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Rezensionen zu
Die Tyrannei des Schmetterlings

Frank Schätzing

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Frank Ge-Schwätzing fabuliert wild

Von: Frank aus Nürtingen

17.06.2020

Sorry, aber das Buch ist nur was für Leser, die sich weder an logischen Brüchen, noch an vielen Seiten langweiliger, abschweifenender Landschafts- und Wetterphänomenbeschreibungen erfreuen. Der Plot selbst wäre knackig auf 250 Seiten unterzubringen gewesen, ohne dass man Spannung vermisst hätte. Der Autor versucht wirklich alles in dieses Buch zu packen, was er an Ideen im Kopf hatte. Weniger wäre mehr gewesen.

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Undersheriff Luther Opoku ist im kalifornischen Sierra County im Einsatz. Er untersucht den Mordfall an Pilar Guzmán, welche tot in ihrem Wagen aufgefunden wird. Ihr Wagen wurde unweit von einem geheimen Firmengelände der Nordvisk Inc. gefunden und offenbar von der Straße abgedrängt. Zwischen Sitz und Rückenlehne findet Luther einen USB-Stick mit brisantem Video-Material: geheime Waren, vermutlich Waffen, werden auf dem Nordvisk-Gelände verladen. Zusammen mit seiner Kollegin Ruth macht er sich auf die Suche und verschafft sich Zutritt zum Betriebsgelände des Nordvisk-Unternehmens. Nach einem Zwischenfall auf der „Farm“ wie das Firmengelände auch genannt wird, hat er das Gefühl einen Tag in die Vergangenheit gereist zu sein. Aber irgendwie hat sich noch mehr verändert: seine Frau die vor Jahren gestorben war ist beispielsweise wieder lebendig. Nachdem er Details in der Zukunft dank seinem Wissen vorhersagen kann, überzeugt er seine Kollegin Ruth ihm zu glauben. Mit Hilfe seines Wissens gelingt es ihm auch Pilar Guzmán in der neuen Realität das Leben zu retten. Frank Schätzing hat in seinem neuesten Roman wieder ein gute Mischung zwischen Fiktion, Wissenschaft und Spannung kreiert. Er beschäftigt sich mit vielen zukunftsrelevanten Themen wie künstliche Intelligenz und Quantencomputer und bedient sich diverser Theorien aus physikalischen Kosmologie. Es gelingt ihm den Leser von Beginn an in eine spannende Rahmenhandlung einzubetten und nach und nach die Geschichte in eine bestimmte Richtung zu lenken. Als Informatiker begeisterte mich wie schon in anderen Romanen von Frank Schätzing die fundierte wissenschaftliche Recherche die bestimmten Themen zugrunde liegt. Allerdings hat es Schätzing auch wieder geschafft weit in Theorien und damit in die Fiktion vorzudringen. Wie auch schon in seinem Roman „Der Schwarm“ muss man spätestens ab der Hälfte der Geschichte mit „Unglaublichem“ rechnen. Ein Multiversum, eine hypothetische Gruppe mehrerer Universen inkl. dem unsrigen, ist und bleibt einfach unvorstellbar. Zugute halten muss man dem Autor aber die vielen exzellenten Erklärungen der kompliziertesten Physik. Spätestens bei einem gärenden Hefe-Teig hat wieder jeder Leser ein klares Bild vor Augen. Frank Schätzing neuestes Werk habe ich als Hörbuch genossen: gelesen von Sascha Rotermund. Wie es sich für eine gute Hörbuchstimme gehört gelingt es Sascha Rotermund auch immer wieder die beschrieben Atmosphäre zu unterstützen und den Protagonisten eine persönliche Note zu verleihen. Das Hörbuch kommt in der nachtleuchtenden „Deluxe-Version“ mit 20 CDs. Das Nachtleuchten ist ein Gimmick und maximal was für Fans der Hörbuch-„Hardware“. Es leuchten auch nur die Schriftzüge selbst. Die Box enthält eine Bonus-CD mit Zusatzmaterials des Autors. Dort wird noch einmal mit aufgeräumt zwischen Fiktion und Realität. Das ist zwar nicht notwendig für das Verständnis und den Spaß an der „Tyrannei des Schmetterlings“ – aber wer sich mit der Thematik gedanklich beschäftigt erhält noch ein paar interessante Zusatzinformationen. Alles in allem wieder eine klare Empfehlung für Anhänger der Wissenschafts-Thriller. Wem frühere Romane von Frank Schätzing gefallen haben, wird auch hier wieder auf seine Kosten kommen.

