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Rezensionen zu
Leere Herzen

Juli Zeh

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€ 13,95 [D]* inkl. MwSt. | € 13,95 [A]* (* empf. VK-Preis)

Die Geschichte In Leere Herzen geht es um die beiden Freunde Britta und Babak. Sie leben in der nahen Zukunft (Post Merkel Ära) und leiten dort eine Agentur, die Suizidgefährdeten dabei hilft, einen würdevollen Tod zu erlangen. Wie werden sie das erreichen? Sie vermitteln die Suizidgefährdeten an Organisationen, denen der Tod etwas nützt. Doch eines Tages passiert ein Anschlag in Deutschland, der Britta und Babak bewusst macht, dass ihre Organisation nicht die Einzige auf dem Markt ist. Nun müssen die beiden ihre Position verteidigen. Und zwar mit allen Mitteln. Hörspiel oder Hörbuch - Der Vergleich? Zuerst möchte ich versuchen, einen Überblick über die Gemeinsamkeiten der beiden Medien zu geben, bevor ich genauer auf die Unterschiede eingehe. In beiden Fassungen wird dieselbe Geschichte erzählt. Allerdings werden je nach Medium unterschiedliche Facetten des Inhalts dargestellt. Dazu weiter unten aber mehr. Außerdem wird in beiden Medien die Atmosphäre von Leere Herzen wunderbar dargestellt. Den Menschen fehlt der Lebensinhalt. Sie nörgeln herum, schaffen es aber auch nicht, Initiative zu ergreifen und etwas an der eigenen Lebenssituation zu ändern. Auf mich wirkten viele der Charaktere verloren. Auf der Suche nach einem Lebensinhalt aber nicht in der Lage, diesen aus sich heraus zu finden, sondern immer damit beschäftigt, diesen im Außen zu suchen. . Sowohl im Hörbuch als auch in der Hörspielfassung waren die Sprecher sehr gut besetzt. Das Hörbuch wird von Ulrike C. Tscharre gelesen. Sie schafft es, Brittas Härte zu verbalisieren. Und im Gegensatz zum Hörspiel ist sie alleine für die Gestaltung der Geschichte verantwortlich. Wenn der Sprecher bei einem Hörbuch nicht überzeugt, ist der Großteil bereits verloren, weil es dem Hörer schwer fällt, die Handlung nachzuvollziehen und in die Geschichte einzutauchen. Obwohl ich viele Aspekte inhaltlich fragwürdig fand, konnte mich Ulrike C. Tscharre als Sprecherin begeistern und hat zudem dafür gesorgt, dass ich Leere Herzen ziemlich schnell beendet habe. Wie das beim Hörspiel eben so ist, kommen hier mehrere Sprecher zum Einsatz. Mit dabei sind unter anderem Bettina Hoppe, Rainer Bock und Alexander Beyer. Richtig toll finde ich, dass vor Beginn der Geschichte und am Ende des Hörspiels erwähnt wurde, welcher Sprecher welchem Charakter eine Stimme verliehen hat. Ich habe schon häufiger Hörbücher gehört, die von unterschiedlichen Sprechern gelesen wurden und da fragte ich mich dann oft, wer welche Rolle gesprochen hat. Zudem hat man beim Hörspiel viel mehr Möglichkeiten die Atmosphäre einer Geschichte darzustellen. Als erstes fiel mir auf, dass hier Musik zum Einsatz kam. Beim Hörbuch kommt es auch hin und wieder vor, dass zwischen den Kapiteln Musik eingeblendet wird. Diese wirkt dann aber eher untermalend. Beim Hörspiel hingegen handelte es sich um einen fließenden Übergang. Im Grunde wie bei einem guten Film. Dem Zuschauer fällt gar nicht auf, wenn Musik ein- oder ausgeblendet wird. Beim Hörspiel ist es schwieriger, Orientierung innerhalb einer Geschichte zu schaffen. Natürlich kann man für räumliche Orientierung sorgen, indem man Geräusche einblendet, die zu einem bestimmten Ort passen. Allerdings gibt es bei Leere Herzen viele Szenenwechsel. Daher kam hier eine Erzählerin zum Einsatz. Sie half dem Hörer zum einen, sich in der Szene zurechtzufinden, ergänzte zum anderen aber auch die Aspekte, die uns aufgrund des fehlenden Bildes nicht auffallen konnten. Blickkontakte oder Bewegungen beispielsweise. Interessant fand ich auch die Zusammensetzung der Szenen. Ich bin mir nicht ganz sicher, glaube aber, dass die Reihenfolge mancher Ereignisse im Hörspiel etwas angepasst wurde. Außerdem ließ man zwei Nebencharaktere weg, was ich einerseits etwas schade fand, weil ich gespannt war, wie sie im Hörspiel dargestellt werden, war andererseits aber auch froh, da ein Nebencharakter Gewalterfahrungen machen muss und mir so die Schreie erspart geblieben sind. Außerdem tauchten auch ein zwei Szenen auf, die mir im Hörbuch geholfen hätten, Britta als Charakter besser zu verstehen. Mein Fazit Mir war der Inhalt von Leere Herzen zum Glück bekannt. Das Hörspiel stellte für mich also einen Bonus dar. Obwohl ich bisher so gut wie keine Hörspiele gehört habe, muss ich sagen, dass es sich hierbei um eine wirklich gute Produktion handelte. Woraus ich das schließe? Ich konnte der Geschichte gut folgen, fand die Übergänge flüssig dargestellt und kam gut mit den Sprechern zurecht. Und oben habe ich ja bereits die Musik beschrieben. Es wurde versucht, das Beste aus der Geschichte zu holen. Allerdings befürchte ich, dass Leere Herzen nicht ganz in das Medium passt. Einige Aspekte von Juli Zehs Roman sind in der Hörspielfassung untergegangen. Sechs Stunden Hörbuch Spielzeit, die bereits gekürzt wurden, werden hier auf zwei Stunden heruntergebrochen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Aber ich befürchte auch, dass viele Aspekte der Geschichte einfach untergegangen sind. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass ich das Hörspiel als solches nicht gewohnt bin und Hörspiel Liebhaber keine Mühe mit der Darstellung haben, weil sie es gewohnt sind, dass Geschichten auf das Wesentliche reduziert werden. Wem Juli Zehs Roman gefallen hat und wer wissen möchte, wie das Ganze als Hörspiel umgesetzt wird, sollte unbedingt zu Leere Herzen greifen. Allerdings empfehle ich nicht, mit dem Hörspiel als solches einzusteigen.

