, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen, es sich gemütlich machen und sich einfach ins alte Köln enführen lassen. Ich wünsche mir definitv mehr solcher Geschichten von Annette Wieners.

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Da die Geschichte dieses Romans inspiriert wurde von wahren Ereignissen im Leben der Autorin und ihrer Familie, konnte ich es kaum abwarten ihn zu lesen. Es klang einfach zu spannend... Der Schreibstil ist angenehm flüssig und so ist man schnell in der Geschichte drin. Diese wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Marias gegen Ende der 30er Jahre und Sabines in der Gegenwart. Leider fehlen hier gänzlich die Zeitangaben, welches ich mir gerade in Marias Geschichte gewünscht hätte. Die Autorin nimmt den Leser mit ein Köln, welches von den Nazis beherrscht wird. Schonungslos wird hier von der Verfolgung der Juden und deren alltäglichen Demütigungen durch die Deutschen berichtet. Eine furchtbare Zeit! So war es für Maria als junge Frau nicht einfach einen Platz in der Gesellschaft zu finden. Zu Beginn der Geschichte wirkt sie noch recht naiv, doch das ändert sich im Laufe der Geschichte. Die Autorin spickt ihren Roman immer wieder mit neuen Rätseln, die von Sabine in der Gegenwart entdeckt und in Frage gestellt werden. Aber auch Sabines Geschichte ist nicht weniger rätselhaft und somit weniger uninteressant. Bereits während des Lesens stellte ich mir die Frage, ob die Autorin es denn auch schaffen würde, all dieses Rätsel und somit alle aufkommenden Fragen gegen Ende des Buches, auch auflösen bzw. beantworten zu können. Dies ist leider nicht der Fall. Das Ende war mir dann doch zu abrupt und Fragen blieben offen. Nun stellt sich mir aber die Frage, ob dies evtl. nicht so gewollt ist, denn zu dieser Zeit musste man seine kleinen Geheimnisse haben, um zu überleben oder anderen dabei zu helfen. Dennoch hat mich das Buch gut unterhalten und mir spannende Lesestunden beschert. Fazit: Tolle Familiengeschichte; rätselhaft und temporeich. Das Ende hingegen schwächelt etwas.

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Inhalt: Köln 1937: Die 17-jährige Maria Reimer reist heimlich nach Düsseldorf, um sich als Fotomodell zu bewerben. Hals über Kopf verliebt sie sich dort in den jüdischen Fotografen Noah, doch der möchte sie unbedingt von dem Fotoatelier fernhalten, genauso wie ihr Vater, den Noah von der Sache informiert. Maria ist von beiden Männern enttäuscht, bis sie den Grund dafür erfährt… Jahrzehnte später findet Marias Enkelin Sabine unter Marias Wohnzimmerteppich ein kleines Vermögen an alten Geldscheinen. Maria reagiert überraschend fassungslos und beide Frauen möchten unabhängig voneinander herausfinden, was in den Dreißigerjahren wirklich passiert ist. Meine Meinung: Inspiriert von ihrer eigenen Familiengeschichte schrieb Annette Wieners diesen fiktiven Roman, der auf zwei Zeitebenen spielt. Die Handlung in der Vergangenheit beginnt im Jahr 1937 und handelt von Marias tragischer Liebe zu Noah und den Ereignissen in den ersten Kriegsjahren. Trotz ihrer Jugend ist Maria eine sehr mutige Frau, die trotz der Gefahr für Ihr eigenes Leben für andere Menschen eintritt und genau weiß, was sie will. Allerdings wirkte ihre Liebe zu Noah doch etwas unrealistisch auf mich, denn sie kannte ihn ja kaum. In der Gegenwart wird die Geschichte größtenteils von Sabine erzählt, bis gegen Ende beide Erzählstränge geschickt miteinander verknüpft werden. In Sabines Geschichte nimmt ihre Arbeit im Jugendamt viel Raum ein, was mich trotz einer Parallele zur Vergangenheit etwas verwundert hat. Sabine versucht aber auch herauszufinden, woher ihr Großvater das Geld hatte. Die Geschichte entwickelt sich nur langsam und nimmt erst gegen Ende an Spannung zu. Vermisst habe ich auf beiden Handlungssträngen die Zeitangaben. Die fehlen gänzlich. Bis zur Auflösung am Ende des Buches bin ich nicht hinter das Geheimnis des Großvaters gekommen und konnte mir nicht vorstellen, woher er das Geld hatte. Dann war ich allerdings ziemlich geschockt! Fazit: Ein gut recherchierter Roman, der mir geschichtlich einige neue und interessante Informationen über die Nazi-Zeit in Köln lieferte.

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