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„Schätzing“ auf dem Cover zu lesen ist für mich eigentlich eine sichere Bank. Ohne mich groß durch den Klappentext zu lesen habe ich mich direkt in die Geschichte fallen lassen. Es geht um Luther, der als Sheriff in seiner Stadt unweit des Silicon Valley für Ruhe und Frieden sorgt. Als eines Tages eine Biologin ums Leben kommt, fängt sich sein ganzes Leben an auf den Kopf zu drehen. Er findet sich in einer Welt rund um künstliche Intelligenz, Parallelwelten und deren Bewohnern wider und erkennt, das er selbst bald nicht mehr entscheiden kann, was real ist und was nicht. Ich würde hier am liebsten noch so viel zum Inhalt schreiben, doch würde es viel von der Spannung und den Ereignissen vorweg nehmen. Ich habe mich das ein oder andere Mal gewundert, wie alles zusammen hängt und wie man das alles letztendlich erklären kann. Und so war nicht nur der Handlungsverlauf sondern auch die dadurch aufkommenden Fragen an mich selber extrem interessant. Wie würde ich mich in dieser Situation entscheiden? Was wäre für mich Real? Kann man an einem bestimmten Punkt im Leben neu anfangen und es „besser“ leben? Zugegeben, zwischendurch hatte ich das Gefühl die Geschichte schon einmal gelesen/gesehen zu haben. Vielleicht weil ich gerne Bücher in diese Richtung lese oder Serien mit Parallelwelt-Charakter anschaue. Dennoch konnte mich „Die Tyrannei des Schmetterlings“ nicht nur unterhalten sondern regelrecht fesseln. Besonders in Passagen, die ein wenig im Tempo gedrosselt sind merkt man wie wunderbar plastisch Schätzing schreiben kann. Mir haben seine Umgebungsbeschreibungen hier besonders gut gefallen, da man diese wirklich vor seinem inneren Auge aufleben lassen kann. Geht es für den Protagonisten grade heiß her, zieht Schätzing so gekonnt an, das man beim Lesen selber außer Atem gerät. Großartig! Die Charaktere sind interessant, typisch und bei allem, was einen „normalen Menschen“ ausmacht toll beschrieben. Besonders Luther, mit dem man Höhen und Tiefen seines Lebens erlebt wirkt plastisch und entwickelt sich in realistischem Maße weiter. Diese glaubhaften Personen machen eine Thematik, die -zumindest heutzutage- noch unwirklich ist wesentlich greifbarer und erlauben sich somit gut mit den o.g. Fragen auseinander setzen zu können. Fazit Schätzing war für mich eine Bank und ist es auch weiterhin. „Die Tyrannei des Schmetterlings“ ist großartig und konnte mich komplett überzeugen.

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Ein Buch ist für mich nur dann gut, wenn ich Nachts einfach durchlese und es nicht weglegen kann, obwohl ich Morgens früh raus muss und ich traurig bin, wenn es dann zu Ende ist. Und genauso ging es mir auch bei "Strafe". Ich bin süchtig nach Ferdinand von Schirachs Erzählungen. Auch wenn es etwas beängstigend ist, dass es sich bei jeder Geschichte um eine wahre Begebenheit handelt. In kurzen und prägnanten Geschichten behandelt der Autor in diesem Buch die Begriffe gut und böse, Gerechtigkeit und Recht und Strafe. Ich saß genau so fassungslos vor diesem Buch wie es die junge Strafverteidigerin in einer der Stories ist, die, selbst aus unterdrückten Verhälnissen kommend, einen Mädchenhändler verteidigen muss, dessen Schuld bewiesen ist, und den sie dann mithilfe des Aufzeigens eines Formfehlers frei bekommt. Ferdinand von Schirach verurteilt seine Figuren nicht, er beobachtet nur. Die Charaktere sind in den seltensten Fällen böse, sie sind allein, überfordert oder vielleicht auch rachsüchtig und persönlich betroffen. Ob sie ihre Strafe erhalten oder nicht hat nichts mit der wirklichen Tat zu tun, sondern mit Zusammenhängen, die aufgedeckt oder eben unter den Teppich gekehrt werden. Mich haben die Erzählungen sehr bewegt. Besonders wie abwechslungsreich und verschieden die Situationen waren, hat mir außerordentlich gut gefallen.