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Sie sind desillusioniert und pragmatisch. Sie haben den Zynismus der Politik genauso durchschaut wie den modernen Selbstoptimierungswahn oder das kleinbürgerliche Gutmenschentum. Sie haben sich in der Welt erfolgreich eingerichtet – und sie haben keine Lust, deswegen Schuldgefühle zu haben. Zusammen mit dem Informatikgenie Babak Hamwi hat Britta Söldner eine kleine Firma aufgezogen, die beide reich gemacht hat. Hinter der Fassade ihrer unscheinbaren Büroräume aber betreiben Britta und Babak ein lukratives Geschäft mit dem Tod. Als ihr Unternehmen unliebsame Konkurrenz zu bekommen droht, setzt Britta alles daran, die unbekannten Trittbrettfahrer auszuschalten. Doch sie hat ihre Gegner unterschätzt. Bald ist nicht nur Brittas Firma in Gefahr, sondern auch ihr Leben … Britta führt zusammen mit Babak eine Firma, die „Brücke“, eine Praxis für Personen, die bei Internetrechcherchen auf Selbstmörderseiten aufgefallen sind. Ausgewählte werden eingeladen und durchlaufen in einer Therapie verschiedene Übungen und Stufen, um ihren festen Willen zu testen. Personen mit wenig Punkten werden zurück ins Leben entlassen und Standhaftere äußerst gewinnbringend als Selbstmordattentäter an Orgnisationen vermittelt. Ein erschreckendes Konzept, das ins Wanken gerät, als „die Brücke“ Konkurrenz zu erhalten scheint... Juli Zeh springt in ihrem Plot nur ein wenig in die Zukunft und erzählt eine Utopie, die so unglaubwürdig gar nicht erscheint. Verpackt in einen spannenden Thriller, kritisiert sie Werte und Gesellschaft und prangert Mißstände an. Dabei wirkt ihr Erzählstil kühl und ein wenig distanziert, was dem Thema der Geschichte zugute kommt. Das Tempo, in dem das Hörspiel voran schreitet, ist gut gewählt und die Ereignisse werden glaubhaft geschildert. Auch die Sprecher geben ihr Bestes, dem Hörspiel Authentizität und Glaubwürdigkeit zu verleihen. Die gewählte Länge des Hörspiels ist passgenau, die Geschichte spannend zu erzählen, jedoch bleibt die Inszenierung ein wenig hinter ihren Möglichkeiten zurück und ist etwas zu zurückhaltend. Das Cover in schwarz zeigt neben dem Titel in deutlich hervor stechendem Weiß nur einige weiße Punkte / Spritzer und in hellblau und rosa den Namen der Autorin und den Schriftzug „Das Hörspiel“. Wegen der Farbgebung hätte ich eine andere Story erwartet, als die die mich dann erwartete. Verpackt sind die beiden Audio-CDs in einem Digipac aus Pappe und Kunststoff, das im Inneren neben den Produktionsdaten auch mehr über den Sprechercast verrät. Fazit Spannender Thriller, der mich nicht ganz packen konnte, aber hervorragend in ein Hörspiel umgesetzt wurde. Die Sprecherleistungen sind stark und glaubwürdig, jedoch fehlt es der Inszenierung an dem gewissen Kick. Vier von fünf Punkten.

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