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Rezensionen zu
Die Sache mit meiner Schwester

Amita Murray

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 9,99 [A] | CHF 15,00* (* empf. VK-Preis)

Das Drama um Rose

Von: Denise

29.08.2021

Rillas Hochzeitstag sollte der schönste Tag ihres Lebens werden. Doch er ist der Beginn einer Katastrophe. Vor der Trauung wird sie von der Polizei festgenommen, trennt sich danach von ihrem Verlobten und ihre Masterarbeit steht kurz vor dem Aus. Rillas Leben gleicht einem Scherbenhaufen und Schuld daran hat, so denkt sie, ihre verschwundene Schwester Rose. Sie zu finden, wird zur neuen Mission. Mit ungewissem Ausgang... "Die Sache mit meiner Schwester" ist das Debüt von Amita Murray und lässt mich leicht unbefriedigt zurück. Die Geschichte um Rilla, ihre indische Großfamilie und ihre verschwundene Schwester klang zu Beginn sehr vielversprechend, jedoch ist dieser Roman mehr Drama und ein Spiegelbild von Rillas zerbrochener Seele als die wirkliche Suche nach Rose. Rilla erzählt selbst aus ihrem Leben und wie es den Bach runtergeht. Dabei bringt sie immer wieder Geschichten über Rose und ihre Kindheit ein, berichtet von den Abenden mit der indischen Großfamilie oder wie sie ihren Ex-Verlobten Simon kennenlernte. Die meiste Zeit jedoch erlebt man mit ihr Panikattacken, Unsicherheiten und jede Menge Wut. Ich konnte ihre Gefühle nachvollziehen, war aber auch teilweise genervt davon, wie sehr die Hauptfigur im Selbstmitleid versinkt, der Welt und ihrer Mutter an allem die Schuld gibt und auf der anderen Seite irrationale Verhaltensweisen an den Tag legt. Die Story ist gut erzählt, der Stil einfach zu lesen. Und obwohl ich nicht oft mit Rilla konform ging, flog ich durch den Roman, weil ich wissen wollte, was es mit Rose auf sich hatte. Das letzte Drittel des Buches stimmte mich dann versöhnlich, denn die Wendung war toll aufgebaut und ließ die Geschichte in einem anderen Licht erscheinen. Und so kann ich diesen Roman all jenen empfehlen, die sich gern mit dem Seelenleben literarischer Figuren befassen und denen ein grundlegend negatives Selbstbild einer Figur nichts ausmachen.

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Rilla ist 25 und soll jeden Moment zum Traualtar schreiten, als sie von der Polizei festgenommen wird. Tatsächlich ist sie erleichtert, nicht heiraten zu müssen, obwohl ihr Verlobter Simon wirklich toll ist. Nachdem sie wieder frei ist vergräbt sie sich in ihrem WG Zimmer und wird überraschend von ihrer Cousine Jharna gewarnt, dass die große indische Familie (GIF) anrollt, um zu intervenieren. Doch statt zu fragen, was Rilla zum Ladendiebstahl bewogen hat, wird sie mit Vorwürfen überhäuft. Ihre Mutter ist dabei die Schlimmste. Leider fehlt diesem Buch eine Art durchgehender Faden, es wird nicht aufgeklärt, warum Rilla nicht schon früher erforscht hat, weshalb ihre große Schwester plötzlich verschwunden ist, als Rilla 8 Jahre alt war. Weshalb war die Aufklärung plötzlich so wichtig, dass sie ihre eigene Hochzeit torpediert hat? Die Familie ist weniger Unterstützung als Last. Es gibt Rückblicke, in denen man nach und nach etwas über Rilla erfährt und versteht, warum sie so ist, wie sie ist. Leider zieht sich das Buch größtenteils ereignislos hin, erst zum Ende gibt es eine Antwort auf Rillas Fragen. Das Ende hat mich nicht wirklich zufrieden gestellt, es sind viele Fragen offen geblieben und es das Happy End wirkt zu schnell und falsch. Von mir gibt es drei von fünf Sternen 🌟🌟🌟