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Kurzbeschreibung Kalifornien, County Sierra, Goldgräberprovinz: Sheriff Luther Opoku hat mit Kleindelikten und illegalem Drogenanbau zu kämpfen. 300 Meilen westlich davon, im Silicon Valley, wetteifern IT-Visionäre um die Erschaffung des ersten ultraintelligenten Computers mit dem Ziel, die großen Probleme der Menschheit zu lösen. Als eine Biologin in Sierra unter rätselhaften Umständen ums Leben kommt, muss Luther erkennen, dass sein verschlafenes Naturidyll längst Testgelände eigenwilliger Experimente geworden ist. Bald beginnt er an seinem Verstand zu zweifeln. Tote werden lebendig, die Zeit gerät aus den Fugen ... der Anfang einer Odyssee über die Grenzen des Vorstellbaren hinaus. Meinung Irgendwie haben mich die Aufmachung und die Kurzbeschreibung sofort angesprochen. Ich war neugierig, welche Geheimnisse dieser Roman zu bieten hat und habe schon mit einer recht komplexen Geschichte gerechnet. Dass sie jedoch so verworren und detailliert wird, hatte ich nicht erwartet. Dabei war der Einstieg ins Hörbuch noch ganz gut. Die unterschiedlichen Figuren wurden vorgestellt und man hat eben einen ersten Einblick in die Gegebenheiten bekommen. Doch schon kurz nach dem Einstieg habe ich mich schwer getan, dem Gesprochenen wirklich noch zu folgen. Für mich war alles recht verwirrend und ich musste mich wirklich sehr konzentrieren, um überhaupt irgendwas von der Handlung zu verstehen. Man merkt, dass der Autor für dieses Buch wirklich viel recherchiert hat und das Thema künstliche Intelligenz ist vom Prinzip her auch wirklich interessant und man hat auch ein paar neue und interessante Infos dazu erhalten. Jedoch hat der Autor es so ausführlich und vor allem viel zu wissenschaftlich dargelegt, sodass ich es zumeist nicht verstanden und mich dadurch manche Szenen auch einfach genervt haben. Ich will gar nicht sagen, dass es keine Spannung gegeben hat. Denn diese war zwischendurch eigentlich echt ganz gut erkennbar und ab und an habe ich mich auch wirklich unterhalten gefühlt, jedoch ist sie durch die extrem ausführlichen Beschreibungen und Formulierungen einfach eliminiert worden. Leider hab ich zumeist auch keinen wirklichen Bezug zu den Figuren herstellen können, da sie sehr unnahbar geblieben sind. Der Autor ist auf einzelne nicht so wirklich eingegangen, sondern es ging eher ums große Ganze. Dabei hat sich der Sprecher wirklich sehr bemüht die Figuren greifbar zu machen, in dem er durch verschiedene Stimmlagen und Betonungen jedem Charakter Leben und doch etwas greifbares eingehaucht hat. Und diese Aufgabe hat er sehr gut gemacht. Er konnte mich mit seiner Stimme auch immer wieder bei der Handlung halten. Auch die Umgebungsbeschreibungen fand ich eigentlich ganz gut. Trotz der verworrenen Handlung konnte ich mir die Gegebenheiten sehr gut vorstellen und hatte auch immer ein passendes Bild dazu. Fazit Von der Idee her wirklich interessant, aber in der Umsetzung einfach zu viel des Ganzen. Die Beschreibungen sind viel zu komplex und zu detailliert, sodass die Handlungsentwicklung und vor allem die Spannung oft auf der Strecke bleiben und es beim Hören zumeist einfach anstrengend, statt unterhaltsam ist. Gerettet wurde die Geschichte noch etwas durch den guten Sprecher und die vorhandenen guten Ansätzen, weshalb ich doch noch ganz, ganz knappe 3 Sterne vergebe.

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Luther ist Polizist in Sierra und in dem kleinen Ort ist ein Mord eher Seltenheit. Der seltsame Tod von Pilar Guzman, einer Mitarbeiterin von Nordvisk Enterprises, gibt Rätsel auf und um sie zu klären muss er dort ermitteln. Das Unternehmen entwickelt künstlichen Intelligenzen und  was Luther dort entdeckt ist kaum zu fassen. Nichts ist mehr wie vorher und wieso ist die Tote wieder lebendig? Was ist passiert und wieso erinnert sich niemand an das Verbrechen? So startet die Geschichte, nimmt Fahrt auf und geht in eine völlig andere und unerwartete Richtung. Es geht um Superrechner, künstliche Intelligenz und was für verschiedenen  Zukunftsszenarien entstehen können. Die Verstrickung der verschiedenen Personen in verschiedenen Zeiten lässt das Leben von Luther aus den Fugen geraten. Die angenehme Stimme des Sprechers Sascha Rotermund trägt dazu bei den spannenden Thriller Leben einzuhauchen. Dadurch wird die Komplexität der Geschichte und die vielen Wendungen gut dargestellt. Mir hat das Hörbuch "Die Tyrannei des Schmetterlings" von Frank Schätzing gut gefallen. Die Geschichte ist sehr spannend und sehr gut erzählt, was auch an dem Sprecher Sascha Rotermund liegt. Das einzige was mir nicht so gut gefiel war das Ende, trotzdem kann ich das Hörbuch empfehlen.

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Die erste ultraintelligente Maschine ist die letzte Erfindung, die der Mensch je machen wird“ (Nach Irving John Good) Inhaltsangabe / Klappentext Kalifornien, Sierra Nevada. Luther Opoku, Sheriff der verschlafenen Goldgräberregion Sierra in Kaliforniens Bergwelt, hat mit Kleindelikten, illegalem Drogenanbau und steter Personalknappheit zu kämpfen. Doch der Einsatz an diesem Morgen ändert alles. Eine Frau ist unter rätselhaften Umständen in eine Schlucht gestürzt. Unfall? Mord? Die Ermittlungen führen Luther zu einer Forschungsanlage, einsam gelegen im Hochgebirge und betrieben von der mächtigen Nordvisk Inc., einem Hightech-Konzern des zweihundert Meilen entfernten Silicon Valley. Zusammen mit Deputy Sheriff Ruth Underwood gerät Luther bei den Ermittlungen in den Sog aberwitziger Ereignisse und beginnt schon bald an seinem Verstand zu zweifeln. Die Zeit selbst gerät aus den Fugen. Das Geheimnis im Berg führt ihn an die Grenzen des Vorstellbaren – und darüber hinaus. Meine Meinung Durch die Länge des Buches und weil ich damit rechnete, dass das Buch sehr komplex sein würde, habe ich mich für die Hörbuchversion entschieden. Diese gekürzte (!) Fassung hat eine Laufzeit von 22 Stunden und 22 Minuten und wird von Sascha Rotermund gelesen (übrigens ist er beispielsweise auch die Synchronstimme von Jesse Williams als Dr. Jackson Avery in Grey’s Anatomy und im Film Smaugs Einöde, der Hobbit, sprach den Drachen Smaug uvm.). Die Geschichte des neuen Schätzings baut sich anfangs relativ langsam auf. Nach einem kurzen Ausflug nach Afrika, finden wir uns im Country Sierra wieder und lernen Sheriff Luther Opuku kennen, der eigentlich hoffte in dem abgelegenen Kaff „eine ruhige Kugel“ schieben zu können. Doch ein merkwürdiger Todesfall ändert alles. Sobald der Sheriff bei dem Hightech-Konzern Nordvisk Inc. zu ermitteln beginnt, nimmt auch die Geschichte Fahrt und Spannung auf. Allerdings muss man sich auf die Handlung einlassen und den Theorien Zeit geben sich zu entwickeln. Zu der Geschichte an sich möchte ich nicht zu viel schreiben, da dies nicht möglich ist, ohne zu spoilern. Das Buch ist bestimmt kein typischer Thriller, der die breite Masse anspricht, sondern ein klug durchdachter Roman, der sich mit der These auseinandersetzt, was passiert, wenn ein Superrechner, hier „Ares“ (Artificial Research and Exploring Systems), seinen Schöpfern entwächst und welches oder welche unterschiedlichen Zukunftsszenarien dadurch entstehen können. Dieser Stoff ist natürlich sehr sperrig, aber, so finde ich, zumindest auch sehr spannend, zumal das Thema künstliche Intelligenz allgegenwärtig ist und uns im Alltag ständig begleitet. Frank Schätzing versucht dieses Thema massentauglich aufzubereiten und dies gelingt ihm, meiner Meinung nach, auch größtenteils. Allerdings darf man hier nicht eine Neuauflage „des Schwarms “ erwarten, eher einen soliden Thriller der gleichzeitig zum Nachdenken anregt. Fazit „Die Tyrannei des Schmetterlings“ ist vielleicht nicht das brillanteste Buch von Frank Schätzing, aber trotzdem ein spannender und kluger Thriller. Durch die vielen sehr negativen Kritiken und Rezensionen bin ich mit einer sehr gedämpften Erwartungshaltung an das Buch herangegangen und wurde positiv überrascht. Dies liegt bestimmt auch an Sascha Rotermund, der den zum Teil wirklich schwierigen Stoff und die teilweise langen Landschaftsbeschreibungen so liest, dass vor dem inneren Auge ein Film dazu entsteht. Ich finde das Buch lesenswert und die Theorie die dahintersteckt spannend und erschreckend zugleich. Ein Buch das etwas Muse braucht, aber trotzdem eine Leseempfehlung.