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Kurz vor dem Traualtar wird Rilla wegen Diebstahls verhaftet. Statt in Panik zu geraten, ist sie geradezu erleichtert, dass sie nun einen Grund hat, nicht heiraten zu müssen. Ihre GIF ("Große Indische Familie") ist dagegen alles andere als begeistert und versucht auf liebenswert aufdringliche Art zu retten, was zu retten ist. Rilla kann selbst nicht ganz verstehen, was in ihrem Leben schief läuft und warum sie privat und beruflich nichts auf die Reihe bekommt. Nach der geplatzten Hochzeit wird ihr jedoch bewusst, dass sie immer noch unter ihrem Kindheitstrauma leidet, denn als sie sieben Jahre alt warn ist ihre geliebte, zwei Jahre ältere Schwester einfach si aus ihrem Leben verschwunden und in der Familie wurde kein Wort mehr über sie verloren. Rilla glaubt nicht, dass Rose tot ist und versucht nun endlich herauszufinden, wo sie ist und was damals geschehen ist. In der Geschichte vermisste ich lange einen roten Faden. die abgesagte Hochzeit und Rillas Kleptomanie wurden wie beiläufig eingangs erwähnt, aber nicht weiter vertieft. Niemand hat versucht herauszufinden, warum Rilla sich so unorthodox verhält. Statt Hilfe gab es, wenn überhaupt, nur Vorwürfe. Zugegebenermaßen ist Rilla als Charakter nicht einfach. Sie ist sehr auf sich selbst bezogen, wirkt rücksichtslos und passiv-aggressiv. Erst später, wenn man weiß, was sie bedrückt, kann man ihre unsensible und unhöfliche Art besser einordnen. Die GIF ist völlig überdreht dargestellt. Die vielen Onkels und Tanten haben keine herausragende Stellung oder Rolle in der Handlung, sind jedoch in ihrem Verhalten äußerst exzentrisch und klischeehaft. Das sollte der eher betrüblichen Geschichte wohl etwas Leichtigkeit und Humor verleihen, für meinen Geschmack schoss die Autorin allerdings über das Ziel hinaus. In Rückblenden erfährt man mehr über Rillas Kindheit und ihr Verhältnis zu Rose und ihren Eltern. Dennoch fällt es schwer einzuschätzen, ob Rillas Kindheit bis zum Verschwinden ihrer älteren Schwester glücklich war, ob es wirklich so viel Konflikte gab und ob Rose der Liebling der Eltern war oder ob Rillas Erinnerungen am Ende trügerisch sind. Wirklich interessant wird das Buch erst im letzten Drittel, als die Umstände von Roses Verschwunden bekannt werden. Ich empfand den Hintergrund jedoch arg konstruiert und konnte auch nicht nachvollziehen, warum die Familie fast zwanzig Jahre ein Geheimnis hütete und Rilla im Unklaren ließ. Auch ist nicht klar, warum Rilla mit ihre Nachforschungen so lange wartete. Die Idee hinter dem Roman ist tragisch und hätte sich zu einer bewegenden Geschichte entwickeln können, wie eine junge Frau nach der Lüftung eines Familiengeheimnisses Gewissheit erhält, die Vergangenheit hinter sich lassen und ihr Leben neu beginnen kann. Der Beginn war mir im Vergleich zum oberflächlich gehaltenen Ende zu ausschweifend und langweilig. Für meinen Geschmack war die Geschichte auch zu wenig durchdacht, holprig geschrieben und konnte auch nicht mit glaubwürdigen Charakteren glänzen.

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Bis zu ihrem achten Lebensjahr hatte Rilla eine ältere Schwester, mit der sie sich eng verbunden fühlte. Eines Tages war Rose weg und Rillas Eltern sprachen nie mehr von ihr. Jetzt ist Rilla 25 und hat das Gefühl, dass ihr Leben auseinanderbricht. Ihre Masterarbeit dümpelt vor sich hin, das Verhältnis zu ihren Eltern ist angespannt und ihre Hochzeit mit Simon platzt im letzten Moment. Die klaffende Leerstelle, die Rose in ihrem Leben hinterlassen hat, droht alles zu verschlingen. Während Rilla von ihrer großen indischen Familie bedrängt wird, sich mit Simon zu versöhnen, muss sie erkennen, dass es keine Zukunftsperspektive für sie geben kann, solange sie nicht weiß, was aus Rose geworden ist. Mithilfe ihrer jungen Kusine Jharna versucht sie, Rose aufzuspüren und zu verstehen, was vor 17 Jahren geschah. Komik und Tragik liegen in dieser Geschichte eng beieinander. Die GIF („große indische Familie“) sorgt für äußerst witzige und skurrile Momente. Als Leserin kann man bestens nachvollziehen, wie wunderbar und nervenaufreibend dieser Verbund ist, der sich überall einmischt und alles besser weiß. Dem gegenüber stehen Rillas intensive, verzweifelte Gefühle und ihre Unfähigkeit, sich jemandem anzuvertrauen. Erst im letzten Drittel des Buches überwindet sie ihre innere Lähmung und beginnt zu kämpfen. Aus Rillas Ich-Perspektive erzählt die Autorin einfühlsam von familiärer Dynamik, vom Gefühl der Zurücksetzung, von großer Trauer und der stets gegenwärtigen Angst vor weiteren Verlusten. Die Geschichte ist mitreißend und berührend, spannend, lustig und hoffnungsvoll. Leichte Unterhaltung mit Tiefgang, pointierten Beobachtungen und einer liebenswerten indischen Großfamilie. Lesenswert!

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