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Der Name Frank Schätzing ist für mich unauslöschlich mit seinem grandiosen Roman „Der Schwarm“ verbunden, einem Buch, das sich ganz und gar bei mir eingebrannt hat, das mich auch aus der Erinnerung heraus immer wieder begeistert. Natürlich habe ich unbewusst bei „Die Tyrannei des Schmetterlings“ ein ähnlich herausstechendes Werk erwartet. Und wie es bei allzu hohen Erwartungen so ist, werden diese oft nicht erfüllt, so auch hier geschehen. Was dem Autor definitiv gelungen ist, ist eine vielschichtige, facettenreiche Geschichte, die mit immer wieder neuen Wenden und erzählerischen Quantensprüngen für viel Wirbel beim Hören gesorgt hat. Aber genauso viele Passagen gab es, die sich gefühlt endlos hinzogen und zunehmend immer mehr vom eigentlichen Thema der Künstlichen Intelligenz abschweiften. Aus Wissenschafts-Fantasy mit Spannungselementen wurde schließlich futuristische SciFi, was mir persönliche nicht so zusagte – weder vom Genre noch von der Thematik. Aber worum geht es in Frank Schätzing neuestem Werk eigentlich? Die Hauptperson ist Luther Opoko, der Undersheriff in einer kalifornischen Provinz. Seine Tätigkeiten beschränkten sich bis dato auf Kleinkriminalität, Drogendelikte, verschwundene Haustiere. Als es darum geht, den Mord an einer verschwundenen Biologin aufzuklären, wird Luther in andere Sphären katapultiert. Bei seinen Ermittlungen sticht er in ein Wespennest ungeahnter Möglichkeiten und kann gar nicht glauben, was sich ihm offenbart. Von wegen verschlafenes Nest! In seinem Dorf hat die Zukunft schon längst begonnen, nur weiß eigentlich niemand davon. Hinter verschlossenen Türen eines den Unwissenden als harmlos verkauftes Testgeländes ringt man um die Vorherrschaft beim Thema der Künstlichen Intelligenz – und das hat sich unwillentlich auf eine ganz andere Parallel-Ebene geklont als ursprünglich erwartet. So weit, so gut. Bis dahin folgte ich der Geschichte noch recht interessiert und angetan. Der ausführliche, intensive, pompös anmutende Erzählstil mit seinen zahlreichen umfangreichen Ausschweifungen hätte für meinen Geschmack zwar gerne ein paar Nummern kleiner sein können, aber wer Schätzing kennt, weiß, wie ausufernd und überbordend er gerne seine Bücher erzählt. Aber als seine Geschichte ein Phänomen offenbart, das man bisher nur aus den Theorien der Quantenphysik kennt, war das schon sehr an der Grenze. Die wurde dann mit der steten Verlegung in ferne Sternenwelten zu sehr überschritten, zumal wir uns auf dieser Lauschreise zunehmend vom eigentlichen Kern des Ganzen entfernten. Ist natürlich alles Geschmackssache und einige Hörer und Leser werden sicher genau diese Entwicklung mögen. Mein Fall war es leider nicht. Die Durchsetzung der Geschichte mit moralischem Input gefiel mir hingegen gut. Bei allem Fortschrittsgedanken, den wir in uns tragen, sollten wir tatsächlich hin und wieder innehalten und fragen, ob wir uns noch innerhalb vertretbarer Grenzen bewegen, ob es wirklich hehre Ziele sind , die wir verfolgen. Dies war in „Die Tyrannei des Schmetterlings“ ursprünglich tatsächlich so. Aber reicht der reine gute Wille dazu? Was ist mit den unkalkulierbaren Störfaktoren? Selbst, wenn man für sich selbst die Hand ins Feuer legen kann, was ist mit dem restlichen Team? Ist es so loyal, wie es sein sollte? Und was ist mit der Künstlichen Intelligenz selbst, die wir zwar nach bestem Wissen und Gewissen installiert haben, die aber zur eigenständigen Entwicklung fähig ist? Wird sie stets in unserem Sinne handeln und Entscheidungen treffen, oder lernt sie auch kontraproduktive Dinge? Diese Fragestellungen interessierten mich brennend. Der Autor geht auch darauf ein, jedoch verschwindet vieles davon im Überangebot des restlichen reichlichen Inhalts. Fazit: Die tolle Grundidee geht für meinen Geschmack leider durch ein Zuviel in vielerlei Hinsicht unter. Auch dass sich das Genre von Spannungsfantasy dermaßen zur SciFi drehte, war nicht so meins. Die volle Punktzahl erhält jedoch der grandiose Sprecher Sascha Rotermund, der mich durchweg völlig überzeugen konnte und mich auch bei all den Längen des Romans bei der Stange hielt. Wie er die verschiedenen Stimmungen, die Spannungsentwicklungen und auch die einzelnen Charaktere ganz individuell und sehr treffend wiedergibt, ist ganz großes Kino für die Ohren. Inhalt Kalifornien, County Sierra, Goldgräberprovinz: Sheriff Luther Opoku hat mit Kleindelikten und illegalem Drogenanbau zu kämpfen. 300 Meilen westlich davon, im Silicon Valley, wetteifern IT-Visionäre um die Erschaffung des ersten ultraintelligenten Computers mit dem Ziel, die großen Probleme der Menschheit zu lösen. Als eine Biologin in Sierra unter rätselhaften Umständen ums Leben kommt, muss Luther erkennen, dass sein verschlafenes Naturidyll längst Testgelände eigenwilliger Experimente geworden ist. Bald beginnt er an seinem Verstand zu zweifeln. Tote werden lebendig, die Zeit gerät aus den Fugen ... der Anfang einer Odyssee über die Grenzen des Vorstellbaren hinaus. Autor Frank Schätzing, geboren 1957 in Köln, Mitbegründer der Kölner Werbeagentur Intevi, Musiker und Musikproduzent, debütierte 1995 mit dem historischen Roman "Tod und Teufel", der schnell vom Geheimtipp zum Bestseller wurde. Nach einer Reihe von Krimis und Kurzgeschichten folgte 2000 – von der Presse hochgelobt – der Politthriller "Lautlos". "Der Schwarm", Schätzings fünfter Roman, erreichte wenige Tage nach Erscheinen Spitzenplatzierungen in den Bestsellerlisten, wurde u. a. nach England, in die USA, Spanien, Italien, Brasilien und Russland verkauft. 2009 erschien "Limit", 2014 "Breaking News". Frank Schätzing, 2004 mit der CORINE und 2005 mit dem Deutschen Sience-Fiction-Preis ausgezeichnet, lebt und arbeitet in Köln. Sprecher ascha Rotermund wurde 1974 in Arnsberg/ Westfalen geboren und studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Theaterengagements führten ihn u.a. an die Theater Lübeck und Magdeburg, Schauspiel Hannover, Hebbel am Ufer Berlin und an das Hamburger Schauspielhaus. Im Fernsehen war er u.a. in der RTL-Serie Vier Singles sowie in der ZDF-Serie Küstenwache zu sehen. Sascha Rotermund hat bereits an zahlreichen Hörspielen und Hörbüchern mitgewirkt, darunter Wallander: Am Rande der Finsternis von Henning Mankell, So finster die Nacht von John Ajvide Lindqvist und Eine Trillion Euro von Andreas Eschbach. 2009 und 2010 war er mit dem Live-Hörspiel Die drei ??? und der seltsame Wecker – LIVE AND TICKING auf Deutschlandtournee. Seit 2003 ist er außerdem ein gefragter Synchronsprecher und lieh seine Stimme u.a. Joaquin Phoenix, Christian Bale, Bradley Cooper, Jake Gyllenhaal, Jesse Spencer in Dr. House, Jon Hamm in Mad Men, Jesse Williams in Grey's Anatomy sowie Omar Sy in der französischen Erfolgskomödie Ziemlich beste Freunde. Quelle: Randomhouse